Der Behemot bei Job 40, 15-24

Themen des alten Testaments
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#31 Re: Der Behemot bei Job 40, 15-24

Beitrag von Pluto » Di 5. Nov 2013, 23:44

2Lena hat geschrieben:Es biegt seinen Schwanz gleich einer Zeder.
Die Auslegung wird kompliziert.
Denn die Zeder ['erez] schwankt. [aruz] aber heißt fest.
Der Schwanz [zanav] schleppt sich nach, [zinèv] packt die Nachhut. Es haut die hinten um.
Das wiederum hat Auswirkung nach vorne.
Wie das Leben vor sich geht, mit allen Anhängen, die es nach sich schleppt, muss noch eine Weile weiter zerlegt werden.
Für die Semantik sicher interessant, aber hat dieser Behemoth deiner Meinung nach gelebt, oder ist er eine Fabelfigur?


PS: Für mich ist er eindeutig Fiktion.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Abischai
Beiträge: 3190
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

#32 Re: Der Behemot bei Job 40, 15-24

Beitrag von Abischai » Di 5. Nov 2013, 23:44

Mal zurückgelehnt und die Paläontologie zur Wort kommen lassend, ist das nicht ganz so schwierig.
Der Iguanodon hatte Rückenwirbel die mit Sehnen durchflochten sind, was die Wirbelsäule (waagerecht!) stabilisiert und elastisch behält. Bei dieser Haltung gleicht der Schwanz des Tieres exakt (!) einer Zeder.

Die Mißverständnisse um allein dieses Vieh kamen auf, weil man ihn als Kinderspielzeug immer kauernd mit schleifendem Schwanz darstellt, wie ein Hund der Männchen macht. Man ist den lauschenden Stand des Känguruhs so gewöhnt.
Die Anordnung der Wirbel läßt das beim Iguanodon aber überhaupt nicht zu. So ist der Saurier z.B. vornübergebeugt gelaufen, die Rückenpartie ergab eine waagerechte Linie.
Eine wirklich interessante Frage wäre, ob der Iguanodon schwimmen konnte und vielleicht sogar sehr gut (wie ein Krokodil?), dann stünde nämlich überhaupt nichts mehr im Wege in der Beschreibung des Leviatan im Buch Hiob eben diesen Saurier zu sehen, oder genau genommen den größten dieser Art, den Tyrannosaurus Rex.

Für den Behemoth gilt das selbe, nur daß das eben kein Vogelbeckenartiger war, sondern ein Elephantenfußartiger. Und daß er gemütlich und friedlich äst, und die anderen Tiere in seiner Nähe in Sicherheit sind zeigt, daß er kein Raubtier war.
Auch muß er einen extrem langen Hals gehabt haben, sodaß ihn extremes Hochwasser nicht tangierte. Das sind die Diplodociden, und auch hier wieder deren Superlativ: der Seismossaurier.
Die Erklärung wäre mit wenigen Worten schlüssig. Nur leider muß sich diese Erklärung gegen die Tabuisierung der Bibel durchsetzen, wie sie von den Feinden des Evangeliums konsequent eingefordert wird.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#33 Re: Der Behemot bei Job 40, 15-24

Beitrag von Pluto » Mi 6. Nov 2013, 00:06

Abischai hat geschrieben:Eine wirklich interessante Frage wäre, ob der Iguanodon schwimmen konnte und vielleicht sogar sehr gut (wie ein Krokodil?),
Der Iguanodon war ein ausgesprochenes Landtier. Ob der schwimmen konnte... keine Ahnung, aber wenn, dann vermutlich nicht sehr gut:)

dann stünde nämlich überhaupt nichts mehr im Wege in der Beschreibung des Leviatan im Buch Hiob.
...und der Leviathan, war ein Schlangenähliches Fabelwesen, der wohl entfernt ähnlich war dem "Nessie" aus Loch Ness. :lol:

Für den Behemoth gilt das selbe, nur daß das eben kein Vogelbeckenartiger war, sondern ein Elephantenfußartiger.
Schon der Name Behemoth ist suspekt, denn das Wort bedeutet in althebräisch lediglich ein Tier — eine ziemlich vage Beschreibung.

Fast alle Dinosaurier, egal ob Sauropoden oder Theropoden sind vor über 60 Millionen Jahren ausgestorben. Einzige Ausnahme waren sehr kleine Therapoden, die als die Vorfahren unserer Vögel gelten.
Also können Leviathan und Behemoth unmöglich mit Dinosauriern verwandt sein.
Nochmals... es sind aller Wahrscheinlichkeit nach Fabelwesen, was den Sinn und den Wert der Bibel aber keineswegs schmälert.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Antworten