Münek hat geschrieben:Kalea Solana hat geschrieben:Münek hat geschrieben:
Hi Kalea,
da rennst Du bei mir offene Türen ein. :smiley15: Ich habe immer schon die Auffassung vertreten, dass die antiken Verfasser der biblischen
Schriften lediglich Kinder ihrer Zeit waren und selbstverständlich über kein besonderes "übernatürliches"

Wissen verfügten.
Fundamentalistisch verengte Christen sehen das - wie Du sicherlich weißt - völlig anders. Nach deren Ansicht waren die biblischen Autoren
"
göttlich inspiriert", so dass deren Aussagen in jeglicher (d.h. auch z.B. naturwissenschaftlicher) Hinsicht unfehlbar waren und sind.
Dass die Bibelschreiber - wie Du oben schreibst - "ein enorm weites Er-Kennen besessen haben" sollen, erschließt sich mir allerdings nicht.
Gewiss, sie waren durch die Bank gottesfürchtige Menschen. Aber diese Furcht vor allmächtigen Göttern führte selbstverständlich zu keinem
Erkenntnisprivileg und ist deshalb - objektiv gesehen - völlig belanglos.
LG Münek
Hallo Münek,
jeder ist ein Kind seiner Zeit. Zeit aber ist relativ.... wie schon auch hier im Forum bemerkt wurde.
Aaber - Deiner Reaktion auf meinen Post nach, hast Du davon nicht viel wahrgenommen. Und das ist schade, denn - auch wenn Deine Antwort nun Deine Meinung repräsentiert - geht sie a weng an meiner Ausführung vorbei. Sonst hättest Du bemerkt, dass für mich der heilige Geist existiert, und dass ich einen Zugang zu dem eröffnet habe, was entweder allüberall abgetan, oder von gläubigen Christen verzweifelt in Worte zu fassen gesucht wird. Dein Post ist somit nun das, was Du den Christ-Gläubigen unterstellst: ein Wunschgedanke auf Grund einer vorgefertigten Meinung Deinerseits, nicht sachlich fundiert, auch nicht mit einer Begründung, die eine subjektive Haltung von Dir ausschließt.
Du mutmaßt: "... Gewiss, sie waren durch die Bank gottesfürchtige Menschen. Aber diese Furcht vor allmächtigen Göttern führte selbstverständlich zu keinem
Erkenntnisprivileg ..." So formuliert, wird Dir jeder Außenstehende recht geben. Aber es geht doch nicht um geschickte Formulierungen, wenn man einer Wahrheit auf den Zahn fühlen will.
Der schreibende Mensch wird oft von seiner Kunst beeindruckt, mit Worten wie ein Artist verfahren zu können. Manche schreiben nur und immer mehr nur allein deshalb, weil sie lange, verblüffende, lustige, tolle Wortketten bilden können, oder ihre komplizierten Zusammenhänge, in Reime fassend, bestaunen. Worte sind nicht nur geduldig, sie sind auch sinnig. Und je nachdem, in welche Zusammenhänge man sie bringt, sind sie darüber hinaus auch noch sehr flexibel. Aber im Grunde sind es Worte, jedes hat seinen eigenen Platz, jedes hat seine eigene Aura: Groß oder klein, hell oder dunkel, stark oder schwach.. Und benützt man nur helle Worte, um einen dunklen Zustand zu beschreiben, dann ist es Täuschung, selbst wenn man "mit bestem Willen" gewollt hat - und das ist der Punkt: was will man?!
Ein ausgereiftes Denken will sicher keinen Zustand herstellen, der ausweglos oder fragwürdig ist. Ein ausgereiftes Denken will die Spitze von Bergen erklimmen, um sagen zu können: Es ist kein Eisberg, es ist auch kein Vulkan - es ist eine Wonne, von da oben die Welt drunten anzuschauen! Ein ausgereiftes Denken spürt die Wolken auf, ehe der Mensch sie sehen kann. Ein ausgereiftes Denken hat die Muße, dem Geträller und Gezwitscher der Vögel lauschen zu w o l l e n, ohne sich davon genervt zu fühlen oder gar es gar nicht mehr wahr zu nehmen. Ebenso dann "schmeckt" ein solches Denken auch an einer frischen oder vergangenen Spur, wer da vorher gewesen war.... - wer in der Nähe ist .... - dass da unmittelbar wer vor einem steht. -
Ein ausgereiftes Denken läßt sich weder durch Eindrücke noch durch Zweifel lenken. Es gibt da keine Vorurteile, und Ungereimtheiten werden gnadenlos hinterfragt - zumindest erst einmal so lange, bis eine Antwort vorliegt, die ein Stück Klarheit bringt.
Entscheidend ist da wohl eher die Unantastbarkeit der Würde, als der Allgemeinauffassung, von der wir alle ja auch irgendwie abhängig sind.
Die "Kluft" zwischen Realität und Spiritualität wird von uns gemacht. Von unserem Lebenswandel, von unserer kulturellen Entwicklung - nicht von der Wahrnehmung, noch von der Fähigkeit an sich. Jeder kann über die Brücke gehen - viele haben Angst, dass sie einbricht. Und Du scheinst einer von denen zu sein.