Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

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Savonlinna
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#451 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Savonlinna » Mo 23. Nov 2015, 09:55

sven23 hat geschrieben: Nun stellt euch doch nicht so dumm an.
Ich hatte es schon erläutert: Es ist eine Exegese, die sich der HKM bedient. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?
Hast Du Dich denn überhaupt schon mal mit historisch-kritischer Untersuchung beschäftigt?
Es fällt doch auf, dass Du meine Argumente ignorierst. Und die Sache offenbar nicht durchschaust.

Dass Weltanschauler verhindern wollen, dass man genau hinschaut, ob da eine Vermengung zwischen Weltanschauung und Wissenschaft vorliegen könnte, weiß ich inzwischen.
Denn genau das ist ja eine Möglichkeit, die hinter diesem Begriff "historisch-kritische Exegese" verborgen liegen könnte - und das habe ich ja auch schon als erstes angedeutet: man muss auch Wissenschaftlern auf die Finger gucken.

Da könnt Ihr beleidigen, wie Ihr wollt. Ich sehe da nur den Versuch, eventuelle Unredlichkeiten zu vertuschen.
Zuletzt geändert von Savonlinna am Mo 23. Nov 2015, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Savonlinna
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#452 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Savonlinna » Mo 23. Nov 2015, 10:20

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du stimmst einer Sache zu, die ich nicht teile.
Merkwürdig: Ich stimme Deinen Worten zu - und dann ist es auch nicht gut. - Ich verstehe Dich wirklich manchmal nicht.
Du hast meinen Inhalten in keiner Weise zugestimmt.
Du hast es Dir nur zur zweiten Natur gemacht, rein äußerlich jemanden zu sagen: "Du hast Recht, aber...".
Diese zweite Natur schützt Dich davor, Deine eigene innere Wahrheit zuzugeben.

Muss man vielleicht im öffentlichen Forum auch nicht, aber dieser falsche Zungenschlag, der dabei offenbar notwendig ist, ist nicht meine Wellenlänge.

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Münek
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#453 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Münek » Mo 23. Nov 2015, 11:11

Halman hat geschrieben: Das Wort Exegese ist doch das Fremdwort für Auslegung. Man entnimmt dem Text seine Bedeutung, aus dem Text heraus (darum die Silbe "Ex"). Nun gibt es verschiedene Formen der Exegese, so auch die kanonische Exegese, welcher nach meinem bescheidenen Verständnis die kanonische Hermeneutik zugrunde liegt. Diese ist NICHT historisch-kritisch, sondern kanonisch.
Die Exegese der HKM ist keine Exegese innerhalb der HKM, sondern ihr Ergebnis (man wendet eine Methode an, welche die auf ihr basierende Exegese zum Ziel hat), die Auslegung auf Basis der historisch-kritischen Forschung. Es ist keine Auslegung aus dem Glauben heraus (geistig-religiös), sondern über den Glauben.

ABSOLUTE ZUSTIMMUNG! :thumbup:

So ist es - und nicht anders. Die historisch-kritische Methode ist eine wissenschaftliche Methode
der Auslegung
(Exegese) antiker Texte (Forschung nach dem Sinn des auszulegenden Textes in
den historischen Bedingungen seiner Entstehung).

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Savonlinna
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#454 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Savonlinna » Mo 23. Nov 2015, 11:23

Münek hat geschrieben:Die historisch-kritische Methode ist eine wissenschaftliche Methode
der Auslegung
(Exegese) antiker Texte (Forschung nach dem Sinn des auszulegenden Textes in
den historischen Bedingungen seiner Entstehung).
Falsch.

Wikipedia:
Die Historisch-kritische Methode ist ein im 18. und 19. Jahrhundert entwickelter Methodenapparat zur Untersuchung von historischen Texten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Historisc ... he_Methode
Der von der historisch-kritischen Methode entwickelte Methodenapparat dient zur Untersuchung antiker Texte, ist aber nicht die Untersuchung antiker Texte.

Pluto
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#455 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Pluto » Mo 23. Nov 2015, 12:24

Savonlinna hat geschrieben:Der von der historisch-kritischen Methode entwickelte Methodenapparat dient zur Untersuchung antiker Texte, ist aber nicht die Untersuchung antiker Texte.
Ehrlich gesagt vermag ich (von der Aussage her) keinen faktischen Unterschied zu erkennen zwischen dem was Münek schrieb, und dem was du aus Wikipedia zitierst.
Gemeint scheint mir genau dasselbe zu sein. Zumindest für mich als Nicht-Sprachwissenschaftler.

Mich dünkt deine "Antennen" sind etwas zu scharf eingestellt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#456 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von closs » Mo 23. Nov 2015, 12:28

Savonlinna hat geschrieben:Du hast meinen Inhalten in keiner Weise zugestimmt.
Doch - nicht unbedingt allem, aber sehr vielem.

Vielleicht sollten wir einmal darüber reden, dass dasselbe ohne Beschädigung des anderen von verschiedenen Perspektiven aus gesehen werden kann.

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Savonlinna
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#457 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Savonlinna » Mo 23. Nov 2015, 12:45

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Der von der historisch-kritischen Methode entwickelte Methodenapparat dient zur Untersuchung antiker Texte, ist aber nicht die Untersuchung antiker Texte.
Ehrlich gesagt vermag ich (von der Aussage her) keinen faktischen Unterschied zu erkennen zwischen dem was Münek schrieb, und dem was du aus Wikipedia zitierst.
Gemeint scheint mir genau dasselbe zu sein. Zumindest für mich als Nicht-Sprachwissenschaftler.

Mich dünkt deine "Antennen" sind etwas zu scharf eingestellt.
Das hat nichts mit Sprachwissenschaft zu tun, sondern mit Ideologiekritik.
Wer Wissenschaft von Ideologie nicht unterscheiden kann, soll die Finger von Wissenschaft lassen.

Das Beispiel mit dem Ausbuddeln einer antiken Tonscherbe war doch wohl deutlich genug?
Das Ausbuddeln und Datieren einer Tonscherbe selber ist keine Auslegung. Dazu bedarf es einer Interpretionsmethode bzw. eines Modells.
Da ist es doch wohl offensichtlich.

Bei dem Herausfinden eines historischen Datums eines Textes sollte es aber genauso offensichtlich sein.
Wenn ich das Datum habe, habe ich noch lange keine Deutung, was dieses Datum nun für die Textinterpretation bedeutet.

So kann ich dieses Datum exegetisch für alle möglichen Deutungen nutzen, das sagte closs bereits.
Erst die Aussage, dass dieses Datum irrelevant sei für die Deutung, würde heißen, dass man eine Exegese jenseits der HKM bevorzugt.
Bevorzugt man aber, das Ergebnis dieses Datums als Ausgangspunkt der Exegese zu nutzen, dann kommen theoretisch zig Auslegungsmethoden in Frage, auch die kanonische. Das eben sagte auch closs.

Ist die kanonische Exegese also eine historisch-kritische Exegese?
Nein, würden viele brüllen. Und doch wäre sie es, wenn man Euch folgt.
Ich würde sie ebenfalls so nicht bezeichnen können.

Eine historisch-kritische Exegese gibt es einfach nicht - es sei denn, es sei eine Neuprägung für etwas, das ich erst herausfinden müsste.
Man müsste also ganz konkret analysieren, was ein Mensch, der sagt, er hätte eine historisch-kritische Exegese gemacht, dann tatsächlich gemacht hat. Erst dann kann man verstehen, was er damit meint.

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Savonlinna
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#458 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Savonlinna » Mo 23. Nov 2015, 12:48

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du hast meinen Inhalten in keiner Weise zugestimmt.
Doch - nicht unbedingt allem, aber sehr vielem.
Das kann nur ich beurteilen, ob Du mich verstanden hast.

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#459 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Pluto » Mo 23. Nov 2015, 13:10

Savonlinna hat geschrieben:Eine historisch-kritische Exegese gibt es einfach nicht - es sei denn, es sei eine Neuprägung für etwas, das ich erst herausfinden müsste.
Das ist doch völlig wurscht.
Erstens hat (außer DU) Niemand die Phrase benutzt, und zweitens ist ziemlich offensichtlich, was damit gemeint ist, nämlich die kritische Auslegung von Bibeltexten unter Berücksichtigung ihres historischen Hintergrunds.
__________________

Beispiel: Pontius Pilatus
Gemäß der jüdischen Auslegung ist Pontius Pilatus der Inbegriff von Korruption, Gewalttätigkeit und Gier. Die christliche Überlieferung stellt ihn aber als Beteiligter an der Heilsgeschichte Jesu dar, der gegen seine Überzeugung Jesus auf Drängen der Juden zum Tode verurteilte. Daraus entbrannte der Judenhass der Christen der Jahrhunderte dauern sollte — die daraus entstandenen Grausamkeiten sind hinlänglich bekannt.

Doch studiert man andere alte Schriften erkennt man etwas ganz anderes. Bei Tacitus steht bspw. "Der Urheber jenes Namens, Christus, wurde während der Regierung des Tiberius durch den Präfekt Pontius Pilatus hingerichtet." So wird die Kreuzigung Jesus einfach nur als Bestrafung eines Missetäters dargestellt — nichts Besonderes eigentlich — Pilatus tat einfach was er von Berufswegen tun musste; es war für ihn Alltag.
Über die Zeit der Regentschaft des Tiberius findet man anderswo: "Es herrschte Ruhe im Imperium."

Was lernen wir aus der Geschichte?
Es gab zu jener Zeit in Judäa keine besonderen Vorkommnisse.
__________________

So leistet die HKM wertvolle Dienste bei der Entmystifizierung mancher Bibeltexte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#460 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von 2Lena » Mo 23. Nov 2015, 13:50

Pluto hat geschrieben:Was lernen wir aus der Geschichte?
Es gab zu jener Zeit in Judäa keine besonderen Vorkommnisse.
So kann man sich täuschen:
Es sprach einer, der aus dem 10 Stock sprang, als er am dritten vorbeischwirrte:
Bis jetzt ist alles gut gegangen ...

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