Ruth hat geschrieben:Nicht Gott ist es, der informiert werden muss, sondern der Angesprochene soll sich bewusst werden, warum er mit Gott redet.
Sehe ich genauso. - Aber es wird nicht immer so verstanden - siehe Beispiele wie Gen. 22,11 "22,11 Denn jetzt weiß ich <Gott>, dass Du <Abraham> Gott fürchtest." oder Gen. 6,6 "Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben".
Hier wird oft interpretiert, als habe Gott etwas bei Abraham herausfinden müssen, oder beim anderen Beispiel, als habe Gott vorher nicht gewusst, was kommt.
Ruth hat geschrieben:Ich würde bei dieser Geschichte Gott nicht als Auftraggeber verstehen.
Insofern richtig, dass Gott nicht Satan herpfeift und ihm aufträgt "Jetzt nimmst Du Dir mal den Hiob vor". - Andererseits hat Gott Satan so gemacht, dass dieser nichts anderes im Sinn haben kann, als Hiob in die Mangel zu nehmen. - Insofern ist es gottgewollt, dass der Mensch vom Bösen in die Mangel genommen wird.
Aber warum ist das so? - Hier kommen wir in das Feld des sog. "Sündenfalls": Warum wird der Mensch dem Bösen ausgesetzt? Was ist das Ziel davon? - Da hätte ich schon eine Antwort - aber die steht nicht in der hier behandelten Textstelle.
Ruth hat geschrieben:Gott gibt dem Satan praktisch die "Arena" frei, nach dessen Ermessen in Hiobs Leben einzugreifen - aber nur soweit, wie Gott es zulässt. Gott kennt die Grenzen des Hiob und lässt nicht zu, dass er über sein Vermögen hinaus versucht wird.
Dazu passt auch diese Aussage im NT
1Kor 10,13LUT - Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr's ertragen könnt.
Das ist die Hoffnung - Bonhoeffer äußert sich ja ähnlich. - Eigentlich ist dies auch die Antwort auf die Theodizeefrage - nur: Man kann diese nur individuell Herausfindbare nicht theologisch oder intellektuell festklopfen.