Aberglaube im 21. Jahrhundert

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barbara
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#171 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von barbara » Mo 6. Apr 2015, 13:42

Münek hat geschrieben: Der renommierte protestantische Theologe Hans Conzelmann, ein Schüler Bultmanns und ehemaliger Pro-
fessor für Neues Testament der Universität Göttingen hatte völlig recht, als er konstatierte:

"Die Kirche lebt praktisch davon, dass die Ergebnisse der wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr
nicht publik sind.
"

nein, sie hatten nicht recht. Die Kirche lebt davon, dass sie eine soziale Struktur bietet, schöne Rituale fürs Gemüt, Seelsorge für die Verzweifelten und Zweifelnden, Hilfe für Arme und Kranke, erprobte Hinweise darauf, wie man ein gutes Leben gestaltet... was alles nicht im Geringsten berührt wird über irgendwelche wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Jesus.

gruss, barbara

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Faransil
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#172 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Faransil » Mo 6. Apr 2015, 13:43

closs hat geschrieben:[Der Begriff "Schuld" HAT eine Bedeutung, UND: der Mensch IST schuldig. - Aber nicht in dem Sinne, in dem es oft gepredigt wird - hier liegt ein grandioses Missverständnis vor.
Und natürlich benötigt es einen so spitzfinden User wie dich, closs, der die Welt über dieses Missverständnis aufzuklären versucht. Nett nett. (;

Vermutlich glaubst du sogar wirklich, mit deinen undurchsichtigen und halbgaren Aussagen irgendwen von DEINEN Wortbedeutungen zu überzeugen. Das wird aber nicht funktionieren.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:es ist ja anhand der Texte für jeden nachvollziehbar, daß sich Jesus in Bezug auf die Naherwartung geirrt hat.
Nein
Doch. Auf das Gegenteil zu bestehen nimmt an Svens Aussage niemals die Richtigkeit.

closs hat geschrieben:es ist nachvollziehbar, dass es bei den ersten Christen diese Naherwartung gab. - Wie so oft haben sie nicht verstanden, was Jesus gesagt und gemeint hat..
Viel eher ist hier nämlich nachvollziehbar, dass sie Jesus, mit dem sie umher gezogen sind und lebten, besser Verstanden haben als du es tust. Somit liegt nahe, dass DU ihn nicht verstanden hast.

Es spielt keine Rolle, ob dir das gefällt oder nicht.

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Münek
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#173 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Münek » Mo 6. Apr 2015, 14:42

"Tut Buße, denn das Reich Gottes ist NAHE herbeigekommen", verkündigte Jesus seinen Landsleuten.

Heute, 2000 Jahre später, bitten Gläubige immer noch: "Dein Reich komme...." Warum machen die das wohl? :o

2Lena
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#174 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von 2Lena » Mo 6. Apr 2015, 15:40

Bestes soll nahekommen, Müneki ...
Tu nicht so rum und bete ein paar Vaterunser mehr! ...

Zeus hat geschrieben: Säkularisten brauchen keinen Ersatz-Aberglauben.
Wie man hier im Forum sieht, sind es gerade die lieben Gläubigen, die auf Zusatz-Glauben (oder Zusatz-Handlungen) wie Homöopathie, Wünschelruten, Lichternährung und weiß der Himmel was für anderen esotherischen Schwachfug abfahren.
Die Säkularisierten haben eine "Ersatzlogik", die es ihnen erspart, näher auf die Umstände einzugehen.
Einfach nur Faulpelze, tut mir Leid Zeus ...

Jene Art von Faulheiten geht das sogar weiter in alle Bereiche hinein,
in denen Erforschen angesagt ist ... :-) :-) :-)

Closs, ich muss dich nun wirklich in "Schutz nehmen", obwohl du das selbst ganz gut kannst. Du hast mehr Einfühlungsvermögen. Da sollte gehört werden ...

Pluto hat geschrieben: Wichtig ist, dass man das Leben ohne falsche Schuldgefühle genießen kann.
Ich erinnere mich noch gut an dem Tag, als ich mich entschloss dem Glauben den Rücken zu kehren.
Auch so eine "Billiglösung". Tut mir Leid, lieber Pluto...
Meinst du die Alten waren so bescheuert, dass sie allen Ernstes Gesetze wie "Aug um Aug oder Zahn um Zahn ... durchsetzen wollten ... oder es überhaupt fertig gebracht hätten - ohne selbst totgeschlagen zu werden. :-) Du unterschätzt völlig die streitbaren Vorfahren :-)

Totgelacht sollen sich mehrere haben, steht bei den Propheten, die erfolgreich unsere Grundgesetze schufen. Willst du die auch loswerden?

closs
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#175 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » Mo 6. Apr 2015, 18:30

sven23 hat geschrieben:Wer kommt denn auf so eine blödinnige Idee?
Diejenigen, die den Jüngern unterstellen, sie hätten Jesus verstanden.

Münek hat geschrieben:"Die Kirche lebt praktisch davon, dass die Ergebnisse der wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind."
Ist das nicht ein Missbrauch des Wortes "wissenschaftlich". - Da nehmen sich ein paar Leute, die rein wörtlich an die Bibel gehen, heraus, dies sei "wissenschaftlich", und stellen sich mit diesem geistlosen Werk über alles andere.

Der Platz der Wissenschaft in der Theologie ist der einer Hilfs-Wissenschaft und nicht der einer geistigen Exegese.

Zeus hat geschrieben:Das Hauptmerkmal des Säkularismus ist das F E H L E N jeglichen Glaubens an irgendeinen Gott.
Wenn man dieses Fehlen nicht durch etwas anderes ersetzt, dann gebe ich Dir recht. - Aber es gibt viele Menschen, die ersatzweise glauben, wissenschaftliche Erkenntnis sei der Maßstab füpr Erkenntnis schlechthin - das ist Glaube.

Zeus hat geschrieben:Hier im Forum sind es NUR Gläubige (glücklicherweise nicht alle), die auf Zusatz-Glauben (oder Zusatz-Handlungen) wie Homöopathie, Wünschelruten, Lichternährung und weiß der Himmel was für anderen esotherischen Schwachfug abfahren.
Das würde ich anders formulieren: Gläubige Menschen haben einfach mehr Respekt vor dem, was der Fall sein könnte, und halten Glaubens-Dinge in Sachen, die sie nicht verstehen, außen vor.

Als Gläubiger weiss man, dass die Wissenschaft nicht das Ende der Fahnenstange ist, und tritt irgendwelchen postulierten Phänomenen nicht ideologisch gegenüber, sondern belässt es lieber bei einem "Ich weiss es nicht". - Allein diese Haltung wird als "Esoterik" bezeichnet - von denen, die aus der Ideologie/dem Glauben des Materialismus heraus-argumentieren.

Faransil hat geschrieben:Das wird aber nicht funktionieren.
Gut möglich. :lol:

Faransil hat geschrieben:Es spielt keine Rolle, ob dir das gefällt oder nicht.
Auch das ist richtig - gottseidank geht es ganz und gar nicht darum, ob mir oder Dir etwas gefällt oder nicht.

Münek hat geschrieben:Heute, 2000 Jahre später, bitten Gläubige immer noch: "Dein Reich komme...." Warum machen die das wohl?
Weil es darum geht.

2Lena hat geschrieben:Closs, ich muss dich nun wirklich in "Schutz nehmen", obwohl du das selbst ganz gut kannst.
Ja - kann ich. - Aber solche Zeichen sind trotzdem ermutigend. :Herz:

Novas
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#176 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Novas » Mo 6. Apr 2015, 19:03

closs hat geschrieben:Ist das nicht ein Missbrauch des Wortes "wissenschaftlich". - Da nehmen sich ein paar Leute, die rein wörtlich an die Bibel gehen, heraus, dies sei "wissenschaftlich", und stellen sich mit diesem geistlosen Werk über alles andere

So ist es. Die historisch-kritische Methode ist hilfreich, aber sie ist nicht das Maß aller Dinge, denn die Evangelien haben eine geistig-mystische Bedeutungsebene. Wir können Jesus Christus 'von unten' (historisch) und 'von oben' (im Hinblick auf Gott und die Heilsgeschichte/geistige Evolution) verstehen.

Die Reich Gottes-Idee ist eine Vision von universeller Bedeutung, die existieren und inspirieren wird, solange es Menschen gibt. Nicht nur historisch (in der Vergangenheit), sondern den gesamten Sinn-Horizont der Weltgeschichte.

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Zeus
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#177 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Zeus » Mo 6. Apr 2015, 20:12

closs hat geschrieben:Das würde ich anders formulieren: Gläubige Menschen haben einfach mehr Respekt vor dem, was der Fall sein könnte[...]
Sorry, ich habe vielleicht Respekt vor MENSCHEN, aber nicht vor jedem SCHWACHFUG, den sie sich ersinnen, oder an den sie glauben.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#178 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Novas » Mo 6. Apr 2015, 20:14

.
Zuletzt geändert von Novas am Mo 6. Apr 2015, 21:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Faransil
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#179 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Faransil » Mo 6. Apr 2015, 20:30

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wer kommt denn auf so eine blödinnige Idee?
Diejenigen, die den Jüngern unterstellen, sie hätten Jesus verstanden.
Glaubwürdiger als jene, die wie du von sich selbst behaupten, ihn noch besser zu verstehen als die es getan haben, obwohl die ihn kannten, du nicht, sie mit ihm lebten, du nicht, sie seine Sprache gesprochen haben, du nicht.

closs hat geschrieben:Als Gläubiger weiss man, dass die Wissenschaft nicht das Ende der Fahnenstange ist,
Das ist falsch.
Als Gläubiger glaubt oder hofft man, dass sie es nicht ist, da der Glaube damit untergraben wäre. Eine Selbstimmunisierung, nichts weiter.

closs hat geschrieben:und tritt irgendwelchen postulierten Phänomenen nicht ideologisch gegenüber, sondern belässt es lieber bei einem "Ich weiss es nicht".
Tatsächlich verhält es sich ja genau umgekehrt.
Denn dort, wo die Wissenschaft ehrlicherweise zu dem aktuellen Ergebnis kommt, darüber nichts in Erfahrung zu bringen (Ursache des Urknalls, Bewusstsein, ...) kommen Pappgameraden wie du daher und behaupten irgendwelche nicht feststellbare, nicht überprüfbare metaphysische Ursachen und Gottheiten hinein.
DASS ist ideologisch, nicht die Wissenschaft. Es wird dir nicht gelingen, diesen Spieß einfach umzudrehen. Alleine dein Versuch zeugt jedoch von absoluter Unredlichkeit.

closs hat geschrieben:[quote="Faransil"Es spielt keine Rolle, ob dir das gefällt oder nicht.
Auch das ist richtig - gottseidank geht es ganz und gar nicht darum, ob mir oder Dir etwas gefällt oder nicht.[/QUOTE]Richtig: Viel eher ist hier nämlich nachvollziehbar, dass sie Jesus, mit dem sie umher gezogen sind und lebten, besser Verstanden haben als du es tust. Somit liegt nahe, dass DU ihn nicht verstanden hast.

Ob mir das gefällt oder nicht und ob dir das gefällt oder nicht ändert daran nichts. :)

closs hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:Die von dir dargelegten Dinge haben mit dem Materialismus nichts zu tun
Aus Sicht des Materialismus hast Du recht
Das hat doch nichts mit meiner Sichtweise zu tun.
Esoterik und ähnliches Gewäsch HAT mit Materialismus nichts zu tun und zwar ganz objektiv und neutral betrachtet.

Das sind Speilfelder von euch leichtgläubigen Persönchen, nicht umgekehrt wie von dir fälschlicherweise dargestellt.

closs
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#180 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » Mo 6. Apr 2015, 21:26

Zeus hat geschrieben:ich habe vielleicht Respekt vor MENSCHEN, aber nicht vor jedem SCHWACHFUG, den sie sich ersinnen
Das mit dem Menschen-Respekt ist erst mal gut - was den "Schwachfug" angeht, kann man sich distanzieren, ohne zu urteilen. - Man muss nicht immer ein Urteil haben - zumal man sich am Ende täuschen könnte.

Faransil hat geschrieben:DAS ist ideologisch, nicht die Wissenschaft.
Die Wissenschaft selbst ist eh unideologisch - das Problem sind falsche Rückgriffe auf sie.

Im übrigen: Niemand, der unterm Strich ein "Ich weiss es nicht" auf den Lippen führt, UND nicht das als "irrelevant" bezeichnet, was er nicht kennt, ist ideologisch.

Faransil hat geschrieben:Es wird dir nicht gelingen, diesen Spieß einfach umzudrehen.
Es reicht schon zur Bewustseins-Anregung, wenn es thematisiert ist.

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