Taner hat geschrieben:Ich nehme an, bei der Aufforderung die Frohe Botschaft an alle Völker und Länder der Erde zu predigen, ging so einiges nach hinten los
Was soll dein Schreiben sein - ein Schuss in die Luft oder gar nach hinten? Magdalena61 hat mit der Frage begonnen, wie mit Furcht und Zittern ein Seligwerden zusammenpasse. Deine Antwort waren drei "unverständliche" Bibelverse.
Beim ersten ist nicht deutlich, wie ein Gott geliebt wird, von dem man sich laut den 10 Geboten kein Bild machen soll. Beim zweiten ist es makaber, von Felsen erschlagen werden zu wollen. Beim dritten hilft mir die Diskrimminierung von Schriftgelehrten
nicht weiter.
Schauen wir uns Philippper mit *Auslegung an. Sie fand im AT Anwendung, aber auch im NT gehen die Wortspiele analog weiter. Im vorhandenen Text sind Schaltstellen, gleiche Wörter bei verschiedenen Bedeutungen. Es wird mehrfach gelesen, jeweils die weiteren Bedeutungen der Wörter. Damit hat Philipper einen tieferen Sinn, dessen Kapitelinhalt um das "Richten" geht.
Die Verse sind oooberköstlich gereimt!
Schon in der "Überschrift", dem ersten Vers wird darauf hingewiesen:
Alles ginge wie geschmiert, falls man tröstet, sich erbarmt und Liebe gibt, falls Gemeinschaft im Sinn ist und innerste Barmherzigkeit.
Vers 12 ist dann nicht gerade barmherzig, wenn er scheinbar lobt, jedoch Angst fördert.
Phil.2.12 Also, meine Liebsten, wie ihr allezeit seid gehorsam gewesen, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern auch nun viel mehr in meiner Abwesenheit: Schaffet, daß ihr
selig werdet, mit
Furcht und Zittern!
Also, geliebt wird - wo Glück ist - da hören sie mich - allezeit. Ist das bei ihnen nicht mehr? Ist Besseres nun, etwas weit weg. Erfrischt man etwa mit Furcht und Zittern ... oder macht das klagen. Richtig wäre hier ein Beweis der Sicht.
Das ist die bereits "aufgelöste" Form, wenn .die unterstrichenen Wörter als Weichensteller die andere Wendung nehmen. Normal ist es so: In der Gegenwart einer Person, besonders einer Autorität, fällt die Reaktion anders aus, als wenn die "Mäuse Kirtag feiern", wenn die Katz aus dem Haus ist. Doch wenn sie die Leinen locker lässt, benehmen sie sich ganz ungeniert.
ברעדה [b-ra'ada] ist beim Beben, Zittern
Geteilt ergibt ב Vorsilbe bei, mit und רעדה wird nochmal geteilt und damit wird analysiert was רע sein soll, ein Geschrei und Getöse als Beweis. Man weiß hier nicht, ob es Jubel oder Hilfeschrei ist. Oder ist רע schädlich, zu verachten gar, oder ist es erst eine Absicht רע und geht es gar in Richtung "Nächster" רע, Freund רע.
ביר××” [b-irah] in Furcht? oder [bi-rah] Auch das wird untersucht... zerlegt in ב Vorsilbe an, mit, bei und יר××” ungewiss ob Ehrfurcht oder furchtbar.Sieht er aber genauer, so nimmt er ר××” als sehe, kennen. Beim richtig hinsehen fällt die Furcht meist weg - oder sie kommt erst. Die Illusion verschwindet.
Das alles ergibt sich erst als Makro mit Summe und Inhalt durch die richtigen Kombinationen, die als Paare sozusagen zusammen gefunden werden soltlen. Die Rabbiner arbeiteten mit "Paaren", wir sagen einfach gut / schlecht, aber hängen nicht alle Bedingungen weiter dran. Gut ist - wenn - aber dann erscheint Bedingung zwei, wieder mit Mischungen, etc.
Noch einmal ganz einfach gesagt: Vers 12 zeigt die Prozedur eines "Führungsstils" mit Zuckerbrot und Peitsche, gibt aber die Regel wie es sein sollte: Mit Gefühl geben, dass man erleichtert ist und nicht da ganz inwendig die Klagen und den Jammer verspürt. Echte Freundschaft geben - auf Vorschuss - und dann zeigt sich schon, dass man das zu schätzen weiß!