Wieso sollte er etwas dementieren, was er vorher nicht gesagt hat? - Die Texte sind von Menschen geschrieben, die nach ihrem eigenen Verständnis geschrieben haben. - Warum sollten sie ihr eigenes Verständnis dementieren?sven23 hat geschrieben:es gibt keine Aussagen Jesu, die seinem urprünglich gesteckten Zeitrahmen widersprechen würden.
Neuzeitliche Exegese der Bibel
#391 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
#392 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
Salome23 hat geschrieben: Fehlt dir die "Gabe der Unterscheidung"
Bist du sicher, daß das zwei völlig verschiedene Themen sind?
Bei Mathäus und Lukas heißt es:
(Mt 16,28 und Lk 9,27): "Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich."
Also eine eindeutige Ankündigung für seine Wiederkunft (Naherwartung)
Bei Markus heißt es dann:
(Mk 9,1): "Und er sprach zu ihnen (den Jüngern): Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft."
Wenn mit Reich Gottes hier nicht die Naherwartung gemeint wäre, würde sich die gleiche Bibelstelle auf unterschiedliche Themenbereiche beziehen, wobei Markus ja sogar das älteste der Evangelien ist.
http://www.bibelkritik.ch/bibel/g28.htm
zu Jesu Wiederkehr und dem Reich Gottes siehe auch:
http://www.bibelkritik.ch/bibel/g26.htm
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#393 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
closs hat geschrieben:Wieso sollte er etwas dementieren, was er vorher nicht gesagt hat? -
Du meinst, alle seine Aussagen zur Naherwartung sind ihm in den Mund gelegt worden?

Wie auch immer, es gibt jedenfalls keine Aussagen, die dem abgesteckten Zeitrahmen widersprechen würden.
closs hat geschrieben: Die Texte sind von Menschen geschrieben, die nach ihrem eigenen Verständnis geschrieben haben. - Warum sollten sie ihr eigenes Verständnis dementieren?
Das ist an sich auch nichts neues. Aber ist das das letzte Rückzugsgefecht, daß man nun die Authentizität der Texte generell in Zweifel zieht?
Damit öffnest du aber die Büchse der Pandora.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#394 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
closs hat geschrieben:Der Konsens bezieht sich darauf, dass die Urchristen eine Naherwartung hatten, die dann argumentativ verzögert wurde. - Aber das ist doch etwas ganz anderes als die Aussage, Jesus selber hätte ein Naherwartung gehabt.Pluto hat geschrieben:Es besteht immerhin ein Konsens unter den Experten.
Nein, völlig daneben,
der Konsens besteht darin, dass Jesus eine Naherwartung und sich darin gründ-
lich geirrt hatte: Das von ihm als nahe verkündete Gottesreich kam nicht!
Nochmal Bultmann und Küng für alle anderen wissenschaftlich arbeitenden The-
ologen:
"Es bedarf keines Wortes, dass sich Jesus in der Erwartung des nahen Weltendes getäuscht hat".
"Bei der Naherwartung handelte es sich weniger um einen Irrtum Jesu als um eine zeitbedingte,
zeitgebundene Weltanschauung, die Jesus mit vielen seiner Zeitgenossen teilte."
Zu Küngs Anmerkung fällt mir gerade ein, dass auch die jüdische Glaubensge-
meinschaft der "Essener" (Qumran & Co.) das kosmische Eingreifen Gottes auf
Erden in ganz naher Zukunft prophezeiten (letzte Generation!). Das war, bevor
Johannes der Täufer und dann Jesus begannen, dem Volk die "Frohe Botschaft"
vom anbrechenden Reich Gottes zu verkündigen. Die beiden haben also schlicht
abgekupfert.
#395 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
An allen drei von dir genannten Stellen, folgt im nächsten Satz die Verklärung. Sind sieben Tage bis zur Verklärung nah genug für dich? Darauf beziehen sich alle drei Stellen. Auf was denn sonst? Wie oft denn noch?sven23 hat geschrieben:Bei Mathäus und Lukas heißt es:
(Mt 16,28 und Lk 9,27): "Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich."
Also eine eindeutige Ankündigung für seine Wiederkunft (Naherwartung)
Bei Markus heißt es dann:
(Mk 9,1): "Und er sprach zu ihnen (den Jüngern): Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft."
Wenn mit Reich Gottes hier nicht die Naherwartung gemeint wäre, würde sich die gleiche Bibelstelle auf unterschiedliche Themenbereiche beziehen, wobei Markus ja sogar das älteste der Evangelien ist.
#396 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
Andreas hat geschrieben:Sind sieben Tage bis zur Verklärung nah genug für dich? Darauf beziehen sich alle drei Stellen. Auf was denn sonst? Wie oft denn noch?
Eben, was für einen Sinn macht es, für einen Zeitraum von 7 Tagen hinzuweisen, daß man bis dahin nicht sterben wird?

Außerdem sehen Theologen diese Bibelstellen eindeutig in Verbindung mit der Naherwartung.
Wenn sich aber die Naherwartung somit erfüllt hätte, müßte Petrus in seinem 2. Brief sich nicht dafür entschuldigen, daß das erwartete Ereignis noch nicht eingetroffen ist. Das paßt überhaupt nicht in den Kontext.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#397 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
closs hat geschrieben: Wenn Jesus sagt "Mein Reich ist nicht von dieser Welt", widerspricht dies einem idealen irdischen Reich.
Als Jesus diesen Satz aussprach, lag die Errichtung des Gottesreiches auf Erden, von dem
der Apokalyptiker spricht, noch in der Zukunft. Dass Gott den Himmel verlässt und seine
Herrschaft auf der erneuerten Erde bei den Menschen antritt, soll erst in der Endzeit nach
dem "Weltgericht" geschehen.
#398 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
closs hat geschrieben:Ja - man wird für beide Seiten Munition sammeln können.Münek hat geschrieben: Siehe, ich komme bald ..." Na, wenn das keine klaren, eindeutigen Aussagen über die baldige Parusie Christi und die endzeitliche Errichtung des Reiches Gottes auf Erden sind...
Hier würde ich nachfragen, warum dieser Satz kommt, NACHDEM die Parusie-Verzögerung bereits durch ist.
Da musst Du Jesus fragen; denn er hat diesen Satz ausgesprochen.

#399 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
6/7/8 TageAndreas hat geschrieben:Sind sieben Tage bis zur Verklärung nah genug für dich? Darauf beziehen sich alle drei Stellen. Auf was denn sonst? Wie oft denn noch?
#400 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
Das macht den Sinn, dass es nicht mit der Auferstehung verwechselt wird. Daran glaubten beispielsweise die Pharisäer - die Sadduzäer nicht - das war damals ein Streitthema. Vielleicht solltest du mal die ganze Bibel lesen, um dich vorab mal aus erster Hand über grundlegende Dinge zu informieren - oder Leuten glauben die ein wenig mehr Ahnung haben als du. Ist das jetzt klar mit der Verklärung oder werde ich das noch öfter von dir lesen?sven23 hat geschrieben:Eben, was für einen Sinn macht es, für einen Zeitraum von 7 Tagen hinzuweisen, daß man bis dahin nicht sterben wird?