Was ist das Böse

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JackSparrow
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#51 Re: Was ist das Böse

Beitrag von JackSparrow » Di 17. Nov 2020, 11:31

M.N. hat geschrieben:
Mo 16. Nov 2020, 21:46
Man schickt Suchende und sich selbst in die Irre. Das ist Böse.
Böse für den, der sich in die Irre schicken lässt, jedoch vorteilhaft für den, der andere erfolgreich hinters Licht führt.

Eine Fähigkeit, die offenbar nur wenigen gegeben ist, betrachtet man die Erfolgsquote evangelischer Missionierungsveranstaltungen oder die Erfolgsquote der Zeugen Jehovas.

Wer das notwendige Talent besitzt, mag heute wohl am ehesten in der Politik oder in der Esoterikbranche zu finden sein.

M.N.
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#52 Re: Was ist das Böse

Beitrag von M.N. » Di 17. Nov 2020, 12:24

JackSparrow hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 11:31
Böse für den, der sich in die Irre schicken lässt, jedoch vorteilhaft für den, der andere erfolgreich hinters Licht führt.

Vorteilhaft zwecks Macht und Geld, ja. Aber gut doch nicht.

Es schadet nämlich der ganzen Population. Die Menschheit (und dadurch auch das Individuum) wäre ohne diese hinterlistige Lügerei und Täuscherei viel weiter.
Wenn ein Gott diese Welt gemacht hat, so möchte ich nicht der Gott sein: ihr Jammer würde mir das Herz zerreißen.
(Arthur Schopenhauer)
(1788 - 1860), deutscher Philosoph
 

Spice
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#53 Re: Was ist das Böse

Beitrag von Spice » Di 17. Nov 2020, 14:45

M.N. hat geschrieben:
Mo 16. Nov 2020, 21:46
Zur Ursprungsfrage „Was ist das Böse“?
Das „Problem“ ist hier wieder die Definition des Wortes „böse“. Vermutlich wird der Bibel-Gläubige es ganz anders definieren wie ein Ungläubiger oder Naturalist. Ein Buddhist anders als ein Hindu usw.
Nicht die Definition ist entscheidend, sondern die Frage. Sie müsste lauten, für wen ist etwas böse?
Wenn ich einem anderen etwas wegnehme ist es für mich (scheinbar) gut. Deshalb tun es so viele Menschen. Wenn man aber die Ganzheit betrachtet, dann ist es für mich oin Wahrheit schlecht. Denn auch mir wird weggenommen werden, wenn nicht in diesem, dann in einem anderen Erdenleben.
Also lehren alle Religionen, zumindest, dass man sich bescheiden und nicht stehlen soll. Das ist also das, was das Ganze (Synonym für "Gott") fordert, in "seinen Augen" gut ist.


Ich sag mal meine Meinung: 

Diese Welt ist definitv nicht die „Beste aller möglichen Welten“ wie Leibniz gesagt hat. Diese Welt ist jedem Lebewesen ein sehr feindlicher Ort.
An allen Ecken lauert der Tod. Fressen und Gefressen werden.
Richtig. Sie ist nicht die beste aller Welten. Aber die für unsere Entwicklung und der aller Lebewesen notwendige.
Wir Menschen haben es uns als die höchst entwickelste Primatengattung zum Großteil nur sehr gemütlich gemacht und haben ein Talent dafür die Welt zu verklären und die Realität auszublenden; auch das oft grausame und inhumane Leben unserer Artgenossen in 3. Welt oder auch der Obdachlose um die Ecke.
Ein Zeichen unserer ungenügenden Reife.
Gut, man könnte das Wort „böse“ jetzt mit meinen genannten Attributen verknüpfen; dann ist die Welt böse. Das ist auch meine Definition von böse.
Ja, so sollte es nicht bis in alle Ewigkeit weitergehen.
Obwohl natürlich anzuerkennen ist das nur durch Evolutionsdruck eine Weiterentwicklung besteht und wir heute nicht hier wären (so wie wir sind) ohne denselben.
So ist es.
Das muss ich als denkender und gefühlsbetonter Mensch aber nicht gutfinden und hab die Macht dies zum Teil auch abzulehnen
Kann man machen, solange man nicht vergisst, dass das den Katalysator bildet, damit es uns einmal besser geht.
indem ich mich dem Kreislauf des Lebens entziehe und keine Kinder in diese Welt setze.
Auch das kann man so handhaben.
Ich lehne hier also konsequent die Forderung der Bibel ab „Mehret Euch...“. 
Diese Forderung gilt nicht für alle Zeiten und ist sowieso nur ein anthropomorpher Ausdruck dafür, dass der Mensch ganz natürlich den Drang zur Sexualität und der damit verbundenen Vermehrung hat.
Das z.Z. größte Problem dieser Erde ist in meinen Augen die Überbevölkerung. Aber dies schrieb ich ja schon einmal.
Wenn Menschen bescheidener und gerechter wären, würde sie kein Problem darstellen.

Natürlich ist jedes Tier gleich „Böse“ des Menschen; auch wenn Tieren nicht alle Möglichkeiten des Menschen offenstehen (z.B. Maschinengewehr, Atom etc.). Auch wenn Tiere sich nicht des Bewußtseins des Menschen erfreuen können; das System um das Überleben der Eigenen Art, des eigenen Individuums und der erfolgreichen Fortpflanzung ist doch überall gleich.
Das Tier kann sich nicht in dem Maße, wie der Mensch seiner selbst bewusst werden und damit auch sich selbst nicht bewusst verändern.

Wenn man also von „Böse“ spricht ist die Grundsubstanz, die Eckpfeiler, die Konstsanten dieser Welt böse und wir ein Konstrukt und Folge davon.

Dass die Welt vor dem „Sündenfall“ (Definition ungewiss) komplett anders war halte ich für Ammenmärchen.
Muss man nicht, denn Harmonie ist die Grundlage der Welt.
Warum hätte der biblische Gott seine Schöpfung komplett, aber wirklich komplett ändern sollen weil Menschen ein Gebot übetreten haben?
Der Mensch ist seinem Wesen nach selbst allmächtig - wie Gott. Des Menschen Fall änderte die gesamte Schöpfung, denn er weckte in den einzelnen Schöpfungselementen den Eigensinn.
Das macht doch keinen Sinn!

Noch schlimmer: Durch diese schlechten Änderungen (Leid, Tod, Existenzkampf) ist der Mensch und das Tier gezwungen sich diesem System unterzuordnen oder unterzugehen. Gott würde also durch seine Änderung wieder Sünde und Egoismus fördern. Unlogisch.
Wie gesagt: Es war nicht Gott, sondern wir in göttlicher Kraft.

Ich nenne daher noch eine Definition von „Böse“.

Die konsequente Verweigerung der Realität von fundamentalistischen Gläubigen. Man schickt Suchende und sich selbst in die Irre. Das ist Böse. 

Realitätsverweigerung mag in manchen Zeiten eine tolle Droge und verständlich sein. Trotzdem schadet diese.
So ist es. Das Wissen um die höhere Realität ist gering oder gar nicht vorhanden. Deshalb dieses Übel.
Ja, es mag zwischen Himmel und Erde mehr geben als wir sehen können. Ich selbst bin davon überzeugt. Ich bete auch regelmäßig. Ich habe auch „Wunder erlebt. (Definition: Als Wunder gilt umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, sodass es Verwunderung und Erstaunen auslöst. Es bezeichnet demnach allgemein etwas Erstaunliches und Außergewöhnliches.)

Ich bin auf der Suche nach Wahrheit und Erkenntnis. Quasi nach Erleuchtung.
Wenn man dabei bleibt, wird diese Suche von erfolg gekrönt werden.

Die mir von Menschen angebotenen Religionen und Glaubensdenksätze samt Dogmen sind aber allesamt unbefriedigend, falsch oder fehlerhaft. Einzelne Teile sehen immer gut aus - das Gesamtkonstrukt leider nie.
Leider wahr!
[...]
Mir ist es ein Rätsel warum soviele Menschen hartnäckig an Aberglauben, Mythen und menschengemachten Religionen und Ideologien behaftet bleiben wenn die Realität zeigt, dass es in der „Summe“ nicht stimmen kann.
Menschen sind bequem. Sie haben nicht sonderlich viel Lust nach Wahrheit zu suchen.

Warum kann es nicht eine Art Gottesdienst sein „Gott“, das große Ganze kennenlernen zu wollen, zu suchen und zu forschen?
Wahrheitssuche ist wahrer Gottesdienst: "Ihr werdet die Wahrheit erkennen."

Ja, das mag uns nie in Fülle gelingen. Es erscheint mir aber doch sinnvoller zu sein als die Realität zu negieren und seinem indoktrinierten Kinderglauben nachzuhängen. Das ist für mich auch Böse.
Ja.

M.N.
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#54 Re: Was ist das Böse

Beitrag von M.N. » Di 17. Nov 2020, 15:50

Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 14:45
Richtig. Sie ist nicht die beste aller Welten. Aber die für unsere Entwicklung und der aller Lebewesen notwendige.
Versteh ich nicht. Wie meinst Du dies? Was soll an diesem Elend nitwendig sein?

Rein Hypothetisch: Solltest Du mit Deiner Ansicht über Reinkarnation Recht haben werde ich mich mit Händen und Füßen dagegen wehren - wenn ich die Macht dazu hab.
 
Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 14:45
Kann man machen, solange man nicht vergisst, dass das den Katalysator bildet, damit es uns einmal besser geht.
Versteh ich nicht. Wie meinst Du dies?
 
Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 14:45
Der Mensch ist seinem Wesen nach selbst allmächtig - wie Gott.
Echt jetzt? Gut dann möchte ich gerne dass alle Krankheiten auf der Welt verschwinden, kein Krieg mehr herrscht und wir und alle lieb haben.
PS: Ich kontrolliere dies morgen in den Nachrichten😁






 
Wenn ein Gott diese Welt gemacht hat, so möchte ich nicht der Gott sein: ihr Jammer würde mir das Herz zerreißen.
(Arthur Schopenhauer)
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Spice
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#55 Re: Was ist das Böse

Beitrag von Spice » Di 17. Nov 2020, 16:32

M.N. hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 15:50
Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 14:45
Richtig. Sie ist nicht die beste aller Welten. Aber die für unsere Entwicklung und der aller Lebewesen notwendige.
Versteh ich nicht. Wie meinst Du dies? Was soll an diesem Elend nitwendig sein?
Ich habe nur Dir recht gegeben:
Obwohl natürlich anzuerkennen ist das nur durch Evolutionsdruck eine Weiterentwicklung besteht und wir heute nicht hier wären (so wie wir sind) ohne denselben.
Rein Hypothetisch: Solltest Du mit Deiner Ansicht über Reinkarnation Recht haben werde ich mich mit Händen und Füßen dagegen wehren - wenn ich die Macht dazu hab.
Das wirst Du nicht tun, weil Du dankbar dafür sein wirst.
Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 14:45
Kann man machen, solange man nicht vergisst, dass das den Katalysator bildet, damit es uns einmal besser geht.
Versteh ich nicht. Wie meinst Du dies?
Es wird uns anspornen die Liebe zu leben.
 
Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 14:45
Der Mensch ist seinem Wesen nach selbst allmächtig - wie Gott.
Echt jetzt? Gut dann möchte ich gerne dass alle Krankheiten auf der Welt verschwinden, kein Krieg mehr herrscht und wir und alle lieb haben.
PS: Ich kontrolliere dies morgen in den Nachrichten😁
Wir sind gefallen. Außerdem geht auch bei Gott nicht alles in einem Augenblick.





 

M.N.
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#56 Re: Was ist das Böse

Beitrag von M.N. » Di 17. Nov 2020, 20:19

Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 16:32
Das wirst Du nicht tun, weil Du dankbar dafür sein wirst.

Mich würde wirklich interessieren woher Du Deine Detail-Gewissheit hast dass Du sogar weißt was ich Tun oder Lassen werde.
Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 16:32
Es wird uns anspornen die Liebe zu leben.
Hier lernen wir doch keine Liebe ???
 
Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 16:32
Außerdem geht auch bei Gott nicht alles in einem Augenblick.

Dann ist Gott per Definition nicht allmächtig. Dadurch auch kein Gott. Problem gelöst. Affe tot. Diskussion ad absurdum geführt.
 
Wenn ein Gott diese Welt gemacht hat, so möchte ich nicht der Gott sein: ihr Jammer würde mir das Herz zerreißen.
(Arthur Schopenhauer)
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Spice
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#57 Re: Was ist das Böse

Beitrag von Spice » Mi 18. Nov 2020, 10:43

M.N. hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 20:19
Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 16:32
Das wirst Du nicht tun, weil Du dankbar dafür sein wirst.

Mich würde wirklich interessieren woher Du Deine Detail-Gewissheit hast dass Du sogar weißt was ich Tun oder Lassen werde.
Im Jenseits urteilt man anders, da einem dort die Augen geöffnet sind.
Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 16:32
Es wird uns anspornen die Liebe zu leben.
Hier lernen wir doch keine Liebe ???
Wo sonst? Liebe lebt man erst, wenn man zuvor Sehnsucht nach ihr hat.
Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 16:32
Außerdem geht auch bei Gott nicht alles in einem Augenblick.

Dann ist Gott per Definition nicht allmächtig. Dadurch auch kein Gott. Problem gelöst. Affe tot. Diskussion ad absurdum geführt.
 
Er ist in dem Sinne nicht allmächtig, dass ein Quadrat gleichzeitig ein Kreis sein kann. Aber "er" ist in dem Sinne allmächtig, dass "er" die Grundkraft ist.

Ruth
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#58 Re: Was ist das Böse

Beitrag von Ruth » Mi 18. Nov 2020, 10:48

M.N. hat geschrieben:
Mo 16. Nov 2020, 21:46
Ich hab mir das Treiben in den christlichen Gemeinden angesehen. Unvoreingenommen.
Unvoreingenommen geht gar nicht. Niemand ist unvoreingenommen. Man wird von Geburt an geprägt, durch die Umstände, die aus dem eigenen Verhalten, Ursache und Wirkung, entstanden sind.

An dem Maßstab, wie man selbst das Leiden und die Freuden erfahren hat, wird dann "Gut oder Böse" festgelegt. Später kommen dann noch die Erfahrungen anderer Menschen hinzu, wie diese "Gut und Böse" definieren, und man übernimmt diese oder lehnt sie ab ... gemessen an den eigenen Erfahrungen.
M.N. hat geschrieben:
Mo 16. Nov 2020, 21:46
Ich bin auf der Suche nach Wahrheit und Erkenntnis. Quasi nach Erleuchtung.

Die Frage nach der Wahrheit begleitet die Menschen das ganze Leben lang ... ohne eindeutige Antwort.
Es mag sein, dass mancher etwas (er)findet, was andere nachvollziehen können, und dieses als die Wahrheit deklarieren. Aber immer auch gibt es Menschen, die andere Dinge und Erfahrungen machen, welche der (von einzelnen oder mehreren Menschen) vorgegebenen Wahrheit widersprechen, und von der eigenen Wahrheitsfindung überzeugt sind.

M.N. hat geschrieben:
Mo 16. Nov 2020, 21:46
Mir ist es ein Rätsel warum soviele Menschen hartnäckig an Aberglauben, Mythen und menschengemachten Religionen und Ideologien behaftet bleiben wenn die Realität zeigt, dass es in der „Summe“ nicht stimmen kann.

Diese Menschen wurden vielleicht von Kind an darauf abgestimmt, so etwas als Wahrheit zu betrachten. Sie machten ihre eigenen Erfahrungen mit diesem "Glauben", und legten das als "Wahrheit" für sich fest.

Es ist weder falsch (oder böse), an etwas zu glauben, was einem niemand anderes bestätigen kann. Falsch ist nur, wenn man mit der eigenen Definition der Wahrheit die Freiheit (zB zu Glauben) von anderen Menschen einschränkt.

Anthros

#59 Brückenbauer

Beitrag von Anthros » Mi 18. Nov 2020, 12:29

Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 14:45
Nicht die Definition ist entscheidend, sondern die Frage. Sie müsste lauten, für wen ist etwas böse?

Der Brückenbauer erkennt das Böse als polare Extreme und versucht sie zu verbinden.

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sven23
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#60 Re: Brückenbauer

Beitrag von sven23 » Fr 20. Nov 2020, 14:09

Anthros hat geschrieben:
Mi 18. Nov 2020, 12:29
Spice hat geschrieben:
Di 17. Nov 2020, 14:45
Nicht die Definition ist entscheidend, sondern die Frage. Sie müsste lauten, für wen ist etwas böse?

Der Brückenbauer erkennt das Böse als polare Extreme und versucht sie zu verbinden.

 Und dann hat man eine Brücke zwischen dem extremen Bösen? Was bringt das?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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