Naqual hat geschrieben: Erkläre mal einem Behinderten die Sachlage! Wie willst Du das machen?
Das erste Problem dürfte schon sein, festzustellen, ob diese Person überhaupt ein Nachfahre Aarons ist oder nicht.
grüsse, barbara
Naqual hat geschrieben: Erkläre mal einem Behinderten die Sachlage! Wie willst Du das machen?
barbara hat geschrieben: Das erste Problem dürfte schon sein, festzustellen, ob diese Person überhaupt ein Nachfahre Aarons ist oder nicht.
barbara hat geschrieben:Naqual hat geschrieben: Erkläre mal einem Behinderten die Sachlage! Wie willst Du das machen?
Das erste Problem dürfte schon sein, festzustellen, ob diese Person überhaupt ein Nachfahre Aarons ist oder nicht.
"Das Gesetz" sind alle Vorschriften des Pentateuch, also die 5 Bücher Mose. Alle Gesetze die hier drin genannt sind, wurden gemäß der Schrift von Gott gesandt. Anders als die ergänzenden Vorschriften im Talmud! Mose kam erst garnicht dazu den Israeliten die ersten Tafeln zu eröffnen weil er sie aus Zorn zerstört hat (die Chuzpe muss man erstmal haben... immerhin waren sie ein von Gott geschaffenes Artefakt!) Dann musste Mose die zweite Version noch einmal von Hand abtippen. Wenn die Pharisäer Jesus Unreinheit vorwerfen im Bezug auf seine Tischgemeinschaft und weil er sich die Hände nicht wusch, dann sind das keine Vorschriften die sich aus den Büchern Mose ergeben haben, sondern Vorschriften die von Menschen gemacht wurden. Und gegen diese hat Jesus sich gewandt, nicht gegen die Gesetze die in der Tora aufgeführt waren. Wie sollen diese mosaischen Gesetze auch menschlich sein, wenn die Bibel - das Wort Gottes - ihnen immer ein "Und der HERR sprach..." voranstellt? Entweder die Bibel ist Gottes Wort oder sie ist es nicht, wenn sie Gottes Wort ist, ist alles in ihr wahr, wenn sie nicht Gottes Wort ist, ist alles beliebig auslegbar und jeder hat recht.barbara hat geschrieben:Er hat sich allerdings an das göttliche Gesetz der Liebe gehalten, und das mit grosser Konsequenz. und es ist dieses göttliche Gesetz der Liebe, das nie vergehen wird - nicht etwas die runtergestuften, verwässerten menschlichen Vorschriften der Thora, die ja bekanntlich erst die ZWEITE Version der Gesetzestafeln darstellen, die Mose vom Berg herunter gebracht hatte. dier erste Version - jene mit der "Gottesschrift" - waren zu viel für die Israeliten. Also haben sie als erstes eine Light-Version erhalten.
Wenn man davon ausgeht dass die Israeliten damals ein Nomadenvolk waren, erscheint es mir umso skurriler, dass jene, die aufgrund ihrer Gebrechen eher eine Last für die Allgemeinheit waren, keinen Gottesdienst verrichten durften, sondern dass sich die priesterliche Elite aus "starken und gesunden" Männern zusammensetzen musste. Und die Priester hatten sich nur Gott zuzuwenden, sie arbeiteten nicht!barbara hat geschrieben: Was das AT betrifft, mache dich zB mal kundig, wie die Leute damals lebten, welchen Notwendigkeiten sie ausgesetzt waren, welche Dinge sie zum Überleben benötigten.
Aber Martinus, wenn man doch ehrlich ist, kann jeder alles anhand der Bibel begründen, oder? Wer sagt, dass mosaische Gesetz habe auch für Christen Gültigkeit, kann es sich ebenso hinbiegen wie jene die das Gegenteil behaupten. Und hier muss ich wieder an Hananias denken. Tod für einen Diebstahl? Wo ist da die Liebe, die Barmherzigkeit? Dahinter steckte knallhartes Geschäft: Paulus sammelte eifrig Devisen für die Gemeinde Christi.Martinus hat geschrieben:Gesetz JA, Gesetz NEIN. Jeder sucht sich das was ihm passt, was ihm gefällt. Wie im Kaufhaus, aus jeder Abteilung die Leckerchen in den Einkaufwagen. An der Kasse wird nur bezahlt was Mann oder Frau sich ausgesucht hat. Christentum ist tatsächlich die perfekte Religion.
Naqual hat geschrieben:Behinderten wird hier demonstriert, dass sie vor Gott (!) einen Makel haben.
Ob derjenige nun ein Nachfahre Aarons (!) ist, oder nicht, finde ich gar nicht mehr so wichtig.
GanzBaff hat geschrieben: Wenn die Pharisäer Jesus Unreinheit vorwerfen im Bezug auf seine Tischgemeinschaft und weil er sich die Hände nicht wusch, dann sind das keine Vorschriften die sich aus den Büchern Mose ergeben haben, sondern Vorschriften die von Menschen gemacht wurden. Und gegen diese hat Jesus sich gewandt, nicht gegen die Gesetze die in der Tora aufgeführt waren.
Wie sollen diese mosaischen Gesetze auch menschlich sein, wenn die Bibel - das Wort Gottes - ihnen immer ein "Und der HERR sprach..." voranstellt? Entweder die Bibel ist Gottes Wort oder sie ist es nicht, wenn sie Gottes Wort ist, ist alles in ihr wahr, wenn sie nicht Gottes Wort ist, ist alles beliebig auslegbar und jeder hat recht.
Wenn man davon ausgeht dass die Israeliten damals ein Nomadenvolk waren, erscheint es mir umso skurriler, dass jene, die aufgrund ihrer Gebrechen eher eine Last für die Allgemeinheit waren, keinen Gottesdienst verrichten durften, sondern dass sich die priesterliche Elite aus "starken und gesunden" Männern zusammensetzen musste. Und die Priester hatten sich nur Gott zuzuwenden, sie arbeiteten nicht!
Der Text heißt so:barbara hat geschrieben:nein - dass sie für dieses bestimmte Amt als ungeeignet erachtet werden.Naqual hat geschrieben:Behinderten wird hier demonstriert, dass sie vor Gott (!) einen Makel haben.
Das würde ich dann akzeptieren, wenn es bei den jeweils genannten Behinderungen sachlich und vernunftbezogene Gründe geben, die ein erfolgreiches Ausüben des Amtes in Frage stellen. Die sehe ich hier nur nicht allgemein gegeben.Ich halte gerade das für wichtig, denn es weist darauf hin, dass es eine konkrete Bestimmung für eine ganz besondere Gruppe ist, im Hinblick auf ein bestimmtes Amt - und nichts mit einem allgemeinen Werturteil über Behinderte zu tun hat.
Hier kann man eine Vielzahl ganz rationaler Gründe aufzählen, die diese Regelungen rechtfertigen.Es ist ja auch bei uns der Fall, dass es bestimmte Beschränkungen für bestimmte Ämter gibt - sei es gewisse körperliche Merkmale (zB Brillenträger können nicht Piloten werden), oder abstrakte Merkmale (wer Bürgermeisterin werden will, muss die einheimische Nationalität haben).
Nicht unmittelbar, aber in der unausweichlichen Folge. So wie bei Regelungen im mosaischen Recht, dass man seine Tochter in die Sklaverei verkaufen darf (für Söhne existieren solche Regelungen nicht), oder dass ein Sklaveneigentümer, der seinen Sklaven so brutal prügelt, dass er einige Tage später stirbt, nicht zu bestrafen ist, da er sich schließlich selbst geschädigt hat. Die Beispiele sind sicher krasser wie bei den Behinderten, aber sie sind Beleg dafür, dass die Würde des Menschen, wie wir sie heute verstehen und für selbstverständlich halten, im damaligen Gedankengut völlig unbekannt waren.Das ist ja nicht eine Aussage über den Wert oder die Würde eines Menschen.
Naqual hat geschrieben: Das würde ich dann akzeptieren, wenn es bei den jeweils genannten Behinderungen sachlich und vernunftbezogene Gründe geben, die ein erfolgreiches Ausüben des Amtes in Frage stellen.
Hier kann man eine Vielzahl ganz rationaler Gründe aufzählen, die diese Regelungen rechtfertigen.
Nicht unmittelbar, aber in der unausweichlichen Folge. So wie bei Regelungen im mosaischen Recht, dass man seine Tochter in die Sklaverei verkaufen darf (für Söhne existieren solche Regelungen nicht), oder dass ein Sklaveneigentümer, der seinen Sklaven so brutal prügelt, dass er einige Tage später stirbt, nicht zu bestrafen ist, da er sich schließlich selbst geschädigt hat. Die Beispiele sind sicher krasser wie bei den Behinderten, aber sie sind Beleg dafür, dass die Würde des Menschen, wie wir sie heute verstehen und für selbstverständlich halten, im damaligen Gedankengut völlig unbekannt waren.
Das ist tatsächlich ein hohes Anliegen: Gott mit höchster Achtung und Liebe zu begegnen.barbara hat geschrieben:ich halte die soziale Begründung für stark genug: Die Beziehung zu Gott soll von der ganzen Gemeinschaft hoch geschätzt werden.Naqual hat geschrieben: Das würde ich dann akzeptieren, wenn es bei den jeweils genannten Behinderungen sachlich und vernunftbezogene Gründe geben, die ein erfolgreiches Ausüben des Amtes in Frage stellen.
Stimmt. Liegt daran, dass genau genommen Kategorien gebildet werden, bei der man zwar meist eine gute Wahrscheinlichkeit hat das Richtige zu erreichen, aber einzelne Menschen zusätzlich andere Eigenschaften haben, die das wieder konterkarieren. Also ich persönlich hätte kein Problem damit, wenn ein Ausländer Bürgermeister meiner Stadt ist, sehe es aber schon als gut an, wenn er die Stadt seit Jahrzehnten persönlich kennt. Aber einzelne langjährig ansässige Bürger (einschließlich "Ureinwohner"), wenn ich mir die als Bürgermeister vorstelle..... (kein Kommentar)nicht, dass diese immer gut sind... oder dass sie den Menschen in der Ausübung seines Amtes hindern würden. Gerade was Bürgermeister/Nationalität betrifft.Hier kann man eine Vielzahl ganz rationaler Gründe aufzählen, die diese Regelungen rechtfertigen.
Natürlich, das war eine ganz andere Zeit. Vor allem war es eine Zeit, wo die Gemeinschaft (der Clan, die Grossfamilie) als grundlegende soziale Einheit gesehen wurde, nicht das Individuum. Und alle sozialen Regeln waren auf den Erhalt des Clans ausgerichtet, nicht auf den Erhalt von Individuen. Was im Kontext eines nomadisch lebenden Volkes sicher auch sinnvoll war. Und ja, ein Sklave war Eigentum, und mit Eigentum kann der Besitzer machen, was er will.
Ist ja nicht so, dass wir als Gesellschaft in unserem Umgang mit Tieren (Massentierhaltung, Tierversuche...) da irgendwem Lektionen erteilen könnten; auch nicht einem prügelnden israelitischen Clanchef.
GanzBaff hat geschrieben: Aber Martinus, wenn man doch ehrlich ist, kann jeder alles anhand der Bibel begründen, oder?