Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Themen des alten Testaments
closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#81 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von closs » Sa 10. Nov 2018, 08:46

Münek hat geschrieben:Aber diese Auffassung wird meines Wissens tatsächlich von Millionen Kurzzeit-Fundamentalisten im amerikanischen "Bibel-Gürtel" geteilt.
Hier zeigt sich der Unterschied, ob man die Bibel in ihren Aussagen wörtlich versteht oder als Chiffren, die man geistig/geistlich interpretiert. - Erinnert Dich das an was?

Münek hat geschrieben:Ein Zurückschreiten in die Zeit des kirchlich-dogmatisch dominierten mittelalterlichen Gottesglaubens wird gewiss nicht mehr stattfinden.
Das ist auch nicht geplant. - Wichtig ist, dass etwas geistig/geistlich qualitativ (!) fortschreitet - dies kann ich zur Zeit zum einen Teil in der Kirche, zum anderen Teil dort NICHT, und gesellschaftlich schon mal gar nicht erkennen. - Aber vielleicht bin ich da zu pessimistisch.

Münek hat geschrieben:Sieh Dich um. Das Christentum befindet sich auf dem absteigenden Ast...
Das ist in Europa eine Folge davon. - Ich hatte gerade gestern ein Gespräch mit einem hohen Vertreter der Diözese, in der ich wohne, der mir sagte, dass es demnächst massenweise Kirchenschließungen geben werde - ich habe ihm gesagt, dass man streng genommen auf ein Zehntel runtergehen könnte. . Die Zeit ist in Europa nicht danach, die Welt geistig/geistlich zu verstehen - aber immer AUCH: Das kann sich schnell wieder ändern - da muss nur Not kommen.

Münek hat geschrieben:Wenn Du es wirklich versuchen würdest, dann würdest Du nicht so eingeengt Dein persönliches Glaubenskonstrukt in den Mittelpunkt stellen
Der Mensch kann nur mit sich selbst denken - insofern ist jedes Denken anthropogen. - Entscheidend ist, ob es dabei anthropozentrisch ist, also den Menschen zum Maßstab dessen macht, was "ist".

"Universal" denken hieße in diesem Kontext bspw., dass man über einzelne Hermeneutiken hinausdenkt sowie Dinge zu Ende denkt - das ist schon viel. - Kannst Du mir eine Instanz in der Gegenwart erkennen, die dies zu tun versuchst?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#82 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von closs » Sa 10. Nov 2018, 08:51

Andreas hat geschrieben:Die Menschen sahen seit je her Muschelfunde in den Bergen als "wissenschaftliche" Beweise für die Sintflut an:

Tertullian: ...
Aus damaliger Sicht verständlich.

Andreas hat geschrieben:Die geologische Tatsache der vielen Muschelfunde sind der historische Kern für diese ganzen Sintflutmythen, die deshalb überall auf der Welt entstanden sind.
Ich sehe es eher andersrum: Die Sintflutmythen haben ihren Kern in Traditionen, die man dann per Muschelfunden begründet hat. - Aber das ist nicht so wichtig - wichtig ist die gegenseitige Befruchtung von beidem.

Helmuth
Beiträge: 7948
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51

#83 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Helmuth » Sa 10. Nov 2018, 09:03

closs hat geschrieben: In diesem Fall ist "Adam" irgendwo in der Evolution - richtig. --- Ich habe damit KEIN Problem, weil ich die Bibel nicht materiell wörtlich, sondern geistig/geistlich substantiell lese - andere Hermeneutik.
Selbst die wirrste unlogische Schlussfolgerung übergehst du. Ich habe dir nahegelegt, dass es keine Evolution der Schuld geben kann und nicht vom IQ abhängt. Wenn deine Theorie standhalten würde, dann gäbe es die unterschiedlichen Entwicklungsstufen auch heute noch zu beobachten, denn nichts erfolgte absolut gleichförmig über die Zeit.

Du unterscheidest die Menschheit anhand ihrer Intelligenzstufe und nicht anhand ihrer Moral für schuldfähig. Closs, dass muss klar verworfen werden. Es hat den negtiven Effekt hat, dass es Rassisten willkommen in die Hände spielt. Darum sagte ich, es ist sogar gefährlich über das hinauszugehen, was Gott geoffenbart hat niederschreiben lassen.

1Kor 4, 6 hat geschrieben: Dies aber, Brüder, habe ich auf mich und Apollos gedeutet um euretwillen, auf dass ihr an uns lernt, nicht über das hinaus [zu denken], was geschrieben ist, auf dass ihr euch nicht aufbläht für den einen wider den anderen.
Ich sehe in deinem Denken eine Respektlosigkeit gegenüber Gottes Wort durch eigenwillige Umdeutung, das sei meine Einschätzung. Ich drehe jetzt nocht eine Runde, wenn du weiter bei deinen Thesen bleibst gebe ich auf.
Zuletzt geändert von Helmuth am Sa 10. Nov 2018, 09:07, insgesamt 1-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#84 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Andreas » Sa 10. Nov 2018, 09:03

closs hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Die geologische Tatsache der vielen Muschelfunde sind der historische Kern für diese ganzen Sintflutmythen, die deshalb überall auf der Welt entstanden sind.
Ich sehe es eher andersrum: Die Sintflutmythen haben ihren Kern in Traditionen, die man dann per Muschelfunden begründet hat. - Aber das ist nicht so wichtig - wichtig ist die gegenseitige Befruchtung von beidem.
Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass Traditionen auch einen Anfang gehabt haben mussten?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#85 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von closs » Sa 10. Nov 2018, 09:32

Andreas hat geschrieben:Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass Traditionen auch einen Anfang gehabt haben mussten?
Klar - aber ich glaube nicht, dass Muschelfunde der Anfang waren, sondern dass selbige den Mythos bestärkt haben.

Helmuth hat geschrieben:Wenn deine Theorie standhalten würde, dann gäbe es die unterschiedlichen Entwicklungsstufen auch heute noch zu beobachten
Geistig/geistlich ist das aus meiner Sicht wirklich so. - Schau Dich nur mal in der Welt rum, wie unterschiedlich Erkenntnis-Stände und Erkenntnis-Bedürfnisse in Bezug auf Gott sind - das läuft alles gleichzeitig.

Helmuth hat geschrieben:Du unterscheidest die Menschheit anhand ihrer Intelligenzstufe und nicht anhand ihrer Moral für schuldfähig.
Klares nein: Mit Intelligenz hat das nichts zu tun, sondern mit spirituellem Hingewendetsein - das geht mit IQ 70 genauso wie mit IQ 140. - WENN man daraus einen Schuh machen will, ist Intelligenz sogar insofern kontraproduktiv, da Intelligenz dazu neigt, zu Selbstüberhöhung zu führen. - Intelligenz ist nur für die Meta-Ebene = "Wie verstehe und erkläre ich logisch strukturiert das, was geistig/geistlich abläuft" ---- für die Seele selbst bringt das primär nichts. Das Primäre ist die innere Verbindung selbst.

Helmuth hat geschrieben:Darum sagte ich, es ist sogar gefährlich über das hinauszugehen, was Gott geoffenbart hat niederschreiben lassen.
Moment: Aber man interpretiert doch unwillkürlich, was man als offenbart Geschehenes sieht - das tust Du genauso.

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#86 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Andreas » Sa 10. Nov 2018, 09:40

closs hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass Traditionen auch einen Anfang gehabt haben mussten?
Klar - aber ich glaube nicht, dass Muschelfunde der Anfang waren, sondern dass selbige den Mythos bestärkt haben.
Warum glaubst du das nicht? Dann mal raus mit der Sprache: Was war deiner Meinung nach der Anfang des Mythos, dass eine Sintflut hinauf bis über die Berge reichte?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#87 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von closs » Sa 10. Nov 2018, 10:17

Andreas hat geschrieben: Dann mal raus mit der Sprache: Was war deiner Meinung nach der Anfang des Mythos, dass eine Sintflut hinauf bis über die Berge reichte?
Ich vermute, dass es eine historische Begebenheit gab ("Es gab mal eine große Flut"), die im kollektiven Gedächtnis tradiert wurde und die zur Grundlage einer mythischen (also geistigen/geistlichen) Erzählung gemacht wurde, weil sie einfach DA war. - Dass man dann irgendwann auch Muscheln fand, hat diese Version aus damaliger Sicht bestätigt.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#88 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von sven23 » Sa 10. Nov 2018, 10:30

closs hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben: Dann mal raus mit der Sprache: Was war deiner Meinung nach der Anfang des Mythos, dass eine Sintflut hinauf bis über die Berge reichte?
Ich vermute, dass es eine historische Begebenheit gab ("Es gab mal eine große Flut"), die im kollektiven Gedächtnis tradiert wurde und die zur Grundlage einer mythischen (also geistigen/geistlichen) Erzählung gemacht wurde, weil sie einfach DA war. - Dass man dann irgendwann auch Muscheln fand, hat diese Version aus damaliger Sicht bestätigt.
Leute, die Muschelfunde in den Gebirgen können nichts mit Fluten zu tun haben, an die sich Menschen in mythologischen Erzählungen erinnern könnten. Sie stammen aus einer Zeit, als es weit und breit noch keine Menschen gab.
Schon Darwin vermutete, dass die Erde viel älter sein mußte, als es die religiösen Weltbilder weismachen wollten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#89 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Pluto » Sa 10. Nov 2018, 10:35

Helmuth hat geschrieben:Es wurde von einem Fachmann bestätigt, dass Jahresangaben rein spekulativ sind.
Wie heißt dieser Dummkopf (Fachmann)?
Helmuth hat geschrieben:Also nehme ich als meine Basis, diese angeblichen Vor-Menschen waren nicht so alt wie angenommen, sagen wir 5.000 Jahre, nicht älter.
Dann irrst du mit deiner Annahme. Jahresangaben sind keineswegs spekulativ, sondern harte Fakten. Das muss man nicht bei jedem Fund bestätigen; trotzdem besteht kein Grund anzunehmen, dass Jahresannahmen spekulativ seien. Das ist einfach nur Blödsinn.

Helmuth hat geschrieben:Was nun, wenn sie das Ergebnis nicht einer Entwicklung vorwärts sondern rückwärts waren? Also eine Degeneration infolge ihres abartigen sündhaften Treibens.
Das st ein oft gehörter kreationistischer Einwand. Es fand kein Degeneration statt. Du verstehst offenbar die Sachlage nicht, weshalb du jeden Unsinn glaubst, der dir aufgetischt wird.

Helmuth hat geschrieben:In 1 Mose 6 werden uns Verunstaltungen berichtet. Sie kamen dann alle in der Sintflut um. Übrig blieb nur Noah, der halbwegs als Ebenbild Gottes intakt war und dessen Erben wir heute sind.
Die Sintfrlut, wie sie in der Bibel beschrieben wird, ist ein Märchen. Es gab keine weltumspannende Sintflut.

Helmuth hat geschrieben:Schlechter als deine an sich ebenso rein intellktuell gedachten Gedankengänge sind meine Denkleistungen vermutlich auch nicht.
Doch. Sie sind katastrophal!

Helmuth hat geschrieben:Wir nehmen ein paar unzureichende Fakten her und bauen darauf ein Kartenhaus auf. Nennt sich in der Wissenschaft Modell. Und jedes Modell kann irgendwie begründet werden. Doch nichts davon kann belegt und bewiesen werden.
Deine Vermutungen werden immer esoterischer, je mehr du redest.

Helmuth hat geschrieben:Fazit: Nur das Wort Gottes offenbart einen objektiven Tatbestand, der Rest sind Hirngespinste der Menschen, deine wie meine. Jeder meint sie begründern zu können.
Da haben wir das Problem. Das sind ge-offenbarte Tatbestände der Bibel. Du glaubst daran. Verifizieren lassen sie sich aber nicht.
Helmuth hat geschrieben:Denken ist ja erwünscht im Sinne Forschung und daher gut. Aber nur solange man nichts als wahr verkauft, was nicht auch durch Gott bestätigt werden konnte.
Warum verkaufst du dann die Bibel als Wahrheit?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

PeB
Beiträge: 3712
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:32

#90 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von PeB » Sa 10. Nov 2018, 10:36

closs hat geschrieben:
Helmuth hat geschrieben: Es wurde von einem Fachmann bestätigt, dass Jahresangaben rein spekulativ sind. Also nehme ich als meine Basis, diese angeblichen Vor-Menschen waren nicht so alt wie angenommen, sagen wir 5.000 Jahre, nicht älter.
Das ist DANN möglich, wenn Gott die Wissenschaft generalstabsmäßig täuschen wollte ("Ich leg da mal Knochen hin, damit die glauben, sie seien 2 Mio Jahren alt") - SEHR schwierig zu vertreten.
"Rein spekulativ" habe ich nicht gesagt.
Ich wiederhole: primär wird in der Archäologie relativchronologisch gemäß Stratifizierung datiert; dieses ist älter als jenes. Das ist eine archäologisch korrekte und stimmige Aussage.
Bei absoluten Datierungsmethoden wie C-14 gibt es eine Fehlerstreuung, die (nicht immer ausreichend) statistisch eliminiert werden sollte. Zudem ist C-14 anfällig für Störungen (z.B. Verunreinigung des Untersuchungsobjekts; ich weiß, wie Studenten graben ;) ).
Sehr sicher ist die Dendrochronologie, sofern es einen lokalen Jahrringkalender gibt und die Holzprobe genügend Jahrringe aufweist. Dann kann man halbjahresgenau datieren; z.B.: jenes Holz wurde im Frühjahr 2315 v. Chr. geschlagen.

Aber prinzipiell gilt: bei Einzeldatierungen ist IMMER Skepsis angesagt, zumal dann, wenn ein isolierter Fund durch eine einzelne Datierung irgendetwas Grundsätzliches datieren soll.

Antworten