Jona- eine unverständliche Geschichte?

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Pluto
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#11 Re: Jona- eine unverständliche Geschichte?

Beitrag von Pluto » So 12. Mai 2013, 15:57

dvdk hat geschrieben:Ich finde, Magdalena hat da gut recherchiert.
Sehr gut, sogar. Vor allem was das biblische angeht. Aber Assyrien war zu jener Zeit nicht barbarisch, im Sinne von "unzivilisiert". Im Gegenteil, das Land galt neben Ägypten uund Griechenland als eine der drei Hochkulteren der damaligen Zeit. Einge wenige Menschen konnten sogar schreiben. :o

dvdk hat geschrieben: Die Zustände in Ninive waren grauenhaft. Es war eine große Stadt in der die Toten in den Straßen herumlagen...
Das war nicht auf Niniveh beschränkt. Städte galten in der Antike immer als grausam.
In Assyrien herrschten ziemich hart Sitten. Es war eine Feudalherschaft wie sie im Mittelalter in Europa auch üblich war, die Zustände waren kaum besser als damals in Niniveh. Und in manchen Teilen der Welt herrschen heute noch ähnliche Sitten Ich war in den 80er Jahren in Lagos, Nigeria unterwegs. Die Straße vom Flughafen in die Stadt war gesäumt von toten Menschen, die man einfach liegen ließ. Es kam mir besonders entsetzlich vor, weil das offenbar keinen interessierte.
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dvdk
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#12 Re: Jona- eine unverständliche Geschichte?

Beitrag von dvdk » So 12. Mai 2013, 16:26

Pluto hat geschrieben:Das war nicht auf Niniveh beschränkt. Städte galten in der Antike immer als grausam.
In Assyrien herrschten ziemich hart Sitten. Es war eine Feudalherschaft wie sie im Mittelalter in Europa auch üblich war, die Zustände waren kaum besser als damals in Niniveh. Und in manchen Teilen der Welt herrschen heute noch ähnliche Sitten Ich war in den 80er Jahren in Lagos, Nigeria unterwegs. Die Straße vom Flughafen in die Stadt war gesäumt von toten Menschen, die man einfach liegen ließ. Es kam mir besonders entsetzlich vor, weil das offenbar keinen interessierte.
Und so war es auch in Ninive. Ein Volk kann wirtschaftlich und kulturell blühen. Herrliche Städte, große Paläste und Kultur hoch 3. Aber das zählt vor Gott nichts, wenn sie gottlos handeln. So gesehen können Barbaren gottgefälliger sein als Römer, wenn ich das mal so beschreiben darf. So war es ja auch in Babylon. Eine Prachtstadt, die aufgrund ihrer Gottlosigkeit bedeutungslos wurde und von der nur noch Ruinen geblieben sind.
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#13 Re: Jona- eine unverständliche Geschichte?

Beitrag von Pluto » So 12. Mai 2013, 17:10

dvdk hat geschrieben:Und so war es auch in Ninive. Ein Volk kann wirtschaftlich und kulturell blühen. Herrliche Städte, große Paläste und Kultur hoch 3. Aber das zählt vor Gott nichts, wenn sie gottlos handeln. So gesehen können Barbaren gottgefälliger sein als Römer, wenn ich das mal so beschreiben darf. So war es ja auch in Babylon. Eine Prachtstadt, die aufgrund ihrer Gottlosigkeit bedeutungslos wurde und von der nur noch Ruinen geblieben sind.
Sorry dvdk, aber ich sehe nicht dass das irgendetwas mit Gottlosigkeit zu tun hätte.

Vielmehr ist es schlicht auf die zum Teil rücksichtslose Natur des Menschen zurückzuführen. Dabie is es gleichgültig, ob mit oder ohne Gott. Im Mittelalter waren die Europäer zu 99% Christen (oder Juden), und sie verhielten sich keinen Deut besser als seinerzeit die Assyrer gegenüber Fremde und Andersdenkende. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Bedeutung des Wortes βάρβαρος, bárbaros, im alten Griechenland, alles Fremde, nichtgriechische bedeutete. So wie ich dich einschätze, kennst du die Geschichte Europas genauso gut wie ich, also brauchen wir daraufhin nicht erst auf die Verbrechen eingehen die die Menschen aus ihrem Glauben heraus im Namen Gottes verübten, groß eingehen. Antisemitismus und Rassismus und vor allem die Ausbeutung von Drittländer beherrschten die Menschen im damaligen Europa.

Man könnte sogar das Gegenteil argumentieren, nämlich dass erst die Aufklärung und die damit einhergehende Herabsetzung der Gottesfurcht, Europa das brachte was wir heute als unsere modernen christliche Werte der Gesellschaft hochhalten; Werte des Humanismus und der Gleichberechtigung die im Grunde allesamt gegen den teilweise erbitterten Widerstand der Kirchenobrigkeit durchgesetzt wurden.
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dvdk
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#14 Re: Jona- eine unverständliche Geschichte?

Beitrag von dvdk » So 12. Mai 2013, 17:39

Pluto hat geschrieben: Vielmehr ist es schlicht auf die zum Teil rücksichtslose Natur des Menschen zurückzuführen. Dabie is es gleichgültig, ob mit oder ohne Gott. Im Mittelalter waren die Europäer zu 99% Christen (oder Juden), und sie verhielten sich keinen Deut besser als seinerzeit die Assyrer gegenüber Fremde und Andersdenkende.
Auch Christen können gottlos sein. Ein Mensch, der sagt "ich glaube an Gott" kann ein Teufel in Person sein. Das hat uns doch das Mittelalter bewiesen. Also widerpreche ich Dir hier nicht wirklich. Wir könnten da schon fast einer Meinung sein.

Es kommt nicht von ungefähr, dass die Bedeutung des Wortes βάρβαρος, bárbaros, im alten Griechenland, alles Fremde, nichtgriechische bedeutete. So wie ich dich einschätze, kennst du die Geschichte Europas genauso gut wie ich, also brauchen wir daraufhin nicht erst auf die Verbrechen eingehen die die Menschen aus ihrem Glauben heraus im Namen Gottes verübten, groß eingehen. Antisemitismus und Rassismus und vor allem die Ausbeutung von Drittländer beherrschten die Menschen im damaligen Europa.

Das hat sich bis heute nicht geändert. Da stimme ich Dir zu.

Man könnte sogar das Gegenteil argumentieren, nämlich dass erst die Afklärung und die damit einhergehende Herabsetzung der Gottesfurcht, Europa das brachte was wir heute als unsere modernen christliche Werte der Gesellschaft hochhalten; Werte des Humanismus und der Gleichberechtigung die im Grunde allesamt gegen den teilweise erbitterten Widerstand der Kirchenobrigkeit durchgesetzt wurden.

Das sich die Menschen von den Kirchen abgewendet haben, kann ich verstehen. Die uns bekannte Kirchengeschichte gibt genug Anlaß dazu. Das ist ja auch der Grund, warum viele Menschen eine "Ich-Kirche" gegründet haben, ähnlich einer "Ich-AG". Nun leben viele Christen nach ihrem eigenen Glauben und meinen, keine Gemeinde mehr zu brauchen. Auf der Suche nach Gott sind sie aber immer noch. Die "modernen christlichen Werte" sehe ich allerdings auch noch als gottlos an, sie sind nur menschenfreundlicher. Die evangelische Kirche in Deutschland ist sogar so humanistisch geworden, dass sie Jesus Christus nur noch als Mensch sieht. ;). oder irre ich mich da?

Eine hohe Zivilisation braucht also nicht gottgefällig zu sein. Sie mag humanistisch sein, Kunst und Kultur fördern und das Wissen fördern. Das haben wir auch heute. Aber sie kann trotzdem geistig blind sein, gottesfern und dem Materialismus zugewandt. Und oft finden wir dort als Religionsersatz Horoskope, Wahrsagerei und Totenbeschwörung.
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Magdalena61
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#15 Re: Jona- eine unverständliche Geschichte?

Beitrag von Magdalena61 » So 12. Mai 2013, 20:50

Pluto hat geschrieben:So als Metapher gesehen, hat das Buch Jonas eine sehr wertvolle Botschaft, auch für uns.
Und das trifft auch auf viele andere Teile der Bibel zu. Allerdings sollte man (imo) den Fundamentalismus weglassen und vor allem die Genesis sowie die Offenbarung eher als Allegorien oder Mythen sehen, denn als historische Tatsachenberichte oder wahre Prophezeihungen.
Interessant werden die biblischen Berichte durch die Berührungspunkte mit der überlieferten Geschichtsschreibung der säkularen Welt.

Assyrien... Assur... wenn ich "innerhalb des biblischen Systems" bleibe, dann sagt mir der Name nicht nur etwas, sondern einiges. :)

1. Mose 10-- Ninive wurde von Nimrod gebaut. Dieser war ein Sohn Kuschs, welcher von Ham abstammte, dem Sohn Noahs.
Assur war ebenfalls ein Enkel Noahs, von seinem Sohn Sem.
Assur – dies ist der Name eines Gottes, einer Stadt und der einst mächtigen assyrischen Nation.
...
In der Bibel wird Assur nur als Synonym für Assyrien verwendet, die Stadt selbst wird nicht erwähnt.
Quelle
Aber: Aus der Linie Sems stammte auch Abraham.
Von "Sem" wird die Bezeichung "Semiten" abgeleitet.
Der Begriff "Antisemitismus" ist hierzulande bekannter, als Synonym für die massive Ablehnung der (Nachkommen der) "Semiten"... für Judenfeindlichkeit.

Wenn ich nun überlege: Warum in aller Welt schickt Gott einen Propheten aus dem Volk der Nachkommen Abrahams zu den "Barbaren", zu den "Götzendienern"? Und warum hören die Einwohner von Ninive auch noch zu und gehorchen der Botschaft?

Da hätte ja jeder x-beliebige "Prophet" aus Takatuka- Land kommen und den Assyrern Moralpredigten halten können. Aus welchem Grund hätten sie diesen ernst nehmen und diesen kleinen Weltverbesserer aus der Provinz hören sollen; erfolgreich, selbstbewußt und hochentwickelt, wie sie waren?

Für mich lautet die Antwort: Sie erkannten die Stimme des lebendigen Gottes. Weil diese Assyrer nämlich keine "reinrassigen Heiden" waren, sondern eher als "degenerierte Gläubige" angesehen werden müssen. Als "Kains", die von "Abel" im Auftrag Gottes zur Ordnung gerufen wurden.
Pluto hat geschrieben:Aber Assyrien war zu jener Zeit nicht barbarisch, im Sinne von "unzivilisiert".
Nein, "unzivilisiert" waren sie nicht, das meinte ich nicht, sondern schon die ganz besondere Art von Gastfreundschaft, die sie ihren Feinden angedeihen ließen, z.B. ihre Foltermethoden :shock: .-- Aus der Sicht des Jona (des Volkes Israel) gesehen waren die Assyrer "Barbaren".

Allerdings gingen die Israeliten nun auch nicht immer zartfühlend mit ihren Feinden um, da gibt es auch einiges in den biblischen Berichten, das irrtiert und abstößt.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Heliaia
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#16 Re: Jona- eine unverständliche Geschichte?

Beitrag von Heliaia » Mo 13. Mai 2013, 21:29

Magdalena61 hat geschrieben: ...Für mich lautet die Antwort: Sie erkannten die Stimme des lebendigen Gottes.
...

Allerdings gingen die Israeliten nun auch nicht immer zartfühlend mit ihren Feinden um, da gibt es auch einiges in den biblischen Berichten, das irrtiert und abstößt.
dürfte ich bei der Gelegenheit fragen ,wo der "lebendige Gott" denn lebte und heute lebt ?(etwa nur in den Juden und den Getauften Christen etwa?)
Wenn die biblischen Geschichten voll von Grausamkeiten der Israeliten (IM Namen ihres Gottes !)sind ,dann kommt da echt die Frage auf :
kann man denn behaupten ,dass die Bewohner von Ninive durch den Jona die Stimme des "lebendigen Gottes " gehört haben sollen ,wenn Jona aus ebendiesem Volke kam,welches in Grausamkeiten anderen Völkern in nichts nachstand ?
Wenn ich nun überlege: Warum in aller Welt schickt Gott einen Propheten aus dem Volk der Nachkommen Abrahams zu den "Barbaren", zu den "Götzendienern"? Und warum hören die Einwohner von Ninive auch noch zu und gehorchen der Botschaft?
sry aber das israelische Volk war leider von Anfang an (laut Bibel=ihrem Angeberstatus )so dermassen barbarisch ,dass einem bis heute schier die Augen aus dem Schädel fliegen ,wenn man ihre Storys liest .
Zu der Jona Story :
Also für mich klingt es so als ob ein Sprößling von Kanibalen eine Sippe von Henkern berichtigen/bekehren wollte.
Ziemlich belustigend wie ich finde .
Auch die Tatsache dass der "gute "Jona
erstens :
-keine Lust auf die Rettung Ninives hatte
zweitens :
-es ihn wütend machte, dass die Stadt sich angeblich doch bekehren lies
spricht für seinen niedrigen Empathiestand =seiner vermutlich eher primitiven Erziehung und Unwissenheit in Sachen Weisheit und Liebe .
Alles spricht eher dafür ,dass er aus einem äusserst egozentrischen ,eingebildeten ,arroganten Hintergrund stammte .
Die Story ist in meinen Augen eher ein Armutszeugnis für das sogenannte selbsternannte Gottesvolk ,bzw den ach so hoch gelobten "Propheten " Jona .
An individual who breaks a law that conscience tells him is unjust, and who willingly accepts the penalty of imprisonment in order to arouse the conscience of the community over its injustice, is in reality expressing the highest respect for the law

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Kalea Solana
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#17 Re: Jona- eine unverständliche Geschichte?

Beitrag von Kalea Solana » Di 14. Mai 2013, 06:38

Empathie ist heute auch noch nicht so sehr verbreitet, dass man bei uns von vollkommenen Menschen ausgehen kann -
Empathie setzt voraus, dass eine innere Kraft zur Zurückhaltung mahnt. Doch wenn das Umfeld grausam ist, hat die Empathie kaum Zeit zum wachsen.
Hier empfehle ich die Hinzunahme vom NT, um das Alte besser einordnen zu können - unabhängig vom geschichtlichen Hintergrund und den Tatsachen. Die Motive der Menschen sind damals und heute immer gleich, es hat sich nichts geändert. Von daher finden wir immer wieder auch heute - im übertragenen Sinn - die selben Situationen, wie im AT beschrieben, wieder.

"Als du jung warst, gütetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, kommt einer und wird dich gürten, und du wirst gehen, wohin du nicht willst."

Bemerkenswert finde ich den Satz: Sie erkannten die Stimme des Herrn wieder.
Ich denke auch, dass tief in ihnen ein Frust gewütet hatte - den Jonas als solchen nicht erkannte, erkennen konnte. Er wußte es nicht, darum konnte er Gott nicht vertrauen. Aber dieser Umstand war für Gott maßgebend, Jonas zu verzeihen. Dieser Frust aber war es, als Jonas ihn letztendlich begriff, ausschlaggebend für seinen Frust den Bekehrten gegenüber: warum konnten sie nicht von alleine schlau werden - die Leute von Ninive? Da mußte erst einer kommen und ihnen bestätigen, was sie im Geheimen selbst wußten.
Auch heute ist es so, dass wir uns in die Nähe von Gleichgesinnten begeben, um unsere Überzeugungen zu stärken, statt darauf zu vertrauen, dass wir richtig liegen und deswegen auch entsprechend fort-schreiten können.... statt ewig im Kreis herum zu laufen ....
I amar presta aen
han mato ne nen
han mato ne chaen
a han noston ned wilith.

Manche Menschen fühlen den Regen - andere werden nur nass.

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DeMorgan
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#18 Re: Jona- eine unverständliche Geschichte?

Beitrag von DeMorgan » Di 14. Mai 2013, 06:41

Auch die Tatsache dass der "gute "Jona
erstens :
-keine Lust auf die Rettung Ninives hatte
zweitens :
-es ihn wütend machte, dass die Stadt sich angeblich doch bekehren lies
spricht für seinen niedrigen Empathiestand =seiner vermutlich eher primitiven Erziehung und Unwissenheit in Sachen Weisheit und Liebe .

Ja, niedere aber menschliche (es waren ja Feinde) Instinkte eben, die sich als falsch herausstellen und von Gott dementsprechend behandelt werden.

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Heliaia
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#19 Re: Jona- eine unverständliche Geschichte?

Beitrag von Heliaia » Di 14. Mai 2013, 14:21

Kalea Solana hat geschrieben:Empathie ist heute auch noch nicht so sehr verbreitet, dass man bei uns von vollkommenen Menschen ausgehen kann -
Empathie setzt voraus, dass eine innere Kraft zur Zurückhaltung mahnt. Doch wenn das Umfeld grausam ist, hat die Empathie kaum Zeit zum wachsen.
Hier empfehle ich die Hinzunahme vom NT, um das Alte besser einordnen zu können - unabhängig vom geschichtlichen Hintergrund und den Tatsachen. Die Motive der Menschen sind damals und heute immer gleich, es hat sich nichts geändert. Von daher finden wir immer wieder auch heute - im übertragenen Sinn - die selben Situationen, wie im AT beschrieben, wieder.
Empathie im NT?
Du empfiehlst das NT?
Ich empfehle eher eine sehr GRÜNDLICHE PRÜFUNG desselben .
Die wenigen Brösel an Weisheiten die von einem gewissen Jesus aus dem ersten Jahrhundert übrig geblieben sein mögen ,wurden später mit römischen Doktrinen des Dr.Oberschlaumeier Paulus alias Saulus vermischt .
Wer Paulus mit Jesus vermischt unterliegt bald einem kommpletten Hirnschleudergang .
Wen die Hintergründe interessieren : http://www.theologe.de/theologe5.htm

Kalea Solana hat geschrieben: Bemerkenswert finde ich den Satz: Sie erkannten die Stimme des Herrn wieder.
Ich denke auch, dass tief in ihnen ein Frust gewütet hatte - den Jonas als solchen nicht erkannte, erkennen konnte. Er wußte es nicht, darum konnte er Gott nicht vertrauen. Aber dieser Umstand war für Gott maßgebend, Jonas zu verzeihen. Dieser Frust aber war es, als Jonas ihn letztendlich begriff, ausschlaggebend für seinen Frust den Bekehrten gegenüber: warum konnten sie nicht von alleine schlau werden - die Leute von Ninive? Da mußte erst einer kommen und ihnen bestätigen, was sie im Geheimen selbst wußten.
Auch heute ist es so, dass wir uns in die Nähe von Gleichgesinnten begeben, um unsere Überzeugungen zu stärken, statt darauf zu vertrauen, dass wir richtig liegen und deswegen auch entsprechend fort-schreiten können.... statt ewig im Kreis herum zu laufen ....
"Stimme des Herrn" deute ich mal einfach so frei :sie entdeckten kollektiv die Liebe und ihr Gewissen in sich selbst .
Das ist Psychologie pur und bedarf keinerlei Religionen oder Dogmen .
Jeder besitzt sein eigenes Gewissen und da unsere Umwelt uns bekannterweise prägt (ob wir es wollen oder nicht ),so sollten wir heute mehr denn je versuchen uns selbst zu erkennen -dh der Ausweg "aus der Hölle" liegt in uns selbst !
(so kann man auch den Satz :"die Wahrheit wird euch frei machen" deuten )
Wer begriffen hat wieso er so tickt wie er tickt ,muss nicht mehr als ein Sklave seiner Denkgebäuden in "Dunkelheit " dahin vegetieren .
Die Wahrheit macht in der Tat frei . :!:
Man muss sie aber erst suchen wollen :mrgreen:
Paar sehr neugierige Männer wie z.B.Jesus ,Buddha ,etc hatten sich selbst in der langwierigen "Wüste" der Selbsterkenntnis(manches mal 40 Tage lang ,manches mal jahrelang ) gesucht und kamen in der Tat zu erstaunlichen Erkenntnissen .Sie fanden sich selbst und den Frieden der aus dieser Selbsterkenntnis spriesst .
Vergebung und Selbstvergebeung kann nur aus Selbsterkenntnis erwachsen .Und diese braucht Ruhe und Zeit .
Ich halte nichts davon Gurus zu folgen ,jedoch sehr viel vom eigenen Weg zur Selbsterkenntnis .Dann ist so etwas nicht mehr nötig
Da mußte erst einer kommen und ihnen bestätigen, was sie im Geheimen selbst wußten.
An individual who breaks a law that conscience tells him is unjust, and who willingly accepts the penalty of imprisonment in order to arouse the conscience of the community over its injustice, is in reality expressing the highest respect for the law

Abischai
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#20 Re: Jona- eine unverständliche Geschichte?

Beitrag von Abischai » Di 14. Mai 2013, 15:08

Über Assur scheinen ja verschiedene Erkenntnisse zu kursieren. Ninive war die Hauptstadt eines Weltreiches. Assurbanipal II hatte die große Bibliothek mit über 22.000 Keilschrifttafeln (das berühmte Gilgamesch-Epos auch!), die im Schoße der Erde die Zeiten überdauert haben und durch einen (!!!) bibellesenden, interessierten Mann aufgrund der Nennung in der Bibel (nirgends sonst ist Ninive als historisch ernstgemeint erwähnt) gesucht und gefunden wurde !

(Ein anderes unglaublich interessantes Phänomen der Weltgeschichte konnte anhand dieser Bibliothek ergründet werden, aber das ist ein anderes Thema.)

Wie jede moderne Großmacht war Assur auch fortschrittlich mit vielen guten Neuerungen, z.B. ersten Rechtsbüchern über die Entschädigung bei ärztlichen Kunstfehlern, das muß man ich mal überlegen!

Daß dort die Toten auf der Straße gelegen haben sollen, ist mir neu.

Eines darf man aber nicht verwechseln. Das Volk von Ninive war ein gewöhnliches wie jedes Heidenvolk auch bloß. Die Kriegssitten der Assyrer waren mit Abstand die bekannt brutalsten. Das war deren Form der Demoralisierung des Feindes, nachzulesen in der Bibel bei Hiskia. Gott hat die Assyrer ja auch entsprechend behandelt...
Das Volk von Ninive war aber nicht das assyrische Kriegsvolk. Das bestand aus einigen Assyrern und jeder Menge ausländischer Söldner und Rekruten aus den annektierten Nationen. Das war bei den Großmächten so üblich. In Assur lebten Menschen, Frauen Kinder, Greise wie du und ich. Und das dollste ist, dort lebte ein König und ein Volk, daß auf die Warnung Gottes hin umgekehrt ist, ganz anders als das Volk Gottes, welches nicht umgekehrt ist.

Ninive war eine der ältesten Städte der Welt und eine der größten. Aber 100 Jahre nach der Begebenheit mit Jona nachdem die Allianz aus Babel und Persern Assur platt gemacht hatte, geriet die einst größte Stadt der damals bekannten Welt in völlige Vergessenheit, daß man nicht mehr ahnte, wo diese angebliche Stadt überhaupt mal gewesen sein sollte, bis vor 150 Jahren, als da jemand die Bibel las...

Ich finde Ninive ist eine interessante Stadt vor deren Ruinen man Respekt haben sollte und dessen Volk zur Zeit Jonas wirkliches Lob verdient hat, da kommt keine Nation der Welt mit !!
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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