Münek hat geschrieben:Aber in der Tat gibt es da
signifikante Qualitätsunterschiede zwischen den neutestamentlichen
Autoren, was ihre Beherrschung der griechischen Sprache betrifft. Das ist Fakt.
Vertrittst Du im Ernst die These, dass die Ur-Evangelien auf
aramäisch verfasst worden sind?

Jedes Buch im Neuen Testament wurde von Israeliten geschrieben, deren Muttersprache Hebräisch war (wohl mit Ausnahme von Lukas). Das wirft die Frage auf: Wurde überhaupt irgendeines der 27 Bücher im Neuen Testament ursprünglich auf Griechisch geschrieben?
Viele Theologen bzw. Experten gehen davon aus, dass dies natürlich nicht der Fall ist.
Die Autoren waren Hebräer. Daher sind die Gedanken und Redewendungen hebräisch … Wenn das Griechisch des Neuen Testaments als inspirierte Übersetzung aus dem hebräischen oder aramäischen Original gesehen würde, könnte man die meisten der abweichenden Lesarten erklären und verstehen
Dr. E. W. Bullinger
… wir dürfen nicht vergessen, dass das Christentum aus dem Judentum entstand … Die Paulusbriefe waren Briefe, die Paulus an kleine [messianische] Gemeinden in Kleinasien, Griechenland und Rom schrieb. Diese frühen [Gläubigen] waren meist Diasporajuden, Männer und Frauen hebräischer Herkunft … Die Briefe wurden auf Griechisch übersetzt, damit auch Neubekehrte, die Griechisch sprachen, sie verstanden.
George Lamsa
Der impulsive Petrus war Fischer wie auch Jakobus und Johannes. Von Petrus und den anderen, die Menschenfischer wurden, konnte man kaum erwarten, dass sie ihre Briefe in einer Fremdsprache verfassten, sondern logischerweise in Hebräisch, ihrer Muttersprache. Griechisch war vielleicht in Welthandels- und -wirtschaftszentren wie Cäsarea gebräuchlich, nicht aber in Galiläa. Doch es war weder die Sprache der Apostel noch die des Tempels.
Griechisch ist eine sehr präzise Sprache, Hebräisch dagegen bildhaft und poetisch, voller Vergleiche, Metaphern und Allegorien.. Der bekannte jüdische Historiker Flavius Josephus schrieb, dass er das Griechische nicht korrekt genug aussprechen konnte, obwohl er seine eigenen Landsleute an jüdischer Bildung weit übertraf.
Weil die griechische Sprache bei der Deklination der Substantive Endungen anfügt, zum Beispiel "s" beim Nominativ maskulin Singular, tauchen Überreste dieses griechischen Einflusses in der King James Bibel auf. Nicht nur der latinisierte Name des Erlösers „"Jesus", sondern viele andere hebräische Namen enden mit dem griechischen "s", zum Beispiel: Judah = Judas, Isaiah = Esaias, Eliyah = Eliseus, Uriah = Urias, Hezekiah= Ezekias, Jechoniah = Jechonias.
2Lena kann das hier sicherlich noch ausführlicher, auf ihre Art und Weise eben, bestätigend erklären.