Was meinten die Propheten zu El

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2Lena
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#1 Was meinten die Propheten zu El

Beitrag von 2Lena » Mi 8. Apr 2015, 09:49

Was meinten die Propheten
Bei denen geht die Diskussion um Gott etwas anders. Dass es den gibt, steht außer Frage. Schließlich gibt es auch die Welt, die auch keiner hinterfragt. Also fangen wir nicht bei so was Großem an, sondern bei der eigenen Haustür.

Gott ist in Deutsch verständlich mit Güte, gut und vorstellbar als hoch, größer als alles. Ich glaube, das leuchtet jedem ein. Es stand auch lange Zeit außer Frage ... So lange, bis Leute die Bibel lesen konnten und dann plötzlich mit einem schrecklichen Gott konfrontiert wurden. Die deutsche Sprache gibt es schon länger. Wie kamen die Alten also so darauf so ein Wort zu benutzen.
In anderen Sprachen ging das nicht so zu lösen.
Gott ist da nicht "übersetzbar".

Ihr würdet sagen, “die ist verrückt”, wenn ich scheinbar grundlos (wie man meint beim Zeus und der Theologie) - Ze’us und The’us im englischen “This” umschreibe. Und doch ginge es, lege ich die Philosophie der Antike zugrunde.

Mit dem “Dies ist’s” beschrieben die Griechen den unbeweglichen Beweger, das oberste PRINZIP, materiell gezeigt mit dem Olymp, dem höchsten Berg der Gegend. Das “dies ist’s” regt den Glauben an, macht die Motivation, setzt Handlungen in Gang. Abstufungen brauche ich wohl nicht zu erklären, die gehen nicht unter “heiße Liebe”, und sitzen kaum im Feuersee.

Ich komme nun zu einer anderen Zeitperiode. Die Gottesbegriffe wechselten, mit ihr die Literatur. In den Propheten gibt es teilweise Erklärungen dazu. Eine Periode schrieb über “El”. Das ist wohl ähnlich zu sehen wie “Dao de jing”, Weg der Kraft. El heißt “zu”, אל. Es wäre ein Weg. El אל ist jedoch auch Gott. El אל ist jedoch auch Kraft. Die nimmt zu, je mehr dort ankommt, je mehr der Weg gegangen wird. In die umgekehrte Richtung geht אל [al], eine (leichte) Verneinung. Von אל zu אל ist es anfangs noch nicht weit. Da ist es flach. Der Weg ist voller Zweifel אולי (Vielleichts). Es gibt Hin und Her. Anders wird es bei breit, überschaubar, ist eine Leitung da איל [il]. Das ist besonders betont.

איל ist ein Mächtiger, auch [‘ajal] ein Hirsch איל. Wenn ihr vielleicht schon von Diana und dem Hirsch als Motiv gehört habt ... die stellten richten, fruchtbar sein und leiten dar ... aber das wurde eben nie deutlich. Zu ungenau ist es, wenn jemand einen “Hirsch” verehrt und als Gehörnter dasteht.

Die Propheten der Bibel konnten das alle viel besser mit historischen Ereignissen und Spekulationen über die Vernichtung erklären (da würde sich R.F. daran erfreuen!). Aber die hatten nicht allein die praktischen Szenen zur moralischen Wertschätzung, sondern auch die passenden Ausdrücke. Die Grammatik kam ihnen dabei entgegen.

Sie erklärten אל ... el, das geht in die Richtung ...
Wenn ihr da weiter geht, kommt ihr zum Horn, der Spitze (das kann auch die verkehrte sein ...)
Dann bauten sie ein Labyrinth... und stellten das als Weltwunder räumlich hin. Leider verfiel es. Aber in manchen sehr, sehr alten Kirchen kann man noch Motive dazu sehen. Man fragt sich dann, was hat denn ein Labyrinth in der Mitte der Kirche zu suchen. Was sich Künstler so ausdenken ... Von wegen!

Gezeigt sind also die Wege bis איל wo es den Kampf gibt, Verzweiflung, Erlösung oder zum Sieg geht, ganz oben, “i!” akustisch hoch und jubelnd. Er zeigte auch die Verlängerung nach unten: אול, akustisch tief. Da wird nur ein bisschen das handschriftliche “i” verlängert, und schon landet man beim“übel”, evil, אול. Da ist dann auch [ul] Narr, töricht, der bei [ulej] אולי von seinem “Glück” und der Landung im Abseits noch nichts weiß.

Frage:
War das nun schwerer oder leichter zu verstehen als eure ewigen, nichts bringenden “Gottesdebatten”, aus polierten “Fremdwörtern” mit denen ihr ewig, sehr gelehrt, das gleiche Stroh drescht, das Leute vor zweihundert Jahren bearbeiteten und auch nichts herausbekamen... Sorry, ist nicht böse gemeint, sonders als eine Anregung, doch bitte dem Fluss nachzugehen.

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