Homöopathie III

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closs
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#571 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Mi 18. Mär 2015, 19:47

sven23 hat geschrieben:Du tust gerade so, als wenn Schulmediziner keine Heilerfolge hätten
Doch-doch. - Aber nach Deiner Version könnte ein HP-Arzt da nicht mithalten - geschweige denn besser sein.

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Scrypt0n
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#572 Re: Homöopathie III

Beitrag von Scrypt0n » Mi 18. Mär 2015, 19:52

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Du tust gerade so, als wenn Schulmediziner keine Heilerfolge hätten
Doch-doch. - Aber nach Deiner Version könnte ein HP-Arzt da nicht mithalten - geschweige denn besser sein.
Exakt.
Und genau das ist mit über 200 Studien bestätigt worden.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die 8 Möglichkeiten sollten als Erklärung ausreichen. Mehr ist gar nicht nötig.
Es wäre demnach möglich, dass Arzt-Praxen erstaunliche Heilerfolge erzielen
Nein; keine HP-Arzt-Praxis erzielt "erstaunliche Heilerfolge".
Andernfalls steht es dir frei, dies nachzuweisen - diesen Quark einfach nur zu behaupten machts nicht besser.

closs hat geschrieben:Dann aber wäre zu klären, warum dieser Arzt regelmäßig austherapierte schwere Psychosen heilen konnte
Wenn das ein HP-Arzt könnte, gilt es genau das zu belegen.
Irgendwelche frei erfundenen oder geglaubten Behauptungen sind hier schlicht nicht relevant.

closs hat geschrieben:Placebo-Effekt?
Ja!
Andernfalls sich die Ergebnisse von HP-Männchen von Placebos unterscheiden liesen.

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Zum Schluss teilt man die erste Zahl durch die zweite Zahl. Fertig.
Was würdest Du empfehlen, wenn der Quotient höher ist, als Placebo-Effekt, Anekdote, etc. erwarten ließen?
Ist doch völlig unerheblich, denn: Das ist nicht der Fall!
Wäre es anders, würden wir hier nicht diskutieren - und die HP wäre dementsprechend anerkannt, wenn sich das wieder und wieder zeigt.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Welche möglichen Gründe gibt es denn noch?
Das würde mich auch interessieren.
Mich würde eine Antwort von dir interessieren:

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Wenn wir uns darüber ohne weitere Spezifizierung einig sind, dass Methodik das, was der Fall ist, nicht eliminieren kann, sind wir uns im Allgemeinen einig.
Natürlich; nur ist das, was du behauptest, nicht gegeben - das belegt jedwede Studie.
Das reicht mir schon als Ergebnis.
Das Ergebnis, dass es keine unerklärbaren Fälle einer Heilung im Umfeld von HP gibt?
Na dann! :0)

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Ich bewundere deine (+ Svens, Müneks, Scrypt0ns und Plutos) Geduld.
Und wer bewundert MEINE Geduld, hä?
Niemand; du wiederholst seit Jahren und tausenden Beiträgen immer und immer wieder den selben realitätsfernen Nonsens und beharrst darauf, dass wirkungsfreie Dinge wirken... ;)

closs hat geschrieben:Eigentlich hatten wir ja schon ein Fazit, welches ja beinhaltet hat, dass HP naturwissenschaftlich NICHT nachgewiesen ist
Stimmt; es wurde nachgewiesen, dass Globuli nicht wirken.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Über 200 praxisgerechte Studien schlagen eine Feldstudie um Längen.
Und wohin sollen wir jetzt die Betroffenen entsorgen?
Welche Betroffenen?
Und weshalb sollte die wer genau entsorgen wollen?
o.O

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Warum ist es so schwer zu akzeptieren, daß etwas, das nach gesundem Menschenverstand, allgemeiner Lebenserfahrung und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen keine Wirkung haben kann, in der Überprüfung auch keine Wirkung zeigt?
Weil diese Aussage falsch ist
Nein; sie ist richtig - aber du ignorierst ja einfach die Studien weg.
Mit Naivität und Ignoranz wird kein Argument gebaut.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Die HP basiert auf der Idee von Hahnemann
Die Grundidee ist von Hahnemann - die heutige HP ist weiterentwickelt
"Weiterentwickelt" sind einzig und alleine die definierten Potenzierungen - alles andere ist gleich und hier gilt nach wie vor:
Hahnemann ging von den Symptomen der Krankheit aus und lehnte Ursachendenken ab. Er prüfte Arzneimittel an Gesunden, und bekamen diese dann bestimmte Krankheitssymptome, hielt man das Mittel für geeignet, eben diese Krankheit zu heilen. Weil Hahnemann statt der oft gefährlichen, drastischen Mittel der damaligen "Schulmedizin" meist harmlose, verdünnte Stoffe verschrieb, hatte er gewisse Erfolge. Aber Kranke allein durch Beseitigen ihrer Symptome heilen zu wollen, ist absurd! Hier haben die Homöopathen grundlegende Paradigmenwechsel verschlafen. Denn Krankheiten haben Ursachen, und genau dort setzt die Wissenschaftsmedizin an, um gezielt zu behandeln. Das Gerede von "Ganzheitlichkeit" kommt in der HP tatsächlich überhaupt nicht vor. "Erfahrungsheilkunde" und "Ganzheitlichkeit" sind kein Merkmal der Homöopathie. Die gesamte wissenschaftliche Medizin, die abwertend so gern "Schulmedizin" genannt wird, beruht darauf.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Habe ich - es fällt schon auf, wenn ein schulmedizinisch aus-therapierter Mensch nicht, wie geplant, lebenslang in die Psychiatrie kommt, sondern nach einem Jahr putzmunter rumrennt.
Wenn das medizinisch belegt werden kann fällt das durchaus auf, ja
Und wenn es medizinisch NICHT belegt ist, schicken wir die gesund-gewordene Person trotzdem in die Psychiatrie
Nein, dann müsste erstmal geprüft - und nicht von Kurt behauptet werden - dass ein psychisch kranker gesund wurde.
Wenn ein Kurt derartigen Nonsens einfach nur behauptet, dann nicht. Gewohnheit eben.

Zumal auch keiner hier behaupten würde, dass Menschen, die zu einem HP-Männchen gehen, nicht gesund werden dürfen. Natürlich dürfen sie das; nur liegt das nachweislich nicht an unwirksamen Globulis. Das ist der Punkt, auch wenn du immer wieder auf irrelevante Nebenbeuaptungen ausweichst.
Du kannst nicht einfach hunderte von Doppelblindstudien wegignorieren; denn wie ich dir gestern darlegte, kommt da auch die HP-Methode mit ihrer individuellen Behandlung optimal unter. Die Ausrede deinerseits, dass die Individualität der Behandlungen ein Hindernis sei war schlichter Nonsens.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Fest steht - da kannst du dich auch auf den Kopf stellen - dass die Behandlung durch Homöopathie mit Globulis keine besseren Erfolgsergebnisse bringt als mit Placebos.
Woher willst Du das wissen?
1. Seit über zehn Jahren zeigen praktisch alle Studien weitgehend einheitlich: Homöopathie ist nicht wirksam. Und dieses Ergebnis ist auch nicht überraschend, denn die homöopathischen Globuli bestehen genauso aus reinem Zucker wie die Placebo-Globuli.
2. In Globuli ist kein Wirkstoff vorhanden - weshalb die Ergebnisse von 1. nicht unerwartet sind.
3. Selbst wenn Homöopathie auf irgendeine "metaphysische" Art wirken würde oder durch ein Wunder, müssten diese Kontroll-Studien zwingend positiv ausfallen, wenn es denn eine Wirkung gibt. Genau das ist aber NICHT der Fall - die Ergebnisse sind identisch mit Placebos.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Mir liegt persönlich nicht an einer methodischen Diskussion, sondern an der Feststellung "vorher - nachher".
Diese Feststellung steht hier nicht zur Diskussion, da niemand - wenn eine Heilung erfolgt ist - abstreiten wird, dass eine Heilung erfolgt ist. Darum gehts hier auch überhaupt nicht.
Doch
Nein!
Wenn jemand Gesund ist - durch ärztliche Unterlagen zu bestätigen - dann ist das so. Entweder ist erkenntbar, dass eine Wunde nach Tagen schon viel besser aussieht oder der Patient berichtet, die Schmerzen wären erheblich gesunken.
Was natürlich nicht einfach so als gegeben hingenommen wird, sind willkürliche Behauptungen (Anekdoten) eines Kurts.

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Zeus
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#573 Re: Homöopathie III

Beitrag von Zeus » Mi 18. Mär 2015, 21:16

Scrypt0n hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:dass du den EINZIGEN Grund kennst, warum es nicht funktioniert, aus der Vielzahl der möglichen Gründe
Welche möglichen Gründe gibt es denn noch, außer, dass Zucker nunmal ebenso wenig wirkt wie anderer Zucker? ^_-
Am Zucker ändert sich nichts, nur weil man ihn Globuli benennt...
Doch, es ändert sich der Preis des Zuckers.
Der Endkundenpreis für raffinierten Zucker, der Grundsubstanz der Globuli, beträgt (Stand 2013) ca. 0,65 € pro Kilogramm. Globuli ohne Wirkstoff sind für weniger als 50 € pro Kilogramm erhältlich. Globuli mit homöopathischen Wirkstoffen werden hingegen für durchschnittlich 800 € pro Kilogramm verkauft. Somit bietet die Herstellung von Homöopathischen Mitteln enorme Gewinnspannen: Globuli ohne Wirkstoff sind 75 mal wertvoller als das Rohmaterial, und durch das Zusetzen von homöopathischen Wirkstoffen steigert es sich erneut auf das 16-fache (insgesamt das 1.200-fache des Zuckers)
Zuletzt geändert von Zeus am Mi 18. Mär 2015, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#574 Re: Homöopathie II

Beitrag von Zeus » Mi 18. Mär 2015, 21:32

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Das ist eine Kernaussage der HP (Erstverschlimmerung) - ruf mal einen beliebigen HP-Arzt an. - Eine weitere Kernaussage ist: Entgiftung statt Unterdrückung. - Google mal.
Mit der sog. "Erstverschlimmerung" sichert sich die HP erstmal dagegen ab, daß Globuli nicht wirken und die Krankheit sich noch verschlimmern könnte. Dann spielt sie auf Zeit, in der Hoffnung, daß sich eine Krankheit auch mal wieder bessert. Diesen Erfolg heftet sie sich dann an die Brust.
Entgiftung ist auch so eine alternativmedinzisch-esoterischer Begriff. Welches Gift wird worüber ausgeleitet? Diese Frage bleibt die HP schuldig.
Das hat doch Kurt schon erklärt.
Im Fall seiner Psychose fand die Entgiftung durch Eiterung aus den Ohren statt.
:lol: :lol: :lol:
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#575 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Mi 18. Mär 2015, 22:13

Zeus hat geschrieben:Im Fall seiner Psychose fand die Entgiftung durch Eiterung aus den Ohren statt.
Stimmt - nur dass es nicht MEINE Psychose war, sondern unserer Patientin. - Mal schauen, ob ich noch ein Jahr Forum ohne eigene Psychose schaffe. :lol:

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#576 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Mi 18. Mär 2015, 22:58

sven23 hat geschrieben: Sehe ich auch so. Es handelte sich aber um einen Fall vor 30 Jahren. Damals glaube ich war die Psychiatrie noch etwas rückständig, bzw. Psychopharmaka-lastig. Heute legt man mehr Wert auf Gesprächs- und Verhaltenstherapie.

nach dem, was ich weiss, werden immer mehr Psychopharmaka verkauft und immer mehr völlig normale Situationen (zB die Trauer um einen Verstorbenen) zur Krankheit erklärt, die mit Medikamenten behandelt werden muss.

so psychopharmakalastig wie heute war die Psychiatrie meines Wissens noch nie.

gruss, barbara

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#577 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Mi 18. Mär 2015, 23:01

sven23 hat geschrieben: Du tust gerade so, als wenn Schulmediziner keine Heilerfolge hätten und zwar ganz ohne Globuli-Zauber.

haben sie ja in den meisten Fällen nicht, in der Tat. besonders wenn es um chronische und/oder multifaktorielle Geschichten geht. Da ist in der Regel das Hächste der Gefühle eine lebenslange Symptombehandlung, aber das Problem bleibt weiter bestehen.

gruss, barbara

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#578 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Mi 18. Mär 2015, 23:03

Scrypt0n hat geschrieben: Und genau das ist mit über 200 Studien bestätigt worden.

Beleg?

gruss, barbara

Pluto
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#579 Re: Homöopathie III

Beitrag von Pluto » Mi 18. Mär 2015, 23:06

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Im Fall seiner Psychose fand die Entgiftung durch Eiterung aus den Ohren statt.
Stimmt - nur dass es nicht MEINE Psychose war, sondern unserer Patientin.
Von der Schweinerei die eine Mittelohreiterung macht, ist es
nach Stand der Medizin kontraindiziert, ein Trommelfell platzen zu lassen. Das hat etwa denselben Heilungseffekt wie ein Aderlass.
Die richtige Behandlung wäre Antibiotika zu verschreiben.


Davon ganz abgesehen... Irgend etwas stimmt da nicht.
Eine psychische Erkrankung ist nämlich gar nicht in der Lage eine Mittelohrentzündung auszulösen.
Entweder ist die Geschichte frei erfunden, oder es handelt sich um eine zufällige Entzündung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#580 Re: Homöopathie III

Beitrag von Pluto » Mi 18. Mär 2015, 23:17

barbara hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Und genau das ist mit über 200 Studien bestätigt worden.

Beleg?
Wikipedia:
In mehr als 100 wissenschaftlichen Studien konnte kein belastbarer Nachweis für eine Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel erbracht werden, die über den Placebo-Effekt hinausgeht.[183]

Eine erste Metaanalyse von Klaus Linde und Mitarbeitern aus dem Jahr 1997 kam zwar zu dem Schluss, dass die Gesamtheit der Ergebnisse der Studien nicht vollständig durch den Placeboeffekt erklärbar waren und dass einige der untersuchten Homöopathika folglich wirksam sein müssten.[194] Bei weiteren Untersuchungen fanden die Autoren allerdings, dass Studien geringerer Qualität bessere Ergebnisse für die homöopathische Behandlung zeigten als Studien mit strengen Kriterien.[195] Linde räumte daher ein, dass die damalige Schlussfolgerung so nicht haltbar sei und die Metaanalyse die Effekte zumindest deutlich überschätzt haben dürfte.[196]

Eine Studie aus dem Jahr 2003, die angeblich einen empirischen Nachweis der Wirksamkeit hochpotenzierter Homöopathika geliefert hatte, wurde Ende 2005 zurückgezogen. Ein Forschungspreis, der den Forschern (der Apothekerin Franziska Schmidt und den Pharmakologen Karen Nieber und Wolfgang Süß) zugesprochen worden war, wurde zurückgegeben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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