Die Kritikpunkte betreffen den Tanach (AT) und das Altertum. Leider bin ich weder Althistoriker noch Alttestamentler, so dass ich mich auf diesem Gebiet recht unsicher fühle, insbesondere wenn es darum geht den Kritikpunkten mit Kontra zu begegnen. Daher freue ich mich auf eine lebhafte und hoffentlich gut fundierte Diskussion.
Ägypten war "groß", als es die Vormachtstellung inne hatte, insbesondere zurzeit Ramses II. Doch später kam Ägypten unter fremdländische Herrschaft. Die Perser wurden von Alexander den Großen abgelöst und dann wurde Ägypten zum "Spielball" für Rom. Der Glanz und die Vormachtstellung Ägyptens als Großmacht waren längst Geschichte.Scrypt0n hat geschrieben:Beispiel 1: Hesekiel 29, 14-15
Ägypten wurde jedoch nicht kleiner. Im 19. Jahrhundert besiegte Ägypten allerdings den Sudan und beherrschte "kurzzeitig" das fremde Land.
Und heute ist Ägypten ein eher "kleines" Land, weit entfernt von der einzstigen Bedeutung, welches es im Altertum inne hatte.
Das Ziel der Juden bestand ja darin, Nebukadnezar II zu entkommen und dies gelang ihnen auf diese Weise nicht, da die Babylonier auch Ägypten eroberten.Scrypt0n hat geschrieben:Beispiel 2: Jeremia 42, 17
Trotzdem wanderten Juden nach Ägypten aus, aber anstatt – wie prophezeit – umzukommen, errichteten sie ein kulturelles Zentrum in Alexandrien, wo ihre Nachkommen auch heute noch leben.
Kann es sein, dass Du Jesaja 17,1-3 meinst?Scrypt0n hat geschrieben:Beispiel 3: Jeremia 17, 1-3
Syrien ist heute eine Republik, sodass es mit dem Königtum von Damaskus in der Tat aus ist. Ansonsten widerspricht die Realität aber unbestreitbar dieser schrecklichen Prophezeiung, denn bekanntlich ist Damaskus eine Millionenmetropole und somit also eindeutig kein "zerfallener Steinhaufen" und auch keineswegs für immer verlassen.
Im Syrisch-Ephraimitischer Krieg erorberte Tiglatpileser III. Damaskus (vgl. bitte 2Kö 16:9).
Aus christologischer Sicht bezieht sich dies auf dem "Spross Davids", Jesus Christus (vgl. bitte Luk 1:33 u. Off 22:16).Scrypt0n hat geschrieben:Beispiel 4: Psalm 89, 4-5
Die Realität sah aber anders aus - Bestsellerautor Walter-Jörg Langbein schreibt hierzu: "Der Thron Davids sollte also auf alle Zeiten bestehen. Oder anders ausgedrückt: Bis in alle Ewigkeiten würde der König Israels aus dem Hause David stammen. David regierte etwa von 1001 bis 968 v. Chr. Seine Nachfolger kamen in der Tat zunächst aus seinem Geschlecht. Doch schon um 607 v. Chr. wurde die Linie unterbrochen. Rund ein halbes Jahrtausend gab es keinen Nachfahren mehr auf dem Thron aus dem Hause Davids."
Dies bezog sich auf die Rückkehr aus dem Exzil und den Bau den zweiten Tempels. Damit wurde Jerusalem aus jüdischer Sicht wieder zu einer heiligen Stadt.Scrypt0n hat geschrieben:Beispiel 5: Jesaja 52, 1
Selbstverständlich betraten und betreten aber nach wie vor weiterhin Unbeschnittene und Unreine Jerusalem.
Vielleicht war Unbeschnittenen ja in den Tagen Esras der Zugang verwehrt.
Jedenfalls nicht auf Dauer.Scrypt0n hat geschrieben:Beispiel 6: 2. Samuel 7, 10
Die Realität sieht leider anders aus. Eine wirklich sichere Heimat haben Angehörige des jüdischen Volkes bisher nirgendwo finden können.
Gem. der Bibel hatte Israel unter der Herrschaft König Salomos 40 Jahre lang Frieden.
Mal sehen, ob andere User sich zu dieser Prophezeiung äußern.