Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Themen des alten Testaments
Helmuth
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#421 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Bös

Beitrag von Helmuth » Sa 19. Okt 2019, 20:58

abc hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 16:21
Du meinst, vor dem Fall war der Mensch (Adam) zwar erkenntnisfähig, konnte nur nicht das Gute vom Bösen unterscheiden?
Ich meine, Adam war zu dem Zeitpunkt noch nicht reif genug. Frage ein 3-jähriges Kind, was es von „Ehebruch“ hält, das noch keine Ahnung davon habt, was das überhaupt ist. Erkenntnis ist m.E. nicht nur eine Frage des Alters, sondern hängt auch von der Kenntnis dessen ab.

Frage nun ein 13-jähriges Kind, was es von Ehebruch halt, dass gerade mit Tränen und Schmerzen die Scheidung seiner Eltern durchgemacht hatte, obwohl in den ersten 10 Jahren seines Lebens alles glücklich und gottbehütet verlief.

Dann frag es als 33-jährigen Erwachsenen, was er von Ehebruch hält, der nun in seiner ersten ähnlich gelagerten Ehekrise steckt, und ob er das tatsächlich seinen eigenen beiden 3 und 13 jährigen Kindern antun möchte, nachdem er die Erkenntnis erlangt hat, wozu eine Scheidung in aller Regel nach hinführt.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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AlTheKingBundy
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#422 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Bös

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 19. Okt 2019, 21:53

Helmuth hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 20:58
Ich meine, Adam war zu dem Zeitpunkt noch nicht reif genug. Frage ein 3-jähriges Kind, was es von „Ehebruch“ hält, das noch keine Ahnung davon habt, was das überhaupt ist. Erkenntnis ist m.E. nicht nur eine Frage des Alters, sondern hängt auch von der Kenntnis dessen ab.

Achso, 3-jährige Kinder können Tieren schon einen passenden Namen geben?

1 Mose 2,20 Und der Mensch gab Namen allem Vieh und den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Felde
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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Andreas
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#423 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Sa 19. Okt 2019, 22:04

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 21:53
Achso, 3-jährige Kinder können Tieren schon einen passenden Namen geben?
Konntest du denn als 3-jähriges Kind Tieren noch keinen passenden Namen geben? Nicht mal Wau Wau oder Miauuuu? Dann warst du aber spät dran in deiner Entwicklung. Die meisten Kinder können das erheblich früher, und so sollen die Tiere dann aber auch eine Weile zumindest heißen.

1.Mose 2,19 hat geschrieben:Und Gott, der HERR, bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und genau so wie der Mensch sie, die lebenden Wesen, nennen würde, <so> sollte ihr Name sein.

Später dann Hund und Katze, aber in der ersten Zeit, passen sich die Eltern den noch schwach ausgebildeten Sprachfähigkeiten ihrer Kinder an.

closs
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#424 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von closs » Sa 19. Okt 2019, 22:17

abc hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 16:21
Du meinst, vor dem Fall war der Mensch (Adam) zwar erkenntnisfähig, konnte nur nicht das Gute vom Bösen unterscheiden?
Nein - er war im Sinne eines ich-reflexions-fähigen Bewusstseins NICHT erkenntnisfähig.
abc hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 16:21
Ich ging bislang davon aus, das Vermögen der Erkenntnis bedeute per se, daß man zu allen möglichen Unterscheidungen fähig sei, also auch in moralisch-ethische Belangen.
Das ist schwieriger, als es aussieht - denn man müsste "Erkenntnis" definieren - was meine wir damit? - in Anlehnung an das "jada" (= hebräisches Wort für das, was mit "Erkenntnis" übersetzt wird) verstehe ich darunter "ich-reflexions-fähigen Bewusstseins". - Also NICHT "Ich erkenne, dass ich Hunger habe", nicht einmal "Ich erkenne, dass das nicht meine Puppe ist, mit der ich immer spiele", sondern die Unterscheidungs-Fähigkeit von "Was wirkt da auf mich ein?" ("Aha - das ist Gott, der Schöpfer der Welt") und "ICH" ("Was bin ich eigentlich?").

Das geht phylo- und ontogenetisch natürlich nur nach und nach - aber der "Baum" steht für den Beginn dieses Prozesses - der Loslösung/Emanzipierung des Ich vom "Rest".

Weiterhin müsste man "moralisch-ethisch" definieren - das kann je nach Kultur Unterschiedlichstes sein. - Und dann müsste man klären, was eigentlich unter "gut" und "böse" zu verstehen sein soll. - In Deinem Satz steckt sehr viel drin.

 

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abc
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#425 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Bös

Beitrag von abc » Sa 19. Okt 2019, 23:12

Helmuth hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 20:58
abc hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 16:21
Du meinst, vor dem Fall war der Mensch (Adam) zwar erkenntnisfähig, konnte nur nicht das Gute vom Bösen unterscheiden?
Ich meine, Adam war zu dem Zeitpunkt noch nicht reif genug. (...)
Der Aspekt der Reife scheint mir ein wirklich guter Hinweis!

Demnach stünde hier weniger die Erkenntnisfähigkeit zur Disposition, sondern der Reifegrad des Menschen. In der Frucht des verbotenen Baumes war also eine Art Schlüssel eingeborgen, der dem frühen Menschen Zugang zu Inhalten (Wahrheiten) verschaffte, für die er seelisch-geistig noch gar nicht reif war.

Das würde Vieles erklären!

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abc
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#426 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von abc » Sa 19. Okt 2019, 23:20

closs hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 22:17
abc hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 16:21
Du meinst, vor dem Fall war der Mensch (Adam) zwar erkenntnisfähig, konnte nur nicht das Gute vom Bösen unterscheiden?
Nein - er war im Sinne eines ich-reflexions-fähigen Bewusstseins NICHT erkenntnisfähig.

Vielleicht sollten wir genauer unter die Lupe nehmen, was du/wir meinen, wenn wir von ...

(1) "Erkenntnisfähigkeit"
(2) "ich-reflexions-fähigen Bewusstseins"

sprechen. Also, was genau an Kontext umgrenzen diese Bedeutungsfelder? Gibt es inhaltliche Überschneidungen? ...
 

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#427 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von abc » Sa 19. Okt 2019, 23:25

Andreas hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 22:04
3-jähriges Kind (...) Tiere (...) Namen (...) Wau Wau Miauuuu? (...) Später dann Hund und Katze (...)
in der ersten Zeit, passen sich die Eltern den noch schwach ausgebildeten Sprachfähigkeiten ihrer Kinder an.
Volle Rückendeckung!
(Cobra, Melone und Kinski nach wie vor auf Posten!)

closs
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#428 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von closs » So 20. Okt 2019, 00:14

abc hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 23:20
Vielleicht sollten wir genauer unter die Lupe nehmen, was du/wir meinen, wenn wir von ...

(1) "Erkenntnisfähigkeit"
(2) "ich-reflexions-fähigen Bewusstseins"

sprechen.

Richtig - aber da muss man sich rantasten und verstehen WOLLEN. - Denn wollte man dieses Thema vollständig abdecken, würde daraus eine Habilitationsarbeit werden. - Wir sind leider in der Mode, zuerst zu kritisieren und dann zu verstehen. - Man nennt das dann "kritisch hinterfragen".

Helmuth
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#429 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Bös

Beitrag von Helmuth » So 20. Okt 2019, 07:33

abc hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 23:12
Demnach stünde hier weniger die Erkenntnisfähigkeit zur Disposition, sondern der Reifegrad des Menschen. In der Frucht des verbotenen Baumes war also eine Art Schlüssel eingeborgen, der dem frühen Menschen Zugang zu Inhalten (Wahrheiten) verschaffte, für die er seelisch-geistig noch gar nicht reif war.
Wobei es nicht auf die Frucht per se ankommt, sondern um die Übertretung eines Gebotes. Wir stehen heute oft noch vor der Frage, warum man dieses oder jenes unterlassen sollte, selbst als „Erwachsener“, nur weil uns die entsprechende Erkenntnis über die Folgen fehlt. Der geistliche Wirkungsmechanismus bleibt dabei derselbe.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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AlTheKingBundy
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#430 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von AlTheKingBundy » So 20. Okt 2019, 08:27

Andreas hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 22:04
Konntest du denn als 3-jähriges Kind Tieren noch keinen passenden Namen geben? Nicht mal Wau Wau oder Miauuuu? Dann warst du aber spät dran in deiner Entwicklung. Die meisten Kinder können das erheblich früher, und so sollen die Tiere dann aber auch eine Weile zumindest heißen.
Ja natürlich, Adam nannte sie wauwau, miaumiau, kribbelkrabbel und hüpfi 😂 Und natürlich, später wurden sie wieder umbenannt, ihr Fundis seid schon ein lustiges Völkchen.
Andreas hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 22:04
Später dann Hund und Katze, aber in der ersten Zeit, passen sich die Eltern den noch schwach ausgebildeten Sprachfähigkeiten ihrer Kinder an.

😂 Wo steht das? Ihr macht aus der Bibel einen Groschenroman.
Beste Grüße, Al

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