Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Themen des alten Testaments
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Savonlinna
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#51 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Savonlinna » Fr 10. Jun 2016, 15:37

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ja, Du kannst es nicht erkennen, obwohl ich es schon oft sehr ausführlich dargelegt habe.
Aus Wahrnehmungs-Sicht habe ich Dich sehr wohl verstanden - das darfst Du mir glauben. - Meine Frage war nach der Grundlage, auf die Du Wahrnehmung aufsetzt - die also nicht selbst Teil der Wahrnehmung ist, sondern rein denkerisch angenommen wird.
Du hast mir gerade wieder Deine Ideologie erklärt, die ich als richtig voraussetzen soll und gefordert, dass ich nach Deinen Prämissen antworten soll.

Ich kann es wirklich nicht fassen.

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Andreas
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#52 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Andreas » Fr 10. Jun 2016, 15:43

"Ihr rutscht alle auf einem Ölfilm rum" sprach die Ölsardine aus der Dose. Dosenöffner dringend gesucht. Wolle ma se rauslasse? :mrgreen:

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Andreas
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#53 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Andreas » Sa 11. Jun 2016, 11:53

Bleiben wir noch einen Moment an dieser Schnittstelle Gen 2,4.
Hier ändert sich nicht nur der Blickwinkel in der Erzählung sondern noch etwas anderes, das aber mit dem geänderten Blickwinkel eng zusammenhängt: Die verwendete Bezeichnung für Gott: vorher "Gott" = elohim und nachher "Gott, der HERR" = Jahwe elohim. Das ist meistens so, aber eben nicht immer. Diese seltenen Ausnahmen von der Regel, an denen wieder nur "Gott" steht, tauchen im Text an sehr bezeichnender Stelle auf - und zwar ausschließlich in dem Dialog mit der Schlange!

Vorher ist immer von Gott (elohim ist Plural, also eigentlich die Götter) die Rede. Das passt gut dazu, dass Gott hier und später noch einmal von sich in der Mehrzahl spricht:
Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich.
...
Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.
Vom Menschen spricht der Text hier bezeichnenderweise sowohl in der Einzahl ("den Menschen" statt "die Menschen" und "ihn" statt "sie") als auch in der Mehrzahl (schuf er sie). Schon hier ist dieses ebenbildliche Zwillingwesen des Menschen erkennbar: Das Männliche UND Weibliche im Inneren des einzelnen Menschen - und sein Mann und Frau sein im äußeren Erscheinungsbild der Menschen als Mann und Frau.

Nachher hat Gott im Text einen Namen = Jahwe. Wurde das Vorige aus dem Blickwinkel Gottes (Himmel und Erde) erzählt, so war ein Name nicht nötig. Nachher wird die Erzählung aus dem Blickwinkel des Menschen (Erde und Himmel) fortgeführt. So wie die Tiere für sich keinen Namen brauchen aber für den Menschen, braucht auch Gott für sich keinen Namen wohl aber für den Menschen. Viel wichtiger als die Namen der Tiere, die ja nicht wert sind, im Text auch nur beispielhaft erwähnt zu werden, ist das Sprechen lernen des Kleinkindes. Die Ebenbildlichkeit des Menschen kann und soll man sich aus dem Text erschließen und nicht willkürlich mit Dingen wie "Willensfreiheit" besetzen, von der nichts im Text steht.

Das Sprachvermögen des Menschen hingegen ist ebenbildlich, weil es sich konkret aus dem Text erschließen lässt: Und Gott sprach: Es werde Licht. "Und Gott sprach ..." steht immer wieder im Text. Sprache ist elementar wichtig für den Dialog des Menschen mit Gott und mit dem Menschen. Wenn der Mensch nur besser das Sprechen und Lesen lernen würde, wäre viel Verstehen gewonnen - und da wären wir auch wieder bei der Hermeneutik, welche man auch die Kunst des Verstehens nennt.

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Savonlinna
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#54 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Savonlinna » Sa 11. Jun 2016, 12:29

Andreas hat geschrieben: Vorher ist immer von Gott (elohim ist Plural, also eigentlich die Götter) die Rede. Das passt gut dazu, dass Gott hier und später noch einmal von sich in der Mehrzahl spricht:
Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich.
Im Übrigen erzählten mir Hebräisch-Kundige einmal, dass zwar "elohim" Mehrzahl ist, das dazugehörige Prädikat aber in der Einzahl steht.

Vielleicht in etwa so wie Folgendes, aber das fällt mir jetzt nur ein und kann auch Nonsens sein:
Der Ehemann und die Ehefrau flogen (hier Mehrzahl) in den Urlaub.
Das Ehepaar flog (hier Einzahl) in den Urlaub.

Andreas hat geschrieben:Die Ebenbildlichkeit des Menschen kann und soll man sich aus dem Text erschließen und nicht willkürlich mit Dingen wie "Willensfreiheit" besetzen, von der nichts im Text steht.
Das kann ich nur unterstreichen.

Andreas hat geschrieben:Sprache ist elementar wichtig für den Dialog des Menschen mit Gott und mit dem Menschen. Wenn der Mensch nur besser das Sprechen und Lesen lernen würde, wäre viel Verstehen gewonnen - und da wären wir auch wieder bei der Hermeneutik, welche man auch die Kunst des Verstehens nennt.
Was inzwischen auch mein Thema geworden ist. Dazu: ich lese grade in Gadamers "Wahrheit und Methode" rum.
Vielleicht sollte man zu diesem Buch einen Extra-Thread aufmachen?

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Andreas
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#55 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Andreas » Sa 11. Jun 2016, 13:43

Savonlinna hat geschrieben:Was inzwischen auch mein Thema geworden ist. Dazu: ich lese grade in Gadamers "Wahrheit und Methode" rum.Vielleicht sollte man zu diesem Buch einen Extra-Thread aufmachen?
Gerne. Wie schon gesagt, bin ich in diesem Buch noch nicht sehr weit fortgeschritten. Aus Sekundärliteratur ist mir vieles über Gadamers Hermeneutik bekannt, aber mit der Primärliteratur hab ich Schwierigkeiten. So ein Thread könnte mir eine willkommene Hilfe sein. Ich würde mich freuen, wenn du die Eröffnung des Threads übernehmen würdest. Da wäre das Thema bestimmt in guten Händen.

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seeadler
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#56 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von seeadler » Sa 11. Jun 2016, 17:00

hallo Andreas, Savonlinna und Closs,

vermutlich ist keinem von euch aufgefallen, dass ich in "MEINEM" Thread kaum noch schreibe?!, Das bestimmt nicht, weil ich nichts zu sagen hätte und nicht eigene Erkenntnisse dazu einbringen könnte.... aber Andreas, du hast diesen Thread zu Deinem gemacht und sozusagen hier die ideologische Führung an dich genommen. Und wie ich feststelle, stellst du meine Gedanken als die deinen dar, anstatt dass wir hier es so handhaben, wie ich es auch schon betont habe, dass ich gerne hätte, dass wir hier offen in alle Richtung sind, und dieses Thema wie ein "multiples Puzzle" benutzen, so dass wir hier ein und die selbe Thematik stets aus verschiedenen Blickwinkeln sehen können. Zumindest habe ich dies so in den letzten Jahren gelernt und gehandhabt.

Es bleibt nun mal nicht aus, je intensiver man sich gerade mit der Genesis beschäftigt, dass diejenigen, die dies tun auch Schnittmengen aufweisen, somit auch Übereinstimmungen haben, die jedoch jeder aus seiner persönlichen Perspektive sieht und herüber bringt. Eben jene Gegenüberstellung dieser Perspektiven bringt uns hier weiter und nicht ein dogmatisches autoritäres Vermitteln seiner Erkenntnisse.

Ich erkenne in Closs antworten ganz sicher nicht einen Grund ihn hier herunter zu putzen, ihn hier jetzt ständig anzugreifen. Ehrlich gesagt hätte ich auch gerne, wenn dies in diesem Thread unterlassen wird.

Wenn ihr Beide, Andreas und Savonlinna, meint, einen Neuen Thread aufzumachen, dann tut das doch auch. Offensichtlich scheint ihr ja die gleiche Richtung gehen zu wollen; dagegen ist ganz sicher nichts zu sagen. Doch hier in diesem Thread will ich es nicht in einer einzigen Richtung fokussieren...

Gruß
Seeadler
Zuletzt geändert von seeadler am Sa 11. Jun 2016, 17:59, insgesamt 1-mal geändert.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#57 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von seeadler » Sa 11. Jun 2016, 17:33

Andreas hat geschrieben:
Gen 2,18 hat geschrieben:Und Gott, der HERR, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.
Der Mensch ist ja gar nicht allein, sondern bestens behütet und aufgehoben im Namen Gottes: Ich bin für dich da. Hier wird aber schon vorbereitet um was es im Folgenden gehen wird. Bis dahin ist die Bindung zur Mutter am stärksten, aber auch der soziale Horizont des heranwachsenden Menschen weitet sich aus. Der Vater kommt mehr und mehr ins Blickfeld.

Gen 2,19-20 hat geschrieben:Und Gott, der HERR, bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und genau so wie der Mensch sie, die lebenden Wesen, nennen würde, <so> sollte ihr Name sein. Und der Mensch gab Namen allem Vieh und den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber für Adam fand er keine Hilfe, ihm entsprechend.
Man kann (und soll) die Bibel zuweilen auch wie ein Bilderbuch lesen. Der Vater spielt mit seinem Kind. Das älter gewordene Kind lernt sprechen. Der Vater formt aus Ton Spielzeugtiere und das Kind sagt: Wauwau, Miau, Muuhhh usw. oder er bringt ihn zu den echten Tieren auf seinem Bauernhof. Wer kann sich in seinem Leben nicht daran erinnern? Jeder Mensch kennt das von den Haustieren seiner Umgebung, einem ersten Tierparkbesuch ... Ein Mythos ist, was niemals war und immer ist.

So löst sich der Widerspruch, dass Gott in Gen 1 zuerst die Vögel am 5. Tag erschuf und den Menschen danach am 6. Tag und hier in Gen 2 zuerst der Mensch und dann die Vögel ins Blickfeld geraten - in Wohlgefallen auf. Gen 1 erzählt die Schöpfung aus Sicht Gottes - Gen 2 aus Sicht des Menschen - des heranwachsenden Menschen, wie er die Welt nach und nach erfährt.

Textlich wird dieser Wechsel in der Erzähl-Perspektive an dieser Schnittstelle von Gen 1 zu Gen 2 markiert:
Gen 2,4 hat geschrieben:Dies ist die Entstehungsgeschichte des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden.
An dem Tag, als Gott, der HERR, Erde und Himmel machte
Mann muss dem Text nur mit den Augen folgen, dann ist es klar. Man blicke vom Himmel zur Erde und dann von der Erde zum Himmel. Es kann so einfach sein.

es ist schon ein wenig ärgerlich, Andreas, wenn einem vermittelt wird, nur ich habe jene Erkenntnis gewonnen, und mein gegenüber eben nicht. Darum muss ich ihm das auch so bringen, dass er es versteht, und negiere, dass der andere exakt die gleichen Erkenntnisse gewonnen hat, was ja nicht sein kann, denn schließlich ist es aus meinem Mist gewachsen. Ich würde mich daher freuen, wenn wir hier schon offenbar gleiche Gedankengänge haben, dass wir hier auch gegenseitig die Möglichkeit bieten, diese dann auch durch eventuell dritte und weitere Gedanken und Ideen zu erweitern. Das macht mir persönlich mehr Spass, als wenn ich etwas lese, was ich schon seit Jahren immer wieder in verschiedenen Foren und Threads angesprochen habe, was aber immer wieder abgewürgt wurde, weil genau das Problem auftaucht, dass man selten jemanden findet, der in einem Strang mit einem zieht. Und diese Erkenntnis wiederum führt dann dazu, dass man jene nicht erkennt oder erkennen will, die es doch tun, weil man ja nicht damit rechnet, dass jemand die gleichen Gedanken haben kann....

Eigentlich schade, weil man hier dann im Kreis rennt und zu einem brüllenden Löwen wird, oder sich dann eben aus dem Staub macht.

Ich finde gerade jenen Hinweis enorm wichtig, dass man die Perspektive in der Betrachtung von Genesis 1 und genesis 2 wechselt. Als Adventist habe ich hier damals gelernt, dass das erste Kapitel so verstanden werden kann: "Die Schöpfung für den Menschen", also es kommt von oben und wird dem Menschen gebracht; und das zweite Kapitel dreht die Sichtweise um: "Hier wird der Mensch für die Schöpfung geschaffen"

Im ersten Kapitel ist Gott selbst der Herr alles Geschaffenen; und im zweiten kapitel wird der Mensch als Herrn des Geschaffenen erwählt. Insofern ist jene Spiegelbildlichkeit gerechtfertigt.

Differenziert wird diese Spiegelbildlichkeit noch einmal in der Gegenüberstellung von Mann und Frau, wie zuvor grundsätzlich von Gott und Mensch.

Auch dein Ansatz einen Vergleich zu setzen zwischen dem Kind und den Gegenständen, welches wir dem Kind vorsetzen, hin zum Menschen, dem Gott all jene Pflanzen und Tiere vorsetzt ist brillant und müsste an anderer Stelle auch vertieft werden. Denn Gott sagt hier ja nicht wie all dies heißt, sondern überlässt dem Menschen es zu nennen, weil der Mensch Herr darüber werden soll und es letztendlich bewahren und pflegen soll.
So viel ich damals gelernt habe, hatte dre Mensch die Tier nach ihren Lauten genannt, die sie von sich gaben, so wie in deinem beispiel einem Kind auch gesagt wird, welche Laute jene Tiere von sich geben. Somit sagt auch das Kind nicht Hund sondern "Wauwau" usw.....

........

man kann gerade das letzt genannte philosophisch und vor allem dann auch psychologisch vertiefen, indem ich jene Vorgehensweise, die mir hier Gott vorlegt, auch selbst gegenüber anderen Menschen praktiziere, so, wie ich es ja auch bei einem Kind tue, ohne mich dabei über das Kind zu erheben, genauso wenig wie sich Gott über den Menschen erhebt oder jemals erhoben hat. So ist und war es mir stets wichtig, andere, vor allem meine Söhne dazu zu bringen, selbst Antworten zu finden auf Fragen, zu denen ich längst eine Antwort gefunden habe. Ich mache es nicht so gerne, dem anderen, also auch nicht meinen mittlerweile erwachsenen Söhnen zu demonstrieren : "Junge, das was du mir da erzählst, habe ich schon längst gewusst, ist also für mich nicht neu - aber ich versuche sie darauf hinzuweisen, dass sie ganz sicher niemals alleine dieses Wissen haben, sondern dass dies irgendwo auf der Welt auch von anderen zum gleichen Zeitpunkt, vielleicht auch schon früher oder auch etwas später jeweils in individueller Weise erworben wird.
Interessant ist für mich hier die Art und Weise, wie der andere zu jener Erkenntnis kam, weil sie darüber Aufschluss geben kann, was ich eventuell nicht weiß. Diese Erfahrung machte ich jedenfalls gerade bei meinen Söhnen und auch anderen Menschen. Denn ich versuche stets heraus zu finden, wie ist der Weg zu einer Erkenntnis, und weniger wie lautet die Erkenntnis selbst.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#58 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von seeadler » Sa 11. Jun 2016, 18:08

Für mich stellte sich schon damals bei meinem "Studium" der Genesis, ob der "Sündenfall" nicht ein unausweichliches wenn nicht sogar notwendiges Ereignis gewesen sei, um einen ganz bestimmten Prozess in Ganz zu setzen....

Der Gedanke kam mir durch meine parallele Betrachtung des biologischen Ablaufs im Zyklus der Frau und der Schwangerschaft. Denn es war ausgerechnet meine damalige Frau, die mich vor nunmehr fast dreißig Jahren darauf hinwies, dass jene biblische Aussage in der Genesis :
1:mose 3,15... Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. 16 Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein.
nichts anderes sei, als die Befruchtung, also das Eindringen des Samens in die Eizelle... und der danach folgenden Schwangerschaft.

Ich fragte mich in Anlehnung daran ebenso, ob nicht die Schwangerschaft eventuell ganz anders verlaufen wäre, wenn dieses so nicht passiert wäre, also eine Schwangerschaft ohne Schmerzen im Rahmen der Geburt usw....

Nach meiner persönlichen Erkenntnis durchleben wir seit Adam und Eva immer wieder sowohl jenen weiblichen Zyklus als aber zugleich auch eine Schwangerschaft seit Christus. Folglich kann man all die biblischen Geschehnisse durchaus in diesem biologischen Rahmen integrieren. Aber eben nicht ausschließlich und es muss auch nicht richtig sein. Es ist eine persönliche Erkenntnis, die mir bei der Betrachtung der Bibel weiter hilft. Sie muss nicht bei anderen "Studierenden" ebenso ankommen und zum gleichen Resultat führen.
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Andreas
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#59 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Andreas » Sa 11. Jun 2016, 18:29

seeadler hat geschrieben:aber Andreas, du hast diesen Thread zu Deinem gemacht und sozusagen hier die ideologische Führung an dich genommen.
Das liegt vermutlich daran, dass du mit einem ellenlangen Zitat von mir in deinen Thread eingestiegen bist.
seeadler hat geschrieben:vermutlich ist keinem von euch aufgefallen, dass ich in "MEINEM" Thread kaum noch schreibe?!, Das bestimmt nicht, weil ich nichts zu sagen hätte und nicht eigene Erkenntnisse dazu einbringen könnte....
Mach doch, hindert dich doch keiner daran. Das ist hier normal, dass mindestens 3 Themen und 5 Meinungen parallel laufen. Außerdem wolltest du Gemeinsamkeiten zwischen unseren Sichtweisen aufzeigen. Das geht nur, wenn beide Seiten auf den Tisch kommen. Schreib weiter, weil
seeadler hat geschrieben:Eben jene Gegenüberstellung dieser Perspektiven bringt uns hier weiter ...
seeadler hat geschrieben:... und nicht ein dogmatisches autoritäres Vermitteln seiner Erkenntnisse.
Dogmatisch erscheint es nur, weil du aufgehört hast zu schreiben.

seeadler hat geschrieben:Ich erkenne in Closs antworten ganz sicher nicht einen Grund ihn hier herunter zu putzen, ihn hier jetzt ständig anzugreifen. Ehrlich gesagt hätte ich auch gerne, wenn dies in diesem Thread unterlassen wird.
Um closs daran zu hindern, diesen Thread auch noch mit seinen fundamental-philosophischen "Grundlagen" zu hijacken, war es nötig, sich nicht auf seine unfairen Spielchen einzulassen und weil er seine Rhetoriktricks dermaßen übertrieben hat, meinte ich mal deutlich werden zu müssen und den Druck da abzulassen, wo er entsteht. Ich bin nicht stolz darauf - es ging grad nicht anders.

seeadler hat geschrieben:es ist schon ein wenig ärgerlich, Andreas, wenn einem vermittelt wird, nur ich habe jene Erkenntnis gewonnen, und mein gegenüber eben nicht. Darum muss ich ihm das auch so bringen, dass er es versteht, und negiere, dass der andere exakt die gleichen Erkenntnisse gewonnen hat, was ja nicht sein kann, denn schließlich ist es aus meinem Mist gewachsen.
Was beispielsweise die Flussperikope angeht, schrieb ich ja, dass ich danach gesucht habe, ob das jemand anderer auch schon so gesehen hat. Ich habe nichts finden können. Das meiste was ich hier schreibe, habe ich mir selbst erarbeitet. Wenn andere das schon vor mit getan haben und ich nichts davon weiß? Es ist auch völlig wurscht, weil ich meine Sichtweise ausschließlich mit den Textbausteinen begründe und sonst mit nichts. Das schrieb ich aber mittlerweile hier schon zwei mal.

Ich kenne deine Ansichten zur Urgeschichte gar nicht und die der Adventisten auch nicht - weder aus diesem Forum noch aus irgendwelchen anderen Foren oder sonstwoher. Du berufst dich immer auf woanders von dir Geschriebenes ohne zu verlinken. Muss ich das alles kennen? Ich lege meine Sichtweise dar. Was ist so schlimm daran?

seeadler hat geschrieben:Der Gedanke kam mir durch meine parallele Betrachtung des biologischen Ablaufs im Zyklus der Frau und der Schwangerschaft. Denn es war ausgerechnet meine damalige Frau, die mich vor nunmehr fast dreißig Jahren darauf hinwies, dass jene biblische Aussage in der Genesis :1:mose 3,15...
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. 16 Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein.
nichts anderes sei, als die Befruchtung, also das Eindringen des Samens in die Eizelle... und der danach folgenden Schwangerschaft.
Die Zeugung und damit die Befruchtung ist doch meistens hoffentlich eher eine wonnevolle Angelegenheit. Die Entjungferung mag schmerzhaft für die Frau sein, aber da ist sie ja noch nicht schwanger. Die viel größeren Schmerzen bei der Geburt dürften hier vermutlich eher gemeint sein, weil die zudem nicht nur beim ersten Kind sondern auch bei jeder weiteren Geburt eines Kindes auftreten. Damals bekam eine Frau "normalerweise" zwischen zehn und zwanzig Kindern, weil die Kindersterblichkeit enorm hoch war.

seeadler hat geschrieben:Ich fragte mich in Anlehnung daran ebenso, ob nicht die Schwangerschaft eventuell ganz anders verlaufen wäre, wenn dieses so nicht passiert wäre, also eine Schwangerschaft ohne Schmerzen im Rahmen der Geburt usw....
Davon stünde was im Text, wenn das ausgesagt werden sollte. Ebenso stünde es im Text, dass der Mensch unsterblich gewesen oder geblieben wäre, wenn er nicht vom Baum gegessen hätte. Das wären doch keine zu vernachlässigenden Kleinigkeiten. Der Text ist so was von präzise. Ich glaube nicht, dass das ein Hinweis auf die Eizelle ist. Diese kannten die Menschen bis zur Erfindung des Mikroskops in unserer modernen Zeit nicht. Wie also sollte dieses "Wissen" in den Text gekommen sein? Auch das schrieb ich schon ganz am Anfang.

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#60 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von seeadler » Sa 11. Jun 2016, 21:49

Andreas hat geschrieben:Der Text ist so was von präzise. Ich glaube nicht, dass das ein Hinweis auf die Eizelle ist. Diese kannten die Menschen bis zur Erfindung des Mikroskops in unserer modernen Zeit nicht. Wie also sollte dieses "Wissen" in den Text gekommen sein? Auch das schrieb ich schon ganz am Anfang.

Genau das meine ich, Andreas. Wenn du selbst Verbindungen zwischen biologischen und psychologischen Verbindungen im Text der Genesis findest und benennst, dann ist die für dich offensichtlich so.... doch wenn dies auch von anderer Seite, so wie von mir ebenso genannt wird, dann kann dies natürlich nicht sein! In diesem Moment erinnerst du daran, dass dies der Text nicht hergibt . bei dir scheint aber der Text eine Fülle von Analogien, eingebettete Assoziationen und Allegorien zu beinhalten (neben jede Menge Anagramme und Antonyme wegen der Mehrfachbedeutung hebräischer Worte), die du hier auch sehr ausführlich beschreibst. Ich glaube auch hier nicht, dass die Schreiber jene Texte an derartige Auslegungsmöglichkeiten gedacht haben.

Ich hatte auch entsprechend darauf schon geantwortet, indem ich darauf aufmerksam gemacht habe, dass die Texte erst im Laufe der Zeit mit entsprechenden Erkenntnisgewinn auch in der Art gedeutet werden können, wie wir es heute tun. Die Zeit war dazu bisher noch nicht reif!

Es war auch für die Menschen damals nicht notwendig, diesen Hintergrund zu wissen, weil sie selbst davon betroffen waren.

So ist dies auch mit zeitlich konkreten Prophetien, die man in der Bibel entnehmen kann. Doch damals war auch dies noch nicht möglich, schon allein durch die Begründung in Daniel 12,9
9 Er aber sprach: Geh hin, Daniel; denn es ist verborgen und versiegelt bis auf die letzte Zeit. 10 Viele werden gereinigt, geläutert und geprüft werden, aber die Gottlosen werden gottlos handeln; alle Gottlosen werden's nicht verstehen, aber die Verständigen werden's verstehen.
Erst in der Offenbarung findet die "Enthüllung und Entsiegelung statt : Offenbarung 22,
10 Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch; denn die Zeit ist nahe!

Das heißt nichts anderes, als dass vieles von dem, was wir heute verstehen können, damals bewusst nicht verstanden werden konnte und sollte.

Denn das heutige Verständnis ist auch nur für uns in der Form notwendig, und nicht für die Menschen damals. Darum hatte ich auch geschrieben, dass die Bedeutung des Inhaltes der Schriften zeitlos ist, und zu jeder gewesenen und eventuell noch kommenden Zeit etwas "zeitgemäßes" offenbart.

So konnte ich auch im letzten Jahrhundert Assoziationen finden zwischen dem geschehen in den 40 Jahren der DDR und den 40 Jahren der Wüste mit Moses usw. Da frage ich mich zurecht, will uns Gott hier auf etwas besonderes aufmerksam machen. Und so ist es!
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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