Homöopathie III

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Hemul
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#1171 Re: Homöopathie III

Beitrag von Hemul » Di 2. Jun 2015, 15:09

Janina hat geschrieben: Und wer schlau ist, findet den grundsätzlichen Schwachpunkt:
Bei meinem Spiel: Wenn es wirklich ein Gewinnkonzept gäbe, würde ich es nutzen, statt es weiter zu sagen.
Bei der HP: Wenn es eine negativ logarithmische Reaktionskinetik gäbe, wären entsprechende Reaktionen längst bekannt.

Deinen hinkenden Pferdefuß hatte Babara doch schon längst erkannt:

Barbara hat geschrieben:Ich würde dir den Vogel zeigen und fragen, warum du auf eimnal 1000 Euro von mir willst? Da ist doch etwas nicht seriös bei diesem Vorgehen. Behalt deinen Tipp und ich behalt mein Geld, danke schön. Wenn du so gute Tipps kennst, investier doch einfach selbst darin
:Smiley popcorn:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

JackSparrow
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#1172 Re: Homöopathie III

Beitrag von JackSparrow » Di 2. Jun 2015, 15:36

Janina hat geschrieben:Glaubst du jetzt immer noch an eine erhöhte Gewinnchance?
Die hatte ich bereits vor dem ersten Brief, da ich ja mit 10 richtigen Tipps rechnen durfte. Von den Millionengewinnen, die ich dadurch erzielte, geb ich dir gern 1000 Euro ab. Und ich bin auch gern ein zweites Mal dein Kunde.

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Scrypt.on
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#1173 Re: Homöopathie III

Beitrag von Scrypt.on » Di 2. Jun 2015, 18:10

Scrypt.on hat geschrieben:Dass der Preis bei Medikamenten mitbestimmend ist, schon aufgrund der Erwartungshaltung auf ein teureres Produkt steht hier ja überhaupt nicht zur Debatte.
Doch.[/QUOTE]Nein - denn das wurde meinerseits nie bestritten. Du bestreitest es ebenfalls nichts, also steht es zwischen uns auch nicht zur Debatte.

barbara
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#1174 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Di 2. Jun 2015, 20:46

Janina hat geschrieben: Aber zur Vorhersage selbst: Hättest du einen Grund anzunehmen, dass meine Vorhersagen "irgenwie" richtig sind? Und warum (nicht)?

Da das System geheim ist, bis jetzt, gibt es mehrere Möglichkeiten: von der Spannweite "sie wirft jedes Mal eine Münze und empfielt das, was die Münze sagt" bis "sie hat echtes Insiderwissen und die Tipps stimmen, weil sie Bescheid weiss."

Was ich nun annehme, hängt davon ab, wie ich dich einschätze, deine Vertrauenswürdigkeit, dein Wissen.

Aber eine Person, die erst mal grosszügig ist und mit Tipps gratis gibt, und auf einmal einen Haufen Geld dafür will, ist grundsätzlich fragwürdig. Woher der plötzliche Sinneswandel? - für den müsstest du mindestens eine gute plausible Erklärung liefern können.

***********************************

mit Homöopathie hat das nichts zu tun, weil ich bei Homöopathie die Arbeitsweise des Homöopathen ja mitkriege. Wenn einer in der ersten Anamnese nach fünf Minuten schon fertig wäre, so wär das ein Grund für mich, an seiner Seriosität massiv zu zweifeln. Wenn einer ein Mittel wählt und nicht die Symptome benennen kann, anhand derer er seine Wahl traf, wäre das auch Grund zu zweifeln.


gruss, barbara

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#1175 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Di 2. Jun 2015, 20:48

JackSparrow hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Ist halt mit enorm viel Arbeit und Kosten verbunden, macht es vielleicht deswegen niemand?
Es macht bloß kein Homöopath. Weil der keine Lust drauf hat, dass ihm danach die Kunden weglaufen.

Die Kunden würden das ja gar nicht mitkriegen, mal abgesehen davon, dass sie eine Einverständniserklärung unterschreiben, dass ihre anonymisierten Daten zu Auswertung für eine klinische Studie benutzt werden dürfen.

gruss, barbara

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#1176 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Di 2. Jun 2015, 20:52

Janina hat geschrieben: Das ist wie bei der Homöopathie.
Überzeugte Jünger sind nur die, wo's zufällig geklappt hat. Alle anderen sind ausgestiegen und verschwinden aus der Wahrnehmung.

Ich kann ja nur von meiner bescheidenen und keineswegs repräsentativen Erfahrung sprechen, und die lautet bisher: fünf Versuche, und fünf Mal hat's geklappt.

Kannst ja mal ausrechnen, wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, dass das rein zufälligerweise eine Verbesserung gegeben hat? Da ist ja niemand und nichts hinten runter gefallen.

gruss, barbara

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#1177 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Di 2. Jun 2015, 20:54

Janina hat geschrieben:
Meine Strategie ist folgende:
Ich schreibe 1024 Briefe an...

Jetzt versteh ich auch, warum du so dringend 1000€ brauchst, die ganzen Portokosten sind ja enorm *lol*

ich würd's als Geschäftsmodell nicht empfehlen. Zu viel Arbeit, zu wenig Return on Investment.

gruss, barbara

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Scrypt.on
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#1178 Re: Homöopathie III

Beitrag von Scrypt.on » Di 2. Jun 2015, 20:59

barbara hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Ja, und bedauerlicherweise verfügen nur Homöopathen über eine ausreichend hohe Intelligenz, um diese Reaktionsprinzipien erkennen zu können.
Das ist nicht der Fall. jede Person, die von Homöopathie immer und immer wieder von ihren Beschwerden befreit wird, erkennt das.
Und jene Personen, die davon immer und immer wieder NICHT befreit werden? :)

barbara hat geschrieben:Das ist auch gar nicht so schwierig, wenn man die weltanschaulich-dogmatische Brille ablegt, die einem befiehlt, diese Wirkung nicht anerkennen zu dürfen, weil, es kann ja nicht sein, was nicht sein darf.
Was kann und was darf denn nicht sein?
Dass Globuli - ebenso wie Placebos - helfen können bestreitet ja keiner.
Darüber hinaus aber gehts eben nicht, so doll du es dir auch wünschen magst.

barbara hat geschrieben:Das ist kein Schluss, sondern ein Erleben
Dann folgt der Fehlschluss eben aus der absurden Interpretation des Erlebten - auch so wird kein Schuh draus.

barbara hat geschrieben:Homöopathische Behandlung --> Beschwerden weg
Homöopathische Behandlung --> Beschwerden weg
homöopathische Behandlung --> Beschwerden weg
Hier darfst du "Homöopathische Behandlung" - zu welcher neuerdings ja auch heilende Muster und Symbole zählen... *grins* - durch alles beliebige ersetzen, es bleibt weiterhin nichtssagend.

barbara hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Auch und gerade dann hat sich das Prinzip der Potenzierung ad absurdum geführt. Denn dann sagt die HP selbst: Potenzieren ist falsch. Weil es eben von x anderen Parametern abhängt.
Es gibt in der Tat x Parameter, und aus diesem Grund gibt es ja auch diese SEHR ausführlichen Anamnesen, wo unglaublich viel Dinge gefragt werden
Ein HP-Arzt kann doch fragen soviel er will; deshalb aber wird eine Verdünnung einer Substanz nicht zu einer verstärkten Wirkung führen!

barbara hat geschrieben:damit der Praktiker dann eben das richtige Mittel in korrekter Potenz auswählen kann
Der "Praktiker" weiß doch überhaupt nicht, welches Mittel in welcher Potenz richtig/korrekt ist, da er nicht weiß sondern nur glaubt und behauptet, es würde wirken...

barbara hat geschrieben:Bei den meisten Studien zur Homöopathie, die mir bekannt sind, wird leider NICHT erst geprüft, ob die Behandlugn denn nach homöopathischen Standards eine professionelle und kompetente Behandlung ist
Womit die Studie nichtssagend wird... irrelevant.

barbara hat geschrieben:dh dass das Mittel korrekt gewählt wurde.
Achso: Weil das nicht geprüft wird, wurde es korrekt ausgewählt... ahja...
Seltsame Logik, die du da hast.

barbara hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Das Prinzip der Poztenzierung und diese komischen "Energiefeld" Vorstellungen sind die esoterische Komponenten, die HP so unglaubwürdig machen.
Die Welt hält sich nicht an das, was diese oder jene Person für unglaubwürdig hält.
Sie hält sich aber auch nicht an das, was du für glaubwürdig hältst - wie man sieht... :D

barbara hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Das Rumhexen mit Globuli und so mag ja individuell sinnvoll sein. Die theoretische Vorstellung ist es nicht und wird es niemals sein.
Du bist eigentlich klug genug zu wissen, dass diese Aussage ein reiner Glaubenssatz ist
Nein - damit wird lediglich ein Glaubenssatz als das verworfen was er ist; nämlich Unsinn.

barbara hat geschrieben:Wissenschaft basiert auf Erfahrungen
Wissenschaft basiert auf der Falsifikation, nicht der Verifikation, ihrer eigenen Aussagen. Hier setzt sich die Haltung durch, die der Befundlage am wenigsten wiederspricht, d.h. am besten konsistent mit ihr ist.

barbara hat geschrieben:es gibt durchaus kohärente Ideen, wie Homöopathie funktionieren könnte.
Aber Homöopathie funktioniert ja nicht; daher muss auch nicht geklärt werden, wie es funktionieren hätte können.

barbara hat geschrieben:Wiki verweist auf die vielfach kritisierte Egger/Shang-Studie. Kritik gibt's zB hier:
http://dzvhae-homoeopathie-blog.de/?p=1022
Die Kritik dieser Homöopathen-Gläubigen ist nicht relevant, denn:
Der HP-Arzt kann im Rahmen einer randomisierten Kontroll-Studie seine Patienten selbstverständlich behandeln wie immer (also die individuelle Behandlung) - der einzige Unterschied ist, dass ein Teil der Patienten am Ende nicht die Globulis, sondern die anderen Zuckerkügelchen (nämlich Placebos) bekommen. Und zwar OHNE, dass der HP-Arzt weiß, welcher seiner Patienten zu welcher Gruppe gehört.
Selbst wenn Homöopathie auf irgendeine "metaphysische" Art wirken würde oder durch ein Wunder, müssten diese Kontroll-Studien zwingend positiv ausfallen, wenn es denn eine Wirkung gibt. Genau das ist aber NICHT der Fall - die Ergebnisse sind identisch mit Placebos.

barbara hat geschrieben:nach dem, was ich weiss, werden immer mehr Psychopharmaka verkauft und immer mehr völlig normale Situationen (zB die Trauer um einen Verstorbenen) zur Krankheit erklärt, die mit Medikamenten behandelt werden muss.
*smile* - und das von einer HP-Gläubigen... :D
In der HP wird Ischias genau so behandelt wie Eifersucht (bei Mädchen!) - nämlich mit Pulsatilla D6.
Bei Keuchhusten und Ehesorgen hilft Ambra D3.
Brechnus hilft gegen Streitsucht, Impotenz, Akne usw...

barbara hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Du tust gerade so, als wenn Schulmediziner keine Heilerfolge hätten und zwar ganz ohne Globuli-Zauber.
haben sie ja in den meisten Fällen nicht
Eben doch; und zwar im Gegensatz zur Homöopathie auch nachweislich.
Denn anders als bei der Homöopathie gibt es in der "Schulmedizin" eine Arzneimittelprüfung, ohne dessen WIrksamkeitsnachweis durch Studien eine Zulassung nicht möglich ist. Aufgrund von Sonderregelungen durch die HP-Lobby gilt dies für Globuli usw. nicht; diese dürfen willkürlich in der Apotheke verkauft werden, wenn die HPler meinen, es würde wirken, auch wenn es dies nachweislich nicht tut.
Wie auch, ist doch in Globuli kein Wirkstoff enthalten - und damit nichts, was wirken könnte. Natürlich steht es dir frei, gegenteiliges zu belegen. Es nur zu behaupten reicht nicht.

Daher hält sich die Homöppathie bei wirklich ernsten Fällen auch unweigerlich zurück und verweist auf die abwertend genannte "Schulmedizin".

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Janina
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#1179 Re: Homöopathie III

Beitrag von Janina » Di 2. Jun 2015, 22:26

Hemul hat geschrieben:Deinen hinkenden Pferdefuß hatte Babara doch schon längst erkannt:
Ich weiß. Und Pluto auch. :Smiley popcorn:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?p=144139#p144139
http://www.4religion.de/viewtopic.php?p=144186#p144186

barbara hat geschrieben:mit Homöopathie hat das nichts zu tun, weil ich bei Homöopathie die Arbeitsweise des Homöopathen ja mitkriege. Wenn einer in der ersten Anamnese nach fünf Minuten schon fertig wäre...
Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass ich mich mit der Bezeichnung "Homöopathische Vermutung" NICHT auf Ärzte beziehe, die das leisten, was gelegentlich beim Hausarzt vermisst wird, nämlich Zuhörer, Tröster und im besten Sinne Seelsorger zu sein, sondern einzig auf die Aussage
d/dt c ~ -log(c)
"Die Reaktionsrate eines Stoffes c sei proportional zur Dekade seiner Verdünnung"

barbara hat geschrieben:Ich kann ja nur von meiner bescheidenen und keineswegs repräsentativen Erfahrung sprechen, und die lautet bisher: fünf Versuche, und fünf Mal hat's geklappt.
Kannst ja mal ausrechnen, wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, dass das rein zufälligerweise eine Verbesserung gegeben hat?
Wahrscheinlich sogar größer als 1/32, weil ein seriöser Heilpraktiker einen Patienten mit etwas, was nicht eh von alleine wieder weg geht, zum Arzt schickt.

barbara hat geschrieben:Jetzt versteh ich auch, warum du so dringend 1000€ brauchst, die ganzen Portokosten sind ja enorm *lol*
:thumbup: 8-)

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#1180 Re: Homöopathie III

Beitrag von JackSparrow » Mi 3. Jun 2015, 00:01

barbara hat geschrieben:Da das System geheim ist, bis jetzt, gibt es mehrere Möglichkeiten: von der Spannweite "sie wirft jedes Mal eine Münze und empfielt das, was die Münze sagt
Wen interessierts. Die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet ich 10 mal hintereinander den richtigen Tipp bekomme, ist genauso hoch wie die Wahrscheinlichkeit, dass ich mit meinen persönlichen Einschätzungen 10 mal hintereinander richtig liege.

Die 1000 Euro zahlt man letzten Endes nur für die Chance, dass es sich vielleicht wirklich um ein zuverlässiges Orakel handelt. Aber das ist nach 10 Gewinnen ja nur noch ein kleines Taschengeld.

Die Kunden würden das ja gar nicht mitkriegen, mal abgesehen davon, dass sie eine Einverständniserklärung unterschreiben, dass ihre anonymisierten Daten zu Auswertung für eine klinische Studie benutzt werden dürfen.
Verstehe. Dann haben die Studien ja vielleicht schon stattgefunden und die Homöopathen verzichten nur auf eine Veröffentlichung, um nicht ihre Kunden zu vergraulen. Im gegenteiligen Fall müsste man davon ausgehen, dass die Homöopathen von ihren Heilmethoden selbst nicht ausreichend überzeugt sind, um eine Studie durchzuführen.

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