CoolLesterSmooth hat geschrieben: ↑So 20. Jan 2019, 16:45
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑So 20. Jan 2019, 11:47
Haben denn Vertreter der Gegenseite es sich nicht selbst zur Aufgabe gemacht, Argumente und Indizien dafür zu finden, die faktische Unwahrheit der Bibel zu widerlegen ?
Hier ist am Ende eine Negation zu viel, oder?
Tatsächlich
Bin grad und noch für einige Wochen gesundheitlich angeschlagen und das passiert mir nun andauernd. Nicht immer merke ich es rechtzeitig.
Zunächst würde ich gerne "die Gegenseite" definieren, nur um sicher zu stellen, dass wir über das Selbe reden. Mit Gegenseite meine ich erst einmal alle, die nicht akzeptieren, dass die Bibel akkurat wiedergibt, was tatsächlich ist bzw war. Das heißt nicht, dass davon ausgegangen wird, dass alles in der Bibel falsch ist, sondern eben nur, dass der Umstand, dass etwas in der Bibel steht, alleine nicht ausreicht, um es als wahr anzunehmen.
OK, verstehe. Es ist aber auch in der Tat schwierig jede Passage unter dem Gesichtspunkt faktisch wahr oder faktisch falsch zu bewerten. Ich schaue da lieber genau auf den Inhalt.
Dass es sich gewisse Vertreter dieser Gegenseite nun auf die Fahne geschrieben haben, die Bibel zu widerlegen, mag leider stimmen, aber letztendlich geht es nicht darum (oder sollte es nicht darum gehen) irgendetwas zu widerlegen, sondern darum, die Welt so weit es uns möglich ist zu erklären und zwar ohne Rücksicht auf religiöse Befindlichkeiten.
Erklärung wäre schon ein großes Wort. Ich spreche da lieber vom Stand der Dinge, der zu Rückschlüssen verleitet.
Wenn wir unabhängig von der Bibel biblische Inhalte bestätigen können, dann ist das okay. Und wenn sich herausstellt, das bestimmte Darstellungen in der Bibel nicht haltbar sind, dann ist das auch okay.
Das ist eine Möglichkeit damit umzugehen. Ich lasse lieber offen, ob ich die Darstellung nicht vielleicht falsch erfasst habe. Ich bin schon zu oft über meine eigenen Vorurteile gestolpert und hatte schon zu oft mit Zeugenaussagen und scheinbar widersprüchlichen Erfahrungsberichten zu tun, als dass ich meine Auffassung zum absoluten Maßstab machen würde. Das Wort Gottes hat mein Leben verändert und deswegen mag ich damit nicht leichtfertig umgehen. Das ist meine Handhabe, die ich mir nicht aus irgendwelchen, angeblich rationalen, Gründen abgewöhnen, aber selbstverständlich auch niemand anderem verordnen kann.
Aber es kann doch nicht sein, dass religiöse Fundamentalisten ein Weltbild, basierend auf zum Teil nicht falsifizierbaren Behauptungen, vorgeben und sich mit einem "Beweis das Gegenteil!" ihrer Verantwortung entziehen, die eigenen Behauptungen zu belegen.
Es kommt doch immer darauf an, was davon abhängt. Solange es nur um einen virtuellen Streit geht, ist es doch völlig egal. Im realen Leben darf von solchen Fragen und Behauptungen aber nichts abhängig gemacht werden. Da wird es dann gefährlich. Ich halte persönlich auch nichts davon irgendwelche Lehrsätze in die Satzungen von Gemeinschaften (ich meine jede Art von Gemeinschaften) mit aufzunehmen, solange sie kaum praktische Relevanz haben. Und es ist ohnehin so, dass Dinge, die schon gesetzlich geregelt sind, nicht noch durch Klauseln von Verträgen zwischen Partnern geregelt werden müssen. Wer das dennoch tut, gibt damit eigentlich zu, sich in einem rechtsfreien Raum zu wähnen. Deswegen frage ich mich, von welcher Verantwortung welcher Instanz gegenüber sprichst du ?
Ich behaupte sogar, wenn ich mir diese Argumentationsweisen von Gläubigen zu eigen mache, kann ich "beweisen", dass Harry Potter eine akkurate Wiedergabe von wahren Ereignissen ist, denn niemand hier kann das Gegenteil beweisen.
Wenn jemand das unbedingt glauben will, steckt dahinter wohl eine bestimmte Sehnsucht, über die in dem Rahmen nicht diskutiert werden kann. Aber mir stellt sich eher die Frage danach, welchen Selbstanspruch das Werk Harry Potter hätte.