ThomasM hat geschrieben:...das Problem von Moral ist, dass sie relativ ist, insbesondere in einem vielfältigen Staatswesen wie dem unseren.
Wessen Moral soll also gelten?
Wer einen Vertrag unterschreibt, ist an seine darin enthaltenen Versprechen gebunden. Er verkauft seine Arbeitskraft zu klar definierten Konditionen, welche auch die Höhe der Entlohnung mit einschließen. Von daher habe ich als Christ ein Problem mit vorsätzlicher Arbeitsverweigerung, die als Druckmittel eingesetzt wird, um die vertraglich festgelegten Konditionen zu ändern.
Man kann das Problem recht gut in den öffentlichen Medien beobachten,
Allerdings. Die Medien sind aber nicht maßgeblich für meine Meinung und für meine persönlichen Entscheidungen. Wenn ich eines Tages vor dem Richterstuhl Christi stehe, werde ich mich für meine
eigenen Werke verantworten müssen, nicht für die Werke anderer.
Welche Moral soll also angewendet werden, die des roten Augstein oder die des schwarzen Lucke?
Die Moral der Bibel: "Euer Ja sei ein Ja". Und wenn ich Änderungen will, dann muss ich einen Weg gehen, der mit der Bibel kompatibel ist.
Es ist nicht anzunehmen, dass die Streikenden oder die Häuptlinge der Gewerkschaften Gott um Weisheit gebeten hatten, bevor sie die Streiks inszenierten. Also muß ich mich als Christ nicht damit identifizieren, obwohl ich ebenfalls der Meinung bin, die Arbeit der Kita- Mitarbeiter sollte, genauso wie die familiär erbrachte Erziehungsleistung der Mütter/ Väter mehr- eine angemessene- Anerkennung finden.
Das gilt genauso bei dem Kita Streik. Wessen Moral soll angewendet werden?
Die der Eltern, die ihre Kinder betreut haben wollen und das möglichst so, dass es sich auch für die Ärmeren lohnt, dafür zu arbeiten?
Die der Arbeitnehmer, die einen harten Job machen und relativ schlecht dafür bezahlt werden?
Die der öffentlichen Arbeitgeber, deren Kassen leer sind und für die eine Lohnerhöhung einer bankrott Erklärung gleichkommt oder einer Einschränkung des Angebots, was wieder die ärmeren Familien treffen wird?
Das Problem der schlechten Bezahlung beschränkt sich ja nicht nur auf Kita- Angestellte oder die Mitarbeiter in Einrichtungen für Behinderte.
Sollen dann die Pflegekräfte in Krankenhäusern, Altenheimen, die Rettungsassistenten etc. auch streiken, um nicht benachteiligt zu werden? Oder das Personal der kommunalen Bauhöfe, die Grundschullehrer, die Müllwagenfahrer, die Mitarbeiter der Recyclinghöfe etc., die für erstaunlich bescheidene Gehälter teilweise Schwerstarbeit erbringen? Oder die Ehrenamtlichen und die Privatleute, die ihre Angehörigen pflegen und die Hausfrauen und -männer.... warum sollen
sie denn "für Gottes Lohn" arbeiten, warum eigentlich?
Wer zu lange und zu unverschämt streikt, der riskiert seinen Job.
Mein Sohn ist über Jahre hinweg zu seinen diversen Kasernen bei der BW mit der Bahn gefahren und war von einigen Streikwellen ebenfalls betroffen.
Mitfahrgelegenheiten gab es zwar, jedoch nicht vom heimatlichen Standort (= Provinz) aus, sondern beispielsweise ab Stuttgart (90 km von hier entfernt)-- und da musste er, wenn vom nächstgelegenen Bahnhof keine Züge fuhren, auch erst einmal hinkommen.
Nun, vor einigen Monaten hat er sich ein Auto gekauft. Die Alternative
mitfahrgelegenheit.de funktioniert recht gut und ist im Vergleich mit den bei Nutzung der Bahn entstehenden Reisekosten spottbillig, sowohl für den Fahrer als auch für seine Fahrgäste.
LG