Der totalitäre Gott.

Säkularismus
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Salome23
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#281 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Salome23 » Mo 15. Dez 2014, 17:22

[b][color=#800000]ThomasM[/color][/b] hat geschrieben: Ein in seinen Grundfesten nicht zu erschütternder Atheist wird eine solche Diskussion, wie sie Sven losgetreten hat, lediglich belächeln, aber sich nicht beteiligen, denn warum sollte er sich an Diskussionen über Märchen beteiligen?
Muss ich "Emil und die Detektive" für eine wahre Begebenheit halten, um mich an einer regen Diskussion über den Inhalt von Erich Kästners Buch zu beteiligen?
Muss ich zuerst mal an Shakespeare glauben, um über sein Theaterstück "Hamlet" ein Referat halten zu können?

closs
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#282 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von closs » Mo 15. Dez 2014, 19:25

Salome23 hat geschrieben:Muss ich zuerst mal an Shakespeare glauben, um über sein Theaterstück "Hamlet" ein Referat halten zu können?
Genau richtig - das ist top-down argumentiert. - Man muss den Inhalt erfassen und erst danach nach dem Autor fragen. - In unserer Gesellschaft ist es eher umgekehrt: Man erkundigt sich nach dem Autor - wenn er (wie auch immer) belastet ist, "entscheidet" :devil: man sich dafür, dass seine Schriften nicht wichtig sind. - Stellvertreter-Kultur - "ich habe keine Ahnung, also hänge ich mich an die Correctness".

Salome23
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#283 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Salome23 » Mo 15. Dez 2014, 22:16

Man muss den Inhalt erfassen und erst danach nach dem Autor fragen
Closs: Ich muss den Inhalt erst analysieren und ontologisch angehn, um mir dann eine Vorstellung vom Autor und dessen mögliche Absichten machen zu können( ein Bild)
(Sollte ich jedoch falsch liegen, bitte ich um Korrektur)

Salome: Ich brauch gar nix über den Autor zu wissen oder gar an ihn zu glauben- mir genügt es, den Inhalt zu lesen, darüber zu sinnen und Nützliches für mich (mein Leben) raus zu picken...oder mich mit andren darüber austauschen. :wave:

closs
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#284 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von closs » Mo 15. Dez 2014, 22:30

Salome23 hat geschrieben: Ich brauch gar nix über den Autor zu wissen oder gar an ihn zu glauben- mir genügt es, den Inhalt zu lesen
Einverständnis.

Salome23 hat geschrieben:und Nützliches für mich (mein Leben) raus zu picken.
Das kann zu utilitaristisch rüberkommen. - Der Inhalt dient nicht primär dem Eigen-Nutzen, sondern primär der Erkenntnis (ob sie einem zuträglich oder abträglich erscheint). - Am Ende ist dann Erkenntnis doch wieder selbst-nützlich - aber man darf nicht danach schielen.

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#285 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Salome23 » Mo 15. Dez 2014, 22:41

closs hat geschrieben: Das kann zu utilitaristisch rüberkommen.
Kein Problem :D - ich teile gerne ;)

Der Inhalt dient nicht primär dem Eigen-Nutzen, sondern primär der Erkenntnis (ob sie einem zuträglich oder abträglich erscheint). - Am Ende ist dann Erkenntnis doch wieder selbst-nützlich - aber man darf nicht danach schielen.
Tja, das ist wieder mal Clösschenlatein-warum einfach, wenns umständlich auch geht 8-)
Merke: In der Kürze liegt die Würze ;)

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#286 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von closs » Mo 15. Dez 2014, 23:10

Salome23 hat geschrieben:In der Kürze liegt die Würze
Und wie lautet die Kürze mit selbem Inhalt?

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#287 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Pluto » Mo 15. Dez 2014, 23:11

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben: Ich brauch gar nix über den Autor zu wissen oder gar an ihn zu glauben- mir genügt es, den Inhalt zu lesen
Einverständnis.
Nicht ganz.
Es ist schon nützlich das gesamte Werk eines Autors zu kennen. Vor allem in der Fachliteratur, ist es sehr wichtig zu erkennen, ob Jemand innerhalb seines Kompetenzebiets bleibt.

closs hat geschrieben:Der Inhalt dient nicht primär dem Eigen-Nutzen, sondern primär der Erkenntnis (ob sie einem zuträglich oder abträglich erscheint).
Wessen Erkenntnis? Der eigenen?
Falls ja, dann ist das wieder mit Eigennutz verbunden (was ich überhaupt nicht negativ bewerten möchte).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#288 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von closs » Mo 15. Dez 2014, 23:23

Pluto hat geschrieben:Es ist schon nützlich das gesamte Werk eines Autors zu kennen.
Selbstverständlich - die Reihenfolge sollte jedoch sein: Primärliteratur - Sekundärliteratur. - UND: Auch EIN Stück muss für sich sprechen können, wenn es als geistig satisfaktionsfähig gelten soll.

Pluto hat geschrieben:Falls ja, dann ist das wieder mit Eigennutz verbunden
Ja - am Ende ist es so. - Man sollte aber frei in ein Stück hinein gehen und offen sein für unangenehme Wahrheiten - also kein Cherry-Picking machen wollen.

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#289 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Pluto » Mo 15. Dez 2014, 23:35

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es ist schon nützlich das gesamte Werk eines Autors zu kennen.
Selbstverständlich - die Reihenfolge sollte jedoch sein: Primärliteratur - Sekundärliteratur. - UND: Auch EIN Stück muss für sich sprechen können, wenn es als geistig satisfaktionsfähig gelten soll.
Bei Lyrik mag das der Fall sein.
Im Falle von Fachliteratur ist die Beurteilung des Autors ausschlaggebend: Wie vertraut ist der Autor mit seinem Thema? Wie kompetent ist er?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#290 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von closs » Di 16. Dez 2014, 00:29

Pluto hat geschrieben:Im Falle von Fachliteratur ist die Beurteilung des Autors ausschlaggebend
Wirklich? - Liest man Fachliteratur nicht eigenständig? (Natürlich tut man das)

Dann Aussage würde ich dann verstehen, wenn es sich um Felder handelte, die so umfangreich wären, dass man sie als Einzelner nicht durchdringen könnte - das kann wohl so sein.

Ganz nebenbei: Wäre diese meine Vermutung richtig, wäre dies auch eine Erklärung für Propheten, denen das einfache Volk und sogar die Priester geglaubt haben - man konnte das Geistige nicht allein durchdringen und hat deshalb vertraut.

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