Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Themen des alten Testaments
Hemul
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#51 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Hemul » So 18. Aug 2013, 17:50

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Und warum stellst du dann in frage, dass Hiob wirklich eine historische Person war?
Weil es biblisch vollkommen unwichtig ist. - Gott ist Geist - und ob er seine geistigen Botschaften historisch oder "nur" geistig übermittelt, ist seine Sache. - Substantiell kein Streitpunkt.

Kein Streitpunkt, aber wenn ich die Person Hiob anzweifle kann ich auch jede andere Person in der Bibel anzweifeln. Pluto und
Gesinnungsgenossen wird's freuen.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#52 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von closs » So 18. Aug 2013, 18:55

Hemul hat geschrieben: Hesekiel 14,14;ELB hat geschrieben:und diese drei Männer wären in seiner Mitte: Noah, Daniel und Hiob
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich habe nichts dagegen, wenn Hiob eine historische Person ist - aber es ist geistig, also substantiell irrelevant.

Hemul hat geschrieben:aber wenn ich die Person Hiob anzweifle kann ich auch jede andere Person in der Bibel anzweifeln.
Wir sollten niemand anzweifeln - weil es irrelevant ist. Wir sollten aber auch nicht unnötig auf etwas bestehen. - Es sollte um Inhalte gehen.

Apropos: Ist es Zufall, dass in christlichen Foren so wenig über biblische Substanz, aber sehr viel über biblische Historizität gesprochen wird? - Ich glaube NICHT, dass es Zufall ist.

Hemul
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#53 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Hemul » So 18. Aug 2013, 20:13

closs hat geschrieben: Apropos: Ist es Zufall, dass in christlichen Foren so wenig über biblische Substanz, aber sehr viel über biblische Historizität gesprochen wird? - Ich glaube NICHT, dass es Zufall ist.

Hi closs!
In Johannes 17:17 sagt Jesus, dass das Wort seines Vaters die Wahrheit ist. Also sollte weder die bibl. Substanz noch die bibl. Historizität sondern einzig und allein die "WAHRHEIT" des Wortes Gottes stets im Mittelpunkt stehen.

In Johannes 8:32 verheißt der Herr Jesus, dass er dafür sorgen würde, dass er diese Wahrheit kenntlich machen würde. Was meinst Du nach welchen Kriterien er dabei vorgeht? Oder kann wie der alte Fritze es andeutete, vielleicht sogar jeder nach seiner eigenen Facon selig werden? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#54 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von closs » So 18. Aug 2013, 23:25

Hemul hat geschrieben:sondern einzig und allein die "WAHRHEIT" des Wortes Gottes stets im Mittelpunkt stehen
Dieser Satz ist richtig - wird aber falsch, so wie er üblicherweise mißbraucht wird. - Schwierig.

Pluto
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#55 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Pluto » Mo 19. Aug 2013, 00:32

Hemul hat geschrieben:sondern einzig und allein die "WAHRHEIT" des Wortes Gottes stets im Mittelpunkt stehen.
Hi Hemul,

Welche Wahrheit meinst du?
Bild

Absolute Wahrheit kann der Mensch aus unterschiedlichen Gründen nicht ergründen.

Um Wahrheit zu kennen, müsste wir das ganze Unversum kennen.
Um Wahrheit zu erkennen, müssten wir die Relität kennen, aber das können wir nicht, weil wir nur den Teil erkennen können, den wir "gefiltert" durch unsere 5 Sinne wahrnehmen.

Die Wahrheit einfach als Offenbarung eines Evangeliums hinzustellen, wie es Paulus tut, ist eine Vereinfachung die am Ende der Wahrheitssuche nicht gerecht werden kann, weil sie völlig am Begriff der Wahrheit selbst vorbei geht.

Das beste was wir als Menschen erreichen können, ist de blosse Warhnehmung eines Teils der Wahrheit.
Alles andere ist Illusion.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

R.F.
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#56 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von R.F. » Mo 19. Aug 2013, 15:51

Magdalena61 hat geschrieben: - - -
Dazu aus "Schadet die Bibelwissenschaft dem Glauben?":
"Hiob" war ein häufiger Name. Und außer dem Namen macht Hesekiel keine weiteren Angaben.
...
In diesem Fall ist das Hiobbuch die literarische Bearbeitung einer Erinnerung an eine Gestalt der Frühzeit. Wie man sich zur Zeit Hesekiels im Einzelnen an diese Gestalt erinnert hat, ist nicht bekannt.
...
Zur Zeit des Jakobusbriefs gab es bereits eine jüdische Auslegungsgeschichte des Hiobbuchs. Deshalb kann man nicht von der Zeit des Jakobusbriefs her die Frage entscheiden, ob das Hiobbuch literarischen Charakter hat oder nicht, diese Frage kann man nur am Text des Hiobbuchs entscheiden. Die zwei kurzen Erwähnungen Hiobs außerhalb des Hiobbuchs in Hes. 14, 14.20 und Jak. 5,11 lassen nicht genau erkennen, wie Hesekiel oder Jakobus über Hiob dachten.

Diese beiden Erwähnungen können uns auch nicht von der Verpflichtung entbinden, den Text des Hiobbuchs so gründlich wie möglich zu lesen und die Merkmale dieses Textes ernst zu nehmen. Alles andere würde das Eigenrecht der jeweiligen biblischen Texte aufheben und damit das Bemühen um exegetische Sorgfalt untergraben. Hes. 14, 14.20 und Jak. 5,11 können die Exegese des Hiobbuchs nicht "fernsteuern". Die Exegese des Hiobbuchs entscheidet sich am Text des Hiobbuchs.
Quelle
Für mich klingt das plausibel.
- - -
Es gibt viele Möglichkeiten, der Bibel die Glaubwürdigkeit abzusprechen. Nichts anderes versucht der Verfasser des zitierten Artikels...

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#57 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von R.F. » Mo 19. Aug 2013, 16:14

Pluto hat geschrieben: - - -
Absolute Wahrheit kann der Mensch aus unterschiedlichen Gründen nicht ergründen.

Um Wahrheit zu kennen, müsste wir das ganze Unversum kennen.
Um Wahrheit zu erkennen, müssten wir die Relität kennen, aber das können wir nicht, weil wir nur den Teil erkennen können, den wir "gefiltert" durch unsere 5 Sinne wahrnehmen.
- - -
1. Korinther 13,9 (Luther):
Denn unser Wissen ist Stückwerk...

Damit sind nicht zuletzt Wissenschaften wie Astronomie, Physik, Chemie und Biologie gemeint...Paulus wusste also durchaus um die Beschränktheit unseres Wissens...

Aber mit Deinen Worten hast Du, mein lieber Pluto, mich ins Rotieren gebracht. Vielleicht ohne dass Du es weißt, verfügst Du über ausgezeichnete Schriftkenntnisse... :thumbup:

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#58 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Lamarck » Mo 19. Aug 2013, 16:50

Hi R.F.!

R.F. hat geschrieben: 1. Korinther 13,9 (Luther):
Denn unser Wissen ist Stückwerk...
Damit sind nicht zuletzt Wissenschaften wie Astronomie, Physik, Chemie und Biologie gemeint...Paulus wusste also durchaus um die Beschränktheit unseres Wissens...

Und ich habe immer gemeint, Paulus spricht da nur von Dir und Deinen Schriftkenntnissen - da kann er sich aber kaum über die Naturwissenschaften oder gar der Vernunft allgemein ausgelassen haben ... .




Cheers,

Lamarck
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#59 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von R.F. » Mo 19. Aug 2013, 17:40

Lamarck hat geschrieben: - - -
R.F. hat geschrieben: 1. Korinther 13,9 (Luther):
Denn unser Wissen ist Stückwerk...
Damit sind nicht zuletzt Wissenschaften wie Astronomie, Physik, Chemie und Biologie gemeint...Paulus wusste also durchaus um die Beschränktheit unseres Wissens...
Und ich habe immer gemeint, Paulus spricht da nur von Dir und Deinen Schriftkenntnissen - da kann er sich aber kaum über die Naturwissenschaften oder gar der Vernunft allgemein ausgelassen haben ... .
- - -
Mein lieber Marck,

ich sag’s nicht gerne - Du weißt, die mir angeborene Höflichkeit -, aber Leute Deines Formats stecke ich locker in meine Jackentasche...

Übrigens: Hast Du nun endlich begriffen, was ein gewisser Einstein der Menschheit mit seinen RT’en beibringen wollte?

Anton B.
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#60 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Anton B. » Mo 19. Aug 2013, 17:50

R.F hat geschrieben:ich sag’s nicht gerne - Du weißt, die mir angeborene Höflichkeit -, aber Leute Deines Formats stecke ich locker in meine Jackentasche...
Wie gut, dass es hier nochmal ganz explizit gesagt wurde. Sonst hätte manch einer die Sachlage voreilig völlig falsch bewertet.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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