SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 28. Mai 2020, 22:14Das hört sich ein wenig nach "Gnostik" ("Gnosis") an.Anthros hat geschrieben: Es sind Sinnbilder seelisch-geistiger Vorgänge, deshalb sind die „Bäume“ im Menschen selbst und den verlorenen in sich zu suchen, ihn neu zu gewinnen. Sich den Gewinn und den Verlust bewusst zu machen und die innere Arbeit zu beginnen, beide zusammenhängend zu gewinnen ...
Hierzu gibt es wohl tatsächlich ein enormes Spannungsfeld zu den Christen die den Bibel-Legenden anhängen.
Gerade in der Folgezeit des jüdischen Krieges gab es anscheinend die Bestrebung die Jesus-Legenden als den "ursprünglichen Weg" zu den gnostischen Jesus-Ideen aufzustellen.
Das resultiert in einem gewissen "Rätsel" für die heutige Theologie, die sich kaum erklären kann, wie die "Weltall-Ideen" der Gnostik aus den (idyllischen) Jesus-Legenden entstanden sein können.
Denkst du, dass die Jesus-Bibel-Legenden vielleicht gar nicht auf die ursprüngliche Basis zurückgehen und so die Bibel-favorisierenden Christen nicht den "richtigen" Weg gehen?
("(Baum)" von mir eingefügt)Anthros hat geschrieben: Dem Baum des Lebens steht der (Baum) der Erkenntnis entgegen.
In Verbindung mit "Gnostik" und deinen Baum-Bildern bin ich auf "gnostische Kabbala" gestossen.
Geht es dir darum, dass du das Messias-Thema aus der intellektuellen Richtung durchdenken und damit die Gottheit(en) logisch herleiten, einordnen und einschätzen können möchtest?
Ich versuche, den Sinn der "Bäume" einfach nur zu verstehen, dazu hilft mir vor allem die Anthroposophie. Was Gnostik so richtig sein soll, weiß ich nicht, habe mich nie damit beschäftigt.
Was die Bibel, ihre Entstehung und ihre Inhalte angeht, teile ich folgendes esoterische Verständnis und Zusammenfassung des Anthroposophen Emil Bock:
„Die biblischen Urkunden stammen nicht aus äußeren Erinnerungen und Überlieferungen, sondern aus der seherischen Rückschau erleuchteter Geister. Diese Rückschau bietet sich aber nicht sogleich der physisch-historische Tatbestand dar. Nicht was äußerlich sich abgespielt hat, sondern die begleitenden seelisch-geistigen Vorgänge werden in imaginativen Bildern wahrgenommen und so wiedergegeben, als handele es sich um äußere Geschehnisse. Das Interesse an der Außenseite des Geschehens lag in den Zeiten, in denen die biblischen Schriften entstanden, nicht so ausschließlich nahe wie in unserer Gegenwart. Nun gibt es seelisch-geistige Vorgänge, die mit dem sie verleiblichenden äußeren Geschehen bildgleich sind; es gibt aber auch solche, die gar nicht von entsprechenden physischen Geschehnissen begleitet gewesen sind. Die Unterscheidung und die damit verbundene Übersetzung in die heutige historische Vorstellbarkeit bleibt Schritt für Schritt die Aufgabe dessen, der sich um das Verständnis des Alten oder Neuen Testaments bemüht. Jedenfalls führt die naive Auffassung, die einfach in allen Bildern und Erzählungen äußere Vorgänge annimmt, in lauter Irrtümer und Sackgassen hinein.“
Emil Bock, Moses und sein Zeitalter, S. 24
Logik gehört selbstverständlich dazu, gedankliche und sinnvolle Verbindungen zu schaffen.