Hiob, Gott und Teufel

Themen des alten Testaments
Hemul
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#41 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Hemul » Fr 7. Nov 2014, 18:06

Andreas hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Klar lässt Gott das Unglück über jene kommen die Galater 6:7 missachten:
7 Glaubt nur nicht, ihr könntet euch über Gott lustig machen! Ihr werdet genau das ernten, was ihr gesät habt.
Kannst ja mal versuchen, mit dem Scheiß eine Frau zu trösten, die gerade ihr 4 Monate altes Baby verloren hat. Wenn du ihr das nicht ins Gesicht sagen kannst, ist deine, bzw. die "Theologie" der Zeugen Jehovas nicht einen Pfifferling wert.
Was versuchst du lieber Mensch mir wieder zu unterstellen? :o Das war meine Antwort an Münek der behauptet hatte das Gott
"UNHEIL SCHAFFT".
Unterlasse bitte deine infamen Verleumdungen die du auch noch auf eine Glaubensgemeinschaft überträgst der du nicht das berühmte Wasser reichen kannst.
Zuletzt geändert von Hemul am Fr 7. Nov 2014, 18:27, insgesamt 2-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#42 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Hemul » Fr 7. Nov 2014, 18:10

Andreas hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:In der Hiobsdichtung kommt Gott ganz, ganz schlecht weg. Ich frage mich,
aus welchem Grund dieses Buch mit diesem negativen Gottesbild von den
Juden in den alttestamentlichen (hebräischen) Kanon (etwa im Jahr 100 n.
Chr.) aufgenommen wurde?
Also zunächst dient diese Wette zwischen Gott und dem Satan schlicht als Einleitung.

Wie kannst du Gott unterstellen, dass er ein "Wetter" ist? Hast du dafür auch Beweise?
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#43 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Hemul » Fr 7. Nov 2014, 18:20

Hemul hat geschrieben:Klar lässt Gott das Unglück über jene kommen die Galater 6:7 missachten:
7 Glaubt nur nicht, ihr könntet euch über Gott lustig machen! Ihr werdet genau das ernten, was ihr gesät habt.
Andreas hat geschrieben:Kannst ja mal versuchen, mit dem Scheiß eine Frau zu trösten,.....
:Smiley popcorn:
Zuletzt geändert von Hemul am Fr 7. Nov 2014, 18:23, insgesamt 1-mal geändert.
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sven23
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#44 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von sven23 » Fr 7. Nov 2014, 18:23

Hemul hat geschrieben:
Wie kannst du Gott unterstellen, dass er ein "Wetter" ist? Hast du dafür auch Beweise?

Nur die Bibel, wenn die als Beweismittel zugelassen ist. ;)

Das Thema hat Goethe übrigens im "Faust" verarbeitet.

Teufelswette
Zuletzt geändert von sven23 am Fr 7. Nov 2014, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#45 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Pluto » Fr 7. Nov 2014, 18:31

Hemul hat geschrieben:Ich wollte du würdest auch unterbinden, dass Gerne-Groß mir "KOT" unterstellt. ;)
Hemul hat geschrieben:Wie kannst du Gott unterstellen, dass er ein "Wetter" ist? Hast du dafür auch Beweise?
Wie gut kennst du dich im Buch Hiob aus, Hemul?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#46 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Pluto » Fr 7. Nov 2014, 18:51

Thema abgetrennt: Suppenkasper
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#47 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von closs » Fr 7. Nov 2014, 18:51

Münek hat geschrieben:Gäbe es keinen Gott, gäbe es kein Leid.
Gäbe es keinen Gott, gäbe es keine Schöpfung, gäbe es kein Leid.

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#48 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von sven23 » Fr 7. Nov 2014, 18:58

closs hat geschrieben: Gäbe es keinen Gott, gäbe es keine Schöpfung, gäbe es kein Leid.

Das ist eine nicht beweisbare Behauptung.
Nach allem was wir wissen, wird für die Erklärung der Welt Gott nicht benötigt. Er ist eine Zusatzhypothese, die Ockhams Rasiermesser zum Opfer fällt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#49 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von closs » Fr 7. Nov 2014, 18:59

Bastler hat geschrieben: Warum schützt uns Gott nicht vor dem Fehlverhalten anderer? Dann liegt der Schwarze Peter doch wieder bei Gott.
Wenn man so will, ja. Und dieser SChwarze Peter lässt sich dann selbst ans Kreuz schlagen. - "Wo war Gott in Auschwitz? Am Kreuz".

All das ist nur dann verstehbar, wenn man das Dasein nicht als endgültige Existenzebene des Menschen versteht - also im Gegnteil das Dasein als Ableger des eigentlichen Seins versteht. - Der Mensch spielt eine Rolle im Dasein und kehrt danach heim - Novalis:

„Wir träumen von Reisen
durch das Weltall –
ist denn das Weltall nicht in uns?
Die Tiefen unsers Geistes kennen wir nicht –
Nach innen geht
der geheimnisvolle Weg.
In uns, oder nirgends
ist die Ewigkeit mit ihren Welten –
die Vergangenheit und Zukunft.“

„Wo gehen wir denn hin? – Immer nach Hause.“

Mit anderen Worten: Ob man per eigenem Fehlverhalten oder Fehlverhalten anderer nach Hause geht, ist wurscht.

Das wird heute weitgehend deshalb nicht verstanden, weil man anthropozentrisch vom Gedanken der Selbst-Erlösung ausgeht - dächte ich so, wäre ich suizid-gefährdet.

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Bastler
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#50 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Bastler » Fr 7. Nov 2014, 18:59

sven23 hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:In der Hiobsdichtung kommt Gott ganz, ganz schlecht weg. Ich frage mich,
aus welchem Grund dieses Buch mit diesem negativen Gottesbild von den
Juden in den alttestamentlichen (hebräischen) Kanon (etwa im Jahr 100 n.
Chr.) aufgenommen wurde?

So ist es. Mir ist auch schleierhaft, wie man einen Gott mit so einer negativen PR überhaupt erschaffen konnte. Hiob ist ja kein Einzelfall. Sintflut, Abrahams Kindesmord und viele ungezählte Graumsamkeiten und Gewaltaufrufe sind Zeugnis für ein sehr bizarres Gottesbild.

Virginia Wolf empfand es ähnlich:
Ich habe gestern abend das Buch Hiob gelesen – Gott kommt darin nicht sonderlich gut weg.
(Virginia Woolf, brit. Schriftstellerin, 1882-1941)

Trotzdem verteidigen heutige Gläubige oft dieses Gottesbild. Der einzige Grund dafür ist wohl, weil es so in der Bibel steht, da verbietet sich von selbst jeder Zweifel und jedes Nachdenken.

Ich befürchte, dass das Buch Hiob noch stärker akzentuiert, als Virginia Woolf. In der Rahmengeschichte (Märchen) wird ganz klar Gott als Urheber des Elends dargestellt.

So ein Vers wie 2, 3 "Der Herr sprach zum Satan: Hast du auf meinen Knecht Ijob geachtet? Seinesgleichen gibt es nicht auf der Erde, so untadelig und rechtschaffen; er fürchtet Gott und meidet das Böse. Noch immer hält er fest an seiner Frömmigkeit, obwohl du mich gegen ihn aufgereizt hast, ihn ohne Grund zu verderben." nimmt zumindest jede Schuldzuweisung von Hiob hinweg.

Ich bin sogar leidenschaftlicher Fan von diesem Gottesbild. Das ist doch gerade das Tolle an der Hiobgeschichte, dass nicht mehr der Mensch zum Letztverantwortlicher des Elends gemacht wird, sondern dass hier ganz klar geschrieben wird: Das Elend kommt von Gott - und zwar nicht als Strafe. Es gibt an Hiob nichts, was was dieses Elend rechtfertigen würde. Seinesgleichen gibt es nicht auf Erden. Wollte Gott strafen, müsste er bei allen anderen ansetzen, aber bitteschön doch nicht bei Hiob.

Es findet hier keine Verteufelung des Menschen statt - nicht einmal in dem abstrusen Rahmenmärchen.

Gott steht in der Hiobsgeschichte nicht als der da, dessen Liebe und Gerechtigkeit man einfach so aus dem Text ablesen könnte.
Im Gegenteil: Hiobs Vorwürfe an Gott, dass er ungerecht sei, dass er ihn im Stich lasse - diese Vorwürfe werden explizit aufgegriffen und durchgearbeitet.

Die Liebe und Gerechtigkeit Gottes kommen erst am Ende des Hauptteils - und auch dort nicht als etwas, was man augenscheinlich ablesen könnte.
Sondern: Auch die Liebe und Gerechtigkeit Gottes können von Hiob nur als geheimnisvolle Ahnung verstanden werden. Dass Gott - und zwar trotz allen sinnenfälligen Augenscheins - dennoch Grundlage der Heilshoffnung sein könnte.

Und so ist es doch auch im wahren Leben. Auf die Frage: "Warum mutet Gott diesem braven Manne / dieser braven Frau so ein Elend zu?" gibt es keine griffige Antwort. Auch hier, im wahren Leben, bleibt die Frage offen, ob das noch irgendwas mit Gerechtigkeit oder Liebe Gottes zu tun habe.

Es steht einem nichtgläubigen Leser total offen, Hiob für naivgläubig zu halten. Jeder kann sagen: "Hiob, vertrau Du mal auf Deinen Gott. Ich glaube: Da gibt es überhaupt nichts. Keinen Gott, keine Liebe und keine Gerechtigkeit."

Die Geschichte antwortet darauf: Aber der Hiob lässt sich durch all diese berechtigten Einwürfe nicht irre machen. Er glaubt trotzdem und zwar blind. Zumindest was die äußeren Fakten angeht. Nicht blind allerdings, was seine Hoffnung angeht. "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!" ist nämlich auch so ein gigantischer Satz. Gesprochen mitten im tiefsten Elend.

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