Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Philosophisches zum Nachdenken
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Savonlinna
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#51 Re: Können wir den Evangelien vertrauen oder sollten wir ihnen misstrauen?

Beitrag von Savonlinna » Do 27. Aug 2015, 02:56

Münek hat geschrieben:
Dennoch hast Du diese Erläuterungen - und damit meine vollständige Antwort auf Halmans Frage - bewusst nicht zitiert, stattdessen wider besseren Wissens Begriffe wie "falsche Aussage" und "falsches Spiel" indirekt bezogen auf meine Person ins Spiel gebracht.

Beides: Das bewusst unvollständige Zitat und das Einwerfen der Begriffe "falsche Aussage" und "falsches Spiel" ist miesester Stil.
Was miesester Stil ist, das habe ich schon zitiert: der Deine.
Mir lag daran, dass man in diesem Forum endlich mal diskutieren kann, ohne dass die hiesigen Atheisten bei jeder Äußerung eines Christen eine persönliche Beleidigung ausstoßen und sie mit ihrer primitiven Küchenpsychologie belästigen.

Ich bin genau das, was Du doch offenbar so sehr schätzt, jedenfalls beteuerst Du das in fast jedem Deiner posts:
ich bin direkt und nehme kein Blatt vor den Mund.
Ich liebe die Wahrheit und sage sie.
Rieche ich irgendwo Falschheit, benenne ich sie.

So, und nun freu Dich einfach, dass Du jemanden kennengelernt hast, der genau das tut, was Du so magst.
Gute Nacht.

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Münek
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#52 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Münek » Do 27. Aug 2015, 04:40

Für mich bist Du erstmal gestrichen. Ende der Sendung. Thema abgehakt.

Samantha

#53 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Samantha » Do 27. Aug 2015, 08:29

Münek hat geschrieben:Ich habe auf Halmans Frage nach Wissenschaftlern hier im Forum geschrieben, dass ich "eigentlich" überfragt sei - habe aber dennoch weitere Erläuterungen folgen lassen. Und die hast Du auch mit Sicherheit gelesen.
"Deine" Erläuterungen sind allenfalls Behauptungen, und Deine "Beweise" sind nachgeplappertes Zeug, dass Du selber nicht durchdacht hast.


Münek hat geschrieben:Das bewusst unvollständige Zitat und das Einwerfen der Begriffe "falsche Aussage" und "falsches Spiel" ist miesester Stil.
Ach was ... Deine Unterstellungen der Unredlichkeit, Unehrlichkeit etc. sind dann wohl guter Stil ...


Münek hat geschrieben:Für mich bist Du erstmal gestrichen. Ende der Sendung. Thema abgehakt.
Feigling!
Du verträgst wohl keine "berechtigte" Kritik. :mrgreen:

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Halman
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#54 Re: Können wir den Evangelien vertrauen oder sollten wir ihnen misstrauen?

Beitrag von Halman » Do 27. Aug 2015, 13:50

Anton B. hat geschrieben:In Theissen & Merz sind die Beobachtungen aufgeführt, auf deren Basis der "historische Jesus" rekonstruiert wurde. Und wenn "primärer Forschungsgegenstand die biblischen Evangelien" sind: Hast Du schon mal darüber nachgedacht, warum der "historische Jesus" keine "echten" Wunder bewirkt hat? Es gibt doch auch keine direkten "historischen Erkenntnisse", die dagegegen sprechen.
Warum Wunder von Rationalisten negiert werden, ist mir sehr wohl bewusst.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Anton B.
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#55 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Anton B. » Do 27. Aug 2015, 17:49

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Dass ein Modell ein Modell ist, dass Beobachtungen auch wenn sie indirekt 4mal um die Ecke gehen, trotzdem zur Falsifikation nutzbar sind, hatte er nicht verstanden.
Natürlich kann man INNERHALB eines Modells falsifizieren - und ich glaube, das meinst Du auch.

Moment - differenzieren wir einmal:

A:
Natürlich kann man auch im historisch-kritischen Bereich falsifizieren, wenn es um objektive Beobachtungen geht - als solche würde ich bspw. bezeichnen, dass meinetwegen eine C14-Analyse zeigt, dass die Quelle x frühestens im Jahr 100 n.Chr. entstanden ist. - Oder eine sprachliche Analyse zeigt, dass der Begriff x, der in dieser Quelle vorkommt, erst seit dem Jahr 100 n.Chr. im Umlauf war (so wie ein Text nicht aus den 1950ern sein kann, in dem das Wort "googeln" vorkommt). - Hätte nun jemand aus "frommen" Gründen behauptet, diese Text-Quelle sei Autograph eines Evangelisten, wäre diese Behauptung damit eindeutig falsifiziert. - Wenn Du das meinst, gebe ich Dir ausdrücklich recht.
Beobachtungen sind nicht objektiv. Ansonsten meine ich es wahrscheinlich so, wie Du es formulierst.

closs hat geschrieben:"Hermeneutik" hieß also für uns:
a) Wie interpretiert der Rabbiner auf Basis der wissenschaftlichen Ergebnisse der HKM?
b) Wie interpretiert der Islam auf Basis der wissenschaftlichen Ergebnisse der HKM?
c) Wie interpretiert der Katholik auf Basis der wissenschaftlichen Ergebnisse der HKM?
d) Wie interpretiert der Zeuge Jehovas auf Basis der wissenschaftlichen Ergebnisse der HKM?
e) Wie interpretiert der Atheist auf Basis der wissenschaftlichen Ergebnisse der HKM?

Die wissenschaftlichen HKM-Ergebnisse waren immer die selben und lediglich Ausgangsbasis (wiewohl sie die meiste Arbeit gemacht haben). - Heute wird so getan, dass nur Variante e) wissenschaftlich "redlich" sei. - Deshalb mein Kopfkratzen, ob sich in den letzten 30 Jahren in Sachen HKM-Begrifflichkeit unbemerkt für mich was wesentliches verändert hat.
Wie x, y, z interpretieren, ist deren Sache. Sofern x, y, z ihre persönlichen Positionen über das Wissenschaftliche hinaus einbringen, ist dieser Aufsatz eben auch nicht wissenschaftlich.

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:in der Diskussion verneinte closs mehrfach die Möglichkeit einer "historischen Rekonstruktion".
Wenn mit "historisch" "wirklich" gemeint ist, verneine ich das auch jetzt noch. - Wenn mit "historisch" "im Sinne der historisch-kritischen Methode" gemeint ist, geht das natürlich - aber das muss überhaupt nichts mit "wirklich" zu tun haben.
Deshalb spreche ich ausdrücklich vom "historischen Jesus" als Ergebnis "historischer Rekonstruktion".

closs hat geschrieben:[Das Problem: Wenn man "historischer Jesus" sagt, verstehen 99 von 100 Leuten nicht "HKM-Jesus", sondern "wirklicher Jesus". - Man darf nicht so tun, als sei dies gemeint.
"Man" kann natürlich so tuen. In der Wissenschaft aber nicht. Da ist der "HKM-Jesus" der "HKM-Jesus".
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#56 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von closs » Do 27. Aug 2015, 18:36

Anton B. hat geschrieben:Wie x, y, z interpretieren, ist deren Sache.
Das gilt aber halt für alle von a) bis e). - Deshalb mein persönliches Kopfkratzen: Warum bezeichnet man Textkritik und streng gehandhabte HKM nicht als Wissenschaft und zieht die daraus folgende Hermeneutik aus dem Wissenschafts-Begriff raus? - Ob das ganz korrekt ist, weiss ich nicht - aber damit würde diese Grauzone zwischen wissenschaftlicher Beobachtung und weltanschaulicher Interpretation wegfallen.

Anton B. hat geschrieben:Deshalb spreche ich ausdrücklich vom "historischen Jesus" als Ergebnis "historischer Rekonstruktion".
Modellhaft stimmt das - medial verbreitet meinen die Leute, mit "historisch" sei "wirklich" gemeint. - Das ist eine Täuschung dem Volk gegenüber.

Anton B. hat geschrieben:"Man" kann natürlich so tuen. In der Wissenschaft aber nicht. Da ist der "HKM-Jesus" der "HKM-Jesus".
Selbst dann muss dem Wissenschaftler auffallen, dass er beim Verlassen dieses Modells auf ganz andere Modelle stößt. - Kopfkratzen wäre das mindestes, was dann die Folge sein sollte.

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#57 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Anton B. » Do 27. Aug 2015, 19:09

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Wie x, y, z interpretieren, ist deren Sache.
Das gilt aber halt für alle von a) bis e).
Klar.

closs hat geschrieben:Deshalb mein persönliches Kopfkratzen: Warum bezeichnet man Textkritik und streng gehandhabte HKM nicht als Wissenschaft und zieht die daraus folgende Hermeneutik aus dem Wissenschafts-Begriff raus?
Genau so wird die HKM in Theissen & Merz dargestellt. Ich sehe da keine weltanschauliche Interpretation, die über das "wissenschaftliche" an sich hinaus geht.

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Deshalb spreche ich ausdrücklich vom "historischen Jesus" als Ergebnis "historischer Rekonstruktion".
Modellhaft stimmt das - medial verbreitet meinen die Leute, mit "historisch" sei "wirklich" gemeint. - Das ist eine Täuschung dem Volk gegenüber.
Meinetwegen. Aber wollen die Leute es ganz genau nehmen? Wenn vom "Kochsalz" gesprochen wird, wird das Kochsalz auch als objektive Wirklichkeit vermittelt. Es stehen aber Modelle dahinter. Den einzigen Unterschied, den ich erkenne, ist die im allgemeinen geringe Bedeutung des Kochsalzes für persönliche Lebensanschauungen.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#58 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von closs » Do 27. Aug 2015, 22:00

Anton B. hat geschrieben:Genau so wird die HKM in Theissen & Merz dargestellt.
Wie jetzt? - Sehen Theissen & Merz die Aussage "Jesus hatte selbst eine Naherwartung" als wissenschaftlich-beobachtende oder als weltanschaulich-interpretierende Aussage?

Anton B. hat geschrieben:Den einzigen Unterschied, den ich erkenne, ist die im allgemeinen geringe Bedeutung des Kochsalzes für persönliche Lebensanschauungen.
Stimmt - geht mir genauso. - Wenn ein Physiker sagt, dass nach dem Modell x die kleinsten Bausteine des Mikrokosmos "Strings" sind, nimmt man das allenfalls interessiert zur Kenntnis. - Wenn es um einen Begriff öffentlicher Bedeutung geht ("Jesus"), ist das ganz anders.

Um es mal etwas überspitzt zu sagen:
Die Menschen verstehen nicht, dass es einen "historisch" genannten Jesus gibt, der eine Naherwartung hatte - und einen "kanonisch" genannten Jesus gibt, der keine Naherwartung hatte - und einen "narrativ" genannten Jesus gibt, der auch keine Naherwartung hatte - und einen "feministisch" genannten Jesus gibt, der in Wirklichkeit eine Frau war.

Die Menschen fragen dann: "Wer war der WIRKLICHE Jesus?". - Und dann sagen obengenannten Forscher: "Nach unserem Modell ein Naherwartungs-Jesus, nach unserem Modell ein Nicht-Naherwartungs-Jesus und nach unserem Modell eine Frau". - Und fügen vielleicht hinzu: "Das, was Du, lieber Nicht-Wissenschaftler, unter "wirklich" verstehst, interessiert uns gar nicht so sehr - uns geht es um die Frage 'Was kommt raus, wenn man unser jeweiliges Modell durchzieht".

Spätestens das ist der Punkt, bei dem Wissenschaft unter sich bleiben sollte, weil sie eigentlich den Menschen nichts zu sagen hat.

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#59 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Münek » Fr 28. Aug 2015, 11:38

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Genau so wird die HKM in Theissen & Merz dargestellt.

Um es mal etwas überspitzt zu sagen:
Die Menschen verstehen nicht, dass es einen "historisch" genannten Jesus gibt, der eine Naherwartung hatte - und einen "kanonisch" genannten Jesus gibt, der keine Naherwartung hatte - und einen "narrativ" genannten Jesus gibt, der auch keine Naherwartung hatte - ....

Kannst Du das belegen? Oder ist dies nur mal wieder eine Deiner Behauptungen?

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#60 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von closs » Fr 28. Aug 2015, 14:07

Münek hat geschrieben:Kannst Du das belegen?
Es wurde im entsprechenden Thread mehrfach belegt - aber darum ging es mir hier nicht. - Hier geht es darum, dass die wissenschaftliche Modell-Sprache vom "Volk" als real verstanden wird. - Insofern sind mediale Verbreitungen von wissenschaftlichen Modell-Ergebnissen unfair, weil damit irregeführt wird.

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