closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Auch das ist reine Mutmaßung.
Insofern ja, dass der Mensch nur system-intern wissen kann, aber nicht absolut. - Ansonsten ist es zwingend, wenn der Begriff "Gott" einen Sinn machen soll.
Das hat nicht smit System zu tun: Mutmaßung ist und bleibt Mutmaßung.
Du weißt ja...
Genügt es nicht zu erkennen, dass ein Garten schön ist...
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Viele denken, Gödel habe sich mit seinem Gottesbeweis nur spielerisch Anselms Ansatz mathematisch umgesetzt
Das sind immer so die Versuche, materialistische Weltbilder zu retten, wenn es eng wird. - Im übrigen ist man gerade - laut ZEIT - dabei, eine gödelsche Mystik zu entschlüsseln, die er in Kurzschrift hinterlassen hat.
Das habe ich
hier beantwortet.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Mit deus sive natura meinte Spinoza, dass Gott als auch die Natur zwei Expressionen einer einzigen Substanz sind.
Wenn das hieße, dass es eine Substanz gäbe, die VOR Gott ist, wäre es aus christlicher Sicht häretisch. - Meint Spinoza "Substanz" materialistisch, oder ist dies ein theoretischer Begriff?
Die Substanz hat Spinoza nicht weiter erklärt. Klar ist nur, dass er an die Ewigkeit Gottes
und der Natur glaubte - daher auch "deus sive natura".
closs hat geschrieben:Wie plausibel und authentisch alle auch argumentiert oder gefühlt haben mögen: Es funzt nur, wenn es keine Selbst-Täuschungen sind. - a) Entweder die geistigen Menschen werden am Ende wie Deppen dastehen b) oder die Materialisten "die Knie beugen". - Persönlich sehe ich für b) eine Wahrscheinlichkeit von annähernd 1 - bei Dir ist es weltanschauungs-bedingt eher umgekehrt.
Bei mir hat das weniger mit Weltanschauung zu tun, als mit einem eklatanten
Mangel an Belegen.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben: Die EKD überlässt es ihren Mitgliedern wie sie die Evolutionstheorie auslegen.
Wie anders kann man sie auslegen als wissenschaftlich?!?!
Nun... Man kann sie so auslegen wie die rkK, als theistisch gelenkt, einem göttlichen Plan folgend.
Dafür gibt es aber keinerlei Hinweise in der Natur. Mit anderen Worten, die rkK ist am Zug, Nägel mit Köpfen zu machen, d.h. Belege anzuführen die eine theistische Erweiterung der wissenschaftlichen Evolutionstheorie rechtfertigen.
Ansonst bleibt der Einwand eines "teleologischen Plans" nichts weiter als Mutmaßung.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Allein die rkK geht von der theistisch zielgerichteten Planung eines Schöpfers aus
Hier würde mich die genaue Formulierung interessieren...
Kannste haben. Kardinal Schönbirn nennt es einen "Plan in der Natur" [
Quelle]
closs hat geschrieben:...ansonsten stimme ich der RKK zu, weil ein Gott, der nicht über der Zeit steht, aus meiner Sicht albern ist und Gefahr läuft, menschliche Projektion zu sein.
Bei der aktuellen Beweislage ist hingegen Letzteres stark anzunehemen.
closs hat geschrieben:Goethe konnte (verständlicherweise) das institutionalisierte Christentum nicht leiden. - Aber Gott war für ihn trotzdem Meer als die Gleichstellung mit Natur - siehe bspw. "Faust", dessen erster Teil nicht so enden könnte, wenn Gott "nur" Natur wäre.
Das kann ich nicht beurteilen. Was wir wissen, ist, dass Spinozas Philosophie einen großen Eindruck auf Goehte machte, und für ihn nachvollziehbar war (für mich übrigens auch).
Was mich an Spinozas Philosophie nicht gefällt ist der extreme Stoizismus und die übertriebene Bescheidenheit seines Lebenstils. Er scheint auf alles irdische verzichten zu wollen.
Z. Bsp. Spinoza hatte eine jährliche Rente von 500 Gulden von einem Frend geerbt. Da er mit 300 Gulden auskam, verzichtete er auf den Rest, so wie er zuvor auf die Leitung des Handelsunternehmens seines Vaters verzichtete (das er als junger Mann einige Zeit lang leitete).