Ok., das ist die Sicht eines Gläubigen, der glaubt, weil er glauben will.closs hat geschrieben:Die Theologien der großen Kirchen sehen das ganz anders. - Habe gestern mal ausnahmsweise mit einem evangelischen Theologen gesprochen und höre (erwartungsgemäß), dass eine Naherwartung Jesu (auch) dort ausgeschlossen wird. - Die Begründung war wie bei den Katholiken in etwa diesselbe und entspricht in etwa der meinigen.
Das hat aber nichts mit historisch-kritischer Herangehensweise zu tun.
Sicher ist eine Naherwartung absurd, damals wie heute, aber erklär das mal einem Jesus.closs hat geschrieben: Mit anderen Worten: Man leugnet nicht einmal die Naherwartung Jesu, sondern begründet, warum sie absurd ist. Die Naherwartung der Urchristen ist dagegen stadtbekannt - das scheint ebenfalls bei den Protestanten abgehakt zu sein.

Also mir ist das noch nicht begegnet, daß ein Gläubiger die Authentizität der Bibel negiert, um die Glaubwürdigkeit derselben zu erhöhen.closs hat geschrieben: Man streitet sich seit Äonen darüber, welche Bibelstelle so oder so gemeint ist, eventuell hinzugefügt wurde - wo es Irrtümer des Textverfassers gibt - etc. -

Na geht dochcloss hat geschrieben: Stimmt - und da gibt es unter historisch-kritischen Gesichtspunkten das Problem, dass es so gut wie keine Hinweise auf Jesus gibt außer in den biblischen Schriften.

Jetzt sind wir uns mal einig
Nö, die Begründung liegt wohl in den außerbiblischen Quellen, die zwar spärlich vorliegen, aber immerhin gibt es sie.closs hat geschrieben: Damit zitiere ich die Historisch-Kritischen - sie sagen: Eigentlich ist keine verlässliche Quelle da - und trotzdem: Wir können so gut wie ausschließen, dass es Jesus als historische Person NICHT gab. - Aus meiner Sicht ein ziemlich verwirrender Slalom.
Es gab einen unbekannten Wanderprediger namens Jesus, der hingerichtet wurde.
Was dann aus ihm gemacht wurde, ist eine ganz andere Geschichte.
closs hat geschrieben: Wir haben unterm Strich den Fall, dass es innerhalb der Theologie kaum einen zu geben scheint, der auf die Idee kommt, Jesus mit einer Naherwartung in Verbindung zu bringen - gleichzeitig haben wir ein Modell der historisch-kritischen Fraktion, das eben dieses zum Ergebnis hat. -
Das ist eben der Unterschied zwischen Fundamental- und historisch-kritischer Theologie. Zu letzterer hat man nur Zutritt, wenn man bereit ist, die Glaubensbrille mal zur Seite zu legen.

Glaubensdogmen und wissenschaftliche Herangehensweise schließen sich gegenseitig aus, deshalb kannst du von den Fundmentaltheologen auch nichts anderes erwarten.