Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

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Münek
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#31 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Münek » Sa 31. Okt 2015, 23:11

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Nur zur Info: Halloween ist für Hexen und Satanisten immer noch das wichtigste religiöse Fest im Jahr. Will man wirklich zusammen mit ihnen ein Fest feiern?
Nö. Hab' keine Hexe gesehen.
Komische Grschichten erzählst du da. Hast du das Feiern vergessen?

Auf den Straßen waren bloß fröhliche Kinder unterwegs, die nach Süßigkeiten fragten.
Was bitte soll daran verderblich sein, und vor allem für wen? :o

Ich reibe mir ungläubig die Augen. Es scheint tatsächlich auch noch im 21. Jahrhundert
Menschen zu geben, die an Hexen und Dämonen und an den Satan glauben.


Dieser Aberglaube scheint unausrottbar zu sein (obwohl offensichtlich die
Zahl der Aber-Gläubigen kontinuierlich sinkt).

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sven23
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#32 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von sven23 » So 1. Nov 2015, 08:57

Münek hat geschrieben: Ich reibe mir ungläubig die Augen. Es scheint tatsächlich auch noch im 21. Jahrhundert
Menschen zu geben, die an Hexen und Dämonen und an den Satan glauben.


Dieser Aberglaube scheint unausrottbar zu sein (obwohl offensichtlich die
Zahl der Aber-Gläubigen kontinuierlich sinkt).
Man hat manchmal den Eindruck, daß -wenn ein Aberglaube verschwindet- er gleich durch einen neuen ersetzt wird. Das wird wohl so bleiben, so lange es Menschen gibt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#33 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von sven23 » So 1. Nov 2015, 08:58

Magdalena61 hat geschrieben: Ich glaube nicht, dass Kinder gleich zu Satanisten werden, wenn sie damit in Berührung kommen;
Doch, doch, da muß man höllisch aufpassen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Hemul
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#34 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Hemul » So 1. Nov 2015, 09:07

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Nur zur Info: Halloween ist für Hexen und Satanisten immer noch das wichtigste religiöse Fest im Jahr. Will man wirklich zusammen mit ihnen ein Fest feiern?
Nö. Hab' keine Hexe gesehen.
Komische Grschichten erzählst du da. Hast du das Feiern vergessen?
Auf den Straßen waren bloß fröhliche Kinder unterwegs, die nach Süßigkeiten fragten.
Was bitte soll daran verderblich sein, und vor allem für wen? :o
Werter Pluto!
Da ich von diesem Zinnober nix halte gibt es auch nix bei mir wenn die Kobolde ihren Umzug machen. Was war die Folge? Eier und Steine flogen gegen Fenster u. Türen. Das hörte schlagartig auf als ich diesen Vandalen lange Beine machte. Ich verfolgte sie durch die ganze Siedlung. Seitdem machten sie einen großen Bogen um unser Haus. Ganz so harmlos scheint Halloween demnach gar nicht sein:
http://www.derwesten.de/panorama/warum- ... 14649.html
Fliegende Eier können nicht nur Autofahrer gefährden. An Halloween werde erfahrungsgemäß auch der Öffentliche Nahverkehr zur Zielscheibe, sagt Peter Meintz, Sprecher des ADAC Westfalen. Im vergangenen Jahr warfen Unbekannte in Wuppertal Eier auf einen Busfahrer und verletzten ihn dabei so schwer, dass er seine Fahrt nicht fortsetzen konnte.
Warum Eierwerfern an Halloween drastische Strafen drohen | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/panorama/warum- ... x452335965
So sehen leider die Fakten aus-werter Verharmloser.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Magdalena61
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#35 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Magdalena61 » So 1. Nov 2015, 12:05

Savonlinna hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:
Bei Nixchristen ist es eh egal, was sie tun... ob sie sich am großen Hexensabbat beteiligen oder nicht, verändert nicht ihren geistlichen Status. Mit "Spaß an Halloween" können sie schon einmal üben für die Ewigkeit, wo sie dann die anderen Halloween-Jünger treffen, weil sie mit ihnen zusammen wohnen werden.
:thumbup: Bravo! Keine Träne.
Dein Zynismus ist zum :sick: , werte Savonlinna. Und überflüssig noch dazu.

Ich werde intelligente Menschen nicht sentimental anflehen, doch bitte bitte...--- es ist, für mein Empfinden, schon ziemlich gewagt, entschiedene Atheisten und eingefleischte "Man-kann-nichts- wirklich- wissen!"- Jünger mit solchen Themen zu nerven.... :mrgreen: --
... falls es dir entgangen sein sollte: Hier wird in der Regel schnörkellos diskutiert. Ich liefere die mir zur Verfügung stehenden Informationen, und was andere damit anfangen, das überlasse ich dem Publikum.


Christen sind herzlos...teilweise.... weil sie den Menschen um sich herum nicht sagen, was Sache ist.- Manche sind vielleicht wirklich zu bequem, zu egoistisch. Sie sind zufrieden, wenn sie nicht selbst "in die Hölle" müssen. Für die Verlorenen haben sie nur ein Schulterzucken übrig: "Selbst schuld!"

Andere wissen nicht, wie sie "richtig" formulieren können, so, daß ihre Worte auch die Herzen erreichen.

Und wieder Andere haben mit gut gemeinten Versuchen, von ihrem Glauben zu sprechen üble Erfahrungen gemacht.

Die größere Liebe besteht m.E. darin, verletzende Kommentare und Verfolgung zu riskieren, weil man Dinge sagt, die andere nicht hören wollen, und zwar aus der Motivation heraus, andere vor Leid zu bewahren.

Schweigen ist einfacher. Aber total egoistisch.
God bless you all for what you all have done for me.

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Magdalena61
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#36 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Magdalena61 » So 1. Nov 2015, 12:15

sven23 hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Ich reibe mir ungläubig die Augen. Es scheint tatsächlich auch noch im 21. Jahrhundert
Menschen zu geben, die an Hexen und Dämonen und an den Satan glauben.


Dieser Aberglaube scheint unausrottbar zu sein (obwohl offensichtlich die
Zahl der Aber-Gläubigen kontinuierlich sinkt).
Man hat manchmal den Eindruck, daß -wenn ein Aberglaube verschwindet- er gleich durch einen neuen ersetzt wird. Das wird wohl so bleiben, so lange es Menschen gibt.
:) Guck dir die Früchte an, die bei diesem "Spaß" rauskommen; am 1. Mai übrigens genauso... da braucht man noch nicht einmal zu glauben oder zu aberglauben, um mühelos festzustellen: Irgendwie taugen die "Streiche" zur Walpurgisnacht und dieses Halloween nichts.

Von außen gesehen ergeben die Gewohnheiten des Westens schon ein merkwürdiges, würdeloses Bild einer "demokratischen", indifferenten Gesetzlosigkeit. Mich wundert nicht die Geringschätzung christlich geprägter Länder von Seiten der islamischen Welt. Egal, wie auch immer man über den Koran, Mohammed etc. denken mag-- in einem sind die (meisten) Muslime dem Westen voraus: Sie haben und leben als Person eine gewisse WÜRDE und strahlen diese auch aus.

DAS ist das Hauptproblem, meiner Meinung nach, welches Differenzen zwischen den Religionen begünstigt und zementiert. Und vielleicht begegnen mir Menschen muslimischen Glaubens, auch Männer! deshalb anders, respektvoller--- als manch anderem Bürger meines Landes, weil ich mich NICHT in die Mehrheit der Gesetzlosen einreihe.
Die sind doch nicht blöd, die merken sehr wohl, wen sie vor sich haben.
LG
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Thaddäus
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#37 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Thaddäus » Fr 6. Nov 2015, 19:13

Magdalena61 hat geschrieben: Von außen gesehen ergeben die Gewohnheiten des Westens schon ein merkwürdiges, würdeloses Bild einer "demokratischen", indifferenten Gesetzlosigkeit.
Ich glaube zu verstehen, was du meinst (wenn nicht, musst du mich korrigieren).
Es scheint so, als würden in Europa und vielleicht der ganzen "westlichen Welt" überhaupt keine richtigen (moralischen) Werte mehr vertreten, vor allem keine christlichen. Jeder darf irgendwie glauben, was er will , nichts wird aber mit aufrechter innerer Überzeugung geglaubt und am Ende darf und macht jeder alles, was er will (makes his own thing), er muss nur darauf achten, keine Gesetze zu übertreten, sonst kommt die Polizei. Die einen sind Buddhisten geworden, andere lasse sich zu Druiden ausbilden und umarmen Bäume, wieder andere vermessen Chakren oder versprechen auf Astro-Channel, man müsse dem Universum nur mitteilen, was man brauche und bekommt es dann, und die ganz abgedrehten treffen sich auf Friedhöfen und opfern Satan Hühner.
Ich finde das auch in einer gewissen Weise bedenklich, tröste mich aber mit dem Gedanken, dass - wenn Meinungs- und Religionsfreiheit in einem Land verfassungsmäßig garantiert wird -, man mit solchen merkwürdigen und manchmal höchst skurrilen Auswüchsen wohl leben muss.

Ich saß einmal in einem Vortrag von einem Medienwissenschaftler, der sinngemäß sagte: "Das Problem ist nicht, dass es in der westlichen Welt etwa keine moralischen Normen und Werte mehr gäbe und an nichts mehr geglaubt würde. Das Problem ist vielmehr, dass es viel zu viele Werte, Normen, Glaubens- und Lebensmodelle gibt, an die geglaubt wird und unter denen jeder Einzelne in der westlichen Welt frei wählen kann, aber auch muss. Damit sind viele Menschen überfordert."
Ich denke, so unrecht hat der Mann nicht.

Ich denke, dass das Abendland trotzdem nicht verloren ist. Vor allem Europa hat sich bestimmte grundlegende Werte in harten und oft gewalttätigen Auseinandersetzungen erkämpft. Dazu gehören die Unantastbarkeit der Würde jedes einzelnen Menschen, die Meinungsfreiheit, die Freiheit auf Selbstbestimmung, die Freiheit auf sexuelle Selbstbestimmung, die Gleichheit aller Menschen, unabhängig von ihrer Rasse, ihres Geschlechtes, ihrer politischen Überzeugungen, ihrer Religion. Das Verbot von Sklaverei, Unterdrückung und Folter usw.usf.
Ich halte diese Werte für sehr wichtige Werte. Es sind Werte und Freiheiten, die teilweise bereits im Christentum verankert sind, vor allem aber durch die Aufklärung erkämpft wurden.


Magdalena61 hat geschrieben: Mich wundert nicht die Geringschätzung christlich geprägter Länder von Seiten der islamischen Welt. Egal, wie auch immer man über den Koran, Mohammed etc. denken mag-- in einem sind die (meisten) Muslime dem Westen voraus: Sie haben und leben als Person eine gewisse WÜRDE und strahlen diese auch aus.
Ich schätze den frühen muslimischen Einfluss auf Europa. Zur Zeit der muslimischen Besatzung Andalusiens zwischen 700 und 1450 (al Andalus), lebten Christen, Muslime und Juden über längere Zeit friedlich und sich gegenseitig kulturell befruchtend miteinander. Ich schätze die arabische Wissenschaft zu dieser Zeit, denen wir die arabischen Namen unserer Sterne zu verdanken haben (Rigel, Wega, Altair usw.), die arabischen Ziffern in der Mathematik, Fortschritte in Mathematik, Astronomie und vor allem der Medizin. Denn als man in Europa, offene Wunden noch mit Pferdemist behandelte, heilten in richtigen Krankenhäusern in Isfahan muslimische Ärzte erfolgreich bereits den grauen Star.

Heute aber halte ich die muslimisch geprägten Länder für rückständig, was diese Werte und Fortschritte angeht. Vor allem der aufkeimende radikal-islamische Wahabismus hat dafür gesorgt, dass spätestens ab dem 18. Jahrundert, eine rüde islamische Dogmatik immer größeren Einfluss hat gewinnen können, so dass Europa schließlich fortschrittlicher wurde als die arabischen Länder, insbesondere ab dem 17./18. Jahrundert, den Jahrhunderten der Aufklärung. Lessings Nathan der Weise und Kants Schriften sind geistige Errungenschaften, die zu vertreten und für die mich zu opfern ich jederzeit bereit wäre.
Zuletzt geändert von Thaddäus am Fr 6. Nov 2015, 22:33, insgesamt 3-mal geändert.

Pluto
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#38 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Pluto » Fr 6. Nov 2015, 20:00

Thaddäus hat geschrieben:Ich schätze die arabische Wissenschaft zu dieser Zeit, denen wir die arabischen Namen unserer Sterne zu verdanken haben (Rigel, Wega, Altair usw.), die arabischen Ziffern in der Mathematik, Fortschritte in Mathematik, Astronomie und vor allem der Medizin. Denn als man in Europa, offene Wunden noch mit Pferdemist behandelte, heilten in richtigen Krankenhäusern in Isfahan muslimische Ärzte erfolgreich bereits den grauen Star.
Das "Star Stechen", wie es später auch bei uns genannt wurde, war bereits mehrere Jahrhunderte zuvor vom griechischen Arzt Galen praktiziert worden. Das sollte nur ein Hinweis sein, aber ansonst stimme ich dir vollkommen zu. Das "Dreieck" Bagdad - Isfahan - Teheran war zu jener Zeit der Mittelpunkt des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Geschehens. Der Grund: Die Toleranz der Machthaber machten die arabische Welt zu einem Schmelztiegel der Kulturen.

Thaddäus hat geschrieben:Heute aber halte ich die muslimisch geprägten Länder für rückständig, was diese Werte und Fortschritte angeht. Vor allem der aufkeimende radikal-islamische Wahabismus hat dafür gesorgt, dass spätestens ab dem 12. Jahrundert, eine rüde islamische Dogmatik immer größeren Einfluss hat gewinnen können...
Schade eigentlich um den kulturellen Vorsprung. Das fortschrittliche Denken wurde durch die Radikalisierung des Islam jäh gebremst.
Zum Glück war das Christentum in Europa bereits früh etabliert, sodass die vielen Mönche in den Klöstern Europas, mehr aus Langeweile als aus Absicht, fast alle damals verfügbaren Schriften ins Latein übersetzt hatten. So waren die Folgen des Brandes von Alexandrien weit weniger Schlimm als erwartet: Das Wesentliche an Wissen war, dank der Akribie der Mönche, vor den Flammen gerettet, auch wenn das Wissen Anfangs streng gehütetes Geheimnis der Kirche war (vgl. "Der Name der Rose") so wurde es zur Grundlage der europäischen Vorherrschaft ausgebaut.

Thaddäus hat geschrieben:so dass Europa schließlich fortschrittlicher wurde als die arabischen Länder, insbesondere ab dem 16./17. Jahrundert, den Jahrhunderten der Aufklärung. Lessings Nathan der Weise und Kants Schriften sind geistige Errungenschaften, die zu vertreten und für die mich zu opfern ich jederzeit bereit wäre.
Sehe ich genauso. Vor allem beeindruckt mich Kants Demokratieverständnis, was im ausgehenden 18. Jahrhundert keineswegs selbstverständlich war.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Thaddäus
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#39 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Thaddäus » Sa 7. Nov 2015, 19:57

Pluto hat geschrieben: Zum Glück war das Christentum in Europa bereits früh etabliert, sodass die vielen Mönche in den Klöstern Europas, mehr aus Langeweile als aus Absicht, fast alle damals verfügbaren Schriften ins Latein übersetzt hatten. So waren die Folgen des Brandes von Alexandrien weit weniger Schlimm als erwartet: Das Wesentliche an Wissen war, dank der Akribie der Mönche, vor den Flammen gerettet, auch wenn das Wissen Anfangs streng gehütetes Geheimnis der Kirche war (vgl. "Der Name der Rose") so wurde es zur Grundlage der europäischen Vorherrschaft ausgebaut.
Zu diesem Thema sehe ich das Christentum allerdings wesentlich kritischer als du (oder Umberto Eco, den ich ansonsten sehr schätze).
Es ist kaum jemandem bekannt, aber das frühe Christentum war zu einem wesentlichen Anteil an einem gewaltigen, katastrophalen Bücherverlust in der Antike mitverantwortlich und an einem grandiosen Verlust von antikem Technikwissen und Kultur.
Ich enthalte mich normalerweise jedem Christen-Bashing, wie es unter den Neuen Atheisten sehr verbreitet ist, aber diese Kulturkatastrophe verzeihe ich dem Christentum nicht.

Von manchen Historikern und christlichen Vertretern unserer Zeit, wird das positive Bild vermittelt, in den christlichen Klöstern sei durch das Kopieren von Schriften die antike Kultur sozusagen von den Mönchen gerettet worden. Das Gegenteil ist aber der Fall.
In Wiki gibt es hierzu einen hervorragenden Artikel über den Bücherverlust in der Spät-Antike. Dieser Artikel ist nicht zuletzt deshalb so gut, weil er sehr sehr kompetent und differenziert ist, denn es gibt natürlich viele Gründe, warum Bücher und Wissen im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen sind. Sie reichen vom Zerfall der Schriften, über christliche Bücherverbrennungen bis zur Völkerwanderung.

Tatsache ist, dass es in der Antike eine Vielzahl an Bibliotheken gab, öffentliche wie sehr umfangreiche private. Allein der Bestand der Bibliothek von Alexandria umfasste zu ihrer Hochzeit 47 v.Chr. etwa 700 000 Schriftrollen. Insgesamt wird der antike Schriftrollen- bzw. Papyri- und Pergamentenbestand auf etwa 1 Million Schriften geschätzt!
Wenn dagegen ein mittelalterliches Kloster einige Hundert Handschriften besaß, dann galt es bereits als sehr reich.

Ein wesentlicher Grund für den unglaublichen Bücherverlust in der Spätantike war ein fanatisierter christlicher Mob, der alles verbrannte, was z.B. irgendwie nach Zauberliteratur aussah oder eben nicht-christlich war. Da dieser christliche Mob in der Regel eben nicht lesen und schreiben konnte, wurden auch Bücher über Mathematik, Physik und Naturphilosophie einfach verbrannt bzw. die Bibliotheken zerstört. Zahllose Tragödien und Komödien der antiken Autoren sowieso, denn sie waren ja unchristlich und nur zur Unterhaltung gedacht, also nicht zur geistlichen Belehrung.
Die privaten Besitzer großer Handschriftenbestände wurden mit dem Tode bedroht, weil sie heidnische Literatur besaßen, was dazu führte, dass die meisten von ihnen ihre Schriftbestände selbst vernichteten.
Die 2. Poetik des Aristoteles, zahllose naturphilosophische und wissenschaftliche Werke zur Mathematik, Medizin, Astronomie, Physik, Biologie, Grammatik, Erdkunde, Historie etc. und zahllose Tragödien und Komödien des Sophokles, des Euripides und manchmal sogar das gesamte Schriftgut anderer, nur dem Namen nach bekannter Autoren, ging so verloren. Ach, ich darf gar nicht daran denken, weil mich diese kulturelle Tragödie so fürchterlich deprimiert und aufgregt. :cry: :x

Die wenigen antiken Schriften, die schließlich doch noch in den Klostern landeteten, wurden oftmals von den Mönchen getilgt und die wertvollen Pergamente dann neu, mit irgendwelchen banalen Bestandslisten der klösterlichen Eigentümer oder den Elaboraten der Kirchenväter überschrieben (so genannte Palimpseste). Heute wird der ursprüngliche antike Text dieser überschriebenden Pergamente durch aufwändige Verfahren wieder lesbar gemacht, weil der Ursprungstext viel kostbarer ist, als der Unsinn, mit dem er überschrieben wurde!

Auch fast das gesamte technische Wissen der Antike, welches erheblich war, ging nicht zuletzt aus diesem Grund verloren. Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, verfügte der Mechanismus von Antikythera über ein Planetengetriebe, welches erst 1000 Jahre später weit weniger komplex neu erfunden werden musste. Unglaublich viel mathematisches, physikalisches, technisches und astronomisches Wissen ging wegen eines fanatischen Christentums verloren. Man vermutet, dass alles, was mechanisch realisierbar war, in der Antike tatsächlich technisch realisiert worden ist, in vielfältigen Maschinen und Konstruktionen.

Nein: das Christentum hat wesentlich mehr Kultur vernichtet, als es neu geschaffen hat. Im Gegenteil hat das Christentum den Fortgang der Naturwissenschaften, der Philosophie und der Literatur sogar auf vielfältige Weise aktiv blockiert. Hätte es das frühe Christentum nicht gegeben, könnten wir wissenschaftlich und medizinisch ca. 1000 Jahre weiter sein.

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Savonlinna
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#40 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Savonlinna » Sa 7. Nov 2015, 21:17

Magdalena61 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:
Bei Nixchristen ist es eh egal, was sie tun... ob sie sich am großen Hexensabbat beteiligen oder nicht, verändert nicht ihren geistlichen Status. Mit "Spaß an Halloween" können sie schon einmal üben für die Ewigkeit, wo sie dann die anderen Halloween-Jünger treffen, weil sie mit ihnen zusammen wohnen werden.
:thumbup: Bravo! Keine Träne.
Dein Zynismus ist zum :sick: , werte Savonlinna. Und überflüssig noch dazu.
Du erwartest, dass ich zu Deinem Text schweige?
Dann schreib ihn nicht.

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