Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

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Münek
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#891 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Münek » Sa 5. Apr 2014, 23:49

Demian hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Hallo Demian! Bei mir strömt nichts...

Das glaube ich dir, werter Münek. Deswegen musst du mich aber nicht gleich mit den typischen Parolen der Giordano Bruno Stiftung angehen, das kann man leichtfüßiger bereden. ;) Für mich als Christ offenbart sich im Lebensweg Jesu die göttliche Agape-Liebe, der ich mich mehr und mehr anverwandeln möchte. Das ist für mich das Entscheidende.

Werter Demian,

"Parolen der Giordano Bruno Stiftung" kenne ich nicht. Dass es diese Stiftung gibt,
ist mir allerdings bekannt.

Da ich mich mittlerweise schon mehr als dreißig Jahre mit dem Thema intensiv be-
fasse und diesbezüglich sehr, sehr viele Bücher (etwa 60 habe ich in meinem Bestand)
gelesen habe, benötige ich keine Parolen einer "atheistischen Organisation".

Würden wir uns privat begegnen und Du Dich als gläubiger Christ zu erkennen geben,
würde ich niemals mit Dir eine Diskussion über Wahrheit oder Unwahrheit des christ-
lichen Glaubens beginnen. So etwas tue ich nicht!

Ich verhalte mich außerhalb des Forums deshalb so zurückhaltend, weil mich kein Ver-
langen treibt, Christen von ihrem Glauben abzubringen. Das ist für mich kein Thema.
Ausschließlich hier im öffentlichen Forum trage ich meine über Jahrzehnte erworbe-
nen Kenntnisse und Überzeugungen vor.

Hier bin ich offen und ehrlich und direkt und rede "Tacheles". Und das ist auch gut so. :thumbup:
In so einem öffentlichen Forum müssen gläubige Christen damit rechnen, dass ihnen mit-
unter ein "stürmischer Gegenwind" ins Gesicht bläst. Solange dies auf sachlicher Basis
geschieht - ich bemühe mich wirklich - , dürften von christlicher Seite eigentlich keine
ernsthaften Einwände kommen.

Ansonsten wären Gläubige hier (im eigenen Glaubensinteresse) fehl am Platze. Zu diesen
zartbesaiteten Gläubigen zähle ich Dich allerdings nicht! :thumbup:


Lieben Gruß

Münek

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Münek
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#892 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Münek » So 6. Apr 2014, 01:23

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:diese knallharten Fakten
Spirituell konnte ich kein einziges Faktum erkennen - der historisch-kritische Weg ist ein interessantes Nebenprodukt, hat aber mit der Sache überhaupt nichts zu tun.

Hi Kurt,

Deine Annahme träfe nur dann zu, wenn man die heilsgeschichtlichen Aussagen der neutestamentlichen
Schriftsteller - wie es Deine Art zu sein scheint - nicht ernst nimmt und Du Deine eigenen Glaubensvor-
stellungen an deren Stelle setzt. Tja, dann klappt das natürlich in Deinem Sinne. Dann stimmt alles. :thumbup:

Das hat aber - wie ich Dir schon oft vorwerfen musste - mit seriöser Textauslegung nichts mehr zu tun.
Das ist wunschbedingt zusammengemixtes "Eigengebräu"; diese Art der Auslegung trägt den Namen "Eise-
gese
" - im Gegensatz zur ernsthaften "Exegese".

Du schreibst zu meinem Beitrag: "Spirituell konnte ich kein einziges Faktum erkennen."

Was ist ein spirituelles FAKTUM?" Dieses angebliche "Faktum" existiert doch nur in Deinem Kopf;
Deine diesbezügliche höchstpersönliche Glaubensgewissheit ist ausschließlich nur für Dich ganz al-
lein eine "geistige Tatsache" oder besser: eine "Glaubens-Tatsache".

Ich denke, das ist der richtige Begriff: :thumbup:

"INDIVIDUELL-SPIRITUELLE GLAUBENS-TATSACHE".

Existent nur in Deinem persönlichen Universum mitsamt seiner Transzendenz! (Könnte von See-
adler
stammen!) :) Ob und inwieweit "Dein Universum" mit dem "Universum außerhalb Deines
Universums" übereinstimmt, diese Frage scheint mir unbeantwortbar!

Ich denke, damit ist der Fisch geputzt! :thumbup:

Machs gut

Münek

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#893 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » So 6. Apr 2014, 01:39

Münek hat geschrieben:Deine Annahme träfe nur dann zu, wenn man die heilsgeschichtlichen Aussagen der neutestamentlichen Schriftsteller - wie es Deine Art zu sein scheint - nicht ernst nimmt
Ernst nehme ich sie schon, aber nicht wörtlich. - Alles im Dasein ist Gleichnis - hat auch Goethe schön gesagt: "Alles Vergängliche Ist nur ein Gleichnis; Das Unzulängliche, Hier wird's Ereignis".

Münek hat geschrieben:Das hat aber - wie ich Dir schon oft vorwerfen musste - mit seriöser Textauslegung nichts mehr zu tun.
Das mag sogar insofern stimmen, wenn man nichts als den Text hätte - als wäre der Text Quelle des Geistes und nicht Gleichnis für Geist.

Münek hat geschrieben: im Gegensatz zur ernsthaften "Exegese"
Du erweckst den Verdacht, als sei Exegese die Ausdeutung eines Textes - und nicht die Ausdeutung des Geistes eines Textes.

Münek hat geschrieben:Was ist ein spirituelles FAKTUM?
Das, was Platon "unveränderliche Realität"/"absolute Entität"/"Sein" nennt oder nennen würde - was es vor Platon schon im AT gibt und mindestens bis Kant gibt.

Münek hat geschrieben: Dieses angebliche "Faktum" existiert doch nur in Deinem Kopf
"Nur" nicht - ist ist vor allem existent als "unveränderliche Realität"/"absolute Entität"/"Sein". - Allerdings kann man das Falsche dafür halten - davor bin ich auch nicht gefeit - deshalb ist die Unterscheidung der Geister so wichtig (damit ist letztlich gemeint: Die Unterscheidung von Sein und Schein). - Das klappt nicht immer - zumal man es selbst nur indirekt herausfinden kann.

Münek hat geschrieben:INDIVIDUELL-SPIRITUELLE GLAUBENS-TATSACHE
Gar nicht so schlecht - das würde das beschreiben, was sich im Menschen niederschlagen kann als authentische Wahrnehmung.

Münek hat geschrieben:Ob und inwieweit "Dein Universum" mit dem "Universum außerhalb Deines Universums" übereinstimmt, diese Frage scheint mir unbeantwortbar!
Ist es auch - weil der Mensch NIE sicher wahrnehmen kann. - Man kann nur system-immanent sicher wahrnehmen (weil man da die diesbezüglichen Setzungen im Griff hat). - Da das geistige System aber ein offenes System ist, kann man nur einiges mitkriegen, aber nie alles beherrschen.

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#894 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Pluto » So 6. Apr 2014, 01:42

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Was ist ein spirituelles FAKTUM?
Das, was Platon "unveränderliche Realität"/"absolute Entität"/"Sein" nennt oder nennen würde - was es vor Platon schon im AT gibt und mindestens bis Kant gibt.
Aber so richtig beschreiben konnte es auch Platon nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#895 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » So 6. Apr 2014, 01:56

Pluto hat geschrieben:Aber so richtig beschreiben konnte es auch Platon nicht.
Das kann keiner. - Thomas von Aquin hat dazu gemeint, dass man mehr darüber sagen könne, was Gott NICHT ist, als was er ist. - Kant hat das, was man beschreiebn kann, in seiner reinen Vernunft behandelt - um Platz zu haben für das, was man NICHT beschreiben kann.

Man muss das schon ernst nehmen: Wenn das Dasein Ableitung einer höheren Realität ist, dann ist sie auch wirklich höher als das, was wir erkennen. - Immer wieder: 1.Kor 13,12 - auch für Naturwissenschaftler ein guter Satz.

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#896 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Münek » So 6. Apr 2014, 02:47

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:diese knallharten Fakten
Spirituell konnte ich kein einziges Faktum erkennen - der historisch-kritische Weg ist ein interessantes Nebenprodukt....

Abgesehen davon: Es hätte auch eine Antwort geben müssen, wenn Hiob NICHT "begnadigt" worden wäre. - Denke nur an die Aber-Millionen jungen Männer, die im Krieg gestorben sind, obwohl sie auch gerne "lebenssatt" gestorben wären.

Hi Kurt,

Gott hat Hiob "begnadigt" ? :shock: Wie kommst Du darauf? Sicherlich plagte ihn im nachhinein
(immerhin hatte er sich von Satan dazu verleiten lassen, den gerechtesten Menschen auf Er-
den sinnlos zu quälen) das schlechte Gewissen wegen seines unbarmherzigen und verantwor-
tungslosen Handelns.

Unsere alten Freunde Abraham und Hiob starben - wie ich schrieb - alt und lebenssatt - oh-
ne auch nur einen Gedanken an ein Weiterleben nach dem Tod zu verschwenden. Wer
lebenssatt stirbt, benötigt nicht unbedingt ein Jenseits! Es sei denn, es würde ihm einsuggeriert
werden, dass es etwas Derartiges gäbe.

Natürlich wären junge Männer, die als Kanonenfutter in den Krieg und an die Front geschickt
wurden, liebend gerne im Kreise ihrer Familie alt geworden - und dann lebenssatt gestorben.

Als sie aber auf dem Schlachtfeld "fielen" ( furchtbares Wort!), im Zeitpunkt ihres frühen abso-
lut sinnlosen Todes, zu diesem Zeitpunkt, als sie ihr junges Leben aushauchten, fiel alles - alle
Wünsche, alle Bedürfnisse, alle Kümmernisse, Ängste und Sorgen, jegliche Erwartungen -
von ihnen ab
.

Zack, aus und vorbei; das wars! Punkt! C`est la vie!


Übrigens:

Ich habe alte Leute (Frauen) in meiner großen Familie erlebt, über 80 Jahre alt und pflege-
bedürftig, die sich nach jahrelanger körperlicher Einschränkung irgendwann mal den Tod ge-
wünscht haben. Sie hingen nicht mehr an ihrem Leben; sie waren des Lebens einfach satt.

Nach über acht Jahrzehnten sagten sie: "Es ist gut! Es reicht jetzt!"

LG Münek

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#897 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Münek » So 6. Apr 2014, 03:58

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aber so richtig beschreiben konnte es auch Platon nicht.
Man muss das schon ernst nehmen: Wenn das Dasein Ableitung einer höheren Realität ist, dann ist sie auch wirklich höher als das, was wir erkennen. -

Mensch Kurt,

Schmunzel: :) "Wenn"..."dann".....

Ja, aber wenn nicht...? :o

Wenn Jesus nur ein ganz normaler Mensch war, dann ist
Dein Sprung über den "garstigen ontologischen Graben"
ein Sprung ins Leere. Das weißt Du.

Jesus ist ein äußerst wichtiger Stützpfeiler in Deinem
Glaubensgebäude.

Bleib Du mal ruhig in Deinem Universum. Dort kannst Du
springen, soviel Du willst. Und - vor allem - immer mit Er`-
folg. Da kommt Dir nichts, auch keine Realität in die Quere! :thumbup:

LG Münek

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#898 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Münek » So 6. Apr 2014, 04:49

closs hat geschrieben: - Bin gestern und heute jeweils 75 km per E-Bike durch wunderbare Landschaften abseits der Straßen gefahren. Wenn Du drauf bestehst, fahre ich auch mal eine Woche lang nach Duisburg. :idea:

Mein lieber Kurt,

ein Mensch wie Du ist mir immer sehr herzlich willkommen. :Herz:

Wenn Du es Ernst meinst: Nur zu. Ein Gästezimmer in meinem Haus
steht Dir und Deiner evtl. Begleitung zur Verfügung.

Wir würden - natürlich neben dem gebotenen geistigen Austausch :D :D
- sicher jede Menge Spaß kriegen! :thumbup:

Also, gib Gas, Keule. Bin mal gespannt!

Lieben Gruß

Münek

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Demian
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#899 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Demian » So 6. Apr 2014, 06:29

closs hat geschrieben:Man muss das schon ernst nehmen: Wenn das Dasein Ableitung einer höheren Realität ist, dann ist sie auch wirklich höher als das, was wir erkennen. - Immer wieder: 1.Kor 13,12 - auch für Naturwissenschaftler ein guter Satz.

So ist es. :thumbup: Der Naturwissenschaftler beschreibt nur die Einzelphänomene und die Struktur des materiellen Universums, nicht aber sein Wesen. Das kann er gar nicht leisten, weil er innerhalb seiner naturalistischen Methodik das "Subjekt" ausklammern muss.

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#900 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » So 6. Apr 2014, 10:15

Münek hat geschrieben:Also, gib Gas, Keule. Bin mal gespannt!
Vielen Dank für Deine herzliche Einladung :Herz: - das merke ich mir gerne vor. - Nächste Wochen fahren wir wahrscheinlich zu unserer Schwägerin zum 50sten - nach Düsseldorf - via Lahntal und die Wupper runter - ca. 500 km von uns aus - mal sehen. - Dann habe ich die Route nach Duisburg schon mal im Kopf.

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