Der Hinweis von Hemul mit den
Eimern ist bemerkenswert. Es ging um Eimer-Füllungen. Wie viel Liter Wasser fasste ein Eimer zu salomos Zeit? Vierzig Liter? Wie trägt man
so einen Eimer? (Goliath war ja schon tot.) 22 Liter erscheint mir wahrscheinlicher? Aber ob ein Eimer wirklich dieses Maß fasste oder nicht, ich weiß es nicht.
Ich habe mal im Universallexikon nachgeschlagen und will euch die Erklärung nicht vorenthalten:
Zitat aus [url=http://universal_lexikon.deacademic.com/231799/Ehernes_Meer]Ehernes Meer[/url]:
riesiges (nicht erhaltenes) Becken aus Bronze im Vorhof des Salomonischen Tempels (1. Könige 7, 23-26) auf zwölf Rindern aus Bronze, die die zwölf Stämme Israels symbolisierten; es diente den Priestern als Reinigungsbad.
Einiges Kopfzerbrechen bereiteten die zwölf Rinder oder Stiere, von denen das Kupfer- oder Bronzebecken getragen wurde. Die Erklärung, dass sie die zwölft Stämme repräsentierten, klingt für mich durchaus einleuchtend, wobei dann immer noch die Frage aufkommt, warum es "Rinder" waren.
In einem anderen Nachschlagewerk habe ich unter
Ehernes Meer eine umfangreichere Erläuterung gefunden. Darin heißt es u.a.:
Der Schmuck des E. durch zwölf Rinder deutet auf die zwölf Stämme Israel und die von ihnen dargebrachten Opfer.
Die Priester nutzen das Becken zur Reinigung und Reinlichkeit gehörte notwendig zum heiligen Dienst. Ferner wurden von den zwölft Stämmen über die Leviten auch Tieropfer dargebracht. Darauf spielten diese Rinter (oder Stiere) wohl an. Für mich ist dies einleuchtend.
Im
Buch von Helga Weippert wird die Problematik von Durchmesser und Umfang thematisiert. Unabhängig davon, dies möchte ich hier erwähnen, brachte Hemul hier bereits eine ähnliche Erklärung vor.
Etwas überrascht ist dort zu lesen, dass sich das Fassungsvermögen mit der zylindrischen und nach oben leicht ausladenen Beckenform vereinbaren ließe.
Und da wir hier so schön bei Nachschlagewereken bin, bemühe ich nochmal das
Einsichtenbuch. Dort heißt es über die Konstruktion:
Aus Kupfer. Das kupferne Meer hatte „kürbisförmige Verzierungen“ und stand auf zwölf Stierfiguren, von denen sich je drei nach Norden, Süden, Osten und Westen wandten. Sein Rand war so geformt, daß er einer Lilienblüte glich. Da die Dicke dieses großen Gefäßes „eine Handbreit [7,4 cm]“ betrug, kann es ohne weiteres ungefähr 27 Tonnen gewogen haben (1Kö 7:24-26). Diese gewaltige Menge Kupfer stammte aus den Vorräten, die noch von König Davids Eroberungen in Syrien vorhanden waren (1Ch 18:6-8). Das Meer wurde in einer Form aus Tonerde in der Jordangegend gegossen, und das war wirklich eine hervorragende Leistung (1Kö 7:44-46).
Wie immer das Kupferbecken auch genau geformt war, es war eine Meisterleistung. Hiram von Tyrus war der Kunsthandwerker seiner Zeit.
Zum Fassungsvermögen heißt es im
Einsichtenbuch:
Fassungsvermögen. Nach dem Bericht in 1. Könige 7:26 faßte das Meer „zweitausend Bath-Maß“, während in 2. Chronika 4:5 von „dreitausend Bath-Maß“ berichtet wird. Man behauptet, der Unterschied sei auf einen Schreibfehler im Bericht der Chronika zurückzuführen. In beiden Fällen steht das gleiche hebräische Verb, das zwar „fassen“ bedeutet, aber unterschiedlich übersetzt werden kann. Es kann sowohl „enthalten“ als auch „fassen“ bedeuten (Bu; Kau). Somit ist es möglich, daß der Bericht in Könige zeigt, wieviel Wasser der Behälter gewöhnlich enthielt, während in Chronika das tatsächliche Fassungsvermögen angegeben wird.
Es ist nachgewiesen, daß das „Bath-Maß“ in alter Zeit ungefähr 22 l entsprach. Demnach hätte das Meer, wenn es bis zu zwei Drittel seines Fassungsvermögens gefüllt worden wäre, gewöhnlich rund 44 000 l Wasser enthalten. Damit es das angegebene Fassungsvermögen haben konnte, durfte es keine gerade Wand haben, sondern es muß unterhalb des Randes oder der Kante nach außen gewölbt, also zwiebelförmig, gewesen sein. Ein Gefäß, das eine solche Form und die zuvor erwähnten Maße aufwies, konnte rund 66 000 l fassen. Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus (1. Jahrhundert u. Z.) beschreibt das Meer als eine „Halbkugel“. ...
Ich persönlich will einen Schreibfehler nicht auschließen. Interessant ist aber, dass es auch eine andere Erklärung gibt. Das hebräische Verb kann offenbar sowohl „enthalten“ (gewöhnliche Füllmenge) bedeuten, als auch „fassen“ (max. Fassungsvermögen). Aber passt denn so viel überhaupt ins Becken, bei 22 l pro "Eimer"? Bei einer "zwiebelform", die man als „Halbkugel“ interpretieren könnte, laut obiger Erkärung schon. Wo ist das Problem? Wasser drinn.
Es kam hier auch die berechtigte Frage auf, warum man überhaupt so ein großes und scheinbar unpraktikables Becken aufstellte, dass selbst für Goliath zu groß gewesen wäre. Nun, im
Einsichtenbuch steht, dass laut rabbinischer Überlieferung Wasserhähne am Becken angebracht waren. Ferner werden im Buch Könige zehn kleinere Kupferbecken auf Fahrgetellen erwähnt. Das große Kupferbecken scheint als Vorratsbehälter genutzt wurden zu sein. Was meint ihr?