Magdalena61 hat geschrieben:
Die Bibel ist inspiriert... die einzelnen Texte wurden sorgfältig aufgezeichnet, redigiert, sortiert und nach bestem Wissen zusammengestellt-- aber von MENSCHEN.
Nun ergab sich nach dem Sündenfall das Problem der KonÂtaÂmiÂnaÂtiÂon des Menschen durch die Sünde. Egal, was er anfaßt(e)--- irgendwie schafft(e) er es immer, Fehler zu machen oder eine Sache zu entpowern (umzudeuten) oder sogar gründlich zu verbiegen. Noch nicht einmal vor dem Gesetz des Mose hatten die Verwalter desselben so viel Respekt, um es in Ruhe und so stehen zu lassen, wie es gemeint war. Sie bastelten so lange daran herum, bis es sich bequem, ungefährlich, handlich und zahm präsentierte-- man kümmerte sich um Belanglosigkeiten wie Minze und Raute (das ist nicht so anstrengend für den Anwender) aber "am Recht und an der Liebe Gottes geht ihr vorbei", kommentierte Jesus, Lk. 11,42.
Hallo
Wer wird denn über das Kupfermeer seitenlang streiten, als ob das Heil davon abhängt.
In Joh 3:16 EÜ lesen wir:
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.
Gott gab uns in seiner Liebe seinen einzigen Sohn, nicht ein Buch, nicht eine Religion. Das sehen aber viele Christen anders (Joh 1:11-12):
Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben
Nicht die Hl. Schrift soll man aufnehmen, nicht an die Hl. Schrift glauben, sondern den Sohn Gottes, der uns zu Kindern Gottes macht.
Für viele ist die Hl. Schrift, der Liebesbrief Gottes wichtiger, als Gott und sein Sohn. Das ist so, als ob ich meinen geliebten Partner, der mit Rosen vor der Tür steht, dort achtlos stehen lasse, aber die Rosen mit in mein Wohnzimmer nehme und sie liebkose und mit ihnen spreche.
Viele Sekten, Pastoren, Prediger, Gemeinden, Glaubensgemeinschaften wollen gar nicht diesen Jesus Christus, sie wollen nur sich. Sie missbrauchen die Hl. Schrift, um sich aus dem Leib des Herrn absondern zu können und verstoßen damit klar gegen seinen Willen (Joh 17:22):
Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind,
Wer also nicht eins sein will, der hat nicht die Herrlichkeit, die ganze Fülle und Schönheit Gottes angenommen. Dazu gehört auch als großes Vorbild die Einigkeit des Vaters und des Sohnes im Hl. Geist in Gott.
Die Hl. Schrift kündet im Ganzen vom Sohn, aber sie ist nicht der Sohn, der uns rettet und der Weg ist. Die Hl. Schrift übt unser Gewissen, lässt uns die Sünde erkennen, gibt uns Ratschläge, sie ist die "Betriebsanweisung" des Menschen, herausgegeben von seinem Schöpfer und Designer und deshalb ungeheuer wichtig für unsere Beziehungen zu Gott und den Menschen, aber auch dafür, wie wir selbst mit uns umzugehen haben. Sie zeugt von der Herrlichkeit und der Schönheit Gottes, aber sie ist nicht die Herrlichkeit und Schönheit Gottes. Dies allein gibt uns Jesus Christus, der in uns wohnen will. Nicht zuletzt wirft uns Gott nicht die Hl. Schrift ins Neue Jerusalem hinein, sondern er selbst wird bei uns wohnen (Offb 21:3):
Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein.
Dies kann geschehen, weil nicht die Hl. Schrift, sondern Jesus Christus der Sohn Gottes in uns lebt, er will es in allen Völkern und alle sollen eins sein (Kol 1:27 NLB):
Denn Gott wollte ihnen sagen, dass der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses auch für die anderen Völker bestimmt ist. Und das ist das Geheimnis: Christus lebt in euch! Darin liegt eure Hoffnung: Ihr werdet an seiner Herrlichkeit teilhaben.
Wenn die Auslegung der Hl. Schrift nicht zu diesem eins sein führt, wenn sie dazu dient zu sektieren, herabzusetzen, Besserchristen zu bilden, dann widerspricht sie den Hl. Geist, ohne den sie nicht ausgelegt werden kann. Und damit beraubt sie der sündhafte Mensch ihrem eigentlichen Zweck.
Wohlgemerkt: Man kann unterschiedliche Interpretationen zu einem Bibeltext haben, das ist nicht verwerflich. Gott gab uns schließlich den Verstand, um zu forschen, um durch die Hl. Schrift mit ihm in Kontakt zu bleiben, um mit ihm und über ihn mit anderen Menschen zu diskutieren und ihn dadurch immer besser kennen zu lernen.
Ich liebe die Hl. Schrift, aber es ist falsch, dass mit ihr Menschen andere Menschen davon abhalten wollen die Herrlichkeit Gottes zu sehen. Dafür ist die Bibel nicht da, sondern allein um Gottes Liebe und Willen in Jesus Christus zu erkennen, zu verkünden, damit wir die Gebote der Bibel durch den Sohn mit christlicher Freude aus Liebe zu ihm erfüllen.
Servus
