Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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Münek
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#681 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Münek » Fr 9. Okt 2015, 21:04

Hemul hat geschrieben: Und die 1.Auferstehung kann gem. 1.Korinther 15:50 unmöglich hier auf Erden stattfinden:
50 Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können....

Ja, unser Paulus. Da hatte er wohl einen schlechten Tag. Ihm ist tatsächlich
entgangen, dass man nur von einem Toten ERBEN kann
.

Wenn das Erbteil der "Brüder" das "Reich Gottes" ist, stellt sich die Frage, wann
Gott gestorben sein soll. Ohne Todesfall kein Erbfall.

Novas
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#682 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » Fr 9. Okt 2015, 21:07

Münek hat geschrieben:Beim Teutates! Das muss man nicht beweisen; das sagt einem der gesunde Menschenverstand.

Der "gesunde Menschenverstand" ist natürlich das Eigentum der Atheisten.

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Jeder traumlose tiefe Schlaf ist wie der Tod.
Das kannst du bestimmt beweisen. :lol:

Pluto ist der Gott der Unterwelt. Wer könnte an seinen Worten zweifeln? Wenn er etwas sagt, dann muss es wahr sein. :mrgreen: Außerdem ist der Tod sein Geschäft.

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Savonlinna
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#683 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Savonlinna » Fr 9. Okt 2015, 21:23

SilverBullet hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ich verstehe das Weltbild von closs nicht. Es kommt mir - nur bezogen natürlich auf das, was hier im Forum geäußert wurde - eher wie ein zusammengestückelter Flickenteppich vor, der nicht aus einem Ganzen hergestellt ist.
Ist es überhaupt ein Weltbild?

Muss es nicht irgendwie mit der Welt, in der man sich befindet, in Verbindung stehen?

Muss es nicht „mich“, als Mensch, in Bezug zu meiner Umwelt und meinen Möglichkeiten erklären?
Ich kann durch das Forum hier nicht erkennen, was wirklich in einem Menschen geschieht.
Insofern kann ich auch durch das Forum das Weltbild nicht erkennen, das einer wirklich hat.
Ich kann nur beurteilen - wenn überhaupt -, wie was geschrieben wurde.

Aber Du kannst zum Beispiel an clossens Verhalten hier im Forum erkennen, dass er auf Aggressivitäten nie eingeht, sondern darauf unaggressiv reagiert.
Das zeigt, dass er einem internen Weltbild folgt, das sich in der Praxis auswirkt und in Bezug steht zu seiner realen Umgebung.

Das rational geäuißerte Weltbild hingegen - das eventuell das innere Weltbild in Sprache bringen soll oder aber auch, ganz gegenteilig, ein selbstgezimmertes Konstrukt ist - kann für Außenstehende mitunter nicht nachvolziehbar sein, weil es gespickt ist mit unklaren Begrifflichkeiten.
Letztendlich kann es im schlimmsten Fall - oder bestem Fall vielleicht - überhaupt nicht mit dem inneren Weltbild zusammenpassen.
Das sieht aber dieser Mensch selber nicht, der in jedem seiner Sätze sein inneres Weltbild ausgedrückt sieht, weil er in diesem lebt.
Er kann diese Sätze nicht nur als Sätze sehen - so, wie sie beim anderen ankommen müssen.

Das ist jetzt aber nur mehr eine etwas allgemeinere Erläuterung; ich kenn das auch ein bisschen von anderen Menschen.

SilverBullet hat geschrieben:Muss ich nicht am Ende sagen können „jetzt verstehe ich, was ich bin“?
NIetzsche hat irgendwo geschrieben: "Ja, ich weiß, woher ich stamme, Flamme bin ich sicherlich."
Dass ist eine Art Selbsterkenntnis über seinen Antrieb und seine Lebensart.
Er hat sich als elemntar verstanden und das Feuer noch nicht mal als Symbol, sondern als geistig-reales Element in sich erkannt.

SilverBullet hat geschrieben:Reicht es aus, zu sagen: "Nicht-XXXX" und "unerreichbar/unbegreifbar"?
Weiß gar nicht, ob closs das so sagt; das sage eher ich.
Ich bin der Meinung, dass man nur sagen kann: "Ich will frei sein von etwas", aber nicht sagen kann, was dann entsteht, wenn ich endlich von einer verhassten Ehe frei bin, als Beispiel.

Ich muss mich erst von etwas ganz Konkretem entschnüren, um die nächste Etappe machen zu können.
Wenn die auch wieder einschnürt, verlassen wir die am besten auch wieder.
Wir als Menschen wissen nicht, wo wir hinsteuern. Wir wissen darum nicht, wer wir sind.
Aber wir haben dennoch eine Art Instinkt, wo wir weg müssen und wo wir eine Weile bleiben sollen.
Vielleicht hast Du Recht, und es ist gar kein "Weltbild".

SilverBullet hat geschrieben:Reichen Denktäuschungen, nach dem Motto „den Begriff XYZ verstehe ich schon so irgendwie, schon ein bisschen, also es könnte doch zumindest sein, dass ich ihn verstehe“ aus?
Nein. Wenn das wirklich so ist, dann nein.
Nur wissen wir nicht, ob es eine Denktäuschung ist; es kann auch das sein, was ich oben beschrieben habe:
eine Art Ungeschicktheit, nachvollziehbar zu argumentieren, sodass das beim anderen nicht ankommt, was gemeint ist.

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Savonlinna
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#684 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Savonlinna » Fr 9. Okt 2015, 21:24

Hemul hat geschrieben:
Savonnlina hat geschrieben:Sondern ich versuche deutlich zu machen, dass auch ein offenbarender Gott jenseits der Sprache und des Denkens nicht offenbart und nicht Gott ist.
Sondern? :roll:
Das habe ich sehr lange hergeleitet, hat viele Stunden gedauert.
Bitte um Verständnis, dass ich auf diese Herleitung verweise.

Hemul
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#685 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Hemul » Fr 9. Okt 2015, 21:28

Münek hat geschrieben: Ja, unser Paulus. Da hatte er wohl einen schlechten Tag. Ihm ist tatsächlich
entgangen, dass man nur von einem Toten ERBEN kann
.
Wenn das Erbteil der "Brüder" das "Reich Gottes" ist, stellt sich die Frage, wann
Gott gestorben sein soll. Ohne Todesfall kein Erbfall
.
Jetzt wirst Du aber albern-gelle? :roll: Du weißt doch ganz genau, dass nicht "JHWH" sondern sein Sohn gestorben ist-und deshalb bedingt durch seinen Opfertod gem. Hebräer 9:11-15 ein Erbteil hinterlassen konnte:
Das einmalige und vollkommene Opfer Jesu
11 Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter und ist durch das größere und vollkommenere Zelt - das nicht mit Händen gemacht, das heißt, nicht von dieser Schöpfung ist - 12 und nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum hineingegangen und hat uns eine ewige Erlösung erworben. 13 Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinheit des Fleisches heiligt, 14 wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als Opfer ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient! 15 Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Novas
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#686 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » Fr 9. Okt 2015, 21:33

Savonlinna hat geschrieben:Das rational geäuißerte Weltbild hingegen - das eventuell das innere Weltbild in Sprache bringen soll oder aber auch, ganz gegenteilig, ein selbstgezimmertes Konstrukt ist - kann für Außenstehende mitunter nicht nachvolziehbar sein, weil es gespickt ist mit unklaren Begrifflichkeiten.

Für Christen gilt aber auch Romans 12:2: Do not conform to the pattern of this world, but be transformed by the renewing of your mind.

closs
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#687 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Fr 9. Okt 2015, 21:34

SilverBullet hat geschrieben:Nun, wenn ich Fehler in meinem Weltbild entdecke, könnte ich es verbessern. Zum „Sprengen“ braucht es aber einen Anlass.
Das wäre zum Beispiel einer - weil Du damit die Möglichkeit hättest, mal über Dein Koordinaten-System hinauszugucken.

SilverBullet hat geschrieben:Diese „Simulation“ halte ich für komplett sinnlos, weil dieses andere Weltbild keine Verbindung zu meiner materiellen Umwelt hat.
Das ist doch gerade der Sinn der Sache - Du sollst zumindest theoretisch begreifen, dass es etwas anderes geben kann (Zustimmung erwartet doch keiner).

Du müsstest erklären, wie dieser andere Teil („Geist“) mit dem Gehirn wechselwirkt und am Ende die Funktionen des Gehirns, ohne Gehirn übernehmen kann.

silverbull hat geschrieben:Dass du das nicht erkennen kannst, ist dein Fehler.
Es ist mein FEHLER, dass ich innerhalb Deines Weltbildes keinen Fehler erkennen kann? :o

silverbull hat geschrieben:Beispiel:
Wie soll es dieser „Geist“ machen, dass er weiss, wo er sich befindet und wie schnell er sich in welche Richtung bewegt?
All Deine Fragen laufen darauf raus, dass Du meinst, das Geistige, aus dem (nach vieler Menschen Glauben) das Dasein kommt, müsse nach naturalistischen Gesetzen ablaufen. - Das führt in die Sackgasse.


silverbull hat geschrieben:Ich wiederhole:
Auf der einen Seite sollen wir als Wahrnehmungssystem also vollkommen ungeeignet sein, das „jenseitige Sein“ zu erreichen, zu begreifen, zu erfassen.
WIr haben schon Potential, um Geistiges zu begreifen - aber nicht mehr, wie meinetwegen 2-D etwas in 3-D oder 4-D begreifen können.

silverbull hat geschrieben:Auf der anderen Seite soll vollkommen klar sein, dass wir diese Idee haben müssen und sie unzweifelhaft korrekt sein muss – Aha!
Nicht "müssen", sondern bestenfalls "müssten"/"sollten". - Im Menschen ist dieses Potential drin, aber nicht immer aktiviert.

closs
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#688 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Fr 9. Okt 2015, 21:38

Savonlinna hat geschrieben:Ich verstehe das Weltbild von closs nicht.
Eigentlich sind wir bei dieser Frage noch gar nicht angekommen - hier geht es erst mal um die Voraussetzung, verschiedene Weltanschauungen zu verstehen. - Und wenn die Transfer-Bereitschaft so blockiert ist wie hier, dass man nicht einmal nachvollziehen kann, warum der andere ein anderes Weltbild hat, ist das schon ernüchternd.

Es geht nicht um Christentum oder Gott, sondern um das genannte Gedanken-Experiment. - Kann man es NICHT nachvollziehen, kann man nur inner-naturalistische Weltbilder austauschen.

Novas
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#689 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » Fr 9. Okt 2015, 21:44

closs hat geschrieben:Das ist doch gerade der Sinn der Sache - Du sollst zumindest theoretisch begreifen, dass es etwas anderes geben kann (Zustimmung erwartet doch keiner)

Ich frage mich auch, was daran so schwierig ist.

closs
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#690 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Fr 9. Okt 2015, 21:50

Münek hat geschrieben:Meines Wissens soll die Auferstehung aller Verstorbenen ebenfalls im Dasein stattfinden.
Aus dem Dasein heraus - sicherlich. - Aber meinst Du ins Dasein hinein?

Deine Zitate ermöglichen eine wörtliche Deutung - aber macht das Sinn? - WAS wird denn da aus den Gräbern erweckt? Knochen? - Meine Bibel-Exegese basiert auf dem Wort "Chiffre": Wofür steht ein naturalistisches Bild - und nicht: Das Wofür selbst sei naturalistisch. - Das ist normalerweise eigentlich ein Argument den Kurzzeit-Kreationisten, etc. gegenüber.

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