Homöopathie III

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closs
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#701 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » So 22. Mär 2015, 11:00

Münek hat geschrieben:ich nehme es Dir auf keinen Fall ab, dass du die Frage nach der Existenz Pumuckels oder des Spaghettimonsters OFFENLÄSST, nur weil diese wissenschaftlich nicht bestätigt werden kannn.
Im Sinne meiner persönlichen Glaubens-Gewissheit lasse ich es selbstverständlich NICHT offen. - Da aber der Mensch nur innerhalb eines Systems "wissen" kann, weiss der Mensch absolut gesehen NICHTS - das ist der Hintergedanke. - Auch naturwissenschaftliches Wissen ist lediglich System-Wissen - als darüber Hinausgehende ist Weltanschauung, INNERHALB dessen System man auch wieder "wissen" kann. - Aber ABSOLUT wissen können wir nicht.

Scrypt0n hat geschrieben: Er soll sich informieren, wie es zu dieser (deinerseits postulierten) Differenz kommen kann.
Oder er verlässt sich lieber auf seine Alltags-Erfahrung, die ihm sagt, dass es in seiner Umgebung einige oder mehrere oder keine moslemischen Extremistien gibt.

Scrypt0n hat geschrieben: diese Zahlen sind frei erfunden...
So hart würde ich überhaupt nicht urteilen - ich glaube nicht, dass Bundesinnenministerium oder das betroffene Institut ihre Zahlen erfunden haben - sie haben nur komplett unterschiedlich definiert, was "extremistisch" ist.

Scrypt0n hat geschrieben:Doch; um solche Aussagen treffen zu können durchaus.
Lass das mal die Fachleute diskutieren - oder bist Du Arzt?

Scrypt0n hat geschrieben:Was; dass man, wie du behauptest
Es gibt auch fitgespritzte Fussballer, die trotzdem einen Muskelfasserriss haben - nicht ungewöhnlich.

Scrypt0n hat geschrieben:Behauptung, daher nicht relevant.
Methodisch akzeptabel - aber die Karawane zieht halt weiter.

Scrypt0n hat geschrieben:Dass bei der HP - anders als du es darstellst - eben KEINE signifikanten positiven Ergebnisse auftauchen
Dieser Satz ist dann richtig, wenn es Placebo-Wirkungen gibt, die reihenweise schwere Psychosen heilen - why not.

sven23 hat geschrieben:Auch die kann völlig daneben liegen, weil sie auch auf Schätzung beruht.
Das Institut hatte Menschen befragt - da möchte ich mal davon ausgehen, dass es demoskopisch korrekt gemacht wurde. - Das Problem war, dass die Befragten etwas anderes gemeint haben, als ihnen per Definition der Fragestellung in den Mund gelegt wurde.

sven23 hat geschrieben:Ein bißchen Verstand reicht auch, um das Spaghettimonster zu entsorgen.
"Verstand" ist EINE Ausdrucksform von "Geist". - Wie gesagt: Natürlich schließe ich persönlich selbiges aus.

sven23 hat geschrieben:Was haben Umfragen für den Boulevard mit Blindstudien zu tun?
Wir hatten es von den Umfragen und Du hast "Blindstudien" eingeführt.

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sven23
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#702 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » So 22. Mär 2015, 11:07

closs hat geschrieben: Wir hatten es von den Umfragen und Du hast "Blindstudien" eingeführt.
Eben, dieses Vermengen von Umfragen mit Blindstudien ist nicht zulässig. Zwei völlig verschiedene Baustellen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#703 Re: Homöopathie III

Beitrag von Pluto » So 22. Mär 2015, 12:38

closs hat geschrieben:Ich habe mich unter "Carstens-Stiftung" und "Homöopathische Nachrichten" reingegoogelt und dann in deren Dateien rumgesucht.
So ist es nicht nachvollziehbar. Ein Link wäre eindeutiger; da kann man darauf eingehen. Darf ich dich also wieder bemühen...?

closs hat geschrieben:Ob eine Aussage für glaubwürdig oder unglaubwürdig gehalten wird, hat nichts damit zu tun, ob eine Aussage zutreffend ist oder nicht.
Stimmt. Wenn allerdings empirisches Follow-Up fehlt, dann ist eine Aussage nicht nur unglaubwürdig, sondern inakzeptabel.

closs hat geschrieben:Ich Es reicht bereits, wenn dass wissenschaftliche resp. materialistische Koordinatensystem seine eigenen Grenzen erkennt - was darüber hinaus ist, ist eh außerhalb - egal ob es für einen Wissenschaftler/Materialisten überzeugend dargestellt wird oder nicht.
Eben.
Was darüber hinaus ist, ist für Niemand zugänglich; da kann man nur spekulieren aber keine Erkenntnisse sammeln -- es sei denn, du willst Glaube mit Wissen gleichsetzen.

closs hat geschrieben: Rein pragmatisch wäre die Antwort: Die Menschen merken es einfach - und auch KiTa-Fachleute sind nicht auf den Kopf gefallen. - Die merken, dass da Kinder durch falschen Umgang mit Medikamenten zu lange Zeit geschwächt rumeiern.
Der Stockfehler hier ist wiedermal die Gleichsetzung Meinung (man merkt etwas) und Wissen. Wissen erreicht man nur mit der Überprüfung von Meinungen.
Bestenfalls glauben diese Menschen, es sei auf den falschen Umgang mit Medis zurückzuführen. Es erinnert an den Glauben der Impfgegner.
Solche Meinungsmache ist das Gegenteil von pragmatisch; es ist die Behauptung subjektiver Vorurteile, die sich mit nichts objektivieren lassen.

closs hat geschrieben:Die Zahlen zu sexueller Belästigung waren letzte Woche in der ZEIT (zwei Drittel contra ca. 10%), die Zahlen zu "Extremismus von Muslimen" wurden neulich mal bei Maischberger und Anne Will (o.ä) als Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie genannt (35%) und eine Aufstellung des Innenministeriums genannt - und da flog eben auf, WIE "Extremismus" in der Studie definiert worden war.
Ich vermute, du verschiebst die Torpfosten wieder mal.
In deinem letzten Beitrag war von 1% vs. 35% die Rede.

closs hat geschrieben: Nein - es kann nicht sein, dass man als wissenschaftlich bezeichnete Zahlen anzweifeln muss
Man muss es ja nicht akzeptieren. Wie will man Kritik üben, wenn man keine Ahnung hat. Man sollte schon wissen wovon man redet.

closs hat geschrieben:Was hier läuft, ist extrem verwerflich und extrem undemokratisch.
Ich wundere mich über deine Metaphern.
Wissenschaft ist nun mal nicht demokratisch, sondern sie folgt einer Empirie basierten Methodik.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es steht Aussage gegen Aussage. Wat nu?
Einfach laufen lassen.
Ist immer noch besser als sich auf Grund mangelnder Daten auf etwas Falsches zu festzulegen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie so oft, haben wir keine Daten, um uns darüber ein Urteil zu erlauben.
Laut ZEIT gibt es diese Studie
Welche Studie, denn?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was berechtigt dich eigentlich zu solchen Pauschalaussagen?
Ich spreche nicht von wissenschaftlicher Arbeit an sich,
Stimmt. Du sprichst von verwirrten, unqualifizierten und deshalb bedeutungslosen persönlichen Meinungen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Niemand wird aufgefordert, sich einzuarbeiten.
De facto schon
Nein. Auch nicht de-facto. Die Menschen geben ihren unqualifizierten Senf von sich aus dazu.
closs hat geschrieben: Du erwartest, dass das Volk veröffentlichte Zahlen auf ihre Stichhaltigkeit überprüft...
Nen, ich erwarte, von Jemand der keine Ahnung hat, inne zu halten, und nicht mit seiner Meinung weiter zur allgemeinen Verwirrung beizutragen.

closs hat geschrieben:denn nur dann kann sie mitreden. - Dies finde wiederum ICH unredlich.
Unredlich ist, wenn man sich als Ahnungsloser zum selbssternannten Experten macht.

closs hat geschrieben:Und was ist mit den Leuten, die alles glauben, was das Etikett "Wissenschaft" trägt? Sind diese Leute entschuldigt?
Sofern sie dazu qualifiziert ist, ja.
An sonst gilt "Schuster bleib bei deinen Leisten."

closs hat geschrieben:Deshalb ständig meine Gegenüberstellung von "Methodismus-Realität" und "Praxis-Realität".
Es gibt keine Praxis-Realität, sondern nur Realität.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#704 Re: Homöopathie III

Beitrag von Anton B. » So 22. Mär 2015, 15:18

closs hat geschrieben:Nein - die tieferen Gründe sind Manipulations-Interessen seitens lobbyistischer Kräfte.

Man kann vom arbeitenden Volk, das in der Woche wenige Stunden Zeit hat, sich mit Weltpolitik, Gesellschaftsfragen, etc. zu beschäftigen, nicht erwarten, dass es sich in die Schlichen von Statistiken einarbeitet. - Hier wäre es die verdammte Pflicht der wissenschaftlichen Verantwortlichen und vor allem der Medien, dass normal-sprachige Bedeutungen eines Wortes beim Verfassen von Statistiken verwendet werden - wie hier die Bedeutung von "extremistisch" und "sexuelle Belästigung".
Wenn eine "Statistik" im "wissenschaftlichen Kontext" verfasst wird, dann entspricht sie nur dann wissenschaftlichen Kriterien, wenn auch die Beobachtungen mitsamt dem "Experimentaufbau" -- in diesem Falle die präzisen Fragen, die Auswahl der Probanden usw. -- beschrieben wird.

Jetzt ergeben sich zwei hauptsächliche Möglichkeiten:

(1) Der "Experimentaufbau" wurde nicht ausreichend beschrieben. Folge: Die Publikation genügt nicht den "wissenschaftlichen" Kriterien, ist somit in keinem Fall "wissenschaftlich".

(2) closs hat sich die Primärpublikation überaupt nicht angeschaut und beruft sich auf die Darstellung eines sog. "Wissenschaftsjournalisten", vorzugsweise aus der freien Presse (Die Zeit) oder gar eine Maischberger-Sendung.

Aber closs muss sich ja auch keiner Mühe unterziehen, da "man" (Originalausdruck closs) solches "...vom arbeitenden Volk, das in der Woche wenige Stunden Zeit hat, sich mit Weltpolitik, Gesellschaftsfragen, etc. zu beschäftigen, nicht erwarten ..." kann.

"Man" könnte es aber trotzdem tun! Und wenn "man" es schon nicht kann, dann kann "man" sich eventuell auch seine Kommentare dazu sparen.

Allfällige Abweichungen von der eigenen Überzeugung lassen sich elegant durch Verschwörungstheorien erklären.

Lieber closs: Erhebe Dich aus Deinem gemütlichen Denksessel der Ontologie, verlasse Deine Komfortzone und nehme die Herausforderungenan an Dich "konstruktiv" an: Erkläre uns doch mal aus Deinem fundierten Wissen über Inhalt und Historie von Ontologie und Metaphysik, warum auf dieselben in der modernen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie kaum mehr referenziert wird!
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#705 Re: Homöopathie III

Beitrag von Scrypt0n » So 22. Mär 2015, 19:15

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: diese Zahlen sind frei erfunden...
So hart würde ich überhaupt nicht urteilen - ich glaube nicht, dass Bundesinnenministerium oder das betroffene Institut ihre Zahlen erfunden haben
Ich glaube aber, dass du das betroffene Institut erfunden hast! :)

Von welchem Institut sprichst du, welches diese Zahlen veröffentlicht haben soll?
Abgesehen davon die 1% des Bundesinnenministeriums sich alleine auf jene beziehen, die unter Beobachtung stehen und ein Anschlag oder ähnliches wahrscheinlich ist. Etwas völlig anderes.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Ein Facharzt für Allgemeinmedizin hat keinen Mangel an medizinischer Kompetenz.
Doch; um solche Aussagen treffen zu können durchaus.
Lass das mal die Fachleute diskutieren
Längst passiert.
Die Fachleute können mit über 200 Studien darlegen, dass deine Homöopathie schlicht keinen Nutzen mit sich bringt. :)

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Behauptung, daher nicht relevant.
Methodisch akzeptabel - aber die Karawane zieht halt weiter.
Ja - aber ohne dich und die HP-Spinner... *grins*

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ibuprofen zeichnet sich durch hohe Wirksamkeit bei gleichzeitig geringen Nebenwirkungen aus.
Nehme ich ebenfalls gegen meine Kopfschmerzen - und unsere Kinder haben es ebenfalls bekommen. - Es geht hier um die unterschiedlichen Heilungs-Philosophien: Symptom-Bekämpfung contra Ausheilung.
HP entspricht weiterhin keiner Philosophie - und bekämpft weder noch heilt sie aus.
Der Glaube an die Heilungsiwkrung von wirkungslosen Zuckerpillen hat mit Philosophie jedenfalls nichts zu tun.

closs hat geschrieben:Die Tatsache, dass die Schulmedizin dies nicht nachvollziehen kann, hat schlicht und einfach damit zu tun, dass sie eine andere Sichtweise hat.
Richtig; sowie die Naturwissenschaft nicht nachvollziehen kann, wie manche mit Feen und Kobolden sprechen...

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Dass bei der HP - anders als du es darstellst - eben KEINE signifikanten positiven Ergebnisse auftauchen im Verhältnis zu reinen Placebos (bei Pharmaka jedoch schon!), spricht für sich.
Dieser Satz ist dann richtig, wenn es Placebo-Wirkungen gibt, die reihenweise schwere Psychosen heilen
Nein; dieser Satz ist bereits richtig, da die Ergebnisse von Studien in keinster Weise zeigen, dass HP signifikant mehr positive Ergebnisse liefert als Placebo-Gruppen.
Entegegen deiner Behauptung zeigt sich auch nirgendwo das Ergebnis aus, dass HP bei psychologischen Problemen signifikant besser ausfallen würden. Das erträumst du dir zwar, entspricht aber eben nicht der Realität.

Wie ich darlegte sind die Studien so angelegt, dass es keine Rolle spielt, wie oder wodurch nun geheilt wird. Dein Hintertürchen ist damit verschlossen, da ein Nachweis selbst dann gegeben wäre, wenn die HP durch reine Wunder heilen könnte!

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Dazu benötigt es Doppelblind-Studien, die der Arzt sicherlich nicht durchgeführt hat
Nein, hat er auch nicht.
Eben - und deshalb ist die ärztliche Erfahrung entgegen deiner absurden Behauptung auch KEIN Beleg!
Das wirst du aber nie kapieren, oder? ;)

closs hat geschrieben:Stell Dir mal einen (Schul- oder HP-) Arzt vor, der jeden Patienten mit Doppelblind-Studien absichert?
Die Schulmedizin bzw. die Wirksamkeit dessen Mittel IST durch solche Studien mehrfach abgesichert.
Aber die fehlende Arzneimittelprüfung bei HP/Globuli und dessen Willkür hatten wir ja hier schon zur Diskussion. ^_-

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Man muss in Studien ja lediglich die Quoten von langen Zeiträumen berücksichtigen
Zum konkreten Krankheitsbild - ja das geht.
Aber auch hier versagt die HP; die Ergebnisse sind hier ebenfalls NICHT signifikant besser als bei Placebos der Fall.
Die Schulmedizin ist hier signifikant besser. Nachweislich.

Und weil du unentwegt ausweichst und nur einzelne Aussagen aus dem Zusammenhang reist und die meisten andere ohnehin völlig übergehst:
closs hat geschrieben:Die Tatsache, dass die Schulmedizin dies nicht nachvollziehen kann, hat schlicht und einfach damit zu tun, dass sie eine andere Sichtweise hat.
Richtig; sowie die Naturwissenschaft nicht nachvollziehen kann, wie manche mit Feen und Kobolden sprechen...
Dass bei der HP - anders als du es darstellst - eben KEINE signifikanten positiven Ergebnisse auftauchen im Verhältnis zu reinen Placebos (bei Pharmaka jedoch schon!), spricht für sich. Wie ich darlegte sind die Studien so angelegt, dass es keine Rolle spielt, wie oder wodurch nun geheilt wird. Dein Hintertürchen ist damit verschlossen, da ein Nachweis selbst dann gegeben wäre, wenn die HP durch reine Wunder heilen könnte!

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Das HP wirkungslos ist, hat man schon sehr früh erkannt.
Dann bedarf man einer Erklärung, warum im HP-Bereich immer wieder Heilungen stattfinden, die es nicht geben dürfte.
Diese Erklärung ist erst dann - und keinesfalls vorher - einzuholen und zu ergründen, WENN durch Homöopathie signifikant gehäuft Heilungen stattfinden WÜRDEN, die es nicht geben dürfte.
Dieser Nachweis steht aus, auch wenn von dir die Behauptung gebetsmühlenartig wiederholt wird; und wird durch Studien sogar entkräftet.

closs hat geschrieben:Mit Placebo-Effekt, etc kann man dies nur dann erklären, wenn man partout eine Eigenwirkung von HP ausschließen muss
Nein, sondern dann, wenn Placebos die selben Ergebnisse liefern - und genau das ist der Fall.
:)

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es braucht offenbar keine Studien, um Homöopathie als Scharlatanerie zu entlarven, sondern nur etwas Verstand.
Es ist ein Glaubenskampf
Der Glaube befindet sich hier aber nur auf deiner Seite; und es wird versucht, diesen unabhängig jedweder Faktenlage aufrecht zu erhalten.
Niedlich zwar, aber irgendwie auch hilflos und schwach...

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#706 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » So 22. Mär 2015, 20:54

sven23 hat geschrieben: dieses Vermengen von Umfragen mit Blindstudien ist nicht zulässig.
Wo kamen die Blindstudien überhaupt in diesem Zusammenhang her - von mir?

Pluto hat geschrieben:Darf ich dich also wieder bemühen...?
www.carstens-stiftung.de /www.dzvhae.de

Pluto hat geschrieben: es sei denn, du willst Glaube mit Wissen gleichsetzen.
Menschliches Wissen ist immer System-Wissen - somit beruht es auf den Voraus-Setzungen des Systems, das axiomatischen/dogmatischen Charakter hat. - Insofern sind Glaube und WIssen nicht soooo weit auseinander. - Unabhängig davon ist eine Frage viel wichtiger: Kommen wir mit System-Wissen oder Glauben der Wahrheit näher? - Diese Frage besteht auch dann, wenn man eigene Wahrnehmung nicht objektiv nachweisen kann. - Es geht ums Objekt und nicht ums Subjekt.

Pluto hat geschrieben:Der Stockfehler hier ist wiedermal die Gleichsetzung Meinung (man merkt etwas) und Wissen.
Was nützt objektives Wissen unter falschen Voraussetzungen? - Hier geht es um Involvierte, die WIRKLICH merken, ob es einem Kind gut geht oder nicht - egal ob es objektiv nachgewiesen ist. - Zumal es gut sein kann, dass eine objektive Untersuchung unter IHREN Prämissen zum Ergebnis kommt, dass es dem Kind gut geht, obwohl die Mutter subjektiv weiss, dass es dem Kind schlecht geht.

Pluto hat geschrieben:Ich vermute, du verschiebst die Torpfosten wieder mal.
Nee - lies nochmal: Sexuelle Belästigung: 65% versus 10% ------ moslemischer Extremismus in Deutschland: 35% versus 1%.

Pluto hat geschrieben:Wie will man Kritik üben, wenn man keine Ahnung hat.
Man hat oft keine Ahnung, wie die genutzten Begriffe vorab definiert wurden. - Das könnte zwar im Kleingedruckten stehen - aber das wird doch über die Medien nicht kommuniziert.

Pluto hat geschrieben:Wissenschaft ist nun mal nicht demokratisch, sondern sie folgt einer Empirie basierten Methodik.
Das ist ja gerade das Teuflische, dass handwerklich alles in Ordnung ist - VORHER passieren die Tricks (das ist wie bei Zauberkünstlern). - Denn VORHER wird definiert, dass mit "Extermismus" gemeint sei, dass ein Gläubiger göttliche Gesetze über säkulare Gesetze stellt (muss im Grunde JEDER Moslem, Jude und Christ tun). - VORHER wird definiert, dass es "sexuelle Belästigung" ist, wenn die Kollegen eine neue Frisur hat und man zu ihr sagt: "Hui - das sieht aber sexy aus" (früher nannte man das "Kompliment").

Du kommst mit Deinen Argumenten einen entscheidenden Schritt zu spät - ab da, wo Du ins Spiel kommst, hast Du vollkommen recht. - Aber VORHER spielt die Musik.

Pluto hat geschrieben:Welche Studie, denn?
Repräsentativen Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ---- kam wohl erst kürzlich raus.

Pluto hat geschrieben:Die Menschen geben ihren unqualifizierten Senf von sich aus dazu.
Werden aber vorher getäuscht durch entsprechende Berichterstattung.

Pluto hat geschrieben: ich erwarte, von Jemand der keine Ahnung hat, inne zu halten, und nicht mit seiner Meinung weiter zur allgemeinen Verwirrung beizutragen.
Der Bürger soll also innehalten und BEIDES glauben:
a) "Es gibt 35% moslemische Extremisten in Deutschland"
b) "Es gibt 1% moslemische Extremisten in Deutschland"

Pluto hat geschrieben:Es gibt keine Praxis-Realität, sondern nur Realität.
Ontologisch richtig - wahrnehmungs-mäßig leider nicht.

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#707 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » So 22. Mär 2015, 21:16

Anton B. hat geschrieben:Der "Experimentaufbau" wurde nicht ausreichend beschrieben.
Vermutlich schon - dies wurde jedoch nicht mit den Ergebnissen zusammen kommuniziert.

Anton B. hat geschrieben:closs hat sich die Primärpublikation überaupt nicht angeschaut und beruft sich auf die Darstellung eines sog. "Wissenschaftsjournalisten", vorzugsweise aus der freien Presse (Die Zeit) oder gar eine Maischberger-Sendung.
Absolut richtig - aber eines übersiehst Du nachhaltig:

Ich habe vorher ausdrücklich und mehrfach unterstrichen, dass BEIDE Untersuchungen richtig sein können und aus meiner Sicht höchstwahrscheinlich richtig sind - es ist also BEIDES richtig:
a) "Es gibt 35% moslemische Extremisten in Deutschland"
b) "Es gibt 1% moslemische Extremisten in Deutschland"
Beides ist DESHALB richtig, weil a) und b) "Extremismus" komplett unterschiedlich definieren. - a) definiert rein säkular-agnostisch, b) in Hinblick auf Gesetze.

Die Bevölkerung jedoch hat ein anderes, relativ homogenes Verständnis von Extremismus - etwa: Wenn jemand aus einer Überzeugung heraus Straftaten begeht oder plant, Straftaten zu begehen - das entspricht zufällig in etwa der Definition des Innenministeriums, das von ca. 1% spricht. - Kommuniziert aber werden medial die 35%, OHNE dass in dieser Kommunikation der Empfänger dieser Kommunikation aufgeklärt werden würde, dass das Extremismus-Verständnis der 35%-Untersuchung ganz andere sind als das verbreitete Verständnis dessen, was "Extremismus" ist.

Natürlich können sich die Macher der 35%-Studie dann die Hände in Unschuld waschen mit Verweis auf das Klein-Gedruckte auf Seite 11, Absatz 3, wo steht, welche ganz andere "Extremismus"-Definition der Studie zugrundliegt - aber ein bißchen Verantwortungs-Bewusstsein wäre halt auch nicht schlecht. - Spätestens aber die Medien müssten aufschreien und diese Differenz skandalisieren - passiert auch nicht. - Im Gegenteil: In Hetzblättern steht dann: "Wissenschaftliche Studien < also objektiv :geek: :geek: :geek: > zeigen, dass 35% der deutschen Moslems extremistisch sind". - Das ist Volksverhetzung pur und geistige Patenschaft für Pogrome, die irgendwann daraus folgen können.

Anton B. hat geschrieben: Erkläre uns doch mal aus Deinem fundierten Wissen über Inhalt und Historie von Ontologie und Metaphysik, warum auf dieselben in der modernen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie kaum mehr referenziert wird!
Weil dies in einer materialistischen Epoche keinen Platz hat. - Das System bedient sich selbst - siehe Gen. 11,4 "Wohlan, laßt uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, daß wir uns einen Namen machen."

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#708 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » So 22. Mär 2015, 21:19

Scrypt0n hat geschrieben:Ich glaube aber, dass du das betroffene Institut erfunden hast!
:oops: - Ich gebe es an das ZDF (oder war's ARD) weiter.

Scrypt0n hat geschrieben: Etwas völlig anderes.
Eben.

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#709 Re: Homöopathie III

Beitrag von Pluto » So 22. Mär 2015, 23:31

Interessant, dass die ersten beiden Artikel von Quanteneffekten berichten. Wo ist die Verknüpfung zur Homöopathie?

Alle anderen wurden nur in der Homöopathie-Zeitschriften veröffentlicht. Nicht gerade unparteiisch, sondern eher voreingenommen. Es gibt Dutzende seriöse Fachzeitschriften.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: es sei denn, du willst Glaube mit Wissen gleichsetzen.
Menschliches Wissen ist immer System-Wissen
Dass es unterschiedliche Systeme gibt, ist eine Behauptung. Man sollte die Existenz mehrerer Systeme erst nachweisen.
Bis dahin sind unterschiedliche ein Scheinargument.

closs hat geschrieben:Insofern sind Glaube und WIssen nicht soooo weit auseinander.
Doch. Es liegen "Welten" dazwischen.
Wissen ist empirisch und intersubjektiv. Glaube beruht allein auf persönliche Erinnerungen an Erfahrungen.

closs hat geschrieben:Kommen wir mit System-Wissen oder Glauben der Wahrheit näher?
Erst mal den Nachweis erbringen, dass es mehr als ein System gibt.

closs hat geschrieben:Was nützt objektives Wissen unter falschen Voraussetzungen?
Du redest von falschen Voraussetzungen. Was sind denn die richtigen Voraussetzungen?

Es ist Aufgabe der Medien-Berichterstattung, über die Prämissen zu berichten. Tut sie dies nicht, kann das zur Verwirrung des Laienpublikums führen.
Ich sehe nicht, wie hier falsche Voraussetzungen den Statistikern angelastet werden können.

closs hat geschrieben:Hier geht es um Involvierte, die WIRKLICH merken, ob es einem Kind gut geht oder nicht - egal ob es objektiv nachgewiesen ist.
Mit Verlaub, ob sie WIRKLICH etwas merken oder bloß sie glauben zu merken, wissen wir nicht.
Du spekulierst hier über Dinge die dunicht weißt.

closs hat geschrieben:Zumal es gut sein kann, dass eine objektive Untersuchung unter IHREN Prämissen zum Ergebnis kommt,
Auch hier: Du kennst die Prämissen nicht, behauptest aber, dass sie vermutlich falsch sind. Du vermutest ohne die Fakten zu haben.

closs hat geschrieben:dass es dem Kind gut geht, obwohl die Mutter subjektiv weiss, dass es dem Kind schlecht geht.
Wie gesagt... auch hier wird Gaube/Hoffnung mit Wissen verwechselt.

closs hat geschrieben:Sexuelle Belästigung: 65% versus 10% ------ moslemischer Extremismus in Deutschland: 35% versus 1%.
Wenn das wirklich stimmt, was du sagst, warum vermutest du den Fehler bei den Forschern und nicht bei den Berichterstattung?
Sollte man nicht wenigstens von den Medien die wissenschaftliche Kompetenz erwarten dürfen?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie will man Kritik üben, wenn man keine Ahnung hat.
Man hat oft keine Ahnung, wie die genutzten Begriffe vorab definiert wurden.
Das ist sicher eine der Ursachen.
Immer derselbe Fehler: Es liegt an mangelhaftem Wissen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wissenschaft ist nun mal nicht demokratisch, sondern sie folgt einer Empirie basierten Methodik.
Das ist ja gerade das Teuflische, dass handwerklich alles in Ordnung ist -
VORHER passieren die Tricks
Wieso ist das teuflisch? Von welchen Tricks redest du?

Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe: Es gibt zwei bekannte Forschungs-Methoden:
1.) Man geht von einem Ergebnis aus, und sucht dann Daten und Fakten, die das Ergebnis stützen.
2.) Man sammelt die Daten, und zieht daraus Schlussfolgerungen.


Welche der beiden Methoden sollte man deiner Meinung nach anwenden?

closs hat geschrieben:Denn VORHER wird definiert, dass mit "Extremismus" gemeint sei, dass ein Gläubiger göttliche Gesetze über säkulare Gesetze stellt (muss im Grunde JEDER Moslem, Jude und Christ tun). - VORHER wird definiert, dass es "sexuelle Belästigung" ist, wenn die Kollegen eine neue Frisur hat und man zu ihr sagt: "Hui - das sieht aber sexy aus" (früher nannte man das "Kompliment").
Das sind Unterstellungen. Du verfügst nicht über die notwendigen Fakten um darüber urteilen zu können.

closs hat geschrieben:Repräsentativen Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ---- kam wohl erst kürzlich raus.
Wo und wann?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Menschen geben ihren unqualifizierten Senf von sich aus dazu.
Werden aber vorher getäuscht durch entsprechende Berichterstattung.
Ignoranz schützt nun mal nicht vor Fehlern.
Wenn man keine Ahnung hat, sollte man erste recht die Klappe halten.

closs hat geschrieben:Der Bürger soll also innehalten und BEIDES glauben:
a) "Es gibt 35% moslemische Extremisten in Deutschland"
b) "Es gibt 1% moslemische Extremisten in Deutschland"
Je nach Prämissen kann vermutlich Beides richtig sein.
Sollte man nicht von den Medien erwarten, dass sie ihre Quellen hinterfragen und ihrem Aufklärungsauftrag nachkommen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#710 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Mo 23. Mär 2015, 01:09

Pluto hat geschrieben: Nicht gerade unparteiisch, sondern eher voreingenommen.
NAtürlich - hier kämpfen zwei Systeme gegeneinander.

Pluto hat geschrieben:Dass es unterschiedliche Systeme gibt, ist eine Behauptung.
Pure Logik. - Der Kritische Rationalismus basiert bspw. auf dem Materialismus (das ist KEIN Vorwurf) - ist also ein materialistisches Wahrnehmungs-System. - Hermeneutik basiert bspw. auf eine geistige Weltsicht - also ein geistiges Wahrnehmungs-System. - Usw.

Pluto hat geschrieben:Es liegen "Welten" dazwischen.
Methodisch JA. - Fundamental NEIN.

Pluto hat geschrieben:Erst mal den Nachweis erbringen, dass es mehr als ein System gibt.
Du erwartest, dass das geistige Wahrnehmungs-System sich mit den Mitteln des materialistischen (hier: kritisch-rationalistischen) System rechtfertigt. - Dieser Ansatz ist nicht möglich.

Pluto hat geschrieben: Was sind denn die richtigen Voraussetzungen?
In diesem Fall, dass die Begriffs-Definitionen in Sichtweite des allgemeinsprachlichen Verständnisses sind.

Pluto hat geschrieben:Ich sehe nicht, wie hier falsche Voraussetzungen den Statistikern angelastet werden können.
Formal hast Du recht. - Wenn die Statistiker unter "Extremismus" verstanden hätten, wenn die Extremitäten (Arme und Beine) der Moslems länger als 50 cm sind UND dies so innerhalb der Studie angegeben hätten, wäre es korrekt, wenn dann die Aussage "95% aller Moslems in Deutschland sind Extremisten" lauten würde. - Mit anderen Worten: Die Statistiker haben schon die Verantwortung, mit Begriffen angemessen umzugehen, WENN zu erwarten ist, dass sie an die Öffentlichkeit kommen.

Pluto hat geschrieben:Es ist Aufgabe der Medien-Berichterstattung, über die Prämissen zu berichten.
Absolut richtig. - Das tun die Medien aber oft nicht, weil sie die Story pflegen WOLLEN, dass möglichst viele Moslems als extremistisch dargestellt werden. - Und da sich solche Dinge mit der Zeit in der Bevölkerung rumsprechen (insofern befinden wir uns möglicherweise in einer Spätzeit der Medien-Gesellschaft), glauben sich nichts mehr. - Aber nicht, weil sie dumme Laien sind, sondern weil sie praktische Vernunft haben.

Diese praktische Vernunft zeichnet sich dadurch aus, dass sie erkennt, dass 2 Studien zum selben Thema JEWEILS als wissenschaftlich geprüft dargestellt werden, aber einmal als Ergebnis 1% und das andere mal 35% haben. - Mit anderen Worten - so heisst es dann zu recht - kann man wissenschaftliche Studien in der Pfeife rauchen. - Oder wie würdest Du reagieren, wenn das Eichamt sagen würde, dass 1km/h dasselbe wie 35 km/h ist? - Genau so kommt es rüber. - Und dafür darf man nicht das Volk verantwortlich machen, sondern diejenigen, die erlauben, dass es getäuscht wird.

Pluto hat geschrieben:Mit Verlaub, ob sie WIRKLICH etwas merken oder bloß sie glauben zu merken, wissen wir nicht.
Formal richtig. - Nur irgendwann macht sich halt die praktische Vernunft breit.

Pluto hat geschrieben:Wie gesagt... auch hier wird Gaube/Hoffnung mit Wissen verwechselt.
Nein. - Wenn ein Arzt sagt "Wieso? Dem Kind geht es doch gut" (will heißen: Es gibt keine konkreten Anzeichen einer Krankheit) und die gesunde (!) Mutter sagt "Nein - das Kind hat was", halte ich letztere Aussage für glaubwürdiger (wenn die Mutter nicht gerade eine Hypochonderin ist, die ihre Hypochondrie aufs Kind überträgt - deshalt "gesunde" Mutter). - Denn ein Arzt kann nur nach seinem Schema arbeiten - das ist KEIN Vorwurf.

Pluto hat geschrieben:, warum vermutest du den Fehler bei den Forschern
Wie bereits ausgeführt: Die Forscher machen formal KEINEN Fehler, sollten jedoch verantwortungsbewusster bei der Definition von Begriffen umgehen, wenn die geplante Studie für die Öffentlichkeit bestimmt ist.

Pluto hat geschrieben:nicht bei den Berichterstattung?
Doch - da liegt die größere Schuld. - Wobei es schon einer gewissen Erfahrung bedarf, scheinbar klaren Aussagen der Wissenschaft nicht auf den Leim zu gehen.

Pluto hat geschrieben:Immer derselbe Fehler: Es liegt an mangelhaftem Wissen.
Die normale Bevölkerung muss dieses Wissen nicht haben. - Sie hat das Recht, halbwegs in der Sprache informiert zu werden, die sie spricht. - Wenn Wissenschaft und Medien nicht in der Lage sind, die Bevölkerung fair zu informieren, sollen sie es bitte komplett lassen - alles andere ist grob fahrlässige, wenn nicht sogar vorsätzliche Täuschung.

Pluto hat geschrieben:Welche der beiden Methoden sollte man deiner Meinung nach anwenden?
Nach wie vor beide.

Pluto hat geschrieben:Wieso ist das teuflisch? Von welchen Tricks redest du?
Im Vorfeld Begriffe so zu definieren, dass ein darauf basierendes Ergebnis einen vollkommen falschen Eindruck erweckt. .

Erinnere Dich an das Thema "sexuelle Belästigung". - Die praktische Vernunft des Volkes ("Schwarmintelligenz") versteht darunter, dass eine Frau körperlich oder verbal "angemacht" wird ("Mit Ihnen würde ich auch mal gerne eine Nacht verbringen - Sie sind bestimmt scharf in der Kiste <,liebe Sekretärin>"). - Das versteht man als ekelhaft dumme belästigende Anmache - von Grapschereien ganz abgesehen. - Die praktische Vernunft empfindet es NICHT als "sexuelle Belästigung", wenn ein männlicher Kollege sich umdreht, wenn eine Frau vorbeigeht, oder wenn er bspw. sagt: "Oh - sexy Kleid heute". - Genau solche Dinge werden aber in dieser Statistik berücksichtigt. - Das kann sogar so weit gehen (wie im Artikel zu lesen war, dass Aussagen wie etwa "Wie stehen Sie als Frau zu dieser Werbeidee?" als sexistisch etikettiert werden und somit in den Kanon "sexueller Belästigung" aufgenommen werden.

Und dann kommt halt raus, dass deutlich über die Hälfte (ich habe nochmal nachgelesen: nicht zwei Drittel, sondern deutlich über die Hälfte) aller Frauen am Arbeitsplatz belästigt werden - wo dann die praktische Vernunft in Gestalt von Frauen, die seit Jahren beruflich tätig sind, sagt: "Da stimmt was nicht". - ZU RECHT - --- UND sich dann vorhalten lassen muss, dass dies wissenschaftlich abgesichert sei - so könne man sich halt täuschen, wenn man sich auf subjektive Eindrücke verlässt --- etc. ---- Nein, die Leute verlassen sich wieder mehr auf ihre praktische Vernunft, weil sie merken, dass sie eins ums andere Mal lobbyistisch verarscht werden - unter Berufung auf die Wissenschaft.

Und da wäre es nun an der Wissenschaft, zur Qualitätssicherung ihres Rufs Bedingungen zu knüpfen an Veröffentlichungen ihrer Arbeiten. - Allerdings muss sie sich selber an die Nase fassen und erst mal überprüfen, wann ihre Begriffs-Definitionen für eine Studie eklatant unterschiedlich sind zum Verständnis der "Schwarm-intelligenz" der Bevölkerung. --- Aber das wird nicht passieren, weil Veröffentlichung ja oft im Namen oder auf Veranlassung von Interessensgruppen geschehen. - Konkret:

Diese irrsinnige (Um-) Definition von "sexuelle Belästigung" ist unserem Gendering-Hype geschuldet - in Verbindung mit unserem Political-Correctness-Pietismus. - Die ebenfalls irrsinnige (um-) Definition von "Extremismus" ist den Kräften geschuldet, die partout ihren Beitrag gegen eine multikulturelle Gesellschaft leisten wollen. - Und wenn solche Bewegungen auch auf Wissenschaft abfärben, werden eben Begriffe umdefiniert.

Du magst jetzt sagen: Sprache verändert sich halt. - OK. - Dazu gäbe es jedoch zwei Entgegnungen:
1) Wer fühlt sich verantwortlich für die Verharmlosung der Sprache? Denn wenn man in der Sprache durchgesetzt hat, dass es bereits sexuelle Belästigung ist, wenn man die Kollegin begrüßt mit "Guten Morgen - siehst Du aber heute gut aus", nimmt man es nicht mehr ernst, wenn eine Frau WIRKLICH belästigt wird. - Denn das Wort dafür ist verbrannt.
2) Wenn Sprache in Interessens- und Fachkreisen verändert wird, geht das Volk einfach nicht mit ("Schwarmintelligenz"). - Weil die Leute nämlich ziemlich gut wissen, was "extremistisch" und was "sexuelle Belästigung" ist. - Also wird immer weniger ernst genommen, was mit Verweis auf die Wissenschaft veröffentlicht wird.

Pluto hat geschrieben:Das sind Unterstellungen.
Kam im ZEIT-Artikel ziemlich deutlich rüber - genau das ist das Problem.

Pluto hat geschrieben:Wo und wann?
Weiss ich nicht. - Es wird relativ häufig zitiert - und ist im übrigen einfach nachvollziehbar: Es bezieht sich auf extremistische Tätigkeiten in Bezug auf konkrete Gewaltbereitschaft (= entweder wegen Gewalt-Taten überführt, ihrer verdächtigt oder verdächtigt, auf sie hinzuwirken) - und die diesbezüglich polizeilich Gelisteten sind etwa 500 Personen in ganz Deutschland (also keine 1%, sondern eigentlich 0,01% - aber das habe ich einfach in der Darstellung übergangen, weil es für unser Thema egal ist, ob 1% oder 0,01%) als "extremistisch" gelistet.

Pluto hat geschrieben:Wenn man keine Ahnung hat, sollte man erste recht die Klappe halten.
Frage: Was glaubst Du, warum man das Volk überhaupt SO informiert, wie man es tut?

Pluto hat geschrieben:Sollte man nicht von den Medien erwarten, dass sie ihre Quellen hinterfragen und ihrem Aufklärungsauftrag nachkommen?
Sollte man meinen - aber das WOLLEN sie doch oft gar nicht, weil sie ihre eigene Position zum Thema haben und IHRETHALBER so veröffentlichen, dass IHRE eigene Position als glaubhaft erscheint. - Da würde differenzierte Aufklärung nur stören.

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