Magdalena61 hat geschrieben:Es gibt auch andere Freikirchen, bei denen geht es nicht so gesetzlich zu. Die sind dann eher liberal, von der Ausrichtung her, was für Bibelfundis auch nicht ganz so einfach ist--- man kann wohl nicht alles haben.
Kann gut sein, ich habe bisher leider eher die strenge Version gefunden. Momentan fehlt mir allerdings ohnehin die Zeit, um nach einer Gemeinde zu suchen, von daher ist das bei mir aktuell gerade nicht so ein Thema.
Magdalena61 hat geschrieben:Es ist verständlich, dass Gemeinden irgendwo für Hygiene innerhalb ihres Wirkungsbereichs sorgen müssen (Gemeindezucht), und da sagt ja auch keiner was dagegen. Man könnte z.B. nicht dulden, wenn ein Mitglied sich mehrere Frauen zulegt, uneheliche Kinder zeugt ohne Ende oder ein notorischer Dieb ist, ohne Einsicht und ohne die Absicht, sich von seiner Sünde zu distanzieren.
Aber Methoden wie oben beschrieben halte ich für schriftwidrig und für verwerflich.
Na, solche Fälle hatten wir meines Wissens nicht. Bzw. Scheidungen und Wiederheirat etc. wurden dann bei bestimmten Leuten plötzlich nicht angesprochen, aber ansonsten wurden schon Mütter kritisiert, weil sie erlaubten, dass ihre Kinder sich für das Schulfasching verkleiden durften oder es wurde kritisiert was für ein Auto man hatte und ähnliches, diese Kleinigkeiten. Meine Mutter wurde mal angesprochen, als ich 12 war und in der Kirchenband mein ersten Solo singen durfte. Eine Frau, die ebenfalls in der Band war, sagte meiner Mutter, ich sei nicht demütig genug. Dabei hatte ich in dem Alter noch gar keine Starallüren oder ähnliches, sondern einfach Spaß am Singen. Das mit der Demut war immer ganz wichtig: bloß nie etwas für sich selber wollen, niemals nein sagen und wenn man z. b. in der Schule Bullying erlebte, dann hatte man das still und märtyrerhaft auszuhalten. Das habe ich leider schon von einigen Leuten erzählt bekommen, ist also nicht nur das Problem einer Gemeinde.
Magdalena61 hat geschrieben:Die Frömmigkeit treibt manchmal sehr seltsame Blüten.Malika hat geschrieben:Eine Frau, ehemalige Baptistin, erzählte mir, wie ihre Tochter mit 16 ein uneheliches Kind bekam und man sich in der Gemeinde weigerte, das Baby zu segnen. Das verletzte sie und ihre Tochter sehr tief.
Was kann denn das Baby dafür?
Gute Frage. Das ermutigt junge, christliche Mädchen auch nicht unbedingt dazu, nicht an eine Abtreibung zu denken, sondern das Baby zu bekommen. Abtreiben soll man ja nicht (ich bin auch nicht dafür), aber wenn man dann mit 16 das Baby bekommt, braucht man in bestimmten Gemeinden wohl auch nicht auf Unterstützung zu hoffen. Und das Baby ist natürlich ohnehin nicht schuld daran, von daher verstehe ich auch nicht, warum man das Baby nicht segnen wollte. Vermutlich weil es ein "Kind der Sünde" war, oder so was.
Magdalena61 hat geschrieben:Es gibt viele Christen, die durch Mitchristen verletzt und traumatisiert wurden. . Sie sollten Gelegenheit bekommen, über das zu sprechen, was sie erlebten (ohne Angabe von Namen, Orten, Gemeinden und sonstigen Adressen). Liebe und Verständnis sind eine gute Medizin und können traumatisierten Christen dabei helfen, heil zu werden.
Und es gibt viele Menschen, die von Christen verletzt und durch das Verhalten von Gläubigen irritiert wurden und dann irgendwann sagen: "Ich kann an euren Gott nicht glauben!"
Beides habe ich leider gesehen. Ich wünsche mir oft, Christen könnten auch in gemeinden Fehler besser zugeben, anstatt immer alles unter den Teppich zu kehren. Das Dinge passieren, lässt sich nicht vermeiden, doch dass dann oft nicht darüber geredet werden darf, finde ich dramatisch. Wir haben doch Jesu Vergebung, also können wir doch unbesorgt dazu stehen, dass wir nicht perfekt sind und diese Vergebung brauchen!
Tara, ich verstehe deinen Einwand, habe aber leider auch Atheisten erlebt, die gezielt gegen Christen und das Christentum waren und da kommen dann so Aussprüche wie "Die mit ihrem imaginären Freund" oder "Intelligent kann der/die ja nicht sein, wenn man so was glaubt" und ähnlichen Spott. Ich kannte so einen und der hat sich auf alles Negative gestürzt, das bei den Christen so passierte.