Münek hat geschrieben:Ich habe von einem kritischen Hinterfragen bei Dir noch nichts bemerkt.
Weil Dir die Grundlagen fehlen, es zu merken - da stehen sich zwei komplett unterschiedliche Weltanschauungen gegenüber.
Münek hat geschrieben:Weil "spirituell VERENGTE" Sicht die eigentlich erforderliche "Weitsicht" verhindert.
Das ist ein gutes Beispiel: Aus Deiner Sicht ist "verengt", was "erweitert" heißen müsste.
Münek hat geschrieben:Die historisch-kritische Exegese versucht der historischen "Wahrheit" so nah wie möglich zu kommen.
Das tut sie im äußeren Sinne auch - aber sie tut es nicht im spirituellen Sinne.
Münek hat geschrieben:Für Dich mag die "kanonische Exegese" wahrer sein als die "historisch-kritische".
Falsch formuliert: Sie ist geistig "wahrer" - im Sinne der Geschichtswissenschaften ist die historisch-kritische Exegese "wahrer".
Münek hat geschrieben:Aber an einer wissenschaftlich orientierten theologischen Fakultät hat sie zu recht nichts verloren.
Das ist allein eine wissenschafts-philosophische Frage - wenn "Geist" im spirituellen Sinne per Definition nichts in der Wissenschaft zu tun hat/hätte, hast/hättest Du recht. - Aber das heißt/hieße dann, dass es Realitäts-Bereiche gibt/gäbe, die wissenschaftlich nicht erreichbar wären.
Nach wie vor: Entweder wir definieren "wissenschaftlich" wie ich, dann geht Geisteswissenschaft weit über das hinaus, was Naturwissenschaft tut - oder wir definieren "wissenschaftlich" wie Du, dann hat Wissenschaft nur peripher etwas in der Theologie/Philosopie und der BIbel/der Literatur zu suchen. - Mir ist beides recht - allerdings beharre ich dann auf die jeweiligen Konsequenzen.
Münek hat geschrieben:Deine Grundlagen basieren auf katholische Dogmen.
Nein.
Münek hat geschrieben:Sie sind substanzlose Glaubenssetzungen und haben mit Philosophie, die kritisch hinterfragt, nichts zu tun.
Falsch.
Münek hat geschrieben: weil Du nicht in der Lage bist, Substanzielles in Form von Plausibilität und Evidenz zu liefern.
Wenn man nicht versteht (altes Grundlagenproblem), dass "Plausibilität und Evidenz" hermeneutisch bedingt sind ("Historisch-kritisch plausibel?"/"Geistig plausibel?"), misst man leicht am falschen Bezugspunkt. - Konkret:
Richtig - ich bin oft nicht in der Lage, Aussagen HISTORISCH-KRITISCH plausibel zu machen. - Aber das hat damit zu tun, dass diese Aussagen keinen historisch-kritischen, sondern geistigen Bezug haben. - Da Du nur den historisch-kritischen Bezug kennst, meinst Du, solche Aussagen seien deshalb nicht plausibel und nicht evident. - Mit anderen Worten: Du projeszierst DEINEN Mangel der geistigen Eindimensinalität auf mich - als hätte ICH ein Problem. - In dieser Disziplin ist Sven übrigens noch "besser" als Du.
Münek hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Du gehörst spirituell (noch) zu den Blinden, denen man keine Farben erklären kann...
… sagte der Astrologiegläubige zu dem Kritiker, der es wagte, den Einfluss der Gestirne auf das Schicksal des Menschen zu bestreiten. Merkste was?
Nee - außer dass es eine wirre Falschaussage ist.
Münek hat geschrieben: wenn ich so die Esoterik-Szene betrachte, wird spirituell schwer aufgerüstet.
Das IST nicht "spirituell" - aber ich es wäre nicht verwunderlich, wenn das Wort "spirituell" ebenfalls in Neusprech umdefiniert werden würde oder bereits wurde - dann hättest Du auf dubiose Weise recht. - Aber halte im Gedächtnis: Was Du hier "spirituell" nennst, hat nichts zu tun mit dem, was man kultur-geschichtlich unter "spirituell" versteht - wir haben es hier mit einem neusprech-erzwungenen Polysem zu tun.
Münek hat geschrieben:sei nicht so verbittert.
Deine Sorge adelt Dich.

- Aber: Nein, ich bin wirklich nicht verbittert - es ist einfach nur erschütternd, wie die geistig-kulturelle Substanz einer Kulturgeschichte in der Gegenwart zerbröselt.
Das ist nicht neu und deshalb der Grund, warum ich damals aus dem Unilehrbetrieb ausgestiegen bzw. erst gar nicht erst richtig eingestiegen bin und in die Wirtschaft gewechselt habe - aber während ich es damals als Problem einer Elite verstanden habe, ist heute festzustellen, dass es tief in die Bevölkerung eingedrungen ist - das habe ich damals nicht vorausgesehen.
Münek hat geschrieben:Das geht nicht, wenn Du Dich an die Vergangenheit klammerst
Doch: Nur so geht es. - Denn Vergangenheitsvergessenheit ist kein guter Ratgeber für Entwicklung.
Münek hat geschrieben:nach dem Motto: Früher war alles besser und (geistig) richtiger.
Das wäre ja der auch der falsche Weg - man muss Geistiges an die Gegenwart anpassen - aber doch nicht entsorgen.
Münek hat geschrieben: wenn sogar katholische Dogmatiker mehrheitlich die "Dreieinigkeit Gottes" bezweifeln, dann hat das damit zu tun, dass sie kritisch hinterfragen, wie und mit welcher Begründung dieses Dogma überhaupt zustande gekommen ist
Grundlagen!!! - Man braucht Grundlagen, bevor man kritisch hinterfragt - man sollte nur das kritisch hinterfragen, was man versteht. - Kritisch-Hinterfragen sollte auf Basis von Erkennen geschehen und nicht (wie heute üblich) als Ersatz für Erkennen.
Münek hat geschrieben:Der Mensch kommt mindestens seit zwei Jahrhunderten auch ohne Wotan, Jahwe, Aton und Zeus klar.
Auf DER Ebene, auf der Du es meinst, wären oder sind sie auch die letzten zwei Jahrtausende klargekommen.