Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

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Andreas
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#1141 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Andreas » Fr 4. Okt 2019, 03:55

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 01:37
Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 00:16
Nix "Sündenfall". Gott zeugt genau so wie Mensch zeugt.
Moment: Der Rauswurf der Menschen steht im Text und wird auch begründet. - Wie begründest DUU diesen Rauswurf unter dem Baum?
Das habe ich dir schon zigmal begründet. Es hat dich nie interssiert. Der Kindergarten Eden verwandelt sich in den landwirtschaftlichen Betrieb in dem Moment, wo der Mensch die Verantwortung für seinen Nachwuchs übernehmen muss und kann. Dieser Zeitpunkt ist im Text schon vorher genauestens vorhergesagt:
Gen 2,24 hat geschrieben:Darum verlässt ein Mann seinen Vater und seine Mutter und hängt an seiner Frau, und sie werden ein Fleisch.
Und genau nachdem der Mann und die Frau erkennen (jada = vögeln), dass sie nackt sind, erscheint Gott. Der Rest der Garten Eden Erzählung sind die ganz normalen, unvermeidlichen Abschiedsreden zwischen Eltern und ihrem Nachwuchs beim Nachwuchst der Ernst des Lebens durch eigene Kinder beginnt, So ist das bei allen Menschen zu allen Zeiten, wenn der nächste Generationenzyklus durch die bekannt gewordene Zeugung bekannt ist.

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 01:37
Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 00:16
Nein, weil eben im sensus literalis nicht steht "Und es geschah so", es ist also noch nicht geschehen.
Es gab bis heute diesen Ruhetag nicht?
Genau. Beim Menschen natürlich in Form des Sabbats oder des Sonntags schon. Bei Gott nicht, der hatte wegen Kain und Abel und all den anderen Figuren in der Bibel noch keine Zeit dazu. In deiner angeblichen "Überzeitlichkeit" Gottes, kann es eh keinen Ruhetag geben, nicht wahr?

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 01:37
Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 00:16
Das ganze Ding ist zeitlos, das GANZE Ding - Schöpfungserzählung und Garten Eden Erzählung passieren jeden Tag, zu allen Zeiten.
DAA sind wir uns ohnehin einig - aber das ist nun wirklich Sensus spiritualis.
Na wenigsten etwas.

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 01:37
Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 00:16
Das ist die Zukunftsmusik des 7. Tages - oder hältst du dich schon für vollendet. Ich mich nicht.
Ich beginne zu verstehen - am Ende ist der Ruhetag die Visio Beatifica nach der Erlösung. - Man kann das in der Tat mystisch so interpretieren - aber mit Verlaub: Was hat das mit Exegese im allgemeingültigen Sinn zu tun?
Nix Ich lese doch hier nur laut den sensus literaris und mache noch gar keine theologische, spirituelle oder sonst eine Interpretation. Das könnten wir erst dann gemeinsam angehen, wenn wir uns über den sensus literaris einig wären. Das wird aber vermutlich nie passieren, weil dir der angebliche "Sündenfall" so wichtig ist. Kann mir nicht vorstellen, dass du den jemals loslassen könntest.

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Münek
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#1142 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Münek » Fr 4. Okt 2019, 04:48

closs hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 22:00
sven23 hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 19:46
Wenn closs von Grundlagen spricht, dann meint er meistens, man solle doch bitte Glaubensbekenntnisse vorschalten.
Nein - damit sind Grundlagen gemeint.
Mit Grundlagen meinst Du Setzungen, die ausschließlich Deinem persönlichen Gottes-Glauben entspringen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 19:46
Hält closs das für ein historisches Geschehen, wie die Kirche, oder hat ein geistig geschlechtsloser Adam eine geistige Rippe gespendet, um daraus Eva zu erschaffen?
1) Weder die großkirchliche Theologie noch Closs halten die Genesis für historisches Geschehen im Sinne des historisch-kritischen Verständnisses.
Langsam. Der "Katechismus der Katholischen Kirche" geht nach wie vor von der Historizität der Paradiesgeschichte und des Sündenfalles aus. Bitte nachlesen.

Angesichts der prinzipiellen Anerkennung der Richtigkeit der Evolutionstheorie durch Päpste müsste die RKK eigentlich entsprechende Konsequenzen ziehen. Das tut sie aber nicht. Hier steckt die Kirche in einem Riesendilemma, aus dem es keinen Ausweg gibt.

Die Evolution des Menschen aus tierischen Vorfahren entzieht den katholischen Dogmen der "Erbsünde" und des "Sühnetodes Jesu" das Fundament.

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sven23
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#1143 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von sven23 » Fr 4. Okt 2019, 06:56

closs hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 22:00
sven23 hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 19:46
Eben, deshalb ist es ein Konstrukt.
Aha - selbst wenn es Heilsgeschichte als Faktum gibt, ist es ein Konstrukt - sagt Sven.
Genauer gesagt: ein künstliches Konstrukt, das entgegen den Aussagen des Wanderpredigers ihm selbst an die Backe genagelt wurde.

closs hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 22:00
sven23 hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 19:46
Schwachsinn ist dein kindischer Wunderglaube.
1) Ich kann mich nicht erinnern, jemals Glauben an Wunder signalisier zu haben.
2) Meine Aussage ist, dass es Wunder problemlos geben kann.
Eben nicht, oder meinst du, es ist reiner Zufall, dass es keine gibt. :lol:

closs hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 22:00
sven23 hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 19:46
Wenn closs von Grundlagen spricht, dann meint er meistens, man solle doch bitte Glaubensbekenntnisse vorschalten.
Nein - damit sind Grundlagen gemeint.
Die bei closs aus Glaubensbekenntnissen bestehen, auch wenn er sie gerne als Vorannahmen bemäntelt.

closs hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 22:00
sven23 hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 19:46
Hält closs das für ein historisches Geschehen, wie die Kirche, oder hat ein geistig geschlechtsloser Adam eine geistige Rippe gespendet, um daraus Eva zu erschaffen?
1) Weder die großkirchliche Theologie noch Closs halten die Genesis für historisches Geschehen im Sinne des historisch-kritischen Verständnisses.
Ähm, wenigstens bis zu Darwin hat die Kirche die Bibel als historischen Tatsachenbericht verkauft.


closs hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 22:00
2) "Die Rippe" (wenn es die Milz gewesen wäre, wäre es dasselbe :lol: ) steht für die Aufteilung eines Neutrums in Mann und Frau - siehe Neutron wird zu Proton und Elektron.
Ach du meine Güte, jetzt kommt Hobbyphysiker closs wieder mit seinen bizarren Vergleichen.
Wahrscheinlich ist dann der Mann das Proton, um den die Frau als Elektron kreisen muss, also der Idealzustand in einem patriarchalischen System. :lol:



closs hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 22:00
sven23 hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 19:46
So ideal war sie wohl nicht, wenn er sie gleich wieder in einer Sintflut ersäufen mußte.
So gut kann ein Prosche SUV nicht sein, wenn er in Personengruppen reinfährt.
Eben, ein intelligentes Auto hat eine Antikollisionsautomatik.
Um im Bild zu bleiben: wer käme auf die Idee, den Porsche als Bestrafung im Meer zu versenken?

closs hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 22:00
Du solltest für heute Pause machen - Deine Beiträge sind nur noch dahingelallt.
Sagt ausgerechnet Oberlaller closs. :bleh:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#1144 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Fr 4. Okt 2019, 08:28

Münek hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 04:48
Der "Katechismus der Katholischen Kirche" geht nach wie vor von der Historizität der Paradiesgeschichte und des Sündenfalles aus. Bitte nachlesen.
Diese Frage hatten wir eigentlich mehrfach geklärt.

Münek hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 04:48
Die Evolution des Menschen aus tierischen Vorfahren entzieht den katholischen Dogmen der "Erbsünde" und des "Sühnetodes Jesu" das Fundament.
Nein - aber da sieht man, wie Du Bibel/Kirche liest/verstehst. - Wenn man das hochrechnet, tun das einige Millionen um Land genauso.

Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 03:55
. Der Kindergarten Eden verwandelt sich in den landwirtschaftlichen Betrieb in dem Moment, wo der Mensch die Verantwortung für seinen Nachwuchs übernehmen muss und kann.
Diese Analogie finde ich ja ok - meine diesbezügliche Version ist Embryo - Kindheit - Pubertät. - Aber wenn Du den Text anthropozentrisch reduzierst ("Der Verfasser wollte ein lterarisches Gleichnis zur Entwicklung des Menschen schreiben"), fehlt die Hauptsache.

Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 03:55
So ist das bei allen Menschen zu allen Zeiten, wenn der nächste Generationenzyklus durch die bekannt gewordene Zeugung bekannt ist.
Ja - wie gesagt richtig. Aber wo ist hier die spirituelle Message?

Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 03:55
In deiner angeblichen "Überzeitlichkeit" Gottes, kann es eh keinen Ruhetag geben, nicht wahr?
Auf Offenbarungs-Ebene schon, nur nicht in Wesens-Ebene.

Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 03:55
Nix Ich lese doch hier nur laut den sensus literaris und mache noch gar keine theologische, spirituelle oder sonst eine Interpretation.
Doch - Du steckst voll drin. Du kannst nur deshalb so den Sensus literalis ermitteln, weil Du in aus einer Perspektive hineinliest, die es ermöglicht.

Ganz nebenbei: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Verfasser dieses Gleichnis "Entwicklung der Welt"/"Entwicklung des Menschen" mitschwingen lassen wollten, damit die Leser aus dieser wiedererkannten SChwingung die Hauptsache verstehen. - Aber da ist dann entscheidend, ob man das als "auch" oder als Hauptsache ansieht.

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#1145 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Fr 4. Okt 2019, 08:40

sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 06:56
wenigstens bis zu Darwin hat die Kirche die Bibel als historischen Tatsachenbericht verkauft.
Das ist richtig. - Man hat die Verkündigungssprache schlicht nicht geändert, bis es nicht mehr anders ging. In der Liturgie hat man es heute noch als Gleichnis-Sprache.

sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 06:56
Wahrscheinlich ist dann der Mann das Proton, um den die Frau als Elektron kreisen muss, also der Idealzustand in einem patriarchalischen System.
Als Verständnisbild ist das durchaus richtig gedacht.

sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 06:56
wer käme auf die Idee, den Porsche als Bestrafung im Meer zu versenken?
Dann anders: Warum schaltet Gott den Selbstfahr-Modus aus?

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sven23
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#1146 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von sven23 » Fr 4. Okt 2019, 09:46

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 08:40
sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 06:56
wenigstens bis zu Darwin hat die Kirche die Bibel als historischen Tatsachenbericht verkauft.
Das ist richtig. - Man hat die Verkündigungssprache schlicht nicht geändert, bis es nicht mehr anders ging. In der Liturgie hat man es heute noch als Gleichnis-Sprache.
Man hat die Dogmen bis heute nicht geändert. Die Kirche hat sich historisch immer unglaublich schwer getan mit neuen Erkenntnissen und Veränderungen.


closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 08:40
sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 06:56
Wahrscheinlich ist dann der Mann das Proton, um den die Frau als Elektron kreisen muss, also der Idealzustand in einem patriarchalischen System.
Als Verständnisbild ist das durchaus richtig gedacht.
Das verrät einiges über clossens Weltbild.

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 08:40
sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 06:56
wer käme auf die Idee, den Porsche als Bestrafung im Meer zu versenken?
Dann anders: Warum schaltet Gott den Selbstfahr-Modus aus?
Weil er nicht will, dass der Mensch eigenverantwortlich handelt?
Das wäre nach closs doch wohl zu anthropozentrisch.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#1147 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Fr 4. Okt 2019, 13:12

sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 09:46
Man hat die Dogmen bis heute nicht geändert.
Warum sollte man? - Bei den Dogmen geht es um geistige Lehrsätze, also um den Sensus spiritualis, also was geistig in der Geschichte "real" ist. Dieser bleibt von naturwissenschaftlichen Ergebnissen und HKM-Ergebnissen unberührt.

sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 09:46
Das verrät einiges über clossens Weltbild.
Ja - er versucht immer wieder Bilder zu finden, die es Menschen,. die nicht unmittelbar verstehen können, leichter machen soll.

sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 09:46
Weil er nicht will, dass der Mensch eigenverantwortlich handelt?
Nee - EXAKT umgekehrt: Weil er will, dass der Mensch eigenverantwortlich handelt. - Wie kannst Du hier exakt aufs Gegenteil kommen?

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sven23
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#1148 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von sven23 » Fr 4. Okt 2019, 14:24

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 13:12
sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 09:46
Man hat die Dogmen bis heute nicht geändert.
Warum sollte man? - Bei den Dogmen geht es um geistige Lehrsätze, also um den Sensus spiritualis, also was geistig in der Geschichte "real" ist. Dieser bleibt von naturwissenschaftlichen Ergebnissen und HKM-Ergebnissen unberührt.
Also war Maria nur eine geistige Jungfrau und keine echte. :lol:

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 13:12
sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 09:46
Das verrät einiges über clossens Weltbild.
Ja - er versucht immer wieder Bilder zu finden, die es Menschen,. die nicht unmittelbar verstehen können, leichter machen soll.
Wir alle haben verstanden, dass closs ein Anhänger des patriarchalischen Systems ist. Das will er uns als wertkonservativ verkaufen. Wieder ein Beispiel dafür, dass viele religiöse Fundamentalisten Probleme mit der Moderne haben.

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 13:12
sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 09:46
Weil er nicht will, dass der Mensch eigenverantwortlich handelt?
Nee - EXAKT umgekehrt: Weil er will, dass der Mensch eigenverantwortlich handelt. - Wie kannst Du hier exakt aufs Gegenteil kommen?
Also ist Gott laut closs technikfeindlich eingestellt und nimmt Verkehrstote billigend in Kauf.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Andreas
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#1149 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Andreas » Fr 4. Okt 2019, 14:58

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 08:28
Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 03:55
. Der Kindergarten Eden verwandelt sich in den landwirtschaftlichen Betrieb in dem Moment, wo der Mensch die Verantwortung für seinen Nachwuchs übernehmen muss und kann.
Diese Analogie finde ich ja ok - meine diesbezügliche Version ist Embryo - Kindheit - Pubertät.
Dann wären wir, diesbezüglich einer Meinung. Du machst daraus aber auch immer wieder so ein evolutionistisches Ding. "Irgendwann in der Menschheitsgeschichte passierte der angebliche "Sündenfall", dass der Mensch sich seiner selbst Bewusst wurde, oder seine Transzendenzfähigkeit aktiviert wurde, und sich nicht mehr an Gott orientierte, sondern an sich selbst und pösen Anthropozentrismus verfiel. Solches interpretiere ich nicht in diese Texte, aus dem einfachen Grund, dass ich in ihnen nichts finden kann, was darauf hindeuten würde.

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 08:28
- Aber wenn Du den Text anthropozentrisch reduzierst ("Der Verfasser wollte ein lterarisches Gleichnis zur Entwicklung des Menschen schreiben"), fehlt die Hauptsache.
Siehste, genau das meinte ich. Du projezierst deine Interpretation in mich hinein, und wirfst mir vor, was DU machst.

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 08:28
Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 03:55
So ist das bei allen Menschen zu allen Zeiten, wenn der nächste Generationenzyklus durch die bekannt gewordene Zeugung bekannt ist.
Ja - wie gesagt richtig. Aber wo ist hier die spirituelle Message?
Eine spirituelle Aussage davon wäre, dass aufgrund der Analogie des Menschenmachens Gottes und des Menschen in diesen Bildern, dezidiert klar wird, was der Text unter Ebenbildlichkeit versteht - während im Gegensatz dazu Ebenbildlichkeit als Platzhalter benutz wird, um allen möglichen Unsinn mit Ebenbildlichkeit zu begründen. Beispielsweise diesen Unsinn, dass der Mensch anfangs vollkommen gewesen sei, obwohl das diesen Texten gerade nicht zu entnehmen ist. Es ist die erste Exoduserzählung der Bibel, doch kein Exodus beginnt in der Vollkommenheit, sondern in Ausgangssituationen die durch irgendeinen Mangel geprägt sind und führen in Situationen, in denen dieser Mangel aufgehoben wird.

Ein vollkommener oder vollendeter Mensch kann nicht fallen. Ein anfangs unsterblicher Mensch kann nicht sterben, aber oft wurde die Ebenbildlichkeit des Menschen für seine angebliche Unsterblichkeit am Anfang der Garten Eden Erzählung herangezogen. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen, musst nur deine eigenen Beiträge mal lesen, was du schon alles mit der Ebenbildlichkeit "begründet" hast.

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 08:28
Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 03:55
In deiner angeblichen "Überzeitlichkeit" Gottes, kann es eh keinen Ruhetag geben, nicht wahr?
Auf Offenbarungs-Ebene schon, nur nicht in Wesens-Ebene.
Wenn, dann aber erst ganz zum Schluss. Wir am 6. Tag sind aber noch voll Mittendrin, wenns nach dem Text geht.

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 08:28
Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 03:55
Nix Ich lese doch hier nur laut den sensus literaris und mache noch gar keine theologische, spirituelle oder sonst eine Interpretation.
Doch - Du steckst voll drin. Du kannst nur deshalb so den Sensus literalis ermitteln, weil Du in aus einer Perspektive hineinliest, die es ermöglicht.
Eben nicht. Im anderen Thread hab ich grad folgendes geschrieben. Vielleicht hilft dir das weiter.
Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 13:58
Tut mir leid, wenn du den Eindruck gewonnen hast, dass ich da etwas glätten oder erzwingen wollen würde. Das liegt vermutlich daran, dass du hier nur die Resultate meiner Bemühungen, diese Texte zu verstehen, siehst - und nicht die schweren Kämpfe, die es mich gekostet hat, mein Vorwissen und meine kirchlichen Vorprägungen loszulassen, und wie oft ich mich auch immer wieder von Zwischenschritten, die ich immer wieder schon für das gelbe vom Ei hielt, verabschieden musste. Das war ein langer Prozess, indem ich mein Ego immer wieder hinten anstellen musste, der nur durch viel Vertrauen in diese Texte durchzuhalten war. Anfangs war ich ja auch der festen Überzeugung, dass es hier um DEN Sündenfall geht, so wie auch ich das von Kindheitstagen an gelernt habe. Für diese Überzeugung und alle dazwischen bis zu meiner heutigen, bin ich auch immer gerade gestanden und habe sie besten Wissens auch so gut ich konnte verteidigt. Vielleicht muss ich mich eines Tages auch von meiner derzeitigen Interpretation verabschieden, wenn ich zu anderen Erkenntnissen komme. Wundern würde mich das nicht, bin ich doch schon so oft "falsch" gelegen.
Ich bin, dem Wesen nach, immer mehr zum Frager geworden und immer weniger zum Antworter oder Verkündiger von Wahrheiten.

closs hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 08:28
Ganz nebenbei: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Verfasser dieses Gleichnis "Entwicklung der Welt"/"Entwicklung des Menschen" mitschwingen lassen wollten, damit die Leser aus dieser wiedererkannten SChwingung die Hauptsache verstehen. - Aber da ist dann entscheidend, ob man das als "auch" oder als Hauptsache ansieht.
Das eine schließt das andere nicht aus. Bestimmt sind die vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten dieser Texte gewollt. Je nach geistigem bzw. ethisch-moralischen Status Quo, oder seinem spirituellem Entwicklungsstand, wird der eine etwas anderes (sich selbst) darin erkennen, oder mit anderem in Resonanz geraten, als ein anderer. Das passt auch zum Inhalt dieser Texte, weil es in ihnen ganz zentral um menschliche Entwicklung auf allen Ebenen geht. Gehorsam bzw. autoritäres Denken steht irgendwo am Anfang einer solchen Entwicklung - von Selbstverantwortung getragene Liebe irgendwo in der Mitte - Agape als selbstlose Liebe eher am Ende. Die unmittelbare Schau Gottes könnte den Schlussstein der Vollendung markieren.

So findet jeder in der Geschichte, was seinem momentanen Entwicklungsstand gerecht wird. Keine dieser Phasen ist schlecht oder überflüssig. Jeder muss da Schritt für Schritt durch, und sich zu Gott durchfragen.

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#1150 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Fr 4. Okt 2019, 15:36

sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:24
Also war Maria nur eine geistige Jungfrau und keine echte.
Weiß ich nicht - beides ist möglich. - Entscheidend ist, dass dies naturwissenschaftlich oder historisch-kritisch nicht beurteilt werden kann.

sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:24
Wir alle haben verstanden, dass closs ein Anhänger des patriarchalischen Systems ist.
Wo kommt denn DAS jetzt her? Wieder mal Deine Märchenstunde?

sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:24
Also ist Gott laut closs technikfeindlich eingestellt und nimmt Verkehrstote billigend in Kauf.
Weil der Mensch selber drauf kommen soll, ist Gott technikfeindlich eingestellt?

Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:58
Du machst daraus aber auch immer wieder so ein evolutionistisches Ding. "Irgendwann in der Menschheitsgeschichte passierte der angebliche "Sündenfall", dass der Mensch sich seiner selbst Bewusst wurde, oder seine Transzendenzfähigkeit aktiviert wurde, und sich nicht mehr an Gott orientierte, sondern an sich selbst und pösen Anthropozentrismus verfiel".
Ja - und zwar noitwendigerweise und unvermeidbar. - Denn irgendwann muss es ja in der Geschichte passiert sein.

Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:58
Solches interpretiere ich nicht in diese Texte, aus dem einfachen Grund, dass ich in ihnen nichts finden kann, was darauf hindeuten würde.
Meine Aussage basiert ja auf der Frage: Wie setzt man das, was in der Genesis beschrieben wird, in die Welt um? --- Im Text selbst ist, wie ich meine, schon ersichtlich, dass A+E plötzlich mit Hilfe der Schlange einen "eigenen Kopf" haben. - Das wäre aus meiner Sicht sehr wohl ein Texthinweis - von allen folgenden mal abgesehen.

Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:58
Du projezierst deine Interpretation in mich hinein, und wirfst mir vor, was DU machst.
OK - Du machst es also aus Selbstsicht NICHT. - Wieso bringst es Du es dann auf Deine Ebene?

Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:58
Eine spirituelle Aussage davon wäre, dass aufgrund der Analogie des Menschenmachens Gottes und des Menschen in diesen Bildern, dezidiert klar wird, was der Text unter Ebenbildlichkeit versteht
Das ist ja richtig - wir haben oft über die Abbildung der Schöpfungs-Kraft in der Wiederschöpfungs-Kraft des Menschen gesprochen - mit der Ruah als Wirkkraft. - Aber das gilt doch auch (ich meine sogar hauptsächlich) für spirituelles Erkennen: Der Mensch als Auge, der nur deshalb das Sonnenlicht alias Gott erkennen kann, weil ihm die Fähigkeit gegeben wurde, Licht wahrzunehmen.

Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:58
Ein vollkommener oder vollendeter Mensch kann nicht fallen. Ein anfangs unsterblicher Mensch kann nicht sterben, aber oft wurde die Ebenbildlichkeit des Menschen für seine angebliche Unsterblichkeit am Anfang der Garten Eden Erzählung herangezogen.
Der "Fall" ist ja "nur" ein Fall in den irdischen Tod, der selber das Tor ist zum Leben. - Irgendwo steht "Der Tod ist das Leben". --- Falls Du es so meinst, wie ich es verstehe, ist geschaffener Geist (also auch die seelische Existenz des Menschen) unsterblich (ich bin Allversöhner), was aber nicht darin hindert, dass er in die Zeit und somit Vergänglichkeit "fällt" ("gefallen wird"), um dort zu sterben, weil er nur so zurückkehren kann.

Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:58
Wir am 6. Tag sind aber noch voll Mittendrin, wenns nach dem Text geht.
Wenn es nach Deiner Hermeneutik des Textverständnisses geht. - Da geht es Dir nicht anders als allen anderen auch.

Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:58
Ich bin, dem Wesen nach, immer mehr zum Frager geworden und immer weniger zum Antworter oder Verkündiger von Wahrheiten.
Das ist ja gut, weil es Emanzipation bedeutet. - Aber Loslösen von (etablierten) Vorannahmen heißt nicht, dass es dann keine neuen mehr gibt. - Ganz neutral würde ich sagen, dass Du in einem heilsgeschichtlichen Prozess bist, der Dich die Bibel "so" verstehen lässt - zwar etwas exotisch aus Aßensicht, aber nachvollziehbar. - Letztlich gilt hier Goethes " Ein guter Mensch, in seinem dunklen Drange, ist sich des rechten Weges wohl bewußt". - Normal.

Andreas hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:58
So findet jeder in der Geschichte, was seinem momentanen Entwicklungsstand gerecht wird. Keine dieser Phasen ist schlecht oder überflüssig. Jeder muss da Schritt für Schritt durch, und sich zu Gott durchfragen.
Das hatte ich NICHT gelesen, als ich oben geantwortet habe - ja, exakt so ist es.

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