Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

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Tree of life
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#531 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » Di 22. Okt 2019, 15:22

PeB hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 12:39
Tree of life hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 10:14
Und trotzdem fällt immer wieder das Wort "Paradies"-das steht NICHT im Text, darauf macht Andreas immer wieder aufmerksam.

"Paradies" kann auch nicht im Text stehen, weil der Text ein hebräischer ist.
Etymologisch kommt das Wort aus der altiranischen awestischen Sprache; pairi daēza steht für eine eingezäunte Fläche. Verwandt ist hebräisch pardēs (in späteren biblischen Texten für „Baumgarten“ oder „Park“ bzw. „ein von einem Wall umgebener Baumpark“) (https://de.wikipedia.org/wiki/Paradies)


Insofern ist der Begriff "Paradies" eine sinnvolle Übersetzung von "Garten Eden":


Der Garten Eden (hebräisch גן עדן Gan Eden; sumerisch Guan Eden, Rand der himmlischen Steppe) wird in der griechischen Übersetzung des Tanach als Paradies (griechisch παράδεισος paradeisos bedeutet „Garten“, im diesem zugrundeliegenden Persischen „umwallte Gartenanlage“) bezeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Garten_Eden)

Und was bedeutet dann das "Paradies" in folgenden Aussage?

Lk 23,43 Und er sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.

2Kor 12,4 dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht.

Offb 2,7 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, welcher in dem Paradies Gottes ist.
[

(Elberfelder Ü)

Sind die da alle wieder im Garten in Eden?
Wofür steht der?

PeB
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#532 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Di 22. Okt 2019, 15:24

Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:16
Wonnevoller Orgasmus der männlich-weiblichen polaren Ebenbildlichkeit bei der "Erschaffung" des Menschen - nu isser in der Gebärmami drin - da soll der Mensch aber nicht ewig drin bleiben. Bei der Geburt kommt er aus dem Garten in Eden in den Kindergarten des Elternhauses.
[...]
Jubilate!

Na, wenn das so da drin steht...

Ich glaube aber, dass man den Text auf diese Weise erst seit der sexuellen Revolution lesen kann; vielmehr drängt sich diese Deutung gemäß dem Zeitgeist dann sogar auf.

Inuit würden vielleicht etwas mit Schnee, Eis und Robben reindeuten können.
;-)

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Andreas
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#533 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Di 22. Okt 2019, 15:28

Damit machst du aber dennoch den Text so kaputt, dass er keinen Sinn mehr ergibt. Du opferst diesen jüdischen Text der Bibel irgendeiner christlichen Theologie. Der Garten Eden ist ein ländlicher Kulturrauch - das Paradies in der Offenbarung ist ein städtischer Kulturraum. Das musst du alles ignorierern und wegbügeln, wegen irgendeiner christlichen Theologie, der du anhängst. Aber erzähl mir dann nichts mehr von der Autorität der Bibel, wenn du dir anmaßt mit der Bibel machen zu können was du willst.

Ich vertraue einfach dem Text der Bibel, du machst damit was du willst. Bist damit in bester Gesellschaft und vertraust irgendeiner Bekenntnisgemeinschaft - welcher, weißt du besser als ich. Du bist jedenfalls drin - ich bin draußen. Das ist es ja immer worum es dir in den Diskussionen mit mir letztendlich geht, mir den Glauben abzusprechen. Genau wie du sagst: Es ist eine Frage des Bekenntnisses. Du vertraust der Bibel mit Lippenbekenntnissen - ich nicht. Ich vertraue dem, was ich mit meinen eigenen Augen in der Bibel lese. Passt schon.

PeB
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#534 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Di 22. Okt 2019, 15:30

Tree of life hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:22
Und was bedeutet dann das "Paradies" in folgenden Aussage?

Lk 23,43 Und er sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.

2Kor 12,4 dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht.

Offb 2,7 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, welcher in dem Paradies Gottes ist.
[

(Elberfelder Ü)

Sind die da alle wieder im Garten in Eden?
Wofür steht der?
Du beantwortest dir die Frage selber.
Im letzten Zitat ist es doch klar: wo steht denn laut Genesis der Baum des Lebens? Im Garten Eden! Insofern ist das Paradies = der Garten Eden.

Auf die Frage: sind wir dann alle wieder im Garten Eden? - ein eingeschränktes "Ja". Und zwar insofern als der Garten Eden - das Paradies - das Zusammenleben mit Gott kennzeichnet (Adam und Eva waren persönlich in Gesellschaft mit dem personalen Gott). Ein "Nein" aber, wenn man damit die Rückkehr in einen Urzustand meint. Denn darum geht es ja: der Mensch soll "gereift" und "fertig" Gott wieder gegenüber treten.

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Andreas
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#535 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Di 22. Okt 2019, 15:34

PeB hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:24
Ich glaube aber, dass man den Text auf diese Weise erst seit der sexuellen Revolution lesen kann; vielmehr drängt sich diese Deutung gemäß dem Zeitgeist dann sogar auf.
Ach, was, diese Texte stammen aus einer Zeit als Viehzucht längst zum Alltag gehörte. Sexualität ist keine Erfindung des Zeitgeistes. Sexualität ist spätestens eine Begriffliche Vorstellung des Menschen, seit er kapiert (jada) hat, dass seine Kinder beim Vögeln (jada) gemacht werden.

Zeitgeist ist in gewissen christlichen Kreisen ein reiner obendrein dämlicher Kampfbegriff, weil es Zeitgeist gab bevor Jesus geboren wurde, als er lebte, war Jesus ein Kind seines Zeitgeistes, Luther war ein Kind seines Zeitgeistes. Alles Mist weil Zeitgeist! Weg damit. Kindergarten.

closs
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#536 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von closs » Di 22. Okt 2019, 15:40

PeB hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:19
Es ist also völlig legitim, "Garten Eden" ("Wonnegarten") mit "Paradies" zu übersetzen.
Meine ich auch - aber ich sehe keinen Sinn darin, darüber groß zu diskutieren. - Für mich ist entscheidend, dass Garten Eden/Paradies für einen idealen Urzustand steht (also eine Projektion dessen, wie es sein müsste, was aber nicht möglich ist). - Aber das sehen bestimmte Denominationen natürlich ganz anders.
 

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#537 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » Di 22. Okt 2019, 15:56

PeB hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:30
Denn darum geht es ja: der Mensch soll "gereift" und "fertig" Gott wieder gegenüber treten.
Tut mir leid, aber das ist mir "zu hoch" ich kann es nicht nachvollziehn:
Mensch ist schon bei Gott(alles gut), der stellt einen Baum ins "Paradies" mit der Absicht, daß davon gegessen wird (damit der Mensch reift), warnt aber gleichzeitig davor.
Wozu bitte der Reifeprozess? (CLOSS halt dich bitte jetzt zurück)

PeB
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#538 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Di 22. Okt 2019, 15:58

Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:28
Damit machst du aber dennoch den Text so kaputt, dass er keinen Sinn mehr ergibt.
Sehe ich völlig anders.
Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:28
Du opferst diesen jüdischen Text der Bibel irgendeiner christlichen Theologie.
Von Opfer kann gar keine Rede sein. Ich ordne den Text einer nach-jesuanischen Deutung zu, weil ich Jesus als den Christus bekenne und daher auch das AT von den Evangelien her deuten muss.
Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:28
Der Garten Eden ist ein ländlicher Kulturrauch - das Paradies in der Offenbarung ist ein städtischer Kulturraum.
Wer sagt das?
Nur weil sich die Genesis des Bildes eines Gartens bedient, um die Vergesellschaftung des Menschen mit Gott darzustellen, während die Offenbarung für den gleichen Zustand ein anderes Bild, nämlich die zentrale Tempelstadt, wählt?
Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:28
Das musst du alles ignorierern und wegbügeln, wegen irgendeiner christlichen Theologie, der du anhängst.
Welcher Theologie hänge ich denn an? Ich habe bislang noch nichts Theologisches gelesen, was meinen Überlegungen entspricht. Ich ignoriere auch nicht und bügle nichts weg, sondern suche schlicht nach Erklärungen. Sie mögen falsch sein, dann hoffe ich, morgen die richtigen zu finden.
Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:28
Aber erzähl mir dann nichts mehr von der Autorität der Bibel, wenn du dir anmaßt mit der Bibel machen zu können was du willst.
Wo mache ich denn, was ich will?
Ich denke, dass ich jedesmal (durchaus auch vom Bibeltext her) begründe, was ich sage.
Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:28
Ich vertraue einfach dem Text der Bibel, du machst damit was du willst.
Ich vertraue auch dem Bibeltext und mache nicht was ich will.
Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:28
Bist damit in bester Gesellschaft und vertraust irgendeiner Bekenntnisgemeinschaft - welcher, weißt du besser als ich.
Nein, keine Ahnung. Ich bin Mitglied einer stinknormalen evangelischen Landeskirche und habe keinen Guru. Du scheinst dir nur einfach ein Urteil von mir zurechtgelegt zu haben, weil es dir nicht passt, dass ich nicht deiner Meinung bin.
Sorry, ich kann dir in deiner Vermutung leider nicht dienen. Ich bin kein irgendwie gearteter Fanatiker, sondern stinknormales Kirchenmitglied.
Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:28
Du bist jedenfalls drin - ich bin draußen.
Wo?
Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:28
Das ist es ja immer worum es dir in den Diskussionen mit mir letztendlich geht, mir den Glauben abzusprechen.
Nein. Quatsch.
Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:28
Genau wie du sagst: Es ist eine Frage des Bekenntnisses.
Ja, natürlich. Etwa nicht?
Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:28
Du vertraust der Bibel mit Lippenbekenntnissen - ich nicht.
Na, dann würde ich einfach nicht mehr mitdiskutieren, sondern meinen Pfarrer nach der Wahrheit fragen. Gerade weil ich auf Lippenbekenntnisse verzichten will, mache ich mir meine eigenen Gedanken.
Und nun?
Meine Gedanken sind nicht identisch mit deinen. Und deshalb hältst du mich für einen Sektierer mit Lippenbekenntnis?
Fies von dir.
Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:28
Ich vertraue dem, was ich mit meinen eigenen Augen in der Bibel lese. Passt schon.
Ich auch.
Nun scheint es so zu sein, dass wir beide auf unterschiedliche Weise lesen. Aha! :awesome:

Und weißt du was: das scheint dem menschlichen Wesen zu entsprechen - denn sonst gäbe es nicht so viele unterschiedliche Konfessionen und Denominatinen, die sich auf die gleiche Schrift berufen...
:banned:

PeB
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#539 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Di 22. Okt 2019, 16:00

Tree of life hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:56
PeB hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:30
Denn darum geht es ja: der Mensch soll "gereift" und "fertig" Gott wieder gegenüber treten.
Tut mir leid, aber das ist mir "zu hoch" ich kann es nicht nachvollziehn:
Mensch ist schon bei Gott(alles gut), der stellt einen Baum ins "Paradies" mit der Absicht, daß davon gegessen wird (damit der Mensch reift), warnt aber gleichzeitig davor.
Wozu bitte der Reifeprozess? (CLOSS halt dich bitte jetzt zurück)
Wie lernt man den Umgang mit der Erkenntnis von Gut und Böse?
Durch Versuch und Irrtum.
Der richtige Umgang ist aber notwendig zum Regierungshandeln.

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Andreas
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#540 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Di 22. Okt 2019, 16:01

closs hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:40
PeB hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:19
Es ist also völlig legitim, "Garten Eden" ("Wonnegarten") mit "Paradies" zu übersetzen.
Meine ich auch - aber ich sehe keinen Sinn darin, darüber groß zu diskutieren. - Für mich ist entscheidend, dass Garten Eden/Paradies für einen idealen Urzustand steht (also eine Projektion dessen, wie es sein müsste, was aber nicht möglich ist). - Aber das sehen bestimmte Denominationen natürlich ganz anders.
 
Es kommt halt drauf an über was man diskutiert. Wenn man über den Genesis Text diskutiert ist es nicht legitim. Wenn man über DEINE Theologie spricht ist es legitim. Hier geht es aber um den Text und nicht DEINE Theologie, oder meine Theologie, oder PeB's Theologie, oder sonst eine Theologie. Was für dich entscheidend ist, hat damit den Text zu verstehen, um den es hier geht, halt nix zu tun - bzw. stellst du DEINE Theologie über den Text, den du dir so gefügig machst. Kannst du ja machen - aber was soll dann die Diskussion - wenn du von vornherein der ENTSCHEIDENDE Maßstab bist - und nicht der Text der Maßstab ist?

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