Fangfrage. - Natürlich kann man im Einzelfall nie sagen, was im anderen vorgeht - der Mensch hat nicht zu urteilen. - Aaaaaaaaaaaaaaber: in der Summe kann man schon sehen, wenn was nicht stimmt. - Konkret:Ruth hat geschrieben:Und woran erkennst DU die Menschen, die meinen, Gottes Willen zu tun, und stattdessen den Weg Satans gehn
Ich habe lange Zeit in der Wirtschaft gearbeitet und die dortige Manager-Denke mitgekriegt (und zum Teil auch selber praktiziert). - Die Leute dort verstehen sich ohne jegliche Einschränkung auf der richtigen Seite, wenn sie jemanden linken - das gilt als professionell. - Oder es kommen Sätze wie "Wer nach 5 Jahren von seinen Leuten nicht als Arschloch gesehen wird, ist keine gute Führungsklraft" - oder: "Manchmal muss man von Mitarbeitern Blödsinniges fordern, damit sie nicht vergessen, wer der Chef ist". - Oder bei Führungs-Schulungen: "Kommen Sie bei Feiern in Jeans und treten Sie leutselig auf, weil Sie dann erfahren, was Sie sonst NICHT erfahren".
In der jüngeren Generation hat sich das gewandelt - man macht "es" jetzt anders, aber man macht dasselbe. --- Was ich damit sagen will: Diese Leute fühlen sich dabei nicht irgendwie böse, sondern finden das normal. - Wenn man also die Frage stellen würde "Meinst Du nicht, dass es fies ist, wenn Du Dich nicht an Gehaltsabsprachen hältst?", würde man keinen "sündigen" Blick bekommen. - "Warum?" würde man hören "Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der man sich durchsetzen muss".
Mit anderen Worten: Unsere Gesellschaft ist durchzogen von einem Netz an Gruppenverhalten, das nur sich selber verpflichtet ist. - Man würde nie darauf kommen, sich deswegen schlecht oder sündig zu finden - das ist einfach "normal". - Es gibt keinen Grund, etwas anderes zu "wollen" als dieses Normale. - Es fehlt jegliches Bewusstsein dazu, etwas anderes zu wollen.
Damit erreichst Du von vorneherein bei uns geschätzte drei Viertel der Mensch NICHT.Ruth hat geschrieben:ch denke, das Einzige, was Gott von den Menschen fordert, ist, dass sie das, was sie tun, MIT GOTT tun.
Das gibt es ganz sicher AUCH.Ruth hat geschrieben:Aber ich glaube auch, und kann das bei Menschen, die mir unterwegs begegnen und einen Teil des Weges mit mir zusammen gehen, oft auch erkennen, dass sie mit Gott gehen, obwohl manches nach außen anders aussieht.
Da ich Allversöhner bin, glaube ich, dass es IMMER klappt.Ruth hat geschrieben:Du sagst selbst, dass Gottes Wille herauskommt. Also hat das doch irgendwie geklappt mit Gottes Willen.
Das kannst Du MIR und anderen erzählen, aber nicht dem Gros der Bevölkerung. - Für den Gros der Bevölkerung gibt es Gott als Orientierungsgröße nicht - Du könntest "Gott" ersetzen durch "Hubldubl" und es wäre dasselbe.Ruth hat geschrieben:Aber derjenige, der weiß, dass Gott mit ihm geht, bei aller Schwachheit, der fühlt sich geborgen inmitten von Unwettern und Stolperpfaden.
Das Gros denkt nicht, Gott könne sie nicht annehmen, weil diese Frage für sie komplett irrelevant ist.Ruth hat geschrieben:Besonders bei solchen, die denken, Gott könnte sie nicht mehr annehmen, weil sie zu schlecht sind.
Eine Lösung finde ich woanders: Nach meiner Lebenserfahrung gibt es in der Praxis genauso viele "gute" Menschen unter Atheisten wie unter Christen. - Und das zählt. Wenn jemand aus einem geistigen Instinkt heraus, den er nicht einmal als solchen identifiziert, zum Nächten gut ist, zählt das genauso viel, wie wenn es ein Christ tut. - Die atheistische nord-koreanische Mutter, die ihre Kinder liebt und alles tut, sie durchzubringen, ist Jesus nicht ferner als Penthouse-Bewohner auf dem Prenzlauer Berg, die jede Woche mehrfach in Kirche und Bachchor sind. - Man muss Gott/Jesus nicht kennen, um ihm nahe zu sein. - Wer ihm nahe ist, entscheidet Gott.