Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

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sven23
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#181 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von sven23 » Mo 30. Nov 2015, 12:10

Savonlinna hat geschrieben:Wenn Stuss das ist, was in Deinen Augen Stuss ist, dann natürlich.
Aber ich rechne jedesmal damit (hoffe jedesmal), dass das Geschriebene zu Dir durchdringt.
Oder tat es zumindest.
Ich wundere mich halt nur immer wieder, daß du zu logischem und kohärentem Denken so gar keinen Zugang zu haben scheinst.
(oder es gut verbergen kannst ;) )
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

ThomasM
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#182 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von ThomasM » Mo 30. Nov 2015, 12:17

sven23 hat geschrieben: Ich wundere mich halt nur immer wieder, daß du zu logischem und kohärentem Denken so gar keinen Zugang zu haben scheinst.
(oder es gut verbergen kannst ;) )
Na dafür hast du keinerlei Ahnung, was Wissenschaft ist und kannst auch gar nicht wissenschaftlich denken. So haben wir eben alle unsere Defizite.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

closs
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#183 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von closs » Mo 30. Nov 2015, 12:32

Savonlinna hat geschrieben:Ich hasse diese Verfälschungsversuche.
Du bist nicht immer differenziert in Deinem Urteil - ich verfälsche nichts. - Also der Reihe nach:

1) Die Gottessohnschaft ist kein biologischer Vorgang in der Zeit. - Richtig.
2) Trotzdem kann dieselbe zeitlich/fleischlich chiffriert sein.

Was Ratzinger nach meiner Ansicht meint: Die Gottessohnschaft ist nicht biologisch begründet, kann aber trotzdem biologisch/fleischlich offenbart werden. - Ich sehe da keinen Widerspruch.

Oder meinst Du, dass er etwas anderes meint?

closs
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#184 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von closs » Mo 30. Nov 2015, 12:38

ThomasM hat geschrieben:Ich habe explizit ALLE Religionsgemeinschaften angeklagt, künstliche und falsche Behauptungen aufzustellen, nicht nur die RKK (die RKK hatte nur ein paar Jahrhunderte mehr Zeit, solche Probleme anzusammeln).
OH - sorry. - Ich war auf das "RKK" zwei Zeilen davor fixiert.

ThomasM hat geschrieben:Es geht darum praktisch und konkret Glauben zu vermitteln.
Ohne fundamental-theologische Grundlage - auf "Jesus-liebt-Dich"-Basis? - Geht das? - WIE willst Du praktisch und konkret Glauben vermitteln, wenn alles auf einem Ölfilm gehalten wird, auf dem alles rumrutscht?

ThomasM hat geschrieben:Es geht nicht darum, irgendwelche künstlichen und theoretische Konstrukte aufzubauen, wie du es tust und auch die RKK hervorragend versteht.
Eine offensive Gegenantwort wäre: Fundamental-theologische Dinge werden heute weitgehend nicht mehr verstanden und deshalb ignoriert/abgelehnt.

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Savonlinna
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#185 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Savonlinna » Mo 30. Nov 2015, 12:41

sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Wenn Stuss das ist, was in Deinen Augen Stuss ist, dann natürlich.
Aber ich rechne jedesmal damit (hoffe jedesmal), dass das Geschriebene zu Dir durchdringt.
Oder tat es zumindest.
Ich wundere mich halt nur immer wieder, daß du zu logischem und kohärentem Denken so gar keinen Zugang zu haben scheinst.
(oder es gut verbergen kannst ;) )
Dass Dir das so vorkommt, verstehe ich.
Es wäre mir auch peinlich, wenn ich mit Deinem Kopf meinen Beruf ausüben müsste.

Du wirst auch Deine Fähigkeiten haben, wie Thomas zu Recht sagt.
Und ich habe viele Fähigkeiten nicht.

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#186 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Pluto » Mo 30. Nov 2015, 12:42

closs hat geschrieben:Eine offensive Gegenantwort wäre: Fundamental-theologische Dinge werden heute weitgehend nicht mehr verstanden und deshalb ignoriert/abgelehnt.
Das wäre wenigsten ehrlich.
Ich versteh diefundamental-theologische Haltung nicht, weil es darin so viele Ungereimtheiten gibt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#187 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Savonlinna » Mo 30. Nov 2015, 12:56

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ich hasse diese Verfälschungsversuche.
Du bist nicht immer differenziert in Deinem Urteil - ich verfälsche nichts. - Also der Reihe nach:

1) Die Gottessohnschaft ist kein biologischer Vorgang in der Zeit. - Richtig.
2) Trotzdem kann dieselbe zeitlich/fleischlich chiffriert sein.

Was Ratzinger nach meiner Ansicht meint: Die Gottessohnschaft ist nicht biologisch begründet, kann aber trotzdem biologisch/fleischlich offenbart werden. - Ich sehe da keinen Widerspruch.
Dein Gehirn verfälscht so automatisch und so konsequent, dass Du nie einen Widerspruch siehst, wo Dein Ego keinen sehen will.
Das ist Selbstimmunisierung in Perfektion.

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#188 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von ThomasM » Mo 30. Nov 2015, 13:05

closs hat geschrieben: Ohne fundamental-theologische Grundlage - auf "Jesus-liebt-Dich"-Basis? - Geht das? - WIE willst Du praktisch und konkret Glauben vermitteln, wenn alles auf einem Ölfilm gehalten wird, auf dem alles rumrutscht?
Ja, das geht.
Denn Menschen wollen einen direkten, fühlbaren und erlebbaren Zugang zum Glauben und zu Gott.

Ich bin der erste, der auf dieser Basis auch tiefergehende Fragen stellt und mir sind dabei auch pilosophische Überlegungen nicht fremd.
Der Punkt aber ist:
Das ist alles menschliche Weisheit oder Versuche von Weisheit. Alle fundamental-theologische Gedanken können ausgesprochener Unsinn sein.
Und wenn sie nichts mehr mit der Glaubenspraxis und dem Verstehen der normalen Menschen zu tun haben, dann muss man sie umformulieren oder loslassen.

Heutzutage verstehen die Menschen den Begriff Geist nicht mehr. Also ändere das Konzept, benutze Begriffe, die verstanden werden. Es ist deine Aufgabe, korrekt zu kommunizieren.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#189 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von closs » Mo 30. Nov 2015, 13:11

Savonlinna hat geschrieben:Dein Gehirn verfälscht so automatisch und so konsequent, dass Du nie einen Widerspruch siehst
Ich suche nach Möglichkeit DIE Ebene, auf der es passt - es gibt tatsächlich ab und zu eine Synthese, in der Widersprüche aufgehoben werden.

Was hast Du inhaltlich gegen meine Interpretation einzuwenden?

Pluto hat geschrieben:Ich versteh diefundamental-theologische Haltung nicht, weil es darin so viele Ungereimtheiten gibt.
Weißt Du überhaupt, ob es Ungereimtheiten gibt?

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#190 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von closs » Mo 30. Nov 2015, 13:28

ThomasM hat geschrieben:Heutzutage verstehen die Menschen den Begriff Geist nicht mehr. Also ändere das Konzept, benutze Begriffe, die verstanden werden. Es ist deine Aufgabe, korrekt zu kommunizieren.
Das ist ein zweischneidiges Schwert. - Einerseits hast Du recht ("Wenn A etwas sagt und B es nicht versteht, liegt es in der Verantwortung von A" - ein Dogma der Kommunikations-Wissenschaften) - andererseits: Wie will man das ohne substantielle Einbußen machen, wenn sich die Menschen kulturbedingt immer mehr von der christlichen Substanz entfernen?

ThomasM hat geschrieben:Denn Menschen wollen einen direkten, fühlbaren und erlebbaren Zugang zum Glauben und zu Gott.
Das geht über Fundamental-Theologie eh nicht - das ist ein Feld für Theologen/Philosophen, nicht aber ein Diskussions-Feld für "normale" Christen.

In meiner Umgebung gibt es einige sehr gläubige Menschen, die mir in so ziemlich allem arg voraus sind - was das Urteil in geistigen Fragen des Alltags angeht. - Diese Menschen sind überhaupt nicht fundamental-theologisch "geküsst", weil sie so was gar nicht interessiert - ABER: Wenn man dann doch mal mit ihnen über solche Themen spricht, merkt man, dass sie fundamental-theologische Inhalte unausgesprochen FÜHLEN (nicht immer, aber oft). - Insofern verstehe ich Dogmen (im besten Fall) als intellektuelle Zusammenfassungen dessen, was geistig begnadete Menschen (hat nichts mit Intellektualität zu tun) SPÜREN.

WENN man aber nichts spürt, funktioniert das nicht. - Und das scheint mir auch hier im Forum ein Problem zu sein: Man schaut sich intellektuell, aber geistig unbeleckt, ein Dogma an und empfindet es als fremd bis blödsinnig. - Ob dieses Spüren von Christen nun für alle 245 Dogmen gilt, vermag ich nicht zu beurteilen (wahrscheinlich nein - denn gelegentlich hört man auch ein "Kapier ich nicht") - aber dieser Weg wäre der richtige: Was ist in mir als Christ und wie steht diese Substanz zu dem, was im Dogma x gesagt wird.

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