PeB hat geschrieben:
Eine Kontinuität im Textfluss lässt sich auch einfach durch den Text selber erkennen. Daniel 10 endet mit dem Satz:
Im Kampf aber gegen diese Engelfürsten steht mir keiner zur Seite, außer Michael, eurem Engelfürsten.
und wird in Daniel 11 fortgesetzt mit
Diesem (nämlich Michael) habe ich im ersten Regierungsjahr des Meders Darius auch geholfen und habe ihm schützend zur Seite gestanden.
Dann folgt die Schilderung des Kampfes mit dem Engelsfürsten von Persien anhand einer Beschreibung der dadurch erkennbaren historischen Vorgänge usw.
Daniel 11 endet dann mit
Bis dahin wird er (der könig des Nordens) kommen und dort sein Ende finden - und niemand wird da sein, um ihm zu helfen.
und wird fortgesetzt mit Daniel 12
In jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, auftreten, der für dein Volk einsteht.
Es ist ein fortlaufender Text, kein Einschub.
Es ist fortlaufend weil es nach Kap. 10. 11 und 12 traditionell uns so überliefert angeordnet ist. Aber lass Kapitel 11 einfach mal weg. Ich meine, es muss doch auffallen, oder? Ich meine nicht, dass man Kap. 11 streichen soll. Es kann nur sein, dass die Chronologie nicht ganz stimmt.
Das gesamte Kap. 11 erwähnt den Namen des agierden Engels Michael nicht. Obewhl er in Kap 10 der Agierende ist und mit Kap 12 er seine Ativitäten weiter schildert. Stattdessen erfolgt ein langwieriger Konfikt zwischen Nord und Südmächten. Hier ist von keinem Eingeifen des Engels zu lesen. Das muss doch auffallen.
Eine Kontinuität muss man dazu erst konstruieren finde ich, und wie es scheint gibt es keine. Keiner weißt was das ganze Hin- und Her soll. Erst mit Kap. 12 kennt man sich wieder aus.
Das Kap. 11 schwenkt allmählich vom regionalen zeitlichen Konfikt, das nur bis Griechenland seine namentliche Erwähnung findet, hin zum endzeitlichen. Und zwar beginnt es m.E. mit der Erwähnung eines Heiligen Biundes. Es gibt aber keinen Bezug zum Gottesbündnis mit Israel, ich zumindest sehe das nicht. Es ist ein Bündnis des Königs der dem Gott der Festungen dient, also keines mit Gott. Der Gräuel der Verwüstung wird dabei erwähnt, dieses Wort ruft auch Jesus in seiner Endzeitrede in Erinnerung.
Nun ich denke, dass es hier kurz vor derm historischen Eintreten noch in aller Deutlichkeit geoffenbart werden muss. Es ist auch im NT schwer auseinanderzuhalten, weil Jesu Reden zu der zeitlichen Prophetie, dem Fall Jeruslaems, und der endzeitlichen, seiner Wiederkehr, ineinander verwoben ist. So auch Dan. 11. Diese Parallele kann ich sehen. Aber eben ncht mehr.
An sich habe ich aber wieder keine Ahnung was denn dieser ominösen "Gräuel" eigentlich ist. Weißt du es? Aber die Warnung Jesus steht im NT. Irgenwann muss es geoffenbart werden, die Römer waren es m.E nicht.
Man kann sich nun ergehen in Spekulatiuionen, nur bringen diese geistlich nichts, ich meine für uns heute. Das Kap. 11 hat außer kurz vor dem Ende mit dem Bezug zum "Gott der Festungen" keinen geisltichen Gehalt für mich. Es ist ein Intrigenspiel, das man überall kennt. Was soll ich daraus lernen, wenn sich zwei Könige gegenseitig die Schädel einhauen? Noch dazu wenn ich nicht weiß um wen es geht.
Gibst du mir zumindest Recht, dass Kap. 10 zu Kap. 12 eine logische Ablauffolge darstellen kann? Ich rede davon, dass es zumindest die Textinterpretation im Sinne des Handlungsablaufes ermöglicht, undabhängig davon, wie es historisch wirklich zu interpretieren ist.
Du sagtest zuvor, wir müssen uns in den Interpretationen üben. Das habe ich hiermit freundlichweise für dich unternommen.
Auf bald.