Verhängnisvoller Missionsbefehl

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Münek
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#291 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Münek » Do 26. Nov 2015, 22:10

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Auf Nachfrage konntest Du diese Behauptung ebenfalls nicht belegen.
Stimmt. - Ich habe das aus einem Artikel entnommen, den ich nicht notiert habe - die Aussage galt nach meiner Erinnerung für katholische Universitäten.

Aber warum immer die Nachweise? - Reicht eine Aussage ihres Inhalts Willen nicht?

Nein - Ich habe diese Aussage aus guten Gründen sofort in Zweifel gezogen.
Mein spontaner Gedanke war: "Das halte ich für völlig ausgeschlossen."

Darum meine sofortige Nachfrage nach überprüfbaren Quellen. Wenn Du eine Aussage dieser
Tragweite
triffst (bisher empfohlenes Standardwerk in den katholischen Fakultäten nicht
mehr prüfungsrelevant
), solltest Du in der Lage sein, eine solche Behauptung so zu belegen,
dass diese auch nachprüfbar ist.

Das ist doch eine Selbstverständlichkeit!

Pluto
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#292 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Pluto » Do 26. Nov 2015, 22:16

closs hat geschrieben:Du vertrittst eine erkenntnis-wissenschaftliche Position, die wissenschaftliches Arbeiten nur dann als solches anerkennt, wenn der Gegenstand dieses Arbeitens intersubjektiv nachweisbar ist.
Nein. Denn Intersubjektivität ist nur eines von viele Kriterien

closs hat geschrieben:Dies entspricht nicht dem Status Quo der Wissenschafts-Theorie.
Was ist denn deiner Meinung nach der Status Quo der Wissenschafts-PRAXIS?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#293 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von closs » Do 26. Nov 2015, 22:37

Münek hat geschrieben:Das ist doch eine Selbstverständlichkeit!
Wie gesagt - ich lese nicht mit Stift und Block. - Ich habe geguckt, aber nichts gefunden - nebenbei habe ich bei Eichstätt etwas anderes gefunden (nein, keine Ablenkung).

"Auf der Basis des Instrumentariums der historisch-kritischen Methode will die neutestamentliche Exegese die Texte des Neuen Testaments interpretieren. Dazu werden die Texte sprachlich analysiert und in ihrem traditionsgeschichtlichen, historischen und religionsgeschichtlichen Kontext betrachtet".

Man versteht also die HKM (so, wie wir es gelernt haben) als Instrument, um Texte sprachlich, traditionsgeschichtlich, historisch und religionsgeschichtlich zu analysieren. - Nix da von inhaltlicher Auslegung - es geht hier ausschließlich um Betrachtungen des Verfassers, des Textes und seiner Zeit.

Bei der anderen Sache suche ich weiter.

Pluto hat geschrieben:Was ist denn deiner Meinung nach der Status Quo der Wissenschafts-PRAXIS?
Das kommt drauf an, von welcher Wissenschaft Du sprichst. - In der Naturwissenschaft funktioniert natürlich ein intersubjektiver Nachweis des Objekts - bei Geisteswissenschaften bezieht sich das Intersubjektive oft nur auf den Forschungs-Weg - man kann also nachweisen, auf welchem (wissenschaftlichen) Weg ein Forscher zu seinem Ergebnis kommt.

Im konkreten Fall "Dogma" heisst dies:
Die Wissenschaftler können intersubjektiv nachweisen, wie sie zum Ergebnis kommen, dass ein Dogma aus diesen oder jenen Gründen schlüssig ist. Jeder andere WIssenschaftler kann es nachvollziehen - während eine Erscheinungs nachts im Bett NICHT intersubjektiv nachweisbar ist.

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#294 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Münek » Do 26. Nov 2015, 22:58

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich lasse mich gern eines Besseren belehren. Dafür sind bloße Behauptungen allerdings unzureichend.
Würde man Dich überzeugen, dass man Unfalsifizierbares (Dogma, Gott) wissenschaftlich bearbeiten kann, wäre dies keine weltanschauliche, sondern eine erkenntnis-theoretische Aussage. - Es sagt überhaupt nichts pro oder contra Weltanschauung aus.

Mich zu überzeugen, wäre doch keine AUSSAGE - ob weltanschaulich oder erkenntnis-theoretisch. :shock:

Bleiben wir doch lieber beim Thema. ;) Belehre mich einfach eines Besseren: Wie sollte es möglich
sein, unwissenschaftliche Glaubensaussagen über Gott, Gottessohn, Auferstehung von den Toten etc.,
wissenschaftlich zu begründen?

Versuche doch bitte mal, uns das zu erklären - ohne in nichtssagendes Geschwurbel abzudriften.


PS
Ich denke mal, Du bist Dir selbst im Klaren darüber, dass es nicht möglich ist, z.B. die leibliche Aufnah-
me Mariens in den Himmel wissenschaftlich zu begründen. Solltest Du anderer Meinung sein, dann be-
gründe das mal mit eigenen Worten und verschanze Dich nicht hinter anonymen Dogmatikern, die das
angeblich können sollen.
Schaffst Du das?
Zuletzt geändert von Münek am Do 26. Nov 2015, 23:06, insgesamt 1-mal geändert.

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#295 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von JackSparrow » Do 26. Nov 2015, 23:02

closs hat geschrieben:Jeder andere WIssenschaftler kann es nachvollziehen - während eine Erscheinungs nachts im Bett NICHT intersubjektiv nachweisbar ist.
Wenn die Erscheinung nachts im Bett von niemand anderem gesehen werden kann, muss es sich bei der Erscheinung um ein Produkt deines eigenen Organismus handeln.

Und sollte sie dir nicht die Lottozahlen oder den morgigen Kurs der Lufthansa-Aktie vorhersagen, ist die Erscheinung als eher pathologisch einzustufen und ihre Ursachen sollten durch einen Arzt abgeklärt werden.

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#296 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Münek » Do 26. Nov 2015, 23:22

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das ist doch eine Selbstverständlichkeit!
Wie gesagt - ich lese nicht mit Stift und Block. - Ich habe geguckt, aber nichts gefunden -

SIEHSTE - GENAU DAS HABE ICH MIR GEDACHT.

Und das ist mein berechtigter Vorwurf Dir gegenüber, nämlich Behauptungen von einer gewissen
Gewichtigkeit
fahrlässig in den Raum zu stellen, die Du dann auf Nachfrage nicht belegen kannst.

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#297 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von closs » Do 26. Nov 2015, 23:43

Münek hat geschrieben: Belehre mich einfach eines Besseren: Wie sollte es möglich sein, unwissenschaftliche Glaubensaussagen über Gott, Gottessohn, Auferstehung von den Toten etc., wissenschaftlich zu begründen?
Du hast es immer noch nicht verstanden. - Es geht nicht darum, "Gott" wissenschaftlich zu begründen. - Es geht in der systematischen (wissenschaftlichen) Theologie um etwas anderes - hier wik:

"Die systematische Theologie ist ein Teilbereich der Theologie. Ihre Aufgabe ist es, den christlichen Glauben in seinen Voraussetzungen (Fundamentaltheologie), in seinem Glaubensinhalt (Dogmatik) und in seinen Konsequenzen für das menschliche Handeln (Theologische Ethik oder Moraltheologie und christliche Soziallehre) systematisch zu reflektieren".


JackSparrow hat geschrieben:Wenn die Erscheinung nachts im Bett von niemand anderem gesehen werden kann
Um so wichtiger ist die Dogmatik, die intersubjektiv nachvollziehbar reflektiert.

Münek hat geschrieben:nämlich Behauptungen von einer gewissen Gewichtigkeit fahrlässig in den Raum zu stellen, die Du dann auf Nachfrage nicht belegen kannst
Solange ich ohne Stift und Block lese, wird das möglich bleiben - oder ich halte solche Infos künftig zurück. Es sollte eine Information sein zur Tendenz, in den katholischen Universitäten wieder mehr Gewicht auf sinn-inhaltliche als auf Quellen-Geschichte, Redaktions-Geschichte, etc. zu legen.

Ich suche weiter.

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#298 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Münek » Fr 27. Nov 2015, 00:37

closs hat geschrieben:Im konkreten Fall "Dogma" heisst dies:
Die Wissenschaftler können intersubjektiv nachweisen, wie sie zum Ergebnis kommen, dass ein Dogma aus diesen oder jenen Gründen schlüssig ist. Jeder andere WIssenschaftler kann es nachvollziehen - während eine Erscheinungs nachts im Bett NICHT intersubjektiv nachweisbar ist.

Nicht "schlüssig" ist, sondern "entstanden" ist. So ist es richtig.

Die Entstehung eines Dogmas lässt sich natürlich geschichtlich nachzeichnen. Damit sind wir in der
sog. "Dogmengeschichte" - und damit selbstverständlich in der "Geschichts-Wissenschaft". ;)

Wie ich Dir neulich schrieb: Das einzig Wissenschaftliche in der Dogmatik ist die "Dogmen-Geschichte".
Sonst nichts! Bibelbezogen wissenschaftlich ist es allein die Exegese, die außerhalb des Zuständigkeits-
bereichs der Dogmatik wissenschaftlichen Aufgaben nachgeht.

Die Dogmatik vermittelt in den Fakultäten ihren Studierenden nur kirchlich verbindlich vorgegebene
Glaubenslehrsätze
, die unhinterfragbar und damit natürlich unwissenschaftlich sind.

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#299 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Münek » Fr 27. Nov 2015, 00:52

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Belehre mich einfach eines Besseren: Wie sollte es möglich sein, unwissenschaftliche Glaubensaussagen über Gott, Gottessohn, Auferstehung von den Toten etc., wissenschaftlich zu begründen?
Du hast es immer noch nicht verstanden. - Es geht nicht darum, "Gott" wissenschaftlich zu begründen.

Erzähle bitte keinen Unsinn. Wir reden hier über Dogmen, nicht über "Gott".

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Savonlinna
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#300 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Savonlinna » Fr 27. Nov 2015, 00:52

Münek hat geschrieben: Die Dogmatik vermittelt in den Fakultäten ihren Studierenden nur kirchlich verbindlich vorgegebene
Glaubenslehrsätze
,
Welche Quelle nutzt Du für diese Behauptung?

Münek hat geschrieben: die unhinterfragbar und damit natürlich unwissenschaftlich sind.
Sie sind nicht unhinterfragbar, da die Studenten der Dogmatik ja aufgerufen werden - siehe meinen Beleg dafür weiter oben -, darüber bezüglich Anpassung an die heutige Realität zu reflektieren.

Immer schön bei der Wahrheit bleiben, Münek. Wo bleibt sonst die intellektuelle Redlichkeit?

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