Die RKK und die Evolutionstheorie

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Pluto
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#251 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Pluto » Mi 9. Sep 2015, 20:12

Andreas hat geschrieben:Die Zitate von Schönborn verstehe ich anders.
Schönborn hat geschrieben:Im Hinblick auf den weit verbreiteten Missbrauch der Botschaft Johannes Pauls II...
Was bedeutet eigentlich "weit verbreiterter Missbrauch"?
Artikuliert Schönborn hier vielleicht die eigene Angst vor der Wahrheit?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

R.F.
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#252 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von R.F. » Mi 9. Sep 2015, 20:19

Münek hat geschrieben: - - -
Bei dieser Textstelle handelt sich um eine generelle "Selbstaussage Jahwes", die über den Kontext
hinaus Bedeutung hat. Die alten Hebräer hielten ihren Gott zu Liebestaten und Gräueltaten fähig.
Also was der Menschheit gem. dem “christlichen Teil” der Schrift droht, stellt alle bisherigen Grauen-Szenarien in den Schatten...

Hemul
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#253 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Hemul » Mi 9. Sep 2015, 20:24

Münek hat geschrieben: Bei dieser Textstelle handelt sich um eine generelle "Selbstaussage Jahwes", die über den Kontext
hinaus Bedeutung hat. Die alten Hebräer hielten ihren Gott zu Liebestaten und Gräueltaten fähig.
Du erzähltst doch schon wieder Kokolores. Die alten Hebräer kannten ihren Bundesgott wie Moses ihn in 5.Mose 32:1-4 beschreibt:
1 Höre, Himmel, ich will reden! / Die Erde höre meinen Spruch! 2 Meine Lehre ströme wie Regen, / wie Tau sollen meine Worte fallen, / wie Regentropfen auf das Gras, / wie ein Guss auf welkes Kraut. 3 Den Namen Jahwes rufe ich aus: / Gebt unserem Gott die Ehre! 4 Der Fels: Vollkommen ist sein Tun, / ja, alle seine Wege sind recht! / Ein treuer Gott, der niemals betrügt, / gerecht und gerade ist er!
Was Du Gräueltaten nennst waren Maßnahmen Gottes um sein Bundesvolk vor Feinden zu schützen oder bei Bündnisuntreue zu bestrafen. An Personen Deines Kalibers schreibt Paulus in Römer 9:20+21 folgende Warnung:
20 So? Wer bist du eigentlich? Du Mensch willst anfangen, mit Gott zu streiten? Sagt das Werk zu seinem Meister: "Warum hast du mich so gemacht?" 21 Ist der Töpfer nicht Herr über den Ton und kann aus derselben Masse ein Gefäß machen, das auf der Festtafel zu Ehren kommt, und ein anderes, das für den Abfall dienen soll?
Kehre bitte um bevor es für Dich zu spät ist.
Zuletzt geändert von Hemul am Mi 9. Sep 2015, 20:38, insgesamt 2-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Andreas
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#254 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Mi 9. Sep 2015, 20:26

Pluto hat geschrieben:Was bedeutet eigentlich "weit verbreiterter Missbrauch"?
Artikuliert Schönborn hier vielleicht die eigene Angst vor der Wahrheit?
Angst vor welcher Wahrheit?

Wohl mehr die Abwehr von ideologischer Propaganda in Bezug auf die RKK. Zu der Zeit 2004/2005 war das in Amerika vermutlich ein häufiges Thema in den Medien und einige verbreiteten die falsche Message, dass der Papst 1996 pauschal die Evo in die Glaubenslehre der RKK übernommen hätte. So erkläre ich mir das zumindest.

Pluto
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#255 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Pluto » Mi 9. Sep 2015, 20:35

Andreas hat geschrieben:Angst vor welcher Wahrheit?
Dass die Evolutionsbiologie richtig sein könnte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#256 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Mi 9. Sep 2015, 20:40

Die RKK darf glauben, was sie will. Das geht mich nichts an.

Da lag zu der Zeit jedenfalls was in der medialen Luft. Dafür spricht auch, dass Papst Benedikt XIV bei seiner Antrittsrede im April 2005 auf das Thema Evolution zu sprechen kommt. Im Juli 2005 erschien dann der Kommentar von Schönborn.

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#257 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Hemul » Mi 9. Sep 2015, 20:44

Andreas hat geschrieben:Angst vor welcher Wahrheit?
Pluto hat geschrieben: Dass die Evolutionsbiologie richtig sein könnte.
Wovon träumst Du eigentlich? ;) Die ET erfüllt nicht einmal die Kriterien eine wissenschaftliche Theorie zu sein-aber Du machst hier dicke Backen. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#258 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Savonlinna » Mi 9. Sep 2015, 21:02

Andreas hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Soviel ich weiss, schon. Eben in dem Sinne, dass man den Zufall INNERHALB des Evolutions-Systems anerkennt, aber dieses System als Teil von etwas Nicht-Biologischem versteht, in dem es keinen Zufall gibt.
Schöborn scheint dies in seinem Kommentar wohl anders zu sehen als du und belegt das mit Zitaten der Kommission und des Papstes Benedikt XVI.
Also so, wie closs es formuliert hat, meine ich auch, dass Schönborn anders argumentiert.
Allerdings meine ich auch, dass Schönborn ein wenig anders argumentiert als Du, Andreas.

Ich übersetze das hier mal auch versuchsweise in Thesen:
Schönborn hat geschrieben:Im Hinblick auf den weit verbreiteten Missbrauch der Botschaft Johannes Pauls II. über die Evolution aus dem Jahr 1996 warnt die Kommission, dass „die Botschaft nicht als umfassende Bestätigung aller Evolutions-Theorien - einschließlich jener neo-darwinistischer Provenienz, die ausdrücklich jede kausale Rolle der göttlichen Vorsehung bei der Entwicklung des Lebens im Universum leugnen - aufgefasst werden kann“. Weiter stellt die Kommission fest, dass „ein zielloser evolutionärer Prozess - der sich außerhalb der Grenzen der göttlichen Vorsehung abspielt - einfach nicht existieren kann“. In der Predigt bei seiner Amtseinführung vor wenigen Wochen hat Benedikt XVI. ausgerufen: „Wir sind nicht das zufällige und sinnlose Produkt der Evolution. Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes. Jeder ist gewollt, jeder ist geliebt, jeder ist gebraucht“.
1.
Was der Papst an Bestätigung bezüglich Evolution gesagt hat, beziehe sich nicht auf SÄMTLICHE Evolutions-Theorien.

2.
Zum Beispiel beziehe diese Bestätigung NICHT diejenige Theorie neo-darwinistischer Herkunft ein, die ausdrücklich leugnet , dass die göttliche Vorsehung kausal bei Entstehung des Lebens im Universum eine Rolle spiele.

3. Ich denke, der Akzent bei 2. liegt auf "leugnen".
Wissenschaft leugnet nichts, was nicht in ihren Bereich fällt.

4.
Ich schlage mal kurz zurück auf folgenden Satz von Schonborn:
"Jedes Denksystem, das die überwältigende Evidenz für einen Plan in der Biologie leugnet oder weg zu erklären versucht, ist Ideologie, nicht Wissenschaft."

Der beschreibt eben genau das:
Evolution ja, solange sie Wissenschaft ist.
Leugnen christlicher Überzeugungen im Namen der Wissenschaft sei Ideologie.

5. Ein weiterer Punkt:
Nach Ansicht der Kirche kann ein zielloser evolutionärer Prozess außerhalb der göttlichen Vorsehung nicht existieren.

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Andreas
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#259 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Mi 9. Sep 2015, 21:14

Damit kann ich leben, wenn allen klar ist, dass Ratzinger vorher Teil der Kommission (Im Zitat grün markiert) war und später als Papst Benedikt XIV in seiner Antrittsrede 2005 die blau markierten Aussagen machte.

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Halman
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#260 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Halman » Mi 9. Sep 2015, 21:42

Münek hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
"Ich bin der Herr, und keiner mehr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis,
der ich Frieden gebe und schaffe das Übel. Ich bin der Herr, der solches alles tut."
Verse wie ein Rosinenpicker herauszureifen, bei einem proheteischen Text, der von "Jesaja" nie in Versen "komponiert" wurde, kann zu Fehlschlüssen führen. Dieser Vers steht im Kontext zu Kyrus.



In welchem Zusammenhang der Text steht, ist in diesem Fall nicht wesentlich.
Das sehe ich anders, denn durch den Kontext wird deutlich, worauf sich die Aussage überhaupt bezieht.

Münek hat geschrieben:Bei dieser Textstelle handelt sich um eine generelle "Selbstaussage Jahwes", die über den Kontext
hinaus Bedeutung hat. Die alten Hebräer hielten ihren Gott zu Liebestaten und Gräueltaten fähig.
Es handelt sich um ein jesajanisches Prophetenwort, welches zur Rolle von „Cyrus der Großen“ als Eroberer Babylons bezug nimmt. Von den Juden wurde er aufgrund seiner Proklamation als Befreier angesehen. Für Babylon erwies sich Kyrus natürlich als Unheil, für Israel als Heil.

Aber ich sehe schon, wie diskutieren nicht, wir disputieren. Kann man machen, ist aber ermüdend. Daher breche ich diesen Unter-Disputions-Zweig hier jetzt ab - jedem seine Meinung. :)
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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