Hi ThomasM!
ThomasM hat geschrieben:
Du deutest viel an, wirst aber nirgendwo konkret. Bevor ich jetzt antworten kann, muss ich nachfragen
Nirgendwo konkret?! Du hast mehr mit 'seeadler' gemein, als Dir lieb sein kann (
"Aber könntet ihr mir zeigen, wo ich falsch gerechnet habe?!") ... .
Selbstverständlich darf jeder hier eine beliebig große Begründungstiefe von mir erwarten; dennoch bitte ich aber zu bedenken, dass ich hier bei der Arbeit bin und deshalb meine Beiträge dem Sparsamkeitsprinzip folgen ... .
ThomasM hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Glaubeâ„¢ ist zu 100 % emotional bzw. zu 0 % rational 'begründet'.
Kannst Du das begründen?
Ja.
ThomasM hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Meine Aussage hingegen ist diese: Ich widerlege Dir die Möglichkeit der Existenz der Götter, an die Du glaubst. Aus dem Arsenal meiner Möglichkeiten werde ich wohl diesesmal den anspruchsvollen Weg über das Induktionsproblem gehen - das ist dann nicht so langweilig für mich ... .
Wo ist die Widerlegung? Irgendwie muss ich die versäumt haben. Schreib doch mal auf.
Konzentration, mein Herr! Natürlich hast Du etwas versäumt: Ein
"Ich werde ... " bezeichnet gemeinhin die grammatikalische Kategorie 'Futur I'. Deine Aufgabe war, mir in einem ersten Schritt die
Fragestellung zu liefern - Du erinnerst Dich?
ThomasM hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Aber wenn Du von "Wahrscheinlichkeitsrechnung und statistischer Modellierung" sprichst, dann unterwirfst Du hiermit Deine Gottesvorstellung der Logik. Das ist der erste Sargnagel und mehr sind im Prinzip auch nicht nötig.
Logik ist bei weitem nicht genug. Ich beziehe mich auf Modellbildung. Innerhalb eines Modells muss man Logik verwenden. Allerdings ist Logik "nur" ein menschliches Gedankenkonstrukt - wie das Modell auch. Wie gut das Modell dann auf die Realität passt, wäre eine Feststellung, die man anschließend machen muss.
Doch den Sargnagel suche ich immer noch vergeblich.
Logik := Prüfung von Aussagen (auf ihren 'Wahrheitswert')
Modellbildung := Axiomatik
Wenn Du das Höchste der Logik unterwirfst, dann ist das Höchste nicht das Höchste, sondern bestenfalls das Zweithöchste (In dieser Form ein Derivat klassische Argumentation zu den Gottesbeweisen). Wenn Du hier noch nicht den Sargnagel entdeckst, macht das nichts - das wird in den weiteren Schritten der Behandlung des Gegenstands immer klarer hervortreten.
ThomasM hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Wenn Du Arbeiten betrachtest, die das Etikett 'Wissenschaftlichkeit' verdienen, fällt Dir folgende Struktur auf:
Fragestellung ∩ Methodik = Ergebnis
'Ergebnis' können wir synonym setzen mit 'Erkenntnis'. Wenn ich nun zunächst um die Fragestellung bitten dürfte?
Ich dachte, es geht um die Frage: Gibt es einen Gott? Man könnte die Fragestellung auch abschwächen zu "Ist Gott denk-bar und vereinbar mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen".
Danke sehr, wir haben eine Fragestellung. Sie lautet also:
Gibt es einen Gott?
Wir reflektieren zum methodischen Teil und betreiben hier eine erste Methodenforschung. Denn offensichtlich ist die Fragestellung insuffizient. Wir fragen also nach dem Existenzquantor von {
G}, wobei {
G} nicht gegeben ist. Selbstverständlich ist es nicht möglich, die Existenz von etwas zu prüfen, von dem wir nicht wissen, was es ist. Bitte gib mir eine Def. für {
G}, damit wir die Fragestellung hinreichend präzisieren können.
ThomasM hat geschrieben:
Wie auch immer, ich habe Fragestellung und Methode gesetzt und bin zu einem Ergebnis gekommen. Das scheint dir nicht zu gefallen. Du hast immer noch nicht erläutert, was dir daran nicht gefällt.
Ich soll Dir tatsächlich was erzählen zu Kausalität
vs. Koinzidenz?!
Fragestellung:
"Woher kommen die Babies?"
Methode:
"Vergleich der Häufigkeiten des Auftretens von Babies und Klapperstörchen."
Ergebnis:
"Je mehr Babies, desto mehr Klapperstörche: Die Babies bringt der Klapperstorch!"
ThomasM hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Nein, dass nennt man nicht rationales Denken, das nennt man BS. Eine Messmethodik, die auf 'Gefühlen' aufbaut, ist eine methodische Schwäche par excellence ... .
Keineswegs - siehe meine Antwort auf Zeus.
Wenn der Untersuchungsgegenstand nicht über Instrumente zugänglich ist, dann muss man halt das menschliche Gehirn nehmen. Völlig normale Praxis.
Dies ist auch das, was ich hinsichtlich der Methodik und Theorie der Messung zu sagen habe.
Ich nehme denn 'seeadler' zurück und gehe davon aus, dass Erwinchen Diesen Account gekapert hat. 100 Reguli gehen in den
Crack-Pot ... .
Warum nimmst Du als Untersuchungsgegenstand nicht die
"menschliche Gehirne" amerikanischer Biologen, sondern verdünnst diesen durch
"menschliche Gehirne", die zu einem Gutteil wohl Analphabeten sind? Offenbar rekurrierst Du mit Deiner Rede zum
"menschlichen Gehirn" nicht auf die geistige Leistungsfähigkeit der entsprechenden Träger. Mithin muss sich da dann etwas Gegenständliches befinden, was wir vorläufig 'Weihnachtsmann' nennen wollen. Dieser Weihnachtsmann scheint überdies hoch virulent, eine Pandemie nicht ausgeschlossen zu sein. Wie AIDS tritt dieser Weihnachtsmann gehäuft unter ungünstigen Lebensumständen auf; Gegenmittel sind allerdings in Form von Aufklärung & Bildung vorhanden. Wo und wie finden wir nun diesen Weihnachtsmann im Gehirn? - Skalpell liegt bereit ... .
ThomasM hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Eine Umfrage unter amerikanischen Akademikern ergab übrigens für die Biologen den Spitzenwert: Der Anteil der Ungläubigen liegt hier bei 95 %!
DAS wiederum nennt man Datenmanipulation. Also filtere deine Messergebnisse so lange, bis das herauskommt, was du als Ergebnis sehen willst. Das wäre dann extrem schlechte Wissenschaft.
Weitere 100 Reguli für Erwinchens
Crack-Pot ... .
Datenmanipulation betreibst Du immer, wenn Du Rohdaten nicht gerade auf sich selbst beruhen lässt. Selbst wenn Du einen Mittelwert samt Standardabweichung aus Deiner Grundgesamtheit 'gefiltert' hast. Oder einen Studi im Physikpraktikum an die Apparatur zurückschickst, begleitet mit den Worten:
"Das kann nicht stimmen ...!"
Auch die Nennung von Relationen in Deiner Grundgesamtheit
"menschliche Gehirne" sind eine Form von Datenmanipulation. Auf diese Grundgesamtheit wird ja selbst durch eine Stichprobe geschlossen - analog der Sonntagsfrage zu einer Bundestagswahl. Die Umfrageinstitute fügen hier einen gewissen Korrekturfaktor ein. In diesem Sinne: Ab welchen Lebensalter wurdest Du gläubig? Ziehe dies heran, um damit einen datenmanipulativen Korrekturfaktor einzuführen, der den ungläubigen Anteil reduziert.
Den Vorwurf der
interessengeleiteten Datenmanipulation wirst Du übrigens nicht aufrecht halten können, ohne Dich selbst zu diskreditieren. Warum genau nimmst Du alle Menschen heran, nicht aber alle amerikanischen Biologen? Oder alle Wirbeltiere?
ThomasM hat geschrieben:
Übrigens: 95% ist NICHT "mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit"
Nein, halt 'nur' 95 von 100 amerikanische Biologen.
ThomasM hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
BTW: Du läßt auch hier erkennen, dass Du die Beantwortung der Gottesfrage aus der Natur (hier: Mensch) heraus ermöglichen willst.
Wie auch sonst. Auch wenn ich Gott nicht die Eigenschaft eines physikalischen Objektes zuschreibe, so hat er dennoch etwas mit unserem Universum zu tun. Es gibt also eine Wechselwirkung. Der offensichtliche Punkt, wo man danach suchen muss, ist der Mensch, denn die Idee stammt ja von dem.
Ludwig Wittgenstein im Satz 1 seines
Tractatus logico-philosophicus:
"Die Welt ist alles, was der Fall ist." Wenn dies zutrifft - und wie auch kann dies nicht zutreffen - kann ein Gott, der existiert, nur in der Welt sein, nicht außerhalb. Wäre er außerhalb der Welt, wäre er nicht der Fall und auch nicht existent ... .
Cheers,
Lamarck
„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.†(Theodosius Dobzhansky)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.†(John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.†(Harold Morowitz)