Lieber Andreas,Andreas hat geschrieben:Wir hätten es leichter, wenn sich hin und wieder die Wissenschaft vom Glauben etwas zügeln ließe und sich umgekehrt die religiösen Institutionen von den Wissenschaften etwas einbremsen lassen würden. Beide können sich vom anderen eine Scheibe abschneiden oder sich gegenseitig ignorieren und bekämpfen.
Es geht nicht darum wissenschaft durch den Glauben zu zügeln oder umgekehrt. Wie stellst du dir das vor? Montags, Mittwochs und Freitags hat die Wissenschaft das Sagen, an anderen Wochentagen der Glaube, und am Sonntag plaudern gemeinsam wir über das Wetter?
Die Wissenschaft ist kein Weltbild. Wissenschaft ist auch keine Doktrin und kein Dogma. Jedem Wissenschaftler steht es zu sich sein Weltbild frei zu wählen.
Ziel der Wissenschaft ist es die Funktionsweise der Welt zu erklären, und in diesem Punkt agiert sie vollkommen wertfrei auf der Suche nach Erkenntnis und Wahrheit. Wahrheit kann es aber für uns nicht geben, weil wir Gefangene der Wahrnehmung durch unsere Sinne sind. Deshalb können wir uns der Wahrheit immer nur nähern aber sie nie erreichen. Die Wahrheit aber einfach als Offenbarung eines Evangeliums hinzustellen, wie es Paulus tut, ist eine Vereinfachung die am Ende der Wahrheitssuche nicht gerecht wird, weil sie völlig am Begriff selbst vorbei geht.
Es geht in diesem Forum nicht darum, dass wir einander von unseren säkularen oder chrisltlichen Welbildern überzeugen. Es geht vielmehr darum in der Diskussion, Meinungen und Standpunkte auszutauschen in der Hoffnung, dass die Argument auf gegenseitiges Verständnis stoßen. Damit ist dann meiner Meinung nach schon enorm viel in Richtuung Versöhnung erreicht.
Nicht Konfrontation, sondern Verständigung ist das Ziel.
Das es dabei hin und wieder zu harten Worten kommen kann nehmen wir durchaus in Kauf, sofern es in freunschaftlicher Absicht geschieht und nicht zu dauerhaften Streit führt.