Hass & Gewalt
#1 Hass & Gewalt
Ein intensives persönliches Gespräch hat mich zu Gedanken zum Thema Hass & Gewalt inspiriert. Hasserfüllte und (ideologisch) verblendete Menschen bringen grosses Leiden über andere und über sich selber. Unsere Herzen sind geneigt, auf ihre Schandtaten mit Wut und Zorn zu reagieren. Ihr Hass ist ansteckend. Und wenn wir nicht sehr wach bleiben, dann geschieht es, dass wir unbemerkt zulassen, dass der Hass sich auch in unseren Herzen einnistet, dass wir ihn rechtfertigen mit den Taten der ersteren, und uns dabei ertappen, wie wir gedanklich ihre Vernichtung wünschen.
Mehr dazu hier: Hass & Gewalt
Mit lieben Grüssen, erbreich
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Mit lieben Grüssen, erbreich
#2 Re: Hass & Gewalt
Es ist sehr interessant, dass Du in Deinem Link Hass und Leid gegenüberstellst - denn Hass und Leid sind Gegenspieler auf gleicher Ebene. - Hass ist nicht das Gegenstück zu Liebe (= Gott) - denn es gibt kein Gegenstück zu Gott - , sondern Gegenstück zu Leid. - Der sich von Gott Abwendende hasst, der sich ihm Zuwendende leidet.erbreich hat geschrieben:Mehr dazu hier: Hass & Gewalt
Interessant ist (ich glaube, dass die Weisheit der Alten kein Zufall ist), dass im Althochdeutschen das Wort "haz" sowohl "Hass" als auch "Leid" bedeutet - so wie im Lateinischen "Remedium" sowohl "Gift" als auch "Arznei" bedeutet. - Dies nur mal als Anregung.
#3 Re: Hass & Gewalt
Das Herz
muss mit Liebe
versiegelt sein
damit es
vor Hassviren
sicher bleibt
Hass zerstört
Ich aber
will aus der Liebe
leben
dem Hass
mit Sanftmut
begegnen
muss mit Liebe
versiegelt sein
damit es
vor Hassviren
sicher bleibt
Hass zerstört
Ich aber
will aus der Liebe
leben
dem Hass
mit Sanftmut
begegnen
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich
Erbreich
#4 Re: Hass & Gewalt
Hass und Leid sind nicht diametral entgegengesetzt. Leid ist die Folge der Abwesenheit von Liebe. Hass und Liebe sind sehr nahe verwandte weil sie dem Gefühl (Regung) unterliegen.closs hat geschrieben:Hass ist nicht das Gegenstück zu Liebe (= Gott) - denn es gibt kein Gegenstück zu Gott - , sondern Gegenstück zu Leid. Der sich von Gott Abwendende hasst, der sich ihm Zuwendende leidet.
Das Gegenteil von Liebe oder Hass ist Gleichgültigkeit.
Remedium bedeutet so weit ich weiss Heilmittel und niemals Gift.closs hat geschrieben: im Lateinischen "Remedium" sowohl "Gift" als auch "Arznei" bedeutet.
Gift ist lateinsch venemum oder virus.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#5 Re: Hass & Gewalt
Das finde nun ich eine spannende Aussage, und ich glaube eine Wahrheit zu erahnen, die sich in ihr verbirgt. Ich kann sie allerdings trotzdem rational nicht ganz nachvollziehen. Denn das würde bedeuten, dass der Hassende frei von Leiden wäre, was er aber überhaupt nicht ist. Ich denke im Gegenteil, dass Hass oft seine Wurzeln in Leiderfahrung hat, leider aber auf diese keine andere Reaktion kennt als Aversion und Kampf dagegen. Er kennt also die Liebe (Gott in deinen Worten) nicht, in welcher er auf die Leiderfahrung reagieren könnte (oder an den er sich wenden könnte), um so das Leiden, es ertragend und integrierend, zu überwinden.closs hat geschrieben:Hass ist nicht das Gegenstück zu Liebe (= Gott) - denn es gibt kein Gegenstück zu Gott - , sondern Gegenstück zu Leid. - Der sich von Gott Abwendende hasst, der sich ihm Zuwendende leidet.
Doch auch wer diesen Weg kennt und wem er gangbar ist, wird nicht vom Leiden überhaupt frei, sondern nur von dem, was ich als Leiden am Leiden bezeichnen möchte. Unsere Existenz ist dem Leiden unterworfen, dem können wir solange wir leben nicht entrinnen. Aber wir können es - möglicherweise - lernen, diese Leidunterworfenheit als existenzielle Tatsache zu akzeptieren und so von der Aversion, dem Hass, gegen das Leiden - und eben auch gegen Leidverursacher - frei zu werden. Das bedeutet keine Rechtfertigung leidverursachenden (sündigen) Verhaltens, aber eine Ende des Hassens und Verurteilens von Sündern.
In meiner Terminologie ist Hass auch nicht das Gegenteil von Liebe, sondern von Gier. Liebe aber ist das, was beide überwindet, beide transzendiert.
Ja, interessant. Und es bestätigt mir meine obige Feststellung, dass Leiden und Hass zusammengehören. Meine eigenen aversiven Emotionen erlebe ich jedenfalls direkt als leidhaft. Für mich selber und für mein Umfeld.Interessant ist (ich glaube, dass die Weisheit der Alten kein Zufall ist), dass im Althochdeutschen das Wort "haz" sowohl "Hass" als auch "Leid" bedeutet...
#6 Re: Hass & Gewalt
Nach meinem verstehen ist Hass das Gegenteil von Liebe.
Der hassende verachtet, will dem andern leid zuführen, ihn strafen, vernichten oder gar töten.
Der liebende wünscht dem andern Frieden, wohlergehen und freut sich an seinem Glück.
Es sind die zwei am weitesten von einander entfernten Gemütszustände und doch so erschreckend nahe.
Der hassende verachtet, will dem andern leid zuführen, ihn strafen, vernichten oder gar töten.
Der liebende wünscht dem andern Frieden, wohlergehen und freut sich an seinem Glück.
Es sind die zwei am weitesten von einander entfernten Gemütszustände und doch so erschreckend nahe.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich
Erbreich
#7 Re: Hass & Gewalt
Auch Yoda hat Recht wenn er Angst und Haß verknüpft. Es ist manchmal möglich angstfrei zu leiden. Etwa wenn ein Erwachsener krank wird, dann hat er vielleicht weniger Angst als Kinder die krank werden. Oder auch der Tod, er macht manchen Leuten angst, andere sehen ihn ruhiger und gelassener.
Haß ist die Reaktion der Kreatur auf Unverständnis. Zuerst ist da Angst, dann kommen Haßimpulse. Ich kenne das auch von mir ... ich beherrsche die Situation, kenne aber Haßimpulse. Sogar meine Mutter wollte ich manchmal hassen, doch mein Geist "schaltet hoch" und ich liebe sie stattdessen. Und immer war da irgendeine Angst der Auslöser. Der Geist weiß daß er keine Angst haben brauch, aber in der menschlichen Seele wohnt noch das Tier das Angst haben will weil die Evolution uns die Angst als sinnenaktivierendes Gefahrenelement eingebaut hat.
Diese innere Angst zu kontrollieren geht, aber das dauert und wird oft nicht komplett. Man muß oft mit Weisheit Vorbau leisten, Wissen sammeln, eine Gottesbeziehung pflegen, verläßliche Menschen kennen, usw. Man muß seine Mittel parat haben um rational reagieren zu können, geistlich. Kinder springen hoch und schreien auf, der erwachsene Mensch soll nachdenken und das Beste tun.
Haß ist die Reaktion der Kreatur auf Unverständnis. Zuerst ist da Angst, dann kommen Haßimpulse. Ich kenne das auch von mir ... ich beherrsche die Situation, kenne aber Haßimpulse. Sogar meine Mutter wollte ich manchmal hassen, doch mein Geist "schaltet hoch" und ich liebe sie stattdessen. Und immer war da irgendeine Angst der Auslöser. Der Geist weiß daß er keine Angst haben brauch, aber in der menschlichen Seele wohnt noch das Tier das Angst haben will weil die Evolution uns die Angst als sinnenaktivierendes Gefahrenelement eingebaut hat.
Diese innere Angst zu kontrollieren geht, aber das dauert und wird oft nicht komplett. Man muß oft mit Weisheit Vorbau leisten, Wissen sammeln, eine Gottesbeziehung pflegen, verläßliche Menschen kennen, usw. Man muß seine Mittel parat haben um rational reagieren zu können, geistlich. Kinder springen hoch und schreien auf, der erwachsene Mensch soll nachdenken und das Beste tun.
#8 Re: Hass & Gewalt
Wie das medizinisch gehandhabt ist, weiss ich nicht. - Unsere Latein-Lehrer haben uns das immer als Beispiel für die Stoa genannt - dass das Maß das Entscheidende sei - zuviel "Remedium" sei "Gift", das richtige Maß sei "Medikament". - Dementsprechend haben wir dann bei Seneca- und Marc-Aurel-Übersetzungen immer darauf achten müssen, wie "remedium" im gegebenen Zusammenhang ins Deutsche zu übersetzen sei. - War halt die alte humanistische Schule - wie das heute gesehen wird, kann ich nicht sagen. - Die Übertragung "Droge" für Remedium habe ich gerade im Netz gefunden - "Gift" nicht.Pluto hat geschrieben:Remedium bedeutet so weit ich weiss Heilmittel und niemals Gift.
Zustimmung.Pluto hat geschrieben: Leid ist die Folge der Abwesenheit von Liebe
"Liebe" verstehe ich nicht psychologisch, sondern theologisch - da kann es Unterschiede geben.Pluto hat geschrieben:Hass und Liebe sind sehr nahe verwandte weil sie dem Gefühl (Regung) unterliegen.
#9 Re: Hass & Gewalt
Genau das glaube ich aber: Der Satan kann nicht leiden - er kann erst leiden, wenn er der Liebe zugewendet wird und seinen Verlust erkennt. - Dann ist er aber nicht mehr Satan, sondern ein besonders tief gefallenes Geschöpf, das lechzt.erbreich hat geschrieben:Denn das würde bedeuten, dass der Hassende frei von Leiden wäre
Natürlich - es kann passieren, dass beim Menschen aus Schwäche ein Kurzschluss ins Gegenteil passiert.erbreich hat geschrieben:Ich denke im Gegenteil, dass Hass oft seine Wurzeln in Leiderfahrung hat
Eben - und dieser Mangel an Gnade kann (zwischenzeitlich) zu Hass führen.erbreich hat geschrieben: Er kennt also die Liebe (Gott in deinen Worten) nicht, in welcher er auf die Leiderfahrung reagieren könnte (oder an den er sich wenden könnte), um so das Leiden, es ertragend und integrierend, zu überwinden.
Sehe ich genauso - auf Hass und Leid bezogen: Hass wird in Leid transferiert, wodurch der Mensch aufhebungsfähig in Gott wird. - Aus meiner Sicht gilt das für alle (bewusstseins-fähige) Schöpfung - also auch für den Satan, der der Letzte sein wird, der also den längsten Weg gehen muss. - Vermutlich werden diejenigen, die es geschafft haben, sogar Mit-Leid mit seinem Leid haben.erbreich hat geschrieben: Liebe aber ist das, was beide überwindet, beide transzendiert.
Dann bist Du kein Satanerbreich hat geschrieben: Meine eigenen aversiven Emotionen erlebe ich jedenfalls direkt als leidhaft.

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#10 Re: Hass & Gewalt
Das tun auch mit Liebe erfüllte Menschen. Bei Hass und Liebe handelt es sich um eine einzige identische Sache.erbreich hat geschrieben:Hasserfüllte und (ideologisch) verblendete Menschen bringen grosses Leiden über andere und über sich selber.