Wer glaubt noch an Befreiung aus Ägypten?

Themen des alten Testaments
Giovanni146
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#1 Wer glaubt noch an Befreiung aus Ägypten?

Beitrag von Giovanni146 » Mi 17. Jun 2020, 13:30

Hallo Alle Mitleser und Mitschreiber hier.

Im Religionsunterricht hiess es immer, Mose habe die Israeliten im Auftrag Gottes aus Ägypten befreit und ins verheissene Land Kanaan  geführt in dem Milch und Honig fliessen.

Die 40-jährige Wüstenwanderung des Volkes, wird als Strafe gewertet, weil das Volk angeblich Gott gegenüber ungehorsam gewesen sei.

Als junger Mann las ich dann diese Geschichte gleich selber in der Bibel und erschrak immer und immer wieder, wieviel Lügen man uns damals aufgetischt hat und es ja offenbar noch immer tut.

Genau genommen, köderte der Kriegsgott der Hebräer, vermutlich aus Kanaan stammend das Volk Israel mit der Führung in ein besseres Leben.
Dann lotste derselbe das Volk in die Wüste. damit es nicht schon von Anfang an merkte, dass er sie zu Kriegszwecken aus Ägypten geholt hatte.
 

Als nun der Pharao das Volk hatte ziehen lassen, führte sie Gott nicht den Weg durch das Land der Philister, der am nächsten war; denn Gott dachte, es könnte das Volk gereuen, wenn sie Kämpfe vor sich sähen, und sie könnten wieder nach Ägypten umkehren. 2Mo 13,17

Dass die Israeliten später nach und nach genötigt wurden nebst ritualmässigem Tiere töten, auch  Menschen umzubringen, sei es durch Krieg oder Beweis der Zugehörigkeit zu Jahwe oder jedwelche Hinrichtungsgesetze wurde im Religionsunterricht nie erwähnt.

Dieser biblisch immens nachweisbar kriegsrisch und zerstörerisch gesinnte HERR, der ja wesensUNGLEICHer mit Jesus Christus nicht sein könnte reagierte stets wutentbrannt,  wenn das Volk Israel  wohl zurecht murrte, da sie garantiert in Aegypten geblieben wären hätten sie gewusst, dass letztendlich niemand von den Auszugswilligen  im geleobten Land ankommen würde, nicht einmal Mose selber.
4Mo 16,12Und Mose schickte hin und ließ Datan und Abiram rufen, die Söhne Eliabs. Da sprachen sie: Wir ziehen nicht hinauf!
dass du uns aus dem Lande geführt hast, darin Milch und Honig fließt, und uns tötest in der Wüste? Musst du auch noch über uns herrschen?, Ist's nicht genug 13
Dass Korach und die andern es wagten sich gegen Mose und Aaron aufzulehnen war schon Grund für den HERRN der Heerscharen (selbsternannter Kriegsgott der Hebräer gleich mehrere der ihnen Angehörenden vom Erdbotden verschlingen zu lassen und auch noch zu verbrennen.
4Mo 16,35 Und Feuer fuhr aus von dem HERRN und fraß auch die zweihundertfünfzig Männer, die das Räucherwerk opferten.
Also die ganze Wüstengeschichte mit all den Plagensendungen und andern Greueltaten und -forderungen dieses Jahwe muten eigentlich wie einen Fantasy-Roman für starke Nerven an. Findet ihr nicht auch?

Also ich sehe absolut keine Befreiung des Volkes Isarael aus Aegypten, Es war wohl ein schlehter Tausch, vom Arbeitervolk zum Kriegsvolk.  Kein Wunder befand der wahhaftige Gott es immer und immer wieder für Notwendig, Propheten zu den Israeliten zu senden, sie mit wahrem Gottesglauben vertraut zu machen. Sie alle wurden gemäss Jesus von den Vätern der Schriftgelehrten getötet, letztendlich passte ihnen auch nicht Jesus Version von Gott und Gottes Wille, sodass sie ihn ans Kreuz nageln liessen um ihn für immer zum Schweigen bringen zu können.

Doch deren Plan scheiterte....doch das ist ein anderes Thema warum. Mir geht es hier nur um die vorherrschende Irrlehre, der angeblichen Befreiung, die ja keine war.

Bin ich hier der einzige der nach dem Lesen des Exodus des Volkes Israel aufgehört hat sich einreden zu lassen es sei zum Wohle des Volkes erfolgt?

Gruss Giovanni

Ruth
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#2 Re: Wer glaubt noch an Befreiung aus Ägypten?

Beitrag von Ruth » Mi 17. Jun 2020, 14:15

Wer glaubt noch an Befreiung aus Ägypten?
Ich persönlich sehe die Merkwürdigkeiten eher darin, dass man alles am "Glauben" festmachen will.
Ich muss die biblischen Geschichten nicht glauben, um in ihnen einen Sinn und Botschaften für die Menschheit zu erkennen.

Für mich sind alle biblischen Berichte erst wirklich wertvoll geworden, seit ich nicht mehr glaube, dass alles in der Realität geschehen ist .... und auch nicht sein muss. Seitdem kann ich da nämlich den Gewinn für mich selbst, und bestenfalls noch für meine reale Umgebung, suchen und finden.

Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 17. Jun 2020, 13:30
Bin ich hier der einzige der nach dem Lesen des Exodus des Volkes Israel aufgehört hat sich einreden zu lassen es sei zum Wohle des Volkes erfolgt?

Es ist nie sinnvoll, sich etwas "einreden" zu lassen. Wenn man das mal außen vor lässt, kann in dieser Geschichte um das Volk Israel so manche Weisheit stecken, und man kann sich möglicherweise auch selbst darin finden, in Begebenheiten, die man in der "Einredungsphase" am Volk Israel verurteilt hat.

Ich denke, es ist in erster Linie wichtig, dass man aus einer Einredungsphase herauskommt - in jeder Beziehung und bei jeder Lehre, die man übergezogen bekommt.
Anderseits ist es oft auch heilsam, wenn man zuvor solch eine Einredungsphase durchlaufen hat. Denn dann kann man die Texte mal aus einer ganz anderen Perspektive betrachten, und so manche "Aha-Erlebnisse" absahnen. Zumindest war der Werdegang zum Verständnis der biblischen Berichte bei mir so.

Lena
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#3 Re: Wer glaubt noch an Befreiung aus Ägypten?

Beitrag von Lena » Mi 17. Jun 2020, 14:59

Befreit aus Unmenschlichkeit 
Freudentanz in der Wüste 

Tanz ums goldene Kalb 
Trauerlauf durch die Wüste 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Giovanni146
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#4 Re: Wer glaubt noch an Befreiung aus Ägypten?

Beitrag von Giovanni146 » Mi 17. Jun 2020, 16:45

Lena hat geschrieben:
Mi 17. Jun 2020, 14:59
Befreit aus Unmenschlichkeit 
Freudentanz in der Wüste 

Tanz ums goldene Kalb 
Trauerlauf durch die Wüste 

Hallo Lena
Stell dir vor, die Israeliten hatten in Aegypten eigene Häuser eigene Tierherden und jede Menge vielfältiges Gratisesse. Unmenschlich war doch, statt sie ihns gelobte Land zu führen, sie zu unmenschlichem Verhalten zu nötigen.

In der Wüste hatten sie ja keine Wahl, sie mussten tun was Jahwe befahl, sonst wurden sie dem Erdboden gleichgemacht oder mit aus dem HERRN gehenden Feuer verbrannt, oder später mit Plagen und giftigen Schlangen bestraft wenn sie zurecht murrten.

Jahwe versprach die Führung in ein Land in dem Milch und Honig fliessen und schickte sie in die Wüste zum Töten und Ssterben.DAS ist unmenschlich.
4Mo 11,5 Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, und an die Kürbisse, die Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch. 6 Nun aber ist unsere Seele matt, denn unsere Augen sehen nichts als das Manna. . Unmenschlich finde ich, von Menschen die Tötung von Mitmenschen zu fordern.

Der Tanz um das Goldene Kalb kostete 3000 Israeliten das Leben.
 
2Mo 32,27 Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ein jeder gürte sein Schwert um die Lenden und gehe durch das Lager hin und her von einem Tor zum andern und erschlage seinen Bruder, Freund und Nächsten.  28 Die Söhne Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und es fielen an jenem Tage vom Volk dreitausend Mann. 29 Da sprach Mose: Füllt heute eure Hände zum Dienst für den HERRN – denn ein jeder ist wider seinen Sohn und Bruder gewesen –, damit euch heute Segen gegeben werde.

Anthros

#5 Re: Wer glaubt noch an Befreiung aus Ägypten?

Beitrag von Anthros » Mi 17. Jun 2020, 17:11

Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 17. Jun 2020, 13:30
Bin ich hier der einzige der nach dem Lesen des Exodus des Volkes Israel aufgehört hat sich einreden zu lassen es sei zum Wohle des Volkes erfolgt?
Bist du nicht!

Das Einreden hat eine enorme Suggestivkraft auf die Einfalt.

3000 Getötete ist so ähnlich unglaubwürdig wie die übliche Interpretation der 4000 und 5000. Trotzdem kann darin eine Realität liegen, wenn die Texte der Urschriften als mythologische gesehen werden.

Lena
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#6 Re: Wer glaubt noch an Befreiung aus Ägypten?

Beitrag von Lena » Mi 17. Jun 2020, 17:43

Da zeichnest Du ein gemütliches Bild des Volkes Israel in Aegypten. 
Die mussten dort sehr hart schuften. Wurden furchtbar schikaniert. 

Du kommst wohl nie von diesem Thema weg.......
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

R.F.
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#7 Re: Wer glaubt noch an Befreiung aus Ägypten?

Beitrag von R.F. » Mi 17. Jun 2020, 17:48

Für Realisten ist der Exodus-Bericht durchaus glaubhaft. Allein schon deshalb, weil er nicht beschönigt. Kein literarisches Werk würde derart vor Lügen strotzen, wenn die Beschreibung nicht der Realität entsprechen würde.

Der vierzig Jahre dauernde Aufenthalt in der Wüste war einerseits die Strafe für mangelndes Vertrauen in die göttliche Führung (4. Mose 14,20-35), andererseits dient er der Vorbereitung der Stämme für das künftige Gemeinwesen in Palästina. Die Wüstenwanderung verlief keineswegs friedlich, erinnert sei an den Aufstand der Rotte Korrach (4. Mose 16). Mehrmals kam es zu Massentötungen.

Der Exodus steht symbolisch für den Gang der Menschheit durch die Geschichte. Lediglich eine Auswahl erreicht nach viel Leid das Ziel.

joshua
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#8 Re: Wer glaubt noch an Befreiung aus Ägypten?

Beitrag von joshua » Mi 17. Jun 2020, 20:38

Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 17. Jun 2020, 13:30


Bin ich hier der einzige der nach dem Lesen des Exodus des Volkes Israel aufgehört hat sich einreden zu lassen es sei zum Wohle des Volkes erfolgt?

Gruss Giovanni

Scheinst der einzige Irrlehrer zu sein.

Helmuth
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#9 Re: Wer glaubt noch an Befreiung aus Ägypten?

Beitrag von Helmuth » Do 18. Jun 2020, 07:03

R.F. hat geschrieben:
Mi 17. Jun 2020, 17:48
Der Exodus steht symbolisch für den Gang der Menschheit durch die Geschichte. Lediglich eine Auswahl erreicht nach viel Leid das Ziel.
Für mich ist er klare Geschichte und korrekt bestätigt von Gott überliefert. Der Exodus hat aber auch eine geistliche Tiefe. Wie Israel aus der Knechtschaft Ägyptens befreit wurde, so befreit Jesus aus der Knechtschaft der Sünde. Jeder Mensch benötigt daher diesen Exodus. Er ist unumgänglich. So war er auch für Israel unumgänglich.

Das Geschehen mit und an Israel einem böswilligen Gott zuschieben zu wollen zeigt, das solche den Heilsplan nicht verstehen und damit stehen sie selbst mit Gott auf Kriegsfuß. Gott hat ja auch niemals sein eigenes Volk verschon, wenn es sündigte bzw. seinen eigenen Sohn, der auch für alle Sünden starb. Der TE versucht hier definitiv eine Irrlehre zu verbreiten.

Jesu Vater ist kein anderer als der, der sich Mose als JHWH vorstellte. Und nur sie zusammen bringen uns Erlösung aus der Sünde! Wäre Jesus gestorben und es gäbe nicht JHWH, zu welchem Vater hätte er uns dann geführt? So war Jesus das Sühneopfer und JHWH vergibt uns daher.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Lena
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#10 Re: Wer glaubt noch an Befreiung aus Ägypten?

Beitrag von Lena » Fr 19. Jun 2020, 11:41

Helmuth hat geschrieben:
Do 18. Jun 2020, 07:03
Wäre Jesus gestorben und es gäbe nicht JHWH, zu welchem Vater hätte er uns dann geführt?

Er hat uns zu Sich Selbst geführt weil Gott Vater Sohn und Heiliger Geist in einem ist. 
Konnte grad nicht widerstehen :-)
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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