Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

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Münek
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#341 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Münek » Sa 21. Nov 2015, 02:45

Zeus hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Deshalb kann sie nicht ergebnisoffen sein und ist unwissenschaftlich.
Deshalb sprach ich von "innerhalb eines Modells". - In Bezug auf Wissenschafts-Theorie kannst Du mir meinen Hinweis glauben - stammt nicht von mir. :lol:
Dann taugt eben das Modell nichts.

Der Annahme, dass ein Wolf sprechen und eine komplette Oma verschlucken kann, kann demnach laut Kurt ihre "Wissenschaftlichkeit" nicht abgesprochen werden, solange sie "innerhalb eines Märchenmodells" artikuliert wird.

:lol: :lol: :lol:

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sven23
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#342 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von sven23 » Sa 21. Nov 2015, 07:01

closs hat geschrieben:Genau das meine ich damit: Weltanschauliche Aussagen aufgrund von Quellen-Untersuchungen - ohne direkten Kontakt mit dem Objekt der Untersuchung.
Die Wissenschaft hat es schon schwieriger als die Esoteriker, die das Objekt ihrer Begierde bei Bedarf "channeln" können. :lol:

closs hat geschrieben: Da such' Dir nochmal den Vortrag von Prof. "Hoy ...irgendwas", den Halman hier eingestellt hat.
Auch ein Prof. Hoyningen-Huene kann die kanonische Exegese nicht in den Rang eine wissenschaftlichen Methode erheben, denn es fehlt die unabdingbare Ergebnisoffenheit.

"Sie ist eine christlich-theologische Bibelexegese, die in Jesus Christus den Schlüssel der ganzen Bibel sieht und von ihm her den Bibelkanon in seiner geschichtlich-kirchlich gewordenen Gestalt als Einheit betrachtet. Dementsprechend interessiert sie sich weniger für die Entstehungsgeschichte der einzelnen Bibeltexte und das historische Umfeld, in dem sie geschrieben wurden,..."
Quelle: Wikipedia


"Childs ist vor allem für seine Pionierarbeit im Bereich kanonischer Exegese („canonical criticism“) bekannt geworden, einer Form des Bibelverständnisses bzw. der biblischen Hermeneutik, die den Text der Bibel in seinem Endstadium ernst nimmt. Childs selbst war kein Freund dieser Begriffe („kanonische Auslegung“, „Kanonkritik“ usw.), weil er überzeugt war, dass sein Ansatz einen völlig neuen Zugang eröffnete, der die ganze historisch-kritische Methode ersetze"
Quelle: Wikipedia

Childs wollte also die HKM komplett ersetzen, was den unwissenschaftlichen Charakter der Kanonischen Exegese noch einmal unterstreicht.
Ratzingers Versuch, HKM und Kanonische Exegese unter einen Hut zu zwängen, bezeichnen manche als peinliche Entgleisung.
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NIS
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#343 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von NIS » Sa 21. Nov 2015, 07:32

Münek hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Deshalb sprach ich von "innerhalb eines Modells". - In Bezug auf Wissenschafts-Theorie kannst Du mir meinen Hinweis glauben - stammt nicht von mir. :lol:
Dann taugt eben das Modell nichts.

Der Annahme, dass ein Wolf sprechen und eine komplette Oma verschlucken kann, kann demnach laut Kurt ihre "Wissenschaftlichkeit" nicht abgesprochen werden, solange sie "innerhalb eines Märchenmodells" artikuliert wird.

:lol: :lol: :lol:

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#344 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von closs » Sa 21. Nov 2015, 10:43

Zeus hat geschrieben:Dann taugt eben das Modell nichts.
Das gilt für alle Modelle.

Münek hat geschrieben:Wenn die "Ratzinger-Exegese" durch die Vorgabe kirchlicher Glaubensprämissen - also hermeneutisch "innerhalb ihres Modells" - bestimmte Ergebnisse ihrer Forschungen von vornherein auschließt, kann sie NICHT als wissenschaftlich bezeichnet werden.
Richtig - aber genau das tut sie ja nicht. - Sie bewertet nur anders.

Münek hat geschrieben:Der Annahme, dass ein Wolf sprechen und eine komplette Oma verschlucken kann, kann demnach laut Kurt ihre "Wissenschaftlichkeit" nicht abgesprochen werden, solange sie "innerhalb eines Märchenmodells" artikuliert wird.
Theoretisch richtig. - Es kann auch ein Modell geben, wonach jeder Mensch zwei Köpfe hat. - Aber solche Modelle werden sich nicht durchsetzen.

Deshalb ist es ja wichtig, was Du oben ansprichst: Wissenschaftliche Ergebnisse dürfen nicht ignoriert werden.

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#345 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von closs » Sa 21. Nov 2015, 10:48

sven23 hat geschrieben:Auch ein Prof. Hoyningen-Huene kann die kanonische Exegese nicht in den Rang eine wissenschaftlichen Methode erheben
"Erheben" würde er gar nichts. - Er hat in seinem Vortrag dargestellt, auf welcher Stufe der Wissenschafts-Theorie man heute ist - und da gehört die kanonische Exegese rein - es geht um das wissenschaftlich nachvollziehbare Vorgehen.

sven23 hat geschrieben:"Sie ist eine christlich-theologische Bibelexegese, die in Jesus Christus den Schlüssel der ganzen Bibel sieht und von ihm her den Bibelkanon in seiner geschichtlich-kirchlich gewordenen Gestalt als Einheit betrachtet. Dementsprechend interessiert sie sich weniger für die Entstehungsgeschichte der einzelnen Bibeltexte und das historische Umfeld, in dem sie geschrieben wurden,..."(wik)
Ja und? - Was ist hier unwissenschaftlich? - Dass man andere Schwerpunkte setzt?

sven23 hat geschrieben:Ratzingers Versuch, HKM und Kanonische Exegese unter einen Hut zu zwängen, bezeichnen manche als peinliche Entgleisung.
Andere würden es als Versuch bewerten, die HKM substantiell aufzuwerten. - Geh mal davon aus, dass sich Ratzinger was dabei gedacht hat.

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#346 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Pluto » Sa 21. Nov 2015, 11:03

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ratzingers Versuch, HKM und Kanonische Exegese unter einen Hut zu zwängen, bezeichnen manche als peinliche Entgleisung.
Andere würden es als Versuch bewerten, die HKM substantiell aufzuwerten. - Geh mal davon aus, dass sich Ratzinger was dabei gedacht hat.
Sicher hat sich Herr Ratzinger was dabei gedacht. Er wollte die kanonische Exegese über die HKM festnageln.

Meinst du, er hätte es geschafft?
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#347 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von sven23 » Sa 21. Nov 2015, 11:09

closs hat geschrieben:Ja und? - Was ist hier unwissenschaftlich? - Dass man andere Schwerpunkte setzt?
Es geht um die Ergebnisoffenheit. Setzt man den biblischen Jesus von vorneherein als unantastbar, weil das Glaubenskonzept es so verlangt, dann verläßt man das wissenschaftliche Feld und unterliegt Zirkelschlüssen. Das wäre so ziemlich das Gegenteil von historisch-kritischer Arbeit.

closs hat geschrieben: Andere würden es als Versuch bewerten, die HKM substantiell aufzuwerten. - Geh mal davon aus, dass sich Ratzinger was dabei gedacht hat.
Hihi, der war gut. :lol:
Du verwechselst aufwerten mit konterkarieren oder diskreditieren.
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#348 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von closs » Sa 21. Nov 2015, 11:28

Pluto hat geschrieben:Sicher hat sich Herr Ratzinger was dabei gedacht. Er wollte die kanonische Exegese über die HKM festnageln.
sven23 hat geschrieben:Das wäre so ziemlich das Gegenteil von historisch-kritischer Arbeit.
Schauen wir noch mal in das wik-Zitat:
"Christologisch-kanonische Hermeneutik: ... einzelne Texte werden im Rahmen des ganzen Bibelkanons interpretiert.
Historisch-kritische Hermeneutik: wissenschaftliche Erforschung der Entstehungsgeschichte von biblischen Schriften sowie ihre kritische Analyse (Text-, Quellen-, Gattungs-, Redektions-, Traditionskritik) nach ihrem ursprünglichen Sinn.
"

Der Begriff "historisch-kritische Hermeneutik" beinhaltet rein "sachliche" Felder - so wie ich mir Wissenschaft vorstelle:
* Wie liegen uns Texte vor?
* Woher kommen sie?
* Auf welchem Weg sind uns vorliegende Texte entstanden ("stille Post")?
* Wer ist der Verfasser?
* Was war das vorherrschende Denken in der Zeit der Verfassung?
* Wo wurde ein Text verfasst?
* Für wen wurde der Text verfasst?
* etc.
Das ist exakt die Definition, die wir vor über 30 Jahren in der Uni gelernt haben - pure Wissenschaft.

Das, was hierbei rauskommt, wird von der Ratinger-Theologie voll anerkannt - das ist es, was Ratzinger und überhaupt die kirchliche Theologie meint, wenn sie sagt, dass die HKM Basis ihrer Auslegung ist. - Aber - und jetzt kommt das entscheidende Missverständnis: Die HKM ist Basis der Auslegung, aber nicht selbst Auslegung. - Und das scheint mir genau das zu sein, was Ratzinger will: Eine Trennung von HKM-Wissenschaft und kanonischer Auslegung.

Ich muss Euch gestehen: Das ist genau das, was ich auch will: Trennung von nüchterner Wissenschafts-Arbeit und weltanschaulicher Deutung derselben. - Mit Ratzinger werden die Grenzen deutlich markiert. - Da müsste ein Wissenschaftler eigentlich happy drüber sein.

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Zeus
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#349 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Zeus » Sa 21. Nov 2015, 11:29

NIS hat geschrieben:Die Wissenschaft ist nur die Erklärung dafür, dass die Glaskugeln von heute, die Monitore, noch funktionieren![/i] ;)
Nicht die Erklärung, sondern die Ursache!
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#350 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Pluto » Sa 21. Nov 2015, 11:34

closs hat geschrieben:Ich muss Euch gestehen: Das ist genau das, was ich auch will: Trennung von nüchterner Wissenschafts-Arbeit und weltanschaulicher Deutung derselben.
Um die Deutung mit einer anderen Weltanschauung, nämlich einer spirituellen, zu ersetzen?

closs hat geschrieben:Mit Ratzinger werden die Grenzen deutlich markiert. - Da müsste ein Wissenschaftler eigentlich happy drüber sein.
Ich verstehe einfach nicht wie solche fiktive Grenzen überhaupt etwas bringen.
Bei mir entsteht der Verdacht, dass Ratzinger sich mit seinen Thesen Mauern um seine eigene Welt des kanonischen Glaubens errichten will. Damit beabsichtigt er vermutlich eine Abschottung vor der Kritik der Wissenschaft.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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