Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Themen des alten Testaments
Pluto
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#151 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Pluto » So 27. Aug 2017, 18:17

Tree of life hat geschrieben:Was nicht gelang, kann doch noch werden!
Also, vielleicht wirds ja jetzt noch was?
Seeadler, Andreas...auf ein Neues? :)
Magst du nicht was zum Thema sagen?

Genesis 7,21
Da kam alles Fleisch um, das sich auf der Erde regte, alles an Vögeln und an Vieh und an Tieren und an allem Gewimmel, das auf der Erde wimmelte, und alle Menschen

Warum mussten ALLE (außer einer Familie) in der Sintflut sterben? Waren Noah und seine Leute die einzigen Menschen die Gott retten wollte? Gab es keine anderen "guten" Menschen, oder nimmt hier Gott Kollateralschäden in kauf?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

2Lena
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#152 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von 2Lena » So 27. Aug 2017, 20:38

Die biblische Geschichte ist ein Lehrbuch, in dem historische Momente vorkommen, in denen die Lehre verständlich gemacht wird.

Ein Romanautor hätte dramatische Ereignisse beschrieben, ein Historiker ein vergleichbares Datum genannt, ein Techniker hätte Gründe für das Geschehen geschildert. Nichts davon finden wir - nur eine Geschichte, die unglaublich ist - zugleich aber irgendwie mulmig macht oder inspirierend anfühlt.

Wirkt "kol basar" (alles Fleisch בשר) bei einer seltsamen Formulierung wie philosophische Betrachtunsart. Ist etwa בשר [bisér] die Zweitbedeutung?

Ebenso merkwürdig ist diese Formulierung:
So löschte er alles Bestehende aus, das auf der Fläche des Erdbodens war, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels.
Vögel können doch fliegen. Warum sind sie in der Aufzählung drin? Warum ist nicht die Rede vom geretteten Vieh?

Geht man den Geschichten der Völker nach, deren Zeugnise noch erhalten sind und von denen es unerklärliche archäologische Funde und weitere Mythen gibt. Es gab vor unserer Kultur eine weitere. Bergbau, Genexperimente, Unterdrückung der Bevölkerung, Gewaltherrschaft und vieles dergleichen schrie zum Himmel. Viele wanderten aus. In ihren Überlieferungen zeigt sich eine Seite des übernommenen Wissens auf vielen Teilen der Erde.

Das arge Tun wurde trotz Warnungen und Aufständen immer wüster. Sie erfanden so etwas wie Sprengstoff, mit dem Berge vernichtet wurden. Die Wasser der Tiefe quollen, mit dem Dampf der Hitzegebiete entwickelte sich Dauerregen und hörte nicht auf. Weite Teile der Erde waren vernichtet. Auch griechische Sagen berichten darüber. Dieses Verhängnis war nicht zu stoppen. Nur eine Familie hatte den Prophezeiungen geglaubt - und überlebt.

Die Lehren aus Noah berücksichtigen die Umkehr zu einer "Normalität", der Abkehr von Gewalt und Wüstheit. Sie sind im Prinzip auch für unser heutiges Leben DIE Gesetze.

Deshalb sind im Judentum die "noachidischen Gesetze" maßgeblich. Von Gesetzen liest du in der Geschichte von 1. Mose 7 nichts. Doch der Satz 1. Mose 7.23 erinnert daran, wie alles an Kultur ausgelöscht wurde, sodass das Verkünden (בשר statt Fleisch) gründlich vergangen war bei den Übeln die hereinbrachen. Of ha schamaim, Vögel des Himmels, wirklich? Bei den wenigen Überlebenden war keine Lust mehr, so einen Zirkus zu wiederholen. Sie besannen sich auf die ursprünglichen Lehren und überlieferten rechte Gebote, die in den restlichen Versen von 1. Mose 7 herüberkamen.

Pluto
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#153 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Pluto » Mo 28. Aug 2017, 08:54

2Lena hat geschrieben:Die biblische Geschichte ist ein Lehrbuch, in dem historische Momente vorkommen, in denen die Lehre verständlich gemacht wird.
Ach...!?

2Lena hat geschrieben:Ebenso merkwürdig ist diese Formulierung:
So löschte er alles Bestehende aus, das auf der Fläche des Erdbodens war, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels.
Vögel können doch fliegen. Warum sind sie in der Aufzählung drin?
Weil sie nicht ständig in der Luft bleiben können.

2Lena hat geschrieben:Warum ist nicht die Rede vom geretteten Vieh?
Das Vieh war auf der Arche... (1.Mose 7,8-9)
Von den reinen Tieren und von den unreinen, von den Vögeln und von allem Gewürm auf Erden gingen sie zu ihm in die Arche paarweise, je ein Männchen und Weibchen, wie ihm Gott geboten hatte.
_________________________________

Leider erklärt das alles nicht, warum Gott alles zerstören musste! (1.Mose 7,21)
Kollateralschäden?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#154 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von 2Lena » Mo 28. Aug 2017, 12:41

Pluto hat geschrieben:Leider erklärt das alles nicht, warum Gott alles zerstören musste! (1.Mose 7,21)
Kollateralschäden?
Geh doch mal ab von deinen "Reimen!"
Gott ist die Liebe. Er zerstört nicht.
Das Problem war ein Umweltschaden, verursacht durch sinnloses Treiben der Riesenmenschen. Leider nehmen auch die heutigen Zweibeiner nicht Rücksicht auf die Millionen Insekten, Kleinlebewesen und größere Tiere, die ebenfalls an Katastrophen zugrunde gehen.

Pluto hat geschrieben:Von den reinen Tieren und von den unreinen, von den Vögeln und von allem Gewürm auf Erden gingen sie zu ihm in die Arche paarweise, je ein Männchen und Weibchen, wie ihm Gott geboten hatte.
Was zählte zu den reinen, was zu den unreinen?
Erzähl mir bloß nicht was der lange danach lebende Mose dazu meinte!

Ein Autor mit der Absicht, die Katastrophe zu beschreiben, hätte Tierbeschreibungen geliefert, Daten über den Regen, Erdbeben, Vorkommnisse, und vieles mehr. Ist doch recht merkwürdige Rede von den "unreinen Tieren", die Noah nicht paarweise auf die Arche mitnehmen solle.

Sonnenblume
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#155 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Sonnenblume » Do 7. Sep 2017, 11:37

Das mosaische Gesetz erklärte bestimmte Tiere als unrein. Diese durften nicht gegessen werden.
Zu den verbotenen Tieren gehörten der Klippdachs, der Hase, das Schwein und das Kamel. Auch das Essen von Tieren, die ‘auf ihren Tatzen gehen’, zu denen sicherlich der Löwe, der Bär und der Wolf zählten, war verboten.

Noch heute werden z. B. Schweine untersucht, ob sie Trichinen haben. Sind sie davon befallen, dürfen sie nicht zu Nahrungszwecken genutzt werden.
Damals wären die Menschen gestorben, denn es existierten noch keine solche Untersuchungsmethoden, geschweige denn die nötigen Gerätschaften.
Ich denke, dass das die einzige Bedeutung ist von rein und unreinen Tieren. ;)

Sonnenblume
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#156 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Sonnenblume » Do 7. Sep 2017, 11:48

Leider nehmen auch die heutigen Zweibeiner nicht Rücksicht auf die Millionen Insekten, Kleinlebewesen und größere Tiere, die ebenfalls an Katastrophen zugrunde gehen.

Hallo 2Lena :)
interessanterweise verglich Jesus unsere Zeit mit den Tagen Noah`s. Er sagte:

"Damals vor der großen Flut aßen, tranken und heirateten die Menschen, wie sie es immer taten. So ging es, bis Noah in die Arche stieg.
Die Leute merkten nichts von dem Unheil, das ihnen bevorstand, bis die Flut sie alle mit sich riss. So wird es auch beim Kommen des Menschensohnes sein."(Matth.24:38,39

Was wird einer der Gründe sein, weshalb Gott Menschen vernichten wird, die ihm nicht gehorchen?

"..............Aber die unsere Erde ins Verderben gestürzt haben, wirst du vernichten."(Offenb.11:18)

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Janina
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#157 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Janina » Do 7. Sep 2017, 12:27

Sonnenblume hat geschrieben:Ich denke, dass das die einzige Bedeutung ist von rein und unreinen Tieren. ;)
Was? Die Gefahr, dass Klippdachse, Hasen, Kamele, Löwen. Bären, und Wölfe (Muscheln und Schnecken nicht zu vergessen) Trichinen haben?
Und was ist mit BSE?

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#158 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von 2Lena » Do 7. Sep 2017, 12:36

Willkommen "Sonnenblume"!
Sonnenblume hat geschrieben:interessanterweise verglich Jesus unsere Zeit mit den Tagen Noah`s.
Wir haben keinen Trill. Es passt doch nicht zusammen mit einer Predigt vom "Erlöser" der Vernichtung bringt. Da hättest du mit deinen Drohreden etwas achtsamer sein müssen.

Wieso sollte Gott seine Geschöpfe vernichten, die er allein ins Leben rief. Er hat vermutlich ganz andere Gedanken. Alle Natur folgt den Naturgesetzen. Es entsteht Leben, vergeht wieder und aus dem Stoff kommt wieder irgendwelche Entwicklung hervor. Der Mensch aber hat die Fähigkeiten auf ganz andere Art erhalten. Das "Experimentierfeld" ist ziemlich begrenzt.

Noah wird im NT aus ganz anderen Gründen erwähnt. Zur Zeit Jesu kannte man (zuweilen) noch die Auslegung der Geschichte. Jesus erklärte sie. Sogar die Apoistelgeschichte zeigt, dass sie richtig erfasst wurde. Es handelt sich um Gesetze von Überblick und Ruhe gewinnen. Wenn Matth. 24 (Lehrstück über schrittweises Lernen) den Vergleich Noah bringt, so tut er dies mit der Absicht, an die alten Lehren zu erinnern. Selbstverständlich waren die Zeitgenossen Noahs mehrfach gewarnt worden. Man kennt in Griechenland die Geschichten von den Menschen, die überlebten. Viele Völkerschaften flohen damals vor den sich anzeigenden Ereignissen in alle Welt.

In Matth. 24 ist eine bestimmte Absicht mit der Formulierung. Die versteht man aber erst bei *Auslegung von Noahkapiteln. Wir würden heute andere Formulierungen nehmen und sagen, dass "Doofe" rumschwelgen, rumbaggern - bis, naa ... bis es knallt und die Erde wackelt oder die ganze Gegend nach dem Hurrikan überflutet ist. Dann machen sich welche Gedanken über Schadensbegrenzungen und ganz andere Art von Umweltschutz. Falls sie das Ganze überleben... oder sie halten die Verursacher der Übel besser in Schach und bringen sie zu besseren Ufern.

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#159 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von JackSparrow » Do 7. Sep 2017, 22:29

Sonnenblume hat geschrieben:Damals wären die Menschen gestorben,
Wie gut, dass sie nicht an den Trichinen von Rindern, Schafen oder Heuschrecken gestorben sind.

Ich denke, dass das die einzige Bedeutung ist von rein und unreinen Tieren. ;)
Ich nicht.

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Münek
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#160 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Münek » Fr 8. Sep 2017, 02:31

Sonnenblume hat geschrieben:Hallo 2Lena :) interessanterweise verglich Jesus unsere Zeit mit den Tagen Noah`s.
Ich bitte Dich - auch wenn er als Prophet auftrat, hatte er in Wirklichkeit von UNSERER Zeit nun wirklich nicht den Hauch eines Schimmers. Wie kommst Du auf eine solche Idee?

Nee nee - der Mann aus Galiläa war ein Kind seiner Zeit. Über die parapsychologische Fähigkeit der Präkognition (hellsichtige Vorausschau) verfügte er sicher nicht.

Abgesehen davon
: Er glaubte z.B. an die Paradiesgeschichte als die wahrheitsgemäße Schilderung eines historisches Geschehens, welches in nicht allzu ferner Vergangenheit tatsächlich stattgefunden hat. Natürlich auch an die Erschaffung des Menschen aus dem Staub des Ackerbodens (und aus der Rippe Adams).

Von Evolution hatte Jesus selbstverständlich nicht die geringste Ahnung. Auch nicht vom Alter der Welt. Er glaubte andererseits, dass Gott die Erde in sechs Tagen geschaffen hatte - mit einem die Erde umgebenden Himmelsgewölbe, an das der Allmächtige die Sterne als Lämpchen ge-
setzt hatte. Deshalb war er davon überzeugt, dass in der apokalyptischen Endzeit die Sterne vom Himmel auf die Erde fallen werden. Von einem 14 Milliarden alten, unendlichen Universum und einem 8 Milliarden Jahren später entstandenen Sonnensystem wusste er selbstverständlich nichts.

Natürlich glaubte er auch an die Historizität einer weltweiten Sintflut. Er hatte keinen Grund, die in den Heiligen Schriften überlieferte Vernichtungskatastrophe als historisches Geschehnis in Zweifel zu ziehen. Er glaubte natürlich auch, dass das Reich Gottes nahe herbei-
gekommen sei; dass Gott innerhalb seiner Generation seine Königsherrschaft auf Erden errichten werde.

Er war - wie gesagt - ein Kind seiner Zeit und hatte seinen Zeitgenossen nichts voraus. Seine Vergöttlichung betrieben Spätere. ER hatte damit nichts zu tun.

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