Beweise benennen Nachweise, die - im besten Falle - Auskunft darüber geben, was unter dem Dache aller Realitäten tatsächlich der Fall ist.
Innerhalb dessen Fundus lassen sich "positive Beweise" führen (Bestes Beispiel: Ich denke, also bin ich - Cogito, ergo sum).
Wenn wir aber danach fragen, was nicht existiert, dann lassen sich dafür keinerlei positiven Nachweise erbringen.
Ein in sich absolut widersprüchlicher und daher völlig paradoxer Satz besagt z. B.: "Es gibt viele Dinge, die es nicht gibt."
Als recht berühmtes Beispiel sollte uns das Spaghetti-Monster genügen, um nachzuweisen, dass ein solches Wesen bloß als Fantasieprodukt thematisiert werden kann.
Wer darüber hinaus geht und ohne jegliche Nachweise ernsthaft behauptet, dieses Vieh würde tatsächlich existieren, verhält sich damit zweifelsfrei intellektuell äußerst unredlich, und sowas sollten alle Menschen grundsätzlich ablehnen, damit Fantasieprodukte und Realitäten kategorisch stets sauber geordnet werden können.
Und wie ist das mit Gott?
Ist Gott eine Realität, oder bloß ein Fantasieprodukt?
Wenn Gott nicht bloß ein inhaltsleerer Begriff sein soll, in dessen Leere man hineinlegen kann, was immer einem in Sinn kommt, dann muss Gott etwas substanziell Gehaltvolles sein.
Diese - wie auch immer geartete - Substanz muss sich von anderen Substanzen unterscheiden lassen, damit Gott nicht sowohl Alles als auch Nichts sein, oder auch bedeuten kann.
Es muss daher möglich sein Gott identifizieren und von anderen identifizierbaren Existenzformen abgrenzen zu können, um jeglichen kategorischen Kuddelmuddel bestmöglich zu meiden.
In diesem Sinne würde mich interessieren, was Gott tatsächlich ist und durch welche Eigenschaften man dieses Wesen erkennen und von anderen Existenzen unterscheiden - also zweifelsfrei identifizieren - kann.
LG, Josi
