Er machte mich zum Vater des Pharaos

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luett-matten
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#1 Er machte mich zum Vater des Pharaos

Beitrag von luett-matten » Di 31. Dez 2019, 10:45

Gruß in die Runde.
Ich bin gerade über folgende Stelle gestolpert, die mich doch etwas verwirrt hat.
1. Mose 45, 8 hat geschrieben:Und nun, nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott; und er hat mich zum Vater des Pharao gemacht und zum Herrn seines ganzen Hauses und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten.
Wie versteht ihr die Aussage, dass Joseph zum Vater des Pharaos gemacht wurde?
Habt ihr dazu schon mal eine Auslegung gehört?

Gottes Segen! :)
lütt-matten

Ziska_Deleted

#2 Re: Er machte mich zum Vater des Pharaos

Beitrag von Ziska_Deleted » Di 31. Dez 2019, 11:03

„Vater“ ist ein Titel. Josef ist natürlich nicht der Erzeuger des Pharaos. 
In diesem Zusammenhang bedeutet es, das Josef der Berater des Pharaos wurde.
Wie ein Vater, der seinen erwachsenen Kindern auch als Berater dienen kann.

luett-matten
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#3 Re: Er machte mich zum Vater des Pharaos

Beitrag von luett-matten » Di 31. Dez 2019, 11:43

Ziska hat geschrieben:
Di 31. Dez 2019, 11:03
In diesem Zusammenhang bedeutet es, das Josef der Berater des Pharaos wurde.

Hallo Ziska,
mich wunderte dieser Ausdruck in der Weise, dass der Pharao ja oft auch als Bild für die "Sünde" angesehen wurde.
Die Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens wird oft auch als Befreiung aus der Knechtschaft der Sünde angesehen.
Deshalb war mir Vater des Pharaos so aufgefallen.
lütt-matten

Ziska_Deleted

#4 Re: Er machte mich zum Vater des Pharaos

Beitrag von Ziska_Deleted » Di 31. Dez 2019, 12:07

luett-matten hat geschrieben:
Di 31. Dez 2019, 11:43
Ziska hat geschrieben:
Di 31. Dez 2019, 11:03
In diesem Zusammenhang bedeutet es, das Josef der Berater des Pharaos wurde.

Hallo Ziska,
mich wunderte dieser Ausdruck in der Weise, dass der Pharao ja oft auch als Bild für die "Sünde" angesehen wurde.
Die Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens wird oft auch als Befreiung aus der Knechtschaft der Sünde angesehen.
Deshalb war mir Vater des Pharaos so aufgefallen.
Siehst du die biblischen Berichte als Tatsachenberichte oder als Metaphern, die etwas erklären wollen?

luett-matten
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#5 Re: Er machte mich zum Vater des Pharaos

Beitrag von luett-matten » Di 31. Dez 2019, 12:31

Ziska hat geschrieben:
Di 31. Dez 2019, 12:07
Siehst du die biblischen Berichte als Tatsachenberichte oder als Metaphern, die etwas erklären wollen?
Liebe Ziska,
ich verstehe deinen Ansatz nicht ganz. Verstehst du es rein dinglich?
lütt-matten

Ziska_Deleted

#6 Re: Er machte mich zum Vater des Pharaos

Beitrag von Ziska_Deleted » Di 31. Dez 2019, 13:52

luett-matten hat geschrieben:
Di 31. Dez 2019, 12:31
Ziska hat geschrieben:
Di 31. Dez 2019, 12:07
Siehst du die biblischen Berichte als Tatsachenberichte oder als Metaphern, die etwas erklären wollen?
Liebe Ziska,
ich verstehe deinen Ansatz nicht ganz. Verstehst du es rein dinglich?
Ich meine, ob du diese Berichte über Josef, die 10 Plagen, Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Gefangenschaft,
die 40 jährige Wanderschaft in der Wüste usw. als Tatsachenbericht siehst.

Oder siehst du die Begebenheiten in der Bibel nur als Geschichten/Veranschaulichungen, die den Leser der Bibel helfen sollen, gewisse Lehren zu verstehen?

Weil du schreibst:  Die „Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens wird oft auch als Befreiung aus der Knechtschaft der Sünde angesehen“ .

Manche Berichte sind sozusagen eine Vorschau auf etwas größeres, umfassenderes. Andere Berichte sind einfach Berichte...
Manche sehen hinter allen Erlebnissen und Berichten der Bibel irgendwie eine Vorhersage, eine Veranschaulichung, eine Beschreibung von zukünftigen Dingen.
 

luett-matten
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#7 Re: Er machte mich zum Vater des Pharaos

Beitrag von luett-matten » Di 31. Dez 2019, 14:11

Ziska hat geschrieben:
Di 31. Dez 2019, 13:52
Andere Berichte sind einfach Berichte...
Davon gehe ich nicht aus. Die Bibel ist so tiefgründig, dass allein schon ein einzelner Buchstabe eine riesige Bedeutung in sich trägt.

Zum Beispiel das Schilfmeer Jam (ים) = Meer und Suph (סוף) = Schilf.

Scheinbar ein unwesentlicher Sachverhalt, der als einfacher Bericht verstanden werden könnte, doch dem ist nicht so!

Denn (סוף) Suph kann man auch Soph (סוף) lesen und bedeutet dann Ende.
Das Volk Israel ging trockenen Fußes durch das Meer des Endes, symbolisch durch das Ende, das der Tod ist.
Eben deshalb stand Jesus zu diesem Tag von den Toten auf.

Hallelujah! :)
lütt-matten

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SamuelB
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#8 Re: Er machte mich zum Vater des Pharaos

Beitrag von SamuelB » Di 31. Dez 2019, 14:14

luett-matten hat geschrieben:
Di 31. Dez 2019, 10:45
Wie versteht ihr die Aussage, dass Joseph zum Vater des Pharaos gemacht wurde?
Blasphemisch. 😌 Der Pharao galt doch als Sohn einer bestimmten ägyptischen Gottheit. Kann es sein, dass diese Vorstellung hier verspottet wird?

Ich fand die Geschichte von Joseph und seinen Brüdern immer sehr traurig. Sie stand auch in meiner Kinderbibel. Dass es solchen Unfrieden zwischen den Brüdern gab, daran hat der Vater aufgrund der Ungleichbehandlung erheblichen Anteil. Übrigens etwas, das öfter in der Bibel vorkommt. Bei Joseph ging es gut aus, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Er hat es in Ägypten zu was gebracht. 👍

Tree of life
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#9 Re: Er machte mich zum Vater des Pharaos

Beitrag von Tree of life » Di 31. Dez 2019, 14:15

Ziska hat geschrieben:
Di 31. Dez 2019, 13:52
Ich meine, ob du diese Berichte über Josef, die 10 Plagen, Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Gefangenschaft,
die 40 jährige Wanderschaft in der Wüste usw. als Tatsachenbericht siehst.
Bin zwar nicht gefragt, aber ich nicht..
Alles Sinnbilder aus denen man lernen kann.
Aber sieht halt jeder anders.

luett-matten
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#10 Re: Er machte mich zum Vater des Pharaos

Beitrag von luett-matten » Di 31. Dez 2019, 14:46

Ziska hat geschrieben:
Di 31. Dez 2019, 13:52
Oder siehst du die Begebenheiten in der Bibel nur als Geschichten/Veranschaulichungen, die den Leser der Bibel helfen sollen, gewisse Lehren zu verstehen?
Hallo Ziska,
nur als Geschichten sehe ich die Erzählungen auch nicht. Es gibt ja die Orte und Länder und Völker.

Ein weiteres Beispiel:
Als das Volk aus Ägypten auszog und der Pharao es bis zum Schilfmeer verfolgte, da sollte es sich an Pi HaChirot (פי החירת) lagern (2. Mose 14,2). Pi (פי) heißt soviel wie Mund, Öffnung und HaChirot (החירת) meint Die Freiheit.

Sie lagerten also vor dem Meer des Endes an der Öffnung der Freiheit, die aber noch verschlossen war.

Mir scheint es so zu sein, dass eben aus diesem Grund der große Felsen vor die Öffnung des Grabes Jesu gerollt wurde, weil Jesus eben an Pi HaChirot lagern sollte, an der noch verschlossenen Öffnung der Freiheit, wie es auch die Kinder Irsael damals sollten, bis sich das Ende auftat und das Wasser sich sammelte, damit man das Trockene sehe, wie es auch am dritten Tag der Schöpfungsgeschichte heißt. Das Trockene, als ein Eindruck der künftigen Welt. Wie auch der Fisch den Propheten Jona am dritten Tag auf das Trockene spuckte. Alles keine Zufälle. :)
lütt-matten

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